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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
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Forschung

Dez 8 2016
13:11

Universelles Verhalten am Mott Metall-Isolator-Übergang aufgedeckt

Fundamentales Festkörper-Phänomen enträtselt

FRANKFURT. Ob Wasser zu Eis gefriert, Eisen entmagnetisiert oder ein Material supraleitend wird – für Physiker steckt dahinter immer ein Phasenübergang. Diese unterschiedlichen Phänomene versuchen sie zu verstehen, indem sie nach universellen Eigenschaften suchen. Forscher der Goethe-Universität und der Technischen Universität Dresden haben nun eine wegweisende Entdeckung bei einem Phasenübergang gemacht, der von einem elektrischen Leiter zum Isolator führt (Mott Metall-Isolator-Übergang).

Nach der Vorhersage von Sir Nevill Francis Mott im Jahr 1937 kann die gegenseitige Abstoßung der gleichnamig geladenen Elektronen, die für den Stromtransport verantwortlich sind, einen Metall-Isolator-Übergang verursachen. Doch entgegen der gängigen Lehrbuchmeinung, wonach der Phasenübergang allein durch die Elektronen bestimmt wird, ist die Wechselwirkung der Elektronen mit dem Atomgitter des Festkörpers entscheidend. Das berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Science Advances“.

Der Arbeitsgruppe von Prof. Michael Lang vom Physikalischen Institut der Goethe-Universität gelang die Entdeckung mithilfe einer selbst entwickelten, weltweit einzigartigen Technik. Sie ermöglicht es, Längenänderungen eines Materials bei tiefen Temperaturen unter variablem äußerem Druck mit extrem hoher Auflösung zu vermessen. So konnte erstmals experimentell nachgewiesen werden, dass neben den Elektronen auch das Atomgitter – das Gerüst des Festkörpers – an diesem Phasenübergang maßgeblich beteiligt ist.

„Diese experimentelle Ergebnisse werden einen Paradigmenwechsel beim Verständnis eines der zentralen Phänomene aktueller Festkörperforschung einleiten“, urteilt Prof. Lang. Der Mott Metall-Isolator Übergang wird nämlich mit außergewöhnlichen Phänomenen wie der Hochtemperatursupraleitung in Kupferoxid-basierten Materialien in Verbindung gebracht. Diese bieten ein enormes technisches Potenzial für zukünftige Anwendungen.

Die theoretische Analyse der experimentellen Befunde beruht auf der grundlegenden Erkenntnis, dass die vielen Teilchen eines Systems in der Nähe eines Phasenübergangs nicht nur mit ihren unmittelbaren Nachbarn wechselwirken, sondern über große Abstände hinweg mit allen Teilchen „kommunizieren“. Dadurch spielen nur noch übergeordnete Aspekte wie die Symmetrie des Systems eine Rolle. Die Identifizierung solcher universeller Eigenschaften stellt daher den Schlüssel zum Verständnis von Phasenübergängen dar.

„Die aktuellen Erkenntnisse eröffnen einen neuen Blick auf den Mott Metall-Isolator Übergang und erlauben eine verfeinerte theoretische Modellierung des Phasenübergangs“, erklärt Privatdozent Dr. Markus Garst vom Institut für Theoretische Physik der Technischen Universität Dresden.

Die Forschungsarbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Transregio-Sonderforschungsbereichs „Condensed Matter Systems with Variable Many-Body Interactions“ unter Leitung von Prof. Michael Lang gefördert.

Publikation: Elena Gati, Markus Garst, Rudra S. Manna, Ulrich Tutsch, Bernd Wolf, Lorenz Bartosch, Harald Schubert, Takahiko Sasaki, John A. Schlueter, and Michael Lang, Breakdown of Hooke’s law of elasticity at the Mott critical endpoint in an organic conductor, Science Advances 2, e1601646 (2016).

Bilder zum Download finden Sie unter:www.uni-frankfurt.de/64342454

Bildtext zur Grafik: Elektronen vor dem Hintergrund des Atomgitters – die Bestandteile eines Festkörpers. Die gegenseitige Abstoßung der Elektronen sorgt dafür, dass sie engen Kontakt vermeiden. Dies behindert den Elektronenfluss, und das System kann zu einem Isolator werden.  (Urheber: Dr. Ulrich Tutsch)

Informationen: Prof. Dr. Michael Lang, Physikalisches Institut, Campus Riedberg, Tel.: (069)798 47241, Michael.Lang@physik.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Dez 8 2016
10:59

Nächster Vortrag in der Reihe „Ein neuer Blick auf Homo sapiens“ im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“

Lob der Lüge: Zur Evolution von Intelligenz

FRANKFURT. Andere hinters Licht zu führen und zugleich deren Tricks zu durchschauen, ist von Vorteil: So kann ein Vogel, der andere Vögel durch einen Warnruf in die Lüfte schickt, selbst mehr Würmer fressen. Deshalb werden jene Lebewesen mehr Nachkommen hinterlassen, die soziale Vorteile eigennützig auskosten und ihre Konkurrenz abhängen, indem sie Desinformation streuen. „Lob der Lüge: Zur Evolution von Intelligenz“ hat Volker Sommer, Professor für Evolutionäre Anthropologie am University College London, seinen Vortrag betitelt, er hält ihn

am 14. Dezember (Mittwoch) um 19.30 Uhr im Hörsaal, Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, Georg-Voigt-Straße 14

Der Vortrag findet statt im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Woher kommt der Mensch? Ein neuer Blick auf Homo sapiens“. Sie wird veranstaltet von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität und durch die Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG finanziert. Die Moderation an diesem Abend übernimmt Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Beim Verteidigen von Ressourcen, Schutz vor Feinden oder gemeinsamer Brutpflege sind Gruppengenossen immer auch gleichzeitig Konkurrenten. Wer dabei die Absichten anderer durchschaut, vermag umso besser zu betrügen. „Gehirne sollten mithin sowohl täuschen können wie auch Lügendetektoren sein“, erläutert Sommer. „In dem Sinne lässt sich die Lüge geradezu als Wetzstein der Intelligenz begreifen.“ Evolutionsbiologen vermuten, dass sich die Fähigkeit zum Gedankenlesen unter Tieren mit besonders komplexem Sozialleben ausbildete; das trifft auf Papageien, Krähen, Elefanten oder Delfine, und in besonderem Maße auf Primaten wie Affen und Menschen. „Sich in andere hineinversetzen zu können, hat dabei allerdings nicht nur eine egoistische Schattenseite, sondern paradoxerweise ermöglichte die Lüge zugleich effizientere Kooperation, Mitgefühl und Mitleid“, ergänzt der Anthropologe.

Volker Sommer, geb. 1954, studierte Biologie, Chemie und Theologie in Göttingen, Marburg, Berlin und Hamburg. Es folgten Stationen als Privatdozent für Anthropologie und Primatologie an der Universität Göttingen und an der University of California in Davis. Seit vielen Jahren erforscht er in Asien und Afrika Ökologie und Verhalten von Primaten. Einer breiteren Öffentlichkeit ist der engagierte Naturschützer aus Funk und Fernsehen sowie durch seine Thesen und Bücher zu evolutionsbiologischen Themen bekannt, etwa „Lob der Lüge“ oder „Menschenaffen wie wir“.

In der gesamten Vortragsreihe berichten international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die atemberaubenden Fortschritte, die sich in allen die Evolution des Menschen betreffenden Disziplinen abzeichnen. Das ermöglicht ganz neue Antworten auf die große Frage nach dem, was uns ausmacht. Evolution wird nicht länger nur als „Survival of the Fittest“ in Bezug auf körperliche Anpassung, Kraft und Geschicklichkeit angesehen. Vielmehr wirkt sich die Funktionslogik von Selektion und Anpassung auch auf Verhaltensweisen wie Kooperation und Altruismus aus. All diese Perspektiven tragen bei zu einem neuen, integralen evolutionären Selbstverständnis des Menschen – und seiner Welt.

Weitere Termine und Themen im Überblick:

18. Januar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14
The Skin of Homo sapiens: the Evolution of our Interface with the World
Prof. Dr. Nina Jablonski, Pennsylvania State University, State College
Moderation: PD Dr. Ottmar Kullmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt

25. Januar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14
Jäger und Künstler: Warum der Neandertaler ausstarb und die Kunst entstand
Prof. Dr. Nicholas J. Conard, Eberhard Karls Universität Tübingen
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität 

8. Februar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14
Ständchen, Schlaflied oder Kriegsgeschrei? Theorien zum Ursprung der Musik und ihrer Funktion für den Menschen
Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität

15. Februar 2017, Senckenberg-Naturmuseum, Senckenbergallee 25, 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen
Ein neuer Blick auf Homo sapiens – die Zukunft des Menschen
Moderation: Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gesprächspartner:
Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt
PD Dr. Miriam N. Haidle, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler, Hochschule Ignatianum, Krakau
Prof. Dr. Annette Kehnel, Universität Mannheim 

Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr, bis auf die abschließende Podiumsdiskussion, die um 19 Uhr startet.

Informationen: Dr. Julia Krohmer, Stab Wissenschaftskoordination, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Tel. (069)7542-1837, E-Mail: jkrohmer@senckenberg.de, Programm in Internet: www.senckenberg.de/woherkommtdermensch

Veranstaltungen

Dez 8 2016
10:56

„Digitaler und ziviler Ungehorsam“ – Vortrag von Prof. Scheuerman im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Wie lässt sich das Verhalten der Whistleblower beurteilen?

BAD HOMBURG. Haben Edward Snowden und andere Whistleblower „digitalen Ungehorsam“ ausgeübt und damit gegen das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit verstoßen, auf dem freiheitliche Demokratien gründen? Oder haben sie gerade aus Treue zum Prinzip der Rechtsstaatlichkeit gegen bestehende Gesetze verstoßen und im Namen der Rechtsstaatlichkeit „zivilen Ungehorsam“ geübt? In seinem Vortrag „Digitaler und ziviler Ungehorsam“ wird William Scheuerman, Professor für Politikwissenschaft an der Indiana University (USA) und zurzeit Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, ausführen, was Rechtsstaatlichkeit genau bedeutet. Auf dieser Grundlage entwickelt er eine Perspektive, die es erlaubt, aktuelle Formen „digitalen Ungehorsams“ zu verstehen und zu beurteilen. Der öffentliche Abendvortrag, in den Rainer Forst, Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität und Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, einführen wird, findet statt

am Donnerstag (15. Dezember) um 19 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg.

Edward Snowden hat Dokumente an die Öffentlichkeit gebracht, die das ungeheure Ausmaß staatlicher Überwachung mittels neuer Technologien belegen. Er lebt seit 2013 im russischen Exil, da ihn in den USA drakonische Bestrafungen erwarten. Andere »Whistleblower« wie etwa Jeremy Hammond und Chelsea Manning, die vertrauliche Dokumente von privaten oder staatlichen Institutionen bekannt gemacht haben, wurden von US-amerikanischen Gerichten verurteilt und verbüßen nun mehrjährige Haftstrafen bis zu 35 Jahren.

William Scheuerman hat in den letzten Jahren über Whistleblowing und den Fall Edward Snowdens gearbeitet. Zu Snowden hat er mehrfach öffentlich Stellung bezogen, u.a. in seinen Aufsätzen: „Edward Snowden. Ziviler Ungehorsam im Zeitalter der totalen Überwachung“, in: Mittelweg 36, Jg. 23, H. 2 (April/Mai 2014), „Digital Disobedience and the Law“, in: New Political Science, Bd. 38, Nr. 3 (Juni 2016) und „Civil Disobedience in the Shadows of Postnationalization and Privatization“, in: Journal of International Political Theory, Bd. 12, 3 (Oktober 2016).

Der in Harvard promovierte Wissenschaftler beschäftigt sich vor allem mit der zeitgenössischen politischen Theorie, der Demokratie- und der Rechtstheorie im Zeitalter der Globalisierung. In seinen Büchern thematisierte er u.a. die politikwissenschaftliche Relevanz der Frankfurter Schule und die Probleme liberaler Demokratien in Zeiten beschleunigten Lebens.Scheuerman hat zahlreiche akademische Preise und Auszeichnungen für seine Arbeiten erhalten. Er hat in Yale, Harvard, München und Frankfurt studiert und an den Universitäten von Pittsburgh, Minnesota und Indiana gelehrt.

Gegenwärtig ist William Scheuerman auf Einladung von Rainer Forst Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften. Sein Aufenthalt wird gefördert von der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung, der Fulbright Kommission und der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Anmeldung und Informationen: Beate Sutterlüty, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Bad Homburg, Tel. (06172)13977-15; um Anmeldung wird gebeten unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

Veranstaltungen

Dez 7 2016
13:20

Prof. Thomas Schattner vom Deutschen Archäologischen Institut in Madrid spricht über Ausgrabungen im spanischen Munigua

Festvortrag zum Winckelmann-Fest

FRANKFURT. Am Freitag, den 9. Dezember, laden das Liebieghaus und das Institut für Klassische Archäologie der Goethe Universität Frankfurt wie jedes Jahr zum Winckelmannfest ein. Der Geburtstag von Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), dem „Urvater der Archäologie“, wird jährlich mit einem feierlichen Festvortrag zu aktuellen internationalen archäologischen Forschungsergebnissen begangen. In diesem Jahr spricht Prof. Dr. Thomas Schattner, 2. Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Madrid sowie Leiter der DAI-Ausgrabungen in Munigua, zum Thema „Munigua im Kontext der römischen Stadtanlagen auf der Iberischen Halbinsel“.

Die hispano-römische Stadt Munigua in Andalusien zählt mit ihren Tempeln, Heiligtümern, Thermen und Häusern heute zu den am besten bekannten und publizierten römischen Plätzen der Iberischen Halbinsel. Seit 60 Jahren erforscht die Abteilung Madrid des Deutschen Archäologischen Instituts den bedeutenden Ort.

Der öffentliche Festvortrag findet um 19 Uhr c.t. auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt. Hörsaalzentrum, HZ 5. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen: Dr. Britta Rabe, Institut für Archäologische Wissenschaften Abteilung I: Klassische Archäologie. Tel. 069-798-32311; arch.institut@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Dez 7 2016
13:16

Interaktive Experimente für Physik-Fans auf dem Campus Riedberg

Ausstellung „Einstein Inside“ zur Relativitätstheorie

FRANKFURT. Die multimediale Mitmachausstellung „Einstein inside“, konzipiert zum 100. Jubiläum der Allgemeinen Relativitätstheorie, ist jetzt auch in Frankfurt zu sehen. Bis zum 06. Januar 2017 gastiert sie im Fachbereich Physik der Universität auf dem Campus Riedberg. Visuell anspruchsvoll und auf leicht verständliche Weise werden die komplexen Themen rund um die Relativitätstheorie für alle Sinne erfahrbar.

An der Wanderausstellung, die 2015 an der Berliner„Urania“ erstmals gezeigt wurde, haben sich namhafte Wissenschaftler und Institute beteiligt, deren Forschung eng mit der Relativitätstheorie ver­knüpft ist. Gezeigt werden Beiträge zur Quantengravitation, Dunklen Materie, Radioastronomie, Gravitationswellen, Ver­messung des Universums oder Experimente in der Schwerelosigkeit.

Die Ausstellung präsentiert eine anschauliche, unterhaltsame und leicht verständliche Ein­füh­rung in die Welt der Relativitätstheorie. Inter­aktive Explorationen, Multimedia-Stationen, Visualisierungen und Animationen bieten für jeden einen passenden Zugang zu einer fantastischen, dabei doch realen Welt.

Was? „Einstein inside – 100 Jahre Relativitätstheorie“
Wo? Campus Riedberg, Fachbereich Physik, Max-von-Laue-Str. 1
Wann? Öffnungszeiten: 6.12. bis 23.12. und 2.1.17 bis 6.1.17 von 9 – 17 Uhr. Öffnungszeiten vom 27.12. – 30.12.16 von 11 – 19 Uhr. An den Feiertagen geschlossen.

Sonderführungen für Schulklassen und Gruppen ab 15 Personen nach Anmeldung an Prof. Luciano Rezzolla unter rezzolla@itp.uni-frankfurt.de oder Tel.: (069) 798 47871.

Journalisten sind ebenfalls herzlich eingeladen, sich von Prof. Luciano Rezzolla und seinem Team durch die Ausstellung führen zu lassen.

Eindrücke von der Ausstellung finden Sie unter: http://www.einstein-inside.de/einstein-inside-auf-youtube/

Mehr Informationen unter: http://www.einstein-inside.de/

Veranstaltungen

Dez 7 2016
11:57

Am 12. Dezember diskutiert die Bürger-Universität im Rahmen ihrer „Tatort-Reihe“ über reale Bedrohungen und gefühlte Ängste

Kriminalstatistiken klären auf

FRANKFURT. Jährlich legt das Bundeskriminalamt die deutsche polizeiliche Kriminalstatistik vor, deren Angaben sich nicht immer mit der subjektiv empfundenen Bedrohung der Menschen durch Kriminalität in Deutschland decken. Die Schlagzeilen der Medien wie „Das Monster schlägt wieder zu“ oder „Skandal: Warum wurde er wieder freigelassen?“ tun ihr Übriges. Inwiefern verzerrt die Berichterstattung tatsächlich die Wahrnehmung der Menschen? Ist die zunehmende Sorge, Opfer eines Gewaltdeliktes zu werden, berechtigt? Welche Bedrohungen sind tatsächlich vorhanden, welche nur empfunden? Und inwiefern lösen auch fiktionale Formen der Gewaltdarstellung wie beispielsweise im Tatort Ängste aus?

Diese und weitere Fragen stehen am Montag, 12. Dezember, im Mittelpunkt der letzten Veranstaltung in der Reihe „Tatort-Forschung“ der Frankfurter Bürger-Universität, zu der die Goethe-Universität gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt interessierte Bürgerinnen und Bürger einlädt. Expertinnen und Experten sowohl aus dem Bereich der Sozial- und Kriminalpsychologie als auch seitens der Medien diskutieren auf dem Podium: Kriminalpsychologe Prof. Dr. Rudolf Egg, Sozialpsychologe Prof. Rolf van Dick von der Goethe-Universität, FAZ-Redakteurin Katharina Iskandar und Polizeisprecherin Carina Lerch. Die Moderation übernimmt Petra Boberg von hr-iNFO.

Kriminalstatistiken klären auf. Wovor müssen wir wirklich Angst haben?
Montag, 12. Dezember 2016, 19.30 Uhr
Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt
Der Eintritt ist frei.

Kooperationspartner der Diskussionsreihe sind: Stadtbücherei Frankfurt und hr-iNFO.

Das Programmheft der Bürger-Universität im Web: www.buerger.uni-frankfurt.de

Forschung

Dez 7 2016
11:41

Atomphysiker der Goethe-Universität vermessen Bindungslänge/präziser Test des quantenmechanischen Tunneleffekts

Partnerschaft auf Abstand: tiefgekühlte Helium-Moleküle

FRANKFURT. Helium-Atome sind Einzelgänger. Nur wenn man sie stark abkühlt, bilden sie ein sehr schwach gebundenes Molekül. Dank des quantenmechanischen Tunneleffekts können sie dabei einen extrem großen Abstand voneinander halten. Wie Atomphysiker der Goethe-Universität jetzt bestätigen konnten, sind sie über 75 Prozent der Zeit so weit voneinander entfernt, dass ihre Bindung sich nur noch durch den quantenmechanischen Tunneleffekt erklären lässt.

Die Bindungsenergie im Helium-Molekül beträgt nur etwa ein Milliardstel der Bindungsenergie alltäglicher Moleküle wie Sauerstoff oder Stickstoff. Das Molekül ist außerdem so riesengroß, dass kleine Viren oder Rußpartikel zwischen den Atomen hindurch fliegen könnten. Physiker erklären dies durch den quantenmechanischen „Tunnel-Effekt“. Sie veranschaulichen die Bindung in einem klassischen Molekül durch eine Potentialmulde. Weiter als bis zu den „Wänden“ dieser Mulde können die Atome sich nicht voneinander entfernen. Doch in der Quantenmechanik dürfen die Atome auch in die Wände hinein tunneln. „Das ist, wie wenn jeder auf seiner Seite einen Stollen ohne Ausgang gräbt“, erklärt Prof. Reinhard Dörner vom Institut für Kernphysik an der Goethe-Universität.

Die Arbeitsgruppe von Dörner hat diese Helium-Moleküle in einem Experiment hergestellt und mithilfe des an der Goethe-Universität entwickelten COLTRIMS-Reaktionsmikroskops untersucht. Hierbei hat sie die Stärke der Bindung mit bislang unerreichter Präzision ermittelt und den Abstand der beiden Atome im Molekül vermessen. „Das Helium-Molekül stellt so etwas wie einen Prüfstein für quantenmechanische Theorien dar, denn der theoretisch vorhergesagte Wert der Bindungsenergie hängt empfindlich davon ab, wie gut alle physikalischen und quantenmechanischen Effekte berücksichtigt wurden“, erklärt Dörner.

Selbst die Relativitätstheorie, die sonst hauptsächlich für astronomische Berechnungen benötigt wird, müsse hier einbezogen werden. „Unterläuft ein kleiner Fehler, so ergeben die Rechnungen große Abweichungen oder besagen gar, dass ein Helium-Molekül überhaupt nicht existieren kann“, so Dörner. Die von seiner Gruppe durchgeführten Präzisionsmessungen werden als Vergleichswert für zukünftige Experimente dienen.

Zwei Jahre Messungen im Keller
Mit der Untersuchung des Helium-Moleküls begann die Arbeitsgruppe von Dörner bereits 2009, als die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ihm ein mit 1,25 Millionen Euro dotiertes Koselleck-Projekt bewilligte. „Eine Förderung dieser Art entspricht quasi einem Risikokapital, mit dem die DFG Experimentreihen unterstützt, die einen langen Atem brauchen“, erklärt der Atomphysiker. So konnte er mit seiner Gruppe die ersten Experimente entwerfen und aufbauen. Erste Ergebnisse erzielte Dr. Jörg Voigtsberger im Rahmen seiner Doktorarbeit. „Auf der Suche nach Atomen, die ‚im Tunnel leben‘, verbrachte Jörg Voigtsberger zwei Jahres seines Lebens im Keller“, erinnert sich Privatdozent Till Jahnke, der damalige Betreuer. Dort, im Keller, befindet sich das Laserlabor der Frankfurter Atomphysikgruppe.

Stefan Zeller, der nächste Doktorand, konnte die damalige Apparatur mit Hilfe von Dr. Maksim Kunitski nochmals entscheidend verbessern und die Messgenauigkeit weiter erhöhen. Dazu musste er unter anderem mit der größten „Photonenkanone“, die es in Deutschland gibt, dem „Freie-Elektronen-Laser FLASH“ am Forschungszentrum DESY in Hamburg, auf die extrem schwach gebundenen Helium-Moleküle schießen. „Stefan Zeller hat Beeindruckendes geleistet. Seine unermüdliche Arbeit, sein großes experimentelles Geschick und seine Fähigkeit, sich von temporären Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, haben diesen Erfolg überhaupt erst möglich gemacht“, kommentiert Zellers Doktorvater Prof. Dörner. 

Die Ergebnisse fanden bereits im Vorfeld international und national hohe Beachtung. Sie erscheinen nun in der renommierten Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) und bilden außerdem einen Teil der Forschungsarbeiten, für welche die Gruppe mit dem Helmholtz-Preis 2016 ausgezeichnet wurde.

Publikation: S. Zeller, M. Kunitski, J. Voigtsberger, A. Kalinin, A. Schottelius, C. Schober, M. Waitz, H. Sann, A. Hartung, T. Bauer, M. Pitzer, F. Trinter, C. Goihl, C. Janke, M. Richter, G. Kastirke, M. Weller, A. Czasch, M. Kitzler, M. Braune, R. E. Grisenti, W. Schöllkopf, L. Ph. H. Schmidt, M. Schöffler, J. B. Williams, T. Jahnke, and R. Dörner: Imaging the He2 quantum halo state using a free electron laser, in: PNAS, DOI:10.1073/pnas.1610688113

Eine Karikatur zum Download finden Sie unter:www.uni-frankfurt.de/64324412

Informationen: Prof. Reinhard Dörner, Institut für Kernphysik, Max-von-Laue-Str. 1, Tel: (069) 798-47003, doerner@atom.uni-frankfurt.de; PD Dr. Till Jahnke, Institut für Kernphysik, Max-von-Laue-Str. 1, Tel: (069) 798-47025, jahnke@atom.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Dez 6 2016
14:03

Podiumsdiskussion des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität am 12. Dezember 2016

Dürfen religiöse Symbole verboten werden?

FRANKFURT. „Religiöse Praktiken und Symbole: Grenzen der Toleranz?“ So lautet der Titel einer Podiumsdiskussion des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Sie findet am 12. Dezember um 19 Uhr statt. Ort ist das Casino-Gebäude (Raum 1.801) auf dem Frankfurter Campus Westend. Teilnehmende von Seiten des Exzellenzclusters sind Susanne Schröter, Ethnologie-Professorin und Leiterin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam am Exzellenzcluster, sowie Rainer Forst, Co-Sprecher des Clusters und Professor für Politische Theorie und Philosophie. Hinzu kommt Rudolf Steinberg, emeritierter Professor für öffentliches Recht und ehemaliger Präsident der Goethe-Universität. Die Moderation liegt in den Händen von Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des veranstaltenden Forschungsverbundes.

Die öffentliche Veranstaltung hat ihren Fokus auf den jüngsten Debatten über muslimisches Leben in Deutschland. Gleichwohl ist auch Platz für die Thematisierung christlicher Symbole wie beispielsweise des Kruzifixes, dessen Anbringung in staatlichen Klassenzimmern laut Bundesverfassungsgericht gegen die Religionsfreiheit verstößt. Die Frage, ob und inwiefern der Islam zu Deutschland gehöre, wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Öffentlicher Dissens entzündet sich wiederum vor allem auch an religiösen Symbolen, am Standort einer Moschee und der Höhe des Minaretts, am Kopftuch und besonders an der Vollverschleierung durch die Burka oder den Niqab. Jüngsten Umfragen zufolge würde es jeder zweite Bundesbürger begrüßen, wenn das Tragen des Kopftuches in der Schule grundsätzlich verboten würde. Und mehr als 80 Prozent sprechen sich für ein generelles Verbot der Burka – unter diesem Begriff wird der Vollschleier allgemein diskutiert – in der Öffentlichkeit aus.

In Deutschland hatten einige Landesgesetzgeber Lehrerinnen das Tragen eines Kopftuches in staatlichen Schulen verboten und damit, wie Kritiker meinten, in einer Art „Abendlandklausel“ christliche Symbole und Zeichen privilegiert. In der Folge nahm sich das Bundesverfassungsgericht zweimal des Themas an. In seiner jüngsten Entscheidung aus dem vergangenen Jahr stellte es klar, dass ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrkräfte in öffentlichen Schulen mit der Verfassung nicht vereinbar ist. In Frankreich dagegen bleibt das Kopftuch im Unterricht nicht nur für Lehrerinnen, sondern auch für Schülerinnen untersagt. Darüber hinaus gilt dort seit 2010 ein generelles Verbot, mit einem Gesichtsschleier in der Öffentlichkeit aufzutreten. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) stellte 2014 fest, dass das dieses Verbotsgesetz nicht gegen das in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgeschriebene Recht auf Religionsfreiheit verstößt.

Obwohl der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages schon Ende 2014 zu dem Ergebnis gekommen war, dass trotz der Entscheidung des EGMR ein Burka-Verbot mit der deutschen Verfassung nicht vereinbar wäre, forderten Politiker von CDU und CSU unlängst noch ein generelles Burka-Verbot. Mit dem Hinweis des Bundesinnenministers, man könne nicht alles verbieten, was man ablehne, schien die Debatte zu ruhen. Nach dem Aus für die Burka in den Niederlanden hat der CSU-Generalsekretär seine Forderung nach einem Verbot auch in Deutschland allerdings noch einmal bekräftigt. Gegner und Kritiker der Burka sehen in ihr ein Symbol der Unterdrückung von Frauen. Ähnlich hatte beispielsweise Alice Schwarzer schon gegen das Kopftuch argumentiert, als sie die Entscheidung des Verfassungsgerichts aus dem Jahr 2015 als „lebensfernes“ Urteil kritisierte. Die Vollverschleierung scheint darüber hinaus in besonderem Maße für eine politische Symbolik zu stehen, wobei die Burka – so ist u.a. zu lesen – als „Kampftextil der radikalen Taliban“ gilt und der Niqab als „am weiblichen Körper befestigte Fahne der Salafisten und Wahhabiten“.

Die Diskutanten des anstehenden Plenums sprechen sich gegen ein generelles Burka-Verbot aus – wenngleich aus teilweise variierenden Überlegungen. Der Jurist Rudolf Steinberg referierte bei der Ringvorlesung „Normenkonflikte in pluralistischen Gesellschaften“ des Exzellenzclusters vor rund einem Jahr über „Toleranz und religiöse Pluralität am Beispiel von Kopftuch und Burka“. Hier und an anderen Stellen sprach er von einem „System der Visualität“, auf dem die westliche Welt seit langem gründe. Die Burka-Trägerin entziehe sich der Gegenseitigkeit des sozialen Austausches; sie sehe andere, könne aber selbst nicht gesehen werden. Eine Gesellschaft könne dieses visuelle System als Grundlage einer offenen Bürgergesellschaft rechnen. „Mit einem derartigen legitimen Gemeinwohlzweck ließe sich ein generelles Burka-Verbot rechtfertigen“, so Steinberg, der allerdings zurzeit ein generelles Verbot des Vollschleiers in Deutschland für unverhältnismäßighält, weil es zur Abwehr erheblicher Gefahren für das Gemeinwesen nicht erforderlich sei. Anderes gelte in besonderen kommunikativen und sicherheitsrelevanten Bereichen wie Schule und Straßenverkehr. Hier sieht er keine rechtlichen Einwände gegen ein Verbot. Besondere Aufmerksamkeit verdiene die Burka auch im Umfeld des Salafismus, dessen Ideologie auf die Abschaffung unserer freiheitlichen Verfassungsordnung gerichtet sei.

Demgegenüber vertritt der politische Philosoph Rainer Forst die Meinung, dass die Burka-Trägerinnen nicht gegen Grundrechte anderer verstießen, sich aber selbst auf solche berufen könnten. „Ich habe kein Recht auf eine bestimmte visuelle demokratische Kultur“, so Forst. Die Burka sei für uns ein befremdliches Kleidungsstück und eine Kommunikationseinschränkung. Aber das reiche nicht für ein Verbot. Toleranz sei gerade da nötig, wo sie schwer falle. Die Ethnologin Susanne Schröter weist darauf hin, dass viele Frauen in Deutschland das Kopftuch und auch die Burka aus eigenem Antrieb tragen. Dabei könne es sich um einen Akt der Selbstbestimmung handeln oder aber, besonders bei der Burka und ähnlichen Kleidungsstücken, um ein Zeichen zunehmender Radikalisierung unter Jugendlichen. Weiblichen Mitgliedern in salafistisch-dschihadistischen Bewegungen komme die europäische Debatte um die Burka gerade Recht, da sie sich durch das demonstrative Tragen des ‚Niqab‘ zu religiösen Widerstandskämpferinnen stilisieren könnten.

Von Susanne Schröter aktuell erschienen ist: „‚Gott näher als der eigenen Halsschlagader‘ – Fromme Muslime in Deutschland“ (2016). „Kopftuch und Burka – Laizität, Toleranz und religiöse Homogenität in Deutschland und Frankreich“ heißt die Monographie von Rudolf Steinberg aus dem Jahr 2015. Rainer Forst veröffentlichte 2003 seine grundlegende Studie „Toleranz im Konflikt“. Zu seinen jüngeren Publikationen zählen: „Normativität und Macht“ (2015) und als Co-Herausgeber „Pierre Bayle, Toleranz. Ein philosophischer Kommentar“ (2016).

Informationen: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net

Veranstaltungen

Dez 6 2016
12:16

Videoinstallation mit Dias von Reisen der Großmutter – Reflexionen zum Bildungshunger der Nachkriegsgeneration

Neue Ausstellung der Studiengalerie 1.357: Andrea Geyer mit „Gezeiten/Tides“

FRANKFURT. Die Studiengalerie 1.357 der Goethe-Universität zeigt in ihrer neuen Ausstellung vom 7. Dezember 2016 bis 10. Februar 2017 die Arbeit „Gezeiten/Tides“ der New Yorker Künstlerin Andrea Geyer. In ihrer Videoinstallation aus dem Jahr 2015 nutzt Geyer den Dia-Fundus ihrer verstorbenen Großmutter durch Montage und Hinzufügen mehrsprachiger, assoziativer Wortketten, um den existentiellen Umgang der deutschen Nachkriegsgeneration mit der eigenen deutschen Vergangenheit zu erfassen. Die Eröffnung der Ausstellung ist

am 7. Dezember um 20 Uhr im IG-Farben Haus, erster Stock, Raum 1.357.

Die gebürtige Deutsche Andrea Geyer versetzt die Ausstellungsbesucher in die Situation eines Dia-Abends: Nach dem Urlaub werden Freunde und Bekannte nach Hause eingeladen, um ihnen von den Abenteuern in fremden Ländern zu berichten. Ein laut knarrender Diaprojektor, der rhythmisch die Dias wechselt, liefert den Hintergrundsound, die Rauminstallation deutet ein 1960er-Jahre-Ambiente an. Die Diaschau, die Andrea Geyer mit einer modernen Kamera abgefilmt hat, ist eine Auswahl des über 6000 Einzelbilder enthaltenden Nachlasses ihrer Großmutter Marga Federlin. Die Großmutter hatte sich in den 1960er Jahren nach dem Tod ihres Mannes und dem Verkauf des Eigenheims über 20 Jahre immer wieder auf Bildungsreisen begeben. Ihr Interesse an diesen Reisen ist exemplarisch für die bürgerliche Mittelklasse der Nachkriegsgeneration seit den 1960er Jahren, die wieder zu einem auskömmlichen Leben gefunden hatte: Sie bereiste Europa, Nordafrika und Russland, immer auf der Suche nach den „Alten Meistern”, dem Okzident vor der Zeit der deutschen Barbarei. Aber der Schrecken der eigenen Vergangenheit blieb gegenwärtig, oder – wie ein Mitreisender von Marga Federlin notierte: „Wir brachen auf, um die Alten Meister zu finden, aber alles was wir fanden, war das Spiegelbild unserer eigenen Kultur.”

Geyers Auswahl an Dias zeigt Bilder von Kulturorten, Museen, Ruinen, Landschaften, aber auch Schnappschüsse aus dem Reisealltag. Dazu tragen vier Frauenstimmen, gewissermaßen die fiktiven Gäste des Dia-Abends, auf English, Spanisch und Deutsch Begriffsketten vor. Es sind Begriffe, die die Zeit des Grauens präsent machen und das Geräusch des Diaprojektors stören. In den assoziativen Begriffsketten ist jene Vergangenheit gegenwärtig, die von den Bildungsreisen, der Wiederaneignung der okzidentalen Tradition, überlagert werden sollte. Auch diese Stichworte des Grauens hat Andrea Geyer dem hinterlassenen Material ihrer Großmutter entnommen. In der Überlagerung von Wortketten und Bildfolgen entstehen Assoziationsräume, die um Schuld und Verdrängung kreisen, und immer auch um die Rolle der Frauen während und nach dem Nationalsozialismus.

Andrea Geyer wurde 1971 in Freiburg geboren; sie lebt und arbeitet seit 1996 in New York, wo sie eine Professuran der Parsons School of Art, Media and Technology innehat. Geyer beschäftigt sich mit Medien, Fotografie und Videokunst als Installationen.Sie studierte zunächst an der Freien Kunstakademie Stuttgart, dann Fotografie, Film und Design an der Fachhochschule Braunschweig und freie Künste an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Für ihre Arbeiten erhielt sie mehrere Auszeichnungen und stellte bereits in den USA, Kanada, Mexiko, Deutschland, Großbritannien und zahlreichen anderen Ländern aus. Mit „Gezeiten/Tides” führt sie ihre Auseinandersetzung mit der deutschen Nachkriegsgeschichte fort, die sie in Arbeiten wie der Videoinstallation „Criminal Case 40/61: Reverb” (2009), die sich mit dem Eichmann-Prozess beschäftigt, begonnen hat.

Die Studiengalerie 1.357 ist eine Kooperation des Städel Museums, des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main und der Goethe-Universität. Sie realisiert pro Jahr vier Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst, die unter dem Leittitel „Erinnerungskultur und Bildgebrauch“ in Lehrveranstaltungen von Studierenden verschiedener Disziplinen erarbeitet werden.  Während des Semesters sind die Ausstellungen montags bis donnerstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Informationen: Prof. Dr. Bernhard Jussen, Historisches Seminar, Campus Westend, Tel.: (069) 798 -32424, jussen@em.uni-frankfurt.de; Prof. Dr. Christian Spies, Kunstgeschichtliches Institut; Sina Brückner, studentische Mitarbeiterin der Studiengalerie 1.357, sinabrueckner@icloud.com

Veranstaltungen

Dez 6 2016
12:09

Öffentliche Veranstaltung im Museum Angewandte Kunst zur Ausstellung „Yokohama 1868-1912“

Forschungstagung CROSS CULTURES

FRANKFURT. Ausgehend von der Ausstellung „Yokohama 1868-1912. Als die Bilder leuchten lernten“ im Museum Angewandte Kunst beschäftigt sich die Forschungstagung CROSS CULTURES mit den kulturellen, medialen, systematischen, historischen und politischen Voraussetzungen für den Transfer von Bildern, Objekten, Ästhetiken und Konzepten. Im Zentrum stehen dabei Öffnungen und Austauschprozessen, die Aneignungen und Übernahmen, aber auch Transformationen und Innovationen ermöglichen.Gefragt wird vor dem Hintergrund tradierter Vorstellungen und Stereotypen des „Anderen“ und des „Fremden“ einerseits nach den hieraus resultierenden Problemen und Blinden Flecken, andererseits aber auch danach, ob und wie eine kritische Auseinandersetzung möglich und auf dem Feld der Kunst als Dekonstruktion und Umwertung produktiv zu machen ist.

Die Leitung der Veranstaltung haben Prof. Verena Kuni (Goethe-Universität), Dr. Stephan von Schulenburg (Museum Angewandte Kunst) und Dr. Anett Göthe (Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e. V.).

„CROSS CULTURES“.
Forschungstagung und Workshop
9.12.2016, 11.00-15.15 Uhr.
(Der anschließende Forschungsworkshop ist nur für eingeladene Gäste)
Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main. 

Eine Kooperation des Museums Angewandte Kunst und der Goethe-Universität im Rahmen des Projekts CROSS CULTURES.

Eine Anmeldung zur Tagung ist erforderlich: cross-cultures@visuelle-kultur.info. Eintritt zur Tagung: 5 Euro (ermäßigt 3,50 Euro).

Weitere Informationen zum Programm: www.visuelle-kultur.info/cc

Ansprechpartnerin: Prof. Verena Kuni, Institut für Kunstpädagogik/Visuelle Kultur, Goethe-Universität Frankfurt am Main. Tel. (069) 798-22935; verena@kuni.org

Sonstige

Dez 6 2016
11:53

20 Professionals aus der Pharmaindustrie haben ein interdisziplinäres berufsbegleitendes Studium an der Goethe-Universität begonnen

Erster Jahrgang des Pharma-MBA erfolgreich gestartet

FRANKFURT. Mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat zum Wintersemester 2016/17 der erste Jahrgang des bundesweit bisher einzigartigen Master of Pharma Business Administration (MBA) begonnen. Der Studiengang ist vom House of Pharma & Healthcare, der Goethe-Universität und der Goethe Business School gemeinsam konzipiert worden. Er richtet sich an aufstrebende Nachwuchskräfte der pharmazeutischen Industrie und vermittelt neben klassischen Managementkenntnissen aktuelles pharmaspezifisches Wissen.

Dem Lehrteam des englischsprachigen Studienganges gehören neben ausgewiesenen akademischen Experten zahlreiche erfahrene Fachleute und Entscheider aus der pharmazeutischen Industrie an. Neben seiner maßgeschneiderten inhaltlichen Ausrichtung zeichnet sich der neue Masterstudiengang durch sein berufskompatibles Format aus: Die Vorlesungen finden drei Semester lang alle zwei Wochen freitagnachmittags und samstags im House of Finance auf dem Campus Westend statt. Nach weiteren 20 Wochen endet das Programm mit der Abgabe der Masterarbeit. Den Absolventen wird ein MBA-Abschluss vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften sowie vom Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie der Goethe-Universität verliehen.

„Der erfolgreiche Start des Master of Pharma Business Administration zeigt, dass der neue Studiengang großen Zuspruch bei Pharmaunternehmen findet“, sagte Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität und Präsident des House of Pharma & Healthcare. „Unser Weiterbildungsangebot füllt offensichtlich eine Marktlücke."

Wer sich für den Studiengang bewerben will, muss einen ersten Hochschulabschluss haben, die englische Sprache in Wort und Schrift beherrschen sowie eine mindestens zweijährige qualifizierte Berufstätigkeit im erweiterten pharmazeutischen Bereich vorweisen. Die Bewerbungsfrist für den zweiten Jahrgang des Master of Pharma Business Adminstration (MBA) endet am 01. August. 2017.

Weitere Informationen zum Studiengang sowie zu den nächsten Informationsveranstaltungen finden Sie unter www.goethe-business-school.de/mpba.

Forschung

Dez 6 2016
11:39

Neuartige Peptidklasse aus Bakterien ist ein effektives Insektengift

Wirkstoffe aus der Natur: kleine Mengen mit großer Vielfalt

FRANKFURT. Die Natur produziert oft ein ganzes Arsenal an Wirkstoffen, um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein. Daran nehmen sich Pharmazeuten und Mediziner inzwischen ein Beispiel, denn gegen einzelne Wirkstoffe entwickeln Erreger leichter Resistenzen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Helge Bode hat jetzt eine ganze Klasse neuartiger Peptid-Wirkstoffe entdeckt, mit denen Bakterien Insektenlarven töten.

Die als Rhabdopeptid/Xenortid-Peptide (RXP) bezeichneten Peptide werden ausschließlich von Bakterien der Gattungen Photorhabdus und Xenorhabdus produziert. Diese leben in Symbiose mit Fadenwürmern, mit denen sie in Insektenlarven gelangen und diese töten. Da viele RXPs für Zellen höherer Lebewesen (z.B. Insektenzellen oder generell Eukaryonten) giftig sind und von vielen Xenorhabdus- und Photorhabdus-Arten produziert werden, spielen sie vermutlich bei der Infektion eine sehr wichtige Rolle.

Eine einzige Bakterienart kann bis zu 40 RXP-Derivate produzieren. Wie die Gruppe von Prof. Helge B. Bode, Merck-Stiftungsprofessur für Molekulare Biotechnologie an der Goethe-Universität, in der aktuellen Ausgabe von Nature Chemistry berichtet, ist das Besondere daran, dass dazu nur maximal vier Enzyme notwendig sind. Bode vergleicht sie mit klassischen chemischen Katalysatoren für die Bildung von Polymerketten. Seiner Gruppe gelang es, die Mechanismen für die Erzeugung der ungewöhnlich hohen chemischen RXP-Vielfalt aufzuklären.

Warum die Bakterien gleich eine ganze Bibliothek von RXPs produzieren, erklären die Forscher damit, dass diese nicht kontrollieren können, in welche Insektenlarve sie von ihrem Nematodenwirt gebracht werden. Um überleben zu können, müssen die aber in der Lage sein, dieses Insekt schnell und effektiv zu töten und adressieren dazu mit der Mischung an Substanzen vielleicht ganz unterschiedliche Wirkorte in den Insektenzellen gleichzeitig. „Man kann sich das so vorstellen, wie den Schuss mit einem Schrotgewehr“ erklärt Bode, „auch wenn man kein so guter Schütze ist, hat man durch die Streuung der vielen Kugeln eine große Chance, dass mindestens eine Kugel das Ziel trifft!“.

In Zukunft geht es nun darum, den genauen Wirkort der RXPs zu identifizieren und über Struktur-Wirkungsanalysen besonders potente Derivate zu identifizieren, die dann biotechnologisch oder chemisch erzeugt und möglicherweise als Insektizide eingesetzt werden können.

Publikation: Xiaofeng Cai, Sarah Nowak, Frank Wesche, Iris Bischoff, Marcel Kaiser, Robert Fürst and Helge. B. Bode: Entomopathogenic bacteria use multiple mechanisms for bioactive peptide library design, in: Nature Chemistry, DOI: 10.1038/NCHEM.2671

Ein Bild zum Download finden Sie unter:http://www.uni-frankfurt.de/64290802

Informationen: Prof. Dr. Helge Bode, Merck-Stiftungsprofessur für Molekulare Biotechnologie, Tel.: (069)798-29557, H.Bode@bio.uni-frankfurt.de.

Forschung

Dez 5 2016
13:21

Erstes mathematisches Modell simuliert wie die Zelle bakterielle Erreger verdaut

Wie sich Zellen gegen Salmonellen verteidigen

FRANKFURT. Bioinformatiker der Goethe-Universität haben das erste mathematische Modell für einen zentralen Verteidigungsmechanismus der Zelle gegen das Bakterium Salmonella entwickelt. Sie können ihren experimentell arbeitenden Kollegen damit wertvolle Anregungen zur Aufklärung der beteiligten Signalwege geben.

Jedes Jahr sind Salmonellen weltweit für Millionen von Infektionen und tausende Todesfälle verantwortlich. Die Körperzellen können sich aber gegen die Eindringlinge verteidigen, indem sie die Bakterien in speziellen Zellorganellen, den Autophagosomen, einschließen und durch die Verschmelzung mit andern Zellorganellen, den Lysosomen, verdauen. Um neue Therapien gegen Salmonellen zu finden, ist es wichtig, diesen als Xenophagie bekannten Prozess besser zu verstehen.

Wie die Bioinformatik-Gruppe von Prof. Ina Koch in der aktuellen Ausgabe von „PLOS Computational Biology“ berichtet, hat sie in Zusammenarbeit mit dem Molekularbiologen Prof. Ivan Dikic vom Institut für Biochemie II ein mathematisches Modell der Xenophagie erstellt. In der Studie kombinieren die Forscherinnen und Forscher bereits bekanntes Wissen über die molekularen Interaktionen mit einer Methode aus der Informatik, den Petri-Netzen. Diese finden in der theoretischen Biologie zunehmend Anwendung.

Um das Modell zu überprüfen, simulierten die Bioinformatiker, was passieren würde, wenn Proteine des Xenophagie-Signalweges ausgeschaltet werden – diese Technik nennt man „in silico-Knockout“. Die in silico-Vorhersagen stimmten mit  den Ergebnissen von Studien überein, in denen Proteine experimentell ausgeschaltet wurden. Diese Übereinstimmung bestätigt, dass das Modell die bekannten Teile des Xenophagie-Prozesses gut reproduziert. 

Zusätzlich schlugen die Bioinformatiker einen neuen Mechanismus für ein Protein vor, das am Xenophagie-Prozess beteiligt ist. Diese und andere durch in silico-Knockout vorgeschlagenen Hypothesen geben den Forschern im Labor wertvolle Hinweise für zukünftige Experimente. 

“Die in silico-Knockout-Experimente stellen Hypothesen für zukünftige experimentelle Studien auf, die zu einem besseren Verständnis der zellulären, antibakteriellen Verteidigung beitragen können”, erläutert Erst-Autorin Jennifer Scheidel.

Publikation: Scheidel J, Amstein L, Ackermann J, Dikic I, Koch I (2016) In Silico Knockout Studies of Xenophagic Capturing of Salmonella. PLoS Comput Biol 12(12): e1005200. doi:10.1371/ journal.pcbi.1005200

Ein Bild zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/64275802

Bildtext: Mathematisches Modell des Verteidigungsmechanismus gegen Salmonellen, die Xenophagie

Informationen: Prof. Dr. Ina Koch, Molekulare Bioinformatik, Institut für Informatik, (069) 798 24651, ina.koch@bioinformatik.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Dez 5 2016
12:14

Weihnachtsvorlesung der Pharmazie zu Leben und Leiden der Stars

David Bowie – Opfer der heute heilbaren Hepatitis

FRANKFURT. David Bowie und die Folgeerkrankungen der Hepatitis C sind das Thema der diesjährigen Weihnachtsvorlesung der Pharmazeuten Prof. Theo Dingermann und Prof. Dieter Steinhilber. Der Musiker, Sänger, Produzent und Schauspieler starb im Januar dieses Jahres an Leberkrebs – 18 Monate nach der Diagnose. Zu dem Vortrag sind alle Interessierten eingeladen:

Was?            „Das Problem der frühen Geburt – David Bowie. Opfer der heute heilbaren Hepatitis“
                      Weihnachtsvorlesung der Pharmazie
Wann?          Dienstag, 13. Dezember, 11 Uhr (c.t.)
Wo?              Biozentrum, Hörsaal B1, Campus Riedberg.

Mit ihrem Titel weisen die Pharmazeuten auf den Ursprung der Erkrankung hin, die Hepatitis C. Heute können 95 bis 99 Prozent aller Hepatitis-C-Patienten mit der Wirkstoffkombination aus Sofosbuvir und Velpatasvir geheilt werden, so dass Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs nicht auftreten. Das Universitätsklinikum Frankfurt hat federführend zu einer Studie mit dieser Wirkstoffkombination beigetragen, die vor einem Jahr in New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.

Dingermann und Steinhilber werden die Ursachen der Hepatitis erklären, die physiologischen Prozesse in der Leber schildern und auf die Folgeerkrankungen eingehen. Die fachliche Information wechselt ab mit der abschnittsweisen Erzählung von David Bowies Biografie und vielen Musikbeispielen, die der Weihnachtsvorlesung ihren besonderen Charakter verleihen.

Informationen: Dr. Ilse Zündorf, Institut für Pharmazeutische Biologie Goethe-Universität Frankfurt a.M., Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt, Tel. (069) 79829648, zuendorf@em.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Dez 2 2016
11:33

Studiengang Curatorial Studies zeigt „After facts“: Zehn Positionen internationaler Künstler im Frankfurter Westend

Kunstausstellung in ehemaliger Apotheke

FRANKFURT. Studierende der Curatorial Studies der Goethe-Universität und der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule haben gemeinsam die Ausstellung „After facts – Pudding Explosion rearticulated“ kuratiert. Die Gruppenausstellung zeigt zehn Positionen internationaler Künstler in einer ehemaligen Apotheke im Frankfurter Westend. 

Ausgangspunkt des Projektes ist der „Headshop Pudding Explosion“, den der Konzeptkünstler Peter Roehr gemeinsam mit seinem späteren Galeristen Paul Maenz 1968 in der Frankfurter Innenstadt eröffnete. Das Warensortiment reichte von Pop-Devotionalien wie Musik und Buttons bis hin zu internationalen Zeitungen, maoistischen Manifesten oder selbst produziertem Anti-Nazi-Spray. So versorgte der Laden die Jugend- und Gegenkultur mit identitätsstiftenden Objekten, Informationen sowie Überzeugungen. Fast fünf Jahrzehnte später widmet sich die Ausstellung „After facts“ einer Aktualisierung des alternativen Ladenkonzeptes und fragt nach der Relevanz von Meinungen gegenüber Fakten im digitalen Zeitalter. In einer leerstehenden Geschäftsfläche werden ausgewählte künstlerische Positionen ausgestellt. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern sie sich den heutigen Mechanismen von Informations- und Warenaustausch. Begleitend zur Ausstellung  wurde eine Zeitung entworfen, die von den Besuchern mitgenommen werden kann.

„After facts – Pudding Explosion rearticulated“
Die Ausstellung läuft vom 9. bis zum 18. Dezember 2016, Mendelssohnstr. 56, Frankfurt Westend.
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 14-19.00 Uhr. Eintritt ist frei.
Eröffnung: 8. Dezember, 19 Uhr.
Rahmenprogramm: 8. Dezember, 20.00 Uhr: Performance von Luzie Meyer; 18. Dezember, 14-18 Uhr: Glühwein und Kekse; 15.00 Uhr: Performance von Luzie Meyer.

„After facts – Pudding Explosion rearticulated“ wird ermöglicht durch die Dr. Marschner Stiftung und die Aventis Foundation, mit freundlicher Unterstützung des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main.

Der Studiengang Curatorial Studien an der Goethe-Universität zeichnet sich durch die international einzigartige Verbindung zwischen Universität, Kunstakademie und Museen aus. Durch innovative Lehrformate können Studierenden akademisches Lernen und wissenschaftliche Forschung mit kuratorischen Fragestellungen und berufsbezogenen Erfahrungen verbinden.Der Studiengang wird unterstützt durch die DZ Bank Stiftung, die Adolf Messer Stiftung und die Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung.

Weitere Informationen: Katrina Weissenborn, PR & Öffentlichkeitsarbeit. After facts — Pudding Explosion rearticulated. Tel. 0176- 31450787; Mail: afterfacts.presse@gmail.com

Personalia/Preise

Dez 1 2016
14:52

Konzept für UBAUT-Netzwerke gewinnt beim Ideenwettbewerb „Internationales Forschungsmarketing“ Preisgeld von 100.000 Euro

Goethe-Universität im DFG-Ideenwettbewerb erfolgreich

FRANKFURT.Die Goethe-Universität ist eine der Preisträgerinnen im diesjährigen Ideenwettbewerb „Internationales Forschungsmarketing“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Das erfolgreiche Konzept „Let’s talk about UBAUT/Hingeschaut mit UBAUT“, das vom Institut für Biochemie II unter der Leitung von Prof. Ivan Dikic in Zusammenarbeit mit den zentralen Abteilungen der Goethe-Universität für Internationalisierung, Presse und Kommunikation und weiteren Forschungsinstitutionen aus der Region initiiert wurde, erhält ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro. UBAUT steht für Ubiquitin- und Autophagieforschung: Dieser noch junge Schwerpunkt soll mit gezielten internationalen Marketing-Maßnahmen den Forschungsstandort Rhein-Main international noch sichtbarer machen. Die DFG fördert mit dem Ideenwettbewerb die Umsetzung besonders erfolgversprechender Konzepte für internationales Forschungsmarketing, die Auswahl erfolgt jeweils durch eine Jury.

Zum Hintergrund: In den vergangenen Jahren ist in der Rhein-Main-Region ein stark positioniertes Netzwerk in der Ubiquitin- und Autophagieforschung (UBAUT) entstanden. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen der LOEWE-Schwerpunkt „Ubiquitin-Netzwerke“ und der Sonderforschungsbereich (SFB) 1177 zur selektiven Autophagie (beide unter Sprecherschaft von Ivan Dikic). Strategische Berufungen von Wissenschaftlern und erhebliche Investitionen in neue Forschungsgebäude und technologische Plattformen durch die Goethe-Universität Frankfurt haben maßgeblich zu dieser Schwerpunktbildung beigetragen.

Im Gegensatz zu konventionellen Marketingstrategien sieht das Konzept für „Let’s talk about UBAUT/Hingeschaut mit UBAUT“ eine Sichtbarmachung von Forschung vor, die von der Wissenschaft und den Wissenschaftlern ausgeht, also „bottom up“ erfolgt. Künftige Maßnahmen des UBAUT-Netzwerks sind beispielsweise ein „Ambassador Program“: So sollen Wissenschaftler der beteiligten Institutionen als Botschafter das Netzwerk an Spitzenuniversitäten der San Francisco Bay Area und der Region Boston vorstellen. Umgekehrt soll über ein Stipendien-Programm jungen Wissenschaftlern aus den USA die Möglichkeit geboten werden, im Rahmen eines Besuchsprogramms den Forschungsstandort Rhein-Main kennenzulernen. Ebenfalls geplant ist eine Klausurtagung der deutschen UBAUT-Projektleiter an der US-Westküste, um mit dortigen Meinungsbildnern über den wissenschaftlichen Ertrag des UBAUT-Netzwerks und die künftige Strategie zu diskutieren.

„Wir freuen uns außerordentlich über diesen Erfolg. Das Marketingkonzept von UBAUT leistet einen hervorragenden Beitrag zum Internationalisierungs-Mainstreaming der Goethe-Universität, da es die Akzeptanz internationaler Denkweisen und die Offenheit und Gleichbehandlung der beteiligten internationalen Gruppen als integralen Bestandteil in seinem Konzept beinhaltet,“ unterstreicht die Vizepräsidentin der Goethe-Universität für Internationalisierung, Prof. Brigitte Haar.

Weitere Informationen: Dr. Kerstin Koch, Scientific Manager, Institut für Biochemie 2, Fachbereich Medizin, Universitätsklinikum Frankfurt. Tel. (069) 6301 84250,  k.koch@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Nov 30 2016
16:04

Forscher der Goethe-Uni untersuchen Fehlregulation im Gehirn

Schizophrenes Stimmenhören an Mäusen simuliert

FRANKFURT. Wenn das Klappern unserer Absätze nachts in der Unterführung hallt, mag das unheimlich klingen, aber wenigstens wissen wir, dass wir diese Geräusche selbst erzeugen. Die Gehirne von Menschen mit schizophrener Störung können hingegen nicht zwischen „eigenen“ und „fremden“ Geräuschen unterscheiden. Warum das so ist, können Neurophysiologen der Goethe-Universität jetzt an Mäusen untersuchen.

Forscher vermuten, dass ein gesundes Gehirn die Konsequenzen seines Verhaltens vorweg nimmt und die entsprechenden Hirnareale durch das Aussenden spezifischer Signale darauf vorbereitet. Das bezieht sich auf Gehirnareale, die von außen kommende Sinnesreize verarbeiten. Bei Schizophrenie-Patienten scheint die Übertragung dieses Signals gestört zu sein, was möglicherweise die Ursache für das charakteristische Stimmenhören und andere Wahnvorstellungen sein könnte.

Die Forschungsgruppe von Dr. Torfi Sigurdsson vom Institut für Neurophysiologie der Goethe-Universität wollte nun wissen, wie Störungen der Gehirnfunktion zu Defiziten in der sensorischen Selbstwahrnehmung führen. Dies wird üblicherweise an der Maus untersucht. Doch bislang war unklar, ob das Gehirn von Mäusen selbst erzeugte Reize ähnlich verarbeitet wie das menschliche Gehirn, und damit, ob man die Ergebnisse überhaupt später auf den Menschen übertragen kann.

Wie die Forscher in ihrer Studie in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Neuroscience“ berichten, wird bei gesunden Mäusen, ebenso wie beim Menschen, die neuronale Antwort auf selbst erzeugte Reize gedämpft. Verglichen mit zufällig dargebotenen Reizen lösen selbst erzeugte Reize kleinere neuronale Antworten aus. Die Forscher untersuchten diesen Effekt in verschiedenen Bereichen des Gehirns und stellten fest, dass die Antworten auf selbst-generierte Reize in "höheren” Hirnarealen, die kognitive Funktionen unterstützen, stärker gedämpft werden.

„Im nächsten Schritt möchten wir herausfinden, inwieweit die Verarbeitung selbst-generierter Reize in Schizophrenie-Mausmodellen gestört ist", erklärt Torfi Sigurdsson. Gemeint sind Mäuse mit einer Genmutation, die beim Menschen mit einem erhöhten Risiko für Schizophrenie verbunden ist.

Publikation: Brian P. Rummell, Jan L. Klee, and Torfi Sigurdsson: Attenuation of Responses to Self-Generated Sounds in Auditory Cortical Neurons, in:  The Journal of Neuroscience, November 23, 2016 • 36(47):12010 –12026, DOI 10.1523/JNEUROSCI.1564-16.2016

Informationen: Dr. Torfi Sigurdsson, Institut für Neurophysiologie, Neuroscience Center, Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301 84098, sigurdsson@em.uni-frankfurt.de.

Personalia/Preise

Nov 30 2016
16:03

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wählt Marcus Willaschek zum Ordentlichen Mitglied

Frankfurter Philosophie-Professor ausgezeichnet

BERLIN/FRANKFURT. Marcus Willaschek, Professor für Philosophie der Neuzeit an der Goethe-Universität und international renommierter Kant-Experte, ist gemeinsam mit acht weiteren Forschern zum Ordentlichen Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) berufen worden. Damit zählt Willaschek zu einem Kreis von 180 ausgewählten Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland, zu denen bereits vier weitere Frankfurter gehören: der Philosoph Rainer Forst, der Historiker Bernd Jussen, der Ethnologe Karl-Heinz Kohl sowie der Rechtshistoriker Michael Stolleis.

Die Akademie-Mitglieder sind unter anderem für die Betreuung von Langzeitvorhaben wie des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache oder der Leibniz-Ausgabe zuständig. Willaschek wird sich besonders in der Kant-Kommission der BBAW engagieren, deren stellvertretender Vorsitzender er seit 2012 ist. Die Kommission ist zuständig für die Herausgabe der Schriften Immanuel Kants in der sogenannten „Akademie-Ausgabe“, die seit 1900 erscheint. Die veröffentlichten Werke Kants, darunter die Kritik der reinen Vernunft, sollen bis zum Kant-Jubiläum 2024 komplett neu herausgegeben werden, da die jetzigen Ausgaben den aktuellen editorischen Standards nicht mehr genügen. Die BBAW ist übrigens Rechtsnachfolger der 1700 gegründeten Preußischen Akademie der Wissenschaften, deren Gründer Leibniz war und zu deren früheren Mitgliedern auch Kant gehörte. „Es ist für mich eine große Freunde und Ehre, einer wissenschaftlichen Gesellschaft anzugehören, die Kant zu ihren Mitgliedern zählte“.

Marcus Willaschek, Jahrgang 1962, forscht und lehrt seit 2003 an der Goethe-Universität und ist „Principal Investigator“ im Frankfurter Exzellenzcluster „Herausbildung normativer Ordnungen“. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann in Münster. Dort hat er Philosophie, Biologie, Psychologie und Rechtswissenschaften studiert und wurde 1991 mit einer Arbeit über Handlungstheorie und Moralbegründung bei Kant promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt in Harvard (1992–1994) war er in Münster als Wissenschaftlicher Assistent tätig (1995–2001) und habilitierte sich 1999 mit einer Studie zum Problem des Realismus in der gegenwärtigen Erkenntnistheorie und Metaphysik. Es folgten Vertretungsprofessuren in Essen, Frankfurt am Main und Siegen. Forschungsaufenthalte führten ihn später nach Berkeley, San Diego und Tokio.

Marcus Willaschek deckt mit seinen Studien ein breites Feld ab, das von der Metaphysik über die Philosophie des Geistes bis zur philosophischen Methodologie reicht. Seine Forschungen konzentrieren sich vor allem auf die Philosophie Immanuel Kants, die aktuelle Erkenntnistheorie sowie Handlungstheorie und Rechtsphilosophie. Seit seiner Dissertation widmet er sich der Kantischen Philosophie in ihrer ganzen Breite. Er ist leitender Herausgeber des 2015 bei de Gruyter erschienenen dreibändigen Kant-Lexikons, das mit seinen knapp 2400 Artikeln von 221 internationalen Autoren in der Fachwelt als das lang ersehnte Standardwerk zur Kant-Forschung gefeiert wird. Wo es um die philosophische und wissenschaftliche Bedeutung der Kantischen Terminologie geht, stellt das Lexikon, an dem Willaschek mit drei weiteren Herausgebern 15 Jahre gearbeitet hat, alles Bisherige dadurch in den Schatten, dass es Kants Terminologie auf der Grundlage aktueller Text-Editionen und unter Berücksichtigung aktueller Kant-Forschung umfassend erschließt.

Seit vielen Jahren befasst sich Willaschek zudem immer wieder mit dem Begriff der Willensfreiheit und der Frage, nach welchen Kriterien zurechenbare von nicht-zurechenbaren Handlungen zu unterscheiden sind. Gestützt auch auf empirische Arbeiten entwickelt er dazu eine Theorie, die den genauen Zusammenhang zwischen Zurechenbarkeit und moralischer oder auch rechtlicher Verantwortung aufzeigt.

Zu den Aufgaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehört u.a., den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern; außerdem nimmt sie Beratungsaufgaben zu gesellschaftlich aktuellen Themen (z.B. Gesundheitssystem) wahr. In der deutschen Akademien-Landschaft neuartig sind die interdisziplinären Arbeitsgruppen, in denen sich Akademiemitglieder, externe Fachkollegen und Nachwuchswissenschaftler mit Zukunftsfragen beschäftigen Gemeinsam mit der Leopoldina ist die Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Trägerin der Jungen Akademie, einer in Deutschland einzigartigen Form, um herausragende Nachwuchswissenschaftler zu fördern. Darüber hinaus betreut die Akademie rund 30 eigene wissenschaftliche Akademievorhaben, zu denen traditionsreiche Wortbuchprojekte, Editionen, Dokumentationen und Biographien gehören.

Foto zum Download unter:www.uni-frankfurt.de/64230860

Informationen: Prof. Dr. Marcus Willaschek, Institut für Philosophie, Campus Westend, Tel.  069/798-32678, E-Mail: willaschek@em.uni-frankfurt.de

Informationen zur Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: Gisela Lerch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 030/20370-657; E-Mail: lerch@bbaw.de

Veranstaltungen

Nov 30 2016
16:00

15. Band in der Reihe „Gründer, Gönner und Gelehrte“ der Goethe-Universität erschienen

EINLADUNG ZUR BUCHPRÄSENTATION / Neue Biographie: Guido von Kaschnitz-Weinberg – Gelehrter zwischen Archäologie und Politik

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Biographienreihe der Goethe-Universität „Gründer, Gönner und Gelehrte“ ist jetzt der 15. Band erschienen. Der Archäologe Prof. Dr. Wulf Raeck und die Historikerin Dr. Claudia Becker porträtieren in diesem Band Guido von Kaschnitz-Weinberg (1890-1958), Europäer mit großer Leidenschaft für die Antike: Als Professor für Klassische Archäologie erlebte er sowohl die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs als auch den Wiederbeginn nach 1945 an der Goethe-Universität, gleichzeitig setzte er sich für den Wiedereröffnung des renommierten Deutschen Archäologischen Instituts in Rom eine, dessen Leitung er ab 1953 übernahm. Zum ersten Mal wird das Leben dieses international anerkannten Wissenschaftlers, der mit der Schriftstellerin Marie-Luise Kaschnitz (1901-1974) verheiratet war, in einer Monographie nachgezeichnet.

Die Buchvorstellung bietet die Chance zum Gespräch mit den beiden Autoren: Sie werden über ihre umfangreichen Recherchen berichten und Einblicke in das spannungs- und abwechslungsreiche Leben des Ehepaares ermöglichen, das nach 1945 auch die intellektuelle Szene in Frankfurt mitgeprägt hat. Wir laden Sie herzlich ein zur Buchpräsentation

am Freitag (9.Dezember), um 11.00 Uhr
im IG-Farben-Haus, Eisenhower Raum (IG 1.314), Campus Westend.

Am 9. Dezember erinnern die Archäologen übrigens alljährlich mit öffentlichen Vorträgen und Veranstaltungen an den Geburtstag Johann Joachim Winkelmanns, den die Klassische Archäologie als Gründungsvater ihrer Disziplin ansieht. In diesem Jahr hält Prof. Dr. Thomas Schattner (Madrid) an der Goethe-Universität einen Vortrag über „Munigua im Kontext der römischen Stadtanlagen auf der Iberischen Halbinsel“ (19 Uhr, Hörsaal 5, Hörsaalzentrum, Campus Westend). Die Wiedereröffnung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom fand 1953 übrigens ebenfalls am 9. Dezember statt.

In der im Frankfurter SocietätsVerlag publizierten Biographienreihe werden Persönlichkeiten der Gründerjahre der Universität vor und nach 1914 ebenso wie die Generation des Wiederaufbaus nach 1945, aber auch Vordenker und Akteure der bildungsbewegten 1960er und 1970er Jahre porträtiert. In ihren Lebensbildern spiegelt sich die wechselvolle deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert.

Bitte teilen Sie uns bis 6. Dezember (Dienstag) mit, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen dürfen. Mails bitte an: jaspers@pvw.uni-frankfurt.de

Mit besten Grüßen
Ulrike Jaspers                                                         
Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl

Koordinatorinnen der Biographienreihe „Gründer, Gönner und Gelehrte“

Informationen: Dr. Kerstin Schulmeyer und Ulrike Jaspers, Projektleitung „Gründer, Gönner und Gelehrte“, Campus Westend, Tel. (069) 798-13066, E-Mail: schulmeyer@pvw.uni-frankfurt.de, jaspers@pvw.uni-frankfurt.de; Rezensionsexemplare über Dr. René Heinen, Societäts-Verlag, Tel. (069)-7501-4456, Fax: 069-7501-4511; E-Mail: rene.heinen@fs-medien.de

Veranstaltungen

Nov 29 2016
16:29

Am 5. Dezember diskutiert die Bürger-Universität im Rahmen ihrer „Tatort“-Reihe über die Veränderungen der polizeilichen Ermittlungstechniken

Kommissar Hightech

FRANKFURT.Während die Tatort-Kommissare früherer Tage vielmehr auf genialisches Gespür, genaues Beobachten und prägnante Analysen setzten, um ihre Fälle zu lösen, wird mittlerweile überwiegend die moderne Technik zum unverzichtbaren Helfer der Ermittler. Angefangen von der DNA, dem Molekül, das 1987 erstmals zur Aufklärung eines Mordes eingesetzt wurde, bis hin zur IT-Forensik, haben sich die Ermittlungstechniken im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt. Doch inwiefern verbessert sich die Aufklärungsquote tatsächlich durch die neuen Methoden? Hat die intuitive Herangehensweise eines Kommissars daneben noch Bedeutung?  

Diese und weitere Fragen stehen am Montag, 5. Dezember, im Mittelpunkt der Diskussion, zu der die Goethe-Universität gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt interessierte Bürgerinnen und Bürger einlädt. Auf dem Podium sitzen mitRechtswissenschaftler Prof. Matthias Jahn von der Goethe-Universität, Gerichtsreporterin Heike Borufka, DNA-Analytiker Dr. Harald Schneider und IT-Forensiker Marc Reinhold Expertinnen und Experten aus dem Gerichtswesen und der polizeilichen Ermittlungsarbeit. Die Moderation übernimmt Petra Boberg von hr-iNFO.

Kommissar Hightech. Wie die moderne Forensik die Ermittlungsarbeit verändert.
Montag, 5. Dezember 2016, 19.30 Uhr
Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Der Eintritt ist frei.

Kooperationspartner der Diskussionsreihe sind: Stadtbücherei Frankfurt und hr-iNFO.
 
Am 12. Dezember 2016 findet der letzte Abend der Diskussionsreihe „Tatort-Forschung“ zum Thema „Kriminalstatistiken klären auf. Wovor müssen wir wirklich Angst haben?“ statt.

Das Programmheft der Bürger-Universität im Web: www.buerger.uni-frankfurt.de