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Mithilfe epigenetischer Verfahren kann der Ertrag derzeit verfügbarer Pflanzensorten gesteigert werden. Der Molekularbiologe Sotirios Fragkostefanakis erklärt im neuen UniReport, wie es funktioniert.
Die Genetik hat die Landwirtschaft erheblich vorangebracht, weil sich mit ihrer Hilfe wesentlich ertragreichere Arten züchten lassen. Dabei werden Pflanzen mit vorteilhaften Eigenschaften ausgewählt und mit solchen gekreuzt, die andere erstrebenswerte Merkmale aufweisen. Auf diese Weise erhält man hybride Pflanzensorten, die beispielsweise widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind und sich besser an unterschiedliche Umweltbedingungen anpassen können. Aber das reicht nicht mehr, selbst mit den leistungsfähigsten und ertragreichsten Zuchtpflanzen steht die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen: Klimawandel, Wasserknappheit und schlechte Bodenqualität begrenzen die Höhe landwirtschaftlicher Erträge, gleichzeitig wächst mit der Weltbevölkerung natürlich auch der Bedarf an Nahrungsmitteln.
Wesentliche Fortschritte in der Nahrungsmittelerzeugung sind allerdings zu erwarten, wenn bei der Entwicklung von Nahrung nicht nur genetische, sondern auch epigenetische Verfahren angewandt werden, um Nahrungspflanzen weiterzuentwickeln – Verfahren, die darauf beruhen, einzelne Gene gezielt an- und abzuschalten. Seit einigen Jahren forscht dazu an der Goethe-Universität der Molekularbiologe Dr. Sotirios Fragkostefanakis; im Interview mit dem UniReport erläutert er das Forschungsgebiet der Epigenetik.
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Goethe-Universität richtet im Sommersemester 2023 Jobmessen für Informatiker*innen, Mathematiker*innen, Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaftler*innen sowie Wirtschaftswissenschaftler*innen aus.
FRANKFURT. Die richtige Berufswahl ist gerade jetzt, in Zeiten des Fachkräftemangels, in denen Studierende zwischen zahlreichen Einstiegsmöglichkeiten wählen können, eine besondere Herausforderung. Umso wichtiger ist es für die Nachwuchstalente, sich durch Praxiskontakte und -erfahrungen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Die Jobmessen der Goethe-Universität stellen hierfür eine optimale Plattform dar, um sich auszutauschen und erste Kontakte zu knüpfen.
Gemeinsam mit den jeweiligen Fachbereichen der Goethe-Universität richtet der Career Service im Sommersemester 2023 vier Jobmessen aus. Den Startschuss setzt die „ENTER_ZUKUNFT_IT“ – die Jobmesse für Informatiker*innen am 31. Mai in der Neuen Mensa am Campus Bockenheim. Die „ENTER_ZUKUNFT_MATHE“ – die Jobmesse für Mathematiker*innen feiert dieses Semester Premiere und findet erstmalig statt, am 01. Juni, ebenfalls in der Neuen Mensa am Campus Bockenheim. Mit der „ENTER_ZUKUNFT_HUMANITIES“ – die Jobmesse für Studierende der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften reiht sich die ehemals als „Karriere für den Geist“ betitelte Jobmesse in die ENTER_ZUKUNFT Serie ein und findet am 06. Juni im Hörsaalzentrum am Campus Westend statt. Abgerundet wird die Messereihe durch die „ENTER_ZUKUNFT_WIWI“ – die Jobmesse für Studierende der Wirtschaftswissenschaften am 07. Juni im Hörsaalzentrum am Campus Westend.
An allen vier Jobmessen haben Studierende und Absolvent*innen die Möglichkeit, mit bis zu 30 Aussteller*innen in direkten Kontakt zu treten und sich über Neuigkeiten aus der Branche und Arbeitsmarktperspektiven auszutauschen. Die ausstellenden Unternehmen offerieren dabei unter anderem Praktika, Werkstudierendentätigkeiten sowie Einstiegspositionen. Der Career Service bietet so den Studierenden die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre direkt am Campus in spontanen Gesprächen unterschiedlichste Erwartungen mit potenziellen späteren Arbeitgeber*innen abgleichen zu können.
Alle Jobmessen nochmal im Überblick:
Weitere Informationen unter www.jobmessen.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
In wesentlichen Teilen erneuerter Großrechner „Goethe NHR“ im Konsortium Nationales Hochleistungsrechnen Süd-West ist einer der zwei ressourcenschonendsten in Deutschlands und weltweit auf Platz 9
FRANKFURT. Die Goethe-Universität stärkt ihre besonders energieeffiziente Großrechenpower im Rahmen des Konsortiums Süd-West des nationalen Hochleistungsrechnens (NHR). Laut den erschienenen offiziellen Ranglisten erreicht der „Goethe NHR“ Platz 2 unter den energieeffizientesten Großrechnern Deutschlands sowie Platz 6 der schnellsten. Auch im weltweiten Vergleich „Green 500“ mischt der Großrechner ganz vorne mit: Hier erreicht er dank seiner herausragenden Recheneffizienz Platz 9. Bemerkenswert ist dieser Erfolg vor allem angesichts des im Vergleich zu anderen Großrechnern deutlich geringeren investiven Volumens; und: am Erfolg beteiligt sind auch Studierende und Doktorand*innen, die in der Arbeitsgruppe mitarbeiten.
Seit Oktober 2021 ist die Goethe-Universität auf Vorschlag der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern Mitglied des Konsortiums NHR Süd-West, dem auch die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau sowie die Universität des Saarlandes angehören. Das Land Hessen hat die von Prof. Dr. Lindenstruth entwickelte Technologie für energiesparende Hochleistungsrechner in der Vergangenheit unter anderem mit einer Million Euro aus dem Innovationsfonds sowie 850.000 Euro aus dem Forschungsförderungsprogramm LOEWE unterstützt.
„Unsere Universität gewinnt mit dem aktualisierten „Goethe NHR“ eine deutlich stärkere Position im Rahmen des NHR-Verbundes“, sagte Prof. Dr. Volker Lindenstruth, der an der Goethe-Universität die Arbeitsgruppe „Architektur von Hochleistungsrechnern“ leitet. Volker Lindenstruth ist einer der bundesweit angesehensten Experten für die Optimierung und Energieeffizienz von Großrechnern. Von ihm konzipierte Rechner belegen in den vergangenen 10 Jahren in den halbjährlich veröffentlichten nationalen und Weltranglisten der energieeffizientesten Superrechner oft vordere Plätze.
„Durch das Upgrade des früheren Goethe-HLR Rechners zum deutlich leistungsstärkeren Goethe-NHR eröffnen wir im Rahmen des NHR-SW Konsortiums unseren wissenschaftlichen Nutzern bundesweit neue Möglichkeiten für ihre Forschung. Dass es uns hierbei gelungen ist, einen der energieeffizientesten HPC-Rechner Deutschlands zu bauen, ist gerade im Hinblick auf die notwendige Transformation zu nachhaltigen Systemen und in Anbetracht der hohen Energiekosten ein besonderes Highlight“, sagte Prof. Dr. Thorsten Kollegger, Professor für Green IT an der Goethe-Universität und Leiter des Center for Scientific Computing, welches die HPC-Systeme der Goethe-Universität betreibt.
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff, gratulierte Volker Lindenstruth und Thorsten Kollegger zu ihrem Erfolg bei der nachhaltigen Optimierung von Großrechnern: „Die Goethe-Universität ist dank der hervorragenden Arbeit dieser Arbeitsgruppe ein Vorreiter im Bereich Grüner Großrechner in Deutschland und darüber hinaus. Es ist bemerkenswert, wie es Volker Lindenstruth und seinem Team immer wieder gelingt, mit den von ihnen konstruierten Rechnern nationale und internationale Spitzenpositionen zu erreichen. Bei der Bereitstellung möglichst effizienter und nachhaltig produzierter Rechenleistung für die Forschung ist die Goethe-Universität im Rahmen des NHR-Konsortiums in Deutschland sehr gut aufgestellt. Von diesem einzigartigen Knowhow profitieren auch unsere Partner im NHR-Rechnerverbund. Schön, dass auch Studierende und Nachwuchsforschende am Erfolg beteiligt sind – Beleg für hervorragende wissenschaftliche Nachwuchsarbeit der Arbeitsgruppe.“
Der von ihm und seinem Team jetzt in wesentlichen Teilen erneuerte Großrechner „Goethe NHR“, der im Industriepark Frankfurt-Hoechst steht, basiert auf der bereits bewährten, jedoch entscheidend weiterentwickelten Technologie einer intelligenten Vernetzung und Einzeloptimierung von 880 AMD MI210 Grafikkarten. Damit können Großrechner besonders preisgünstig, leistungsstark und zugleich energieeffizient gebaut werden.
Daten und Fakten
Rechenleistung: 9,087 PFlop/s mit 105 Knoten bei 195,24 kW
Recheneffizienz: 46,5 GigaFlops/W (Fließkommaoperationen pro Watt Rechenleistung in der Sekunde)
Deutschlandweiter Verbund des Nationalen Hochleistungsrechnens
Leistungsfähige Supercomputer gewinnen in Wissenschaft und Forschung immer mehr an Bedeutung. Angesichts zunehmend komplexer und umfangreicher Daten sind Forschende in verschiedensten Disziplinen stärker denn je auf Hochleistungsrechner angewiesen. Immer mehr Forschungsfragen, etwa in der Medizin, Physik oder Chemie, lassen sich heute nur noch mit großen Rechenkapazitäten und intelligenten Anwendungen beantworten. Bund und Länder haben deshalb 2018 die Gründung eines deutschlandweiten Verbunds des Nationalen Hochleistungsrechnens beschlossen, um bestehende Stärken von Hochleistungsrechenzentren in einem nationalen Verbund zu bündeln und weiter auszubauen. Mit der Gründung eines koordinierten Verbunds wurde auf die steigende Nachfrage nach Hochleistungsrechnern reagiert, indem Forschende an den Hochschulen unabhängig von ihren jeweiligen Standorten deutschlandweit und bedarfsgerecht auf die für ihre Forschung benötigten Rechenkapazitäten zugreifen können.
Mit dem Nationalen Hochleistungsrechnen werden zudem die fachlichen und methodischen Stärken von Hochleistungsrechenzentren weiterentwickelt und besser aufeinander abgestimmt. Gleichzeitig sollen durch Schulungen und Fortbildungen an den neun NHR-Zentren mehr Forschende an das Hochleistungsrechnen herangeführt werden, die Kompetenzen der Anwenderinnen und Anwender von Hochleistungsrechensystemen gestärkt und Nachwuchskräfte gefördert werden, um das Potenzial von Hochleistungsrechnern voll auszuschöpfen und Deutschland als Forschungs- und Innovationsstandort zu stärken. Für das Nationale Hochleistungsrechnen stehen über den Förderzeitraum von 10 Jahren insgesamt 625 Millionen Euro zur Verfügung.
Clemens J. Setz, Büchnerpreisträger des Jahres 2021, wird die Poetikvorlesungen 2023 an der Goethe-Universität halten. Der erste Vortrag der Reihe mit dem Titel "Mysterien" findet statt am 30. Mai, 18.15, Campus Westend.
FRANKFURT. Unter dem Titel „Mysterien“ wird mit Clemens J. Setz eine der interessantesten und experimentierfreudigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur die Frankfurter Poetikvorlesungen an der Goethe-Universität halten. Die Vorlesungen werden von einer studentischen Ausstellung sowie einem wissenschaftlichen Workshop begleitet und mit einer Lesung im Frankfurter Literaturhaus abgeschlossen.
Frankfurter Poetikvorlesungen 2023:
Clemens J. Setz, „Mysterien"
30.5., 6.6. und 13.6.2023, jeweils 18.15 Uhr
Hörsaalzentrum HZ1,
Campus Westend der Goethe-Universität
Clemens J. Setz' kürzlich erschienener Roman „Monde vor der Landung“ (2023) spielt in Worms vor rund 100 Jahren und handelt vom Begründer der sogenannten „Hohlwelt-Theorie“, der zufolge die Menschheit nicht auf, sondern in einer Kugel lebe. Was auf den ersten Blick zeitlich wie thematisch weit entfernt scheint, entpuppt sich sogleich als Teil einer „staunenswerten Vielseitigkeit“ und „radikalen Zeitgenossenschaft,“ die unserem Gastdozenten für Poetik anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2021 attestiert wurden. Denn die Erzählung von der abseitigen Theorie lässt sich als Reflexion auf Verschwörungsideologien unserer Gegenwart verstehen.
Die Vielseitigkeit des 1982 in Graz geborenen Clemens J. Setz zeigt sich nicht zuletzt in seinen bisherigen Publikationen, die von Romanen wie „Indigo“ (2012) über Gedichte und Erzählungen bis hin zu experimenteller Kurzprosa wie „Glücklich wie Blei im Getreide“ (2015) reichen. Als Drehbuch- und Theaterautor sowie literarischer Übersetzer ist er ebenfalls in Erscheinung getreten. Neben zahlreichen weiteren Preisen wurden ihm u.a. 2020 der Kleist-Preis, 2015 der Wilhelm Raabe-Literaturpreis und 2011 der Preis der Leipziger Buchmesse zuerkannt.
Studentische Ausstellung: "Reality Checkpoint. Clemens J. Setz gelesen."
1.6. - 28.6.2023, Schopenhauer Studio, Universitätsbibliothek
Bockenheimer Landstr. 134-136, 60325 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 10:30 - 21:30 Uhr; Sa. - So. 10:30 - 18:00 Uhr
Leseabende: Donnerstag, 15.06. / Donnerstag, 22.06., jeweils 19 Uhr
Gespräch mit Dr. Kalina Kupczynska und Anna Yeliz Schentke zum Thema: "Krankheit und Gesellschaft bei Clemens J. Setz". 08.06.23 um 19:30 Uhr, Schopenhauer-Studio, Universitätsbibliothek.
Wissenschaftlicher Workshop zu Clemens J. Setz' Poetik
6. und 7. Juni 2023, IG-Farben-Haus 1.314 (Eisenhower-Saal), Campus Westend der Goethe-Universität. Anmeldung unter: poetik@lingua.uni-frankfurt.de
Abschlusslesung im Literaturhaus Frankfurt. 14. Juni 2023. Weitere Informationen unter: https://literaturhaus-frankfurt.de/
Kontakt: Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein, Geschäftsführerin der Poetikdozentur. Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Goethe-Universität Frankfurt. Telefon (069) 798 32855; poetik@lingua.uni-frankfurt.de www.poetikvorlesung.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Die Regulation im Herz-Kreislaufsystem wird seit 2019 durch den Sonderforschungsbereich Transregio 267 „Nicht-kodierende RNA im kardiovaskulären System“ (TRR 267) erforscht. Nun hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft bekannt gegeben, dass sie die Förderung des von Goethe-Universität und TU München geleiteten Forschungsverbunds um vier weitere Jahre verlängert.
FRANKFURT. Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, gratulierte den Forscherinnen und Forschern zur erfolgreichen Verlängerung des Sonderforschungsbereichs: „Die Bilanz des TRR 267 ist großartig: In dem vollkommen neuen Gebiet der Untersuchung nicht-kodierender RNAs als potenzieller Wirkstoffe haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zahlreiche dieser ncRNA-Moleküle als Zielstrukturen für Herz-Kreislauf-Wirkstoffe identifiziert und den Nachweis für ihre therapeutische Nutzbarkeit erbracht. Die weitere Förderung als TRR 267 ermöglicht es ihnen, die Etablierung dieser vollkommen neuen Substanzklasse für Herz-Kreislauf-Medikamente weiter voran zu treiben und damit ganz neue therapeutische Wege zu eröffnen. Forschungsstrategisch ergänzt der TRR 267 die Arbeiten in unserem Exzellenzcluster Cardiopulmonary Institute zur Aufklärung der molekularen Grundlagen von Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.“
Ribonukleinsäuren, kurz RNA, sind Botenmoleküle, die Erbinformation für die Herstellung von Proteinen kodieren. Mittlerweile werden diese RNA als therapeutische Substanzen zum Beispiel in Form von Impfstoffen genutzt. Interessanterweise finden Wissenschaftler immer mehr RNA-Moleküle, die nicht direkt zur Herstellung von Proteinen genutzt werden, sondern eine erstaunliche Vielfalt anderer Aufgaben erledigen. Viele von ihnen regulieren Abläufe in der Zelle wie zum Beispiel microRNA, andere können faszinierende dreidimensionale Strukturen bilden und dienen als Enzyme oder Schalter für zelluläre Prozesse. Auch bei Erkrankungen des Herzkreislaufsystems spielen nicht-kodierende RNAs eine maßgebliche Rolle und könnten therapeutisch eingesetzt werden.
Wie diese nicht-codierende RNA im Herz-Kreislaufsystem hergestellt und transportiert werden, und wie sie sich als Zielstrukturen für eine neue Klasse an Herz-Kreislauf-Medikamenten eignen, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im TRR 267. Der Sonderforschungsbereich wurde 2019 als erstes Forschungskonsortium Deutschlands gegründet, das sich auf nicht-codierende RNA in einem krankheitsrelevanten Kontext konzentrierte.
Koordination: Technische Universität München und Goethe-Universität Frankfurt; weitere Partner: Ludwig-Maximilians-Universität München, Georg-Speyer-Haus, Frankfurt, Medizinische Hochschule Hannover, Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim, Helmholtz Munich https://cardiovascular-ncrna.de/
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/137280800
Bildtext: Prof. Dr. Stefanie Dimmeler, Goethe-Universität Frankfurt.
Foto: Uwe Dettmar für Goethe-Universität
Weitere Informationen
Prof. Dr. Stefanie Dimmeler
Co-Sprecherin des Sonderforschungsbereich/Transregio 267
„Non-coding RNA in the cardiovascular system“
Institut für Kardiovaskuläre Regeneration
Goethe-Universität Frankfurt
über Office-Management:
Tel: +49 69 6301 6667
E-Mail: herfurth@med.uni-frankfurt.de
https://cardiovascular-ncrna.de/
Twitter: @CPI_ExStra @DimmelerLab @StefanieDimmel1
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Land Hessen setzt ein deutliches Zeichen für die Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt
Die Politikwissenschaftlerin Prof. Nicole Deitelhoff erhält eine LOEWE-Spitzenprofessur, die an der Goethe-Universität und am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) angesiedelt ist. Die Spitzenprofessur ist verbunden mit einer Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro, die Deitelhoff zum Aufbau einer Forschungsgruppe an Universität und HSFK nutzen will. Deitelhoff ist eine international anerkannte Expertin für Friedens- und Konfliktforschung und steht an der Spitze mehrerer Forschungsverbünde und leitet ein Leibniz-Institut.
FRANKFURT. Mit einer LOEWE-Spitzenprofessur kann das Land Hessen exzellente, international ausgewiesene Forscherinnen und Forscher auszeichnen. Die Auszeichnung geht mit einer Förderung von 1,5 bis 3 Millionen Euro für fünf Jahre einher. „Nicole Deitelhoff ist eine exzellente und international ausgewiesene Forscherin. Sie hat diese Auszeichnung mehr als verdient. Wir sind sehr stolz darauf, Frau Deitelhoff an unserer Universität zu haben und danken dem Land Hessen dafür, dass es ihr mit dieser Spitzenprofessur eine langfristige Perspektive in Frankfurt gibt“, sagt Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität. „Als Friedens- und Konfliktforscherin leistet Nicole Deitelhoff einen wichtigen Beitrag zur internationalen Politikbetrachtung. Ihr Fachwissen ist heute gefragter denn je, und durch ihr Engagement in zahlreichen öffentlichen Debatten und in den Medien leistet sie einen forschungsbasierten Beitrag zur Meinungsbildung in der Demokratie“, so der Präsident.
„Ich freue mich sehr darüber, dass ich meine Arbeit an der Goethe-Universität und der HSFK fortsetzen kann. Die LOEWE-Spitzenprofessur ermöglicht mir, eine Forschungsgruppe an Universität und HSFK aufzubauen, die untersucht, unter welchen Bedingungen Konflikte zu (Welt-)Ordnungskonflikten werden. Eine Frage, die auch und gerade im Kontext des Russischen Angriffskrieges in der Ukraine bedeutsam ist“, sagt Prof. Nicole Deitelhoff.
Nicole Deitelhoff ist seit 2009 Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Goethe-Universität. Zusammen mit Prof. Rainer Forst hat sie die vom Land Hessen und der Universität geförderte Clusterinitiative ConTrust aus der Taufe gehoben; daraus geht der gleichnamige Verbund hervor, mit dem sich die Goethe-Universität bei der Exzellenzstrategie bewirbt. Prof. Deitelhoff hat dort die Sprecherschaft gemeinsam mit Prof. Vinzenz Hediger inne. Zusammen mit Forst leitet sie das Forschungszentrum Normative Ordnungen an der Goethe-Universität. Seit 2016 ist Deitelhoff Direktorin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Sie ist außerdem Ko-Sprecherin des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) und Sprecherin des Leibniz-Forschungsnetzwerks „Environmental Crisis – Crisis Environments (CrisEn)“.
Nicole Deitelhoff hat in Darmstadt und Buffalo Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften studiert und wurde 2004 an der Technischen Universität Darmstadt promoviert. 2017 wurde sie mit dem Schader-Preis ausgezeichnet, 2008 erhielt sie den begehrten Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zentrale Forschungsthemen sind Konflikte um Normen und Institutionen, Herrschafts- und Widerstandstheorien sowie Konflikttheorien von Demokratie und Zusammenhalt. In Formaten wie dem StreitClub, den sie gemeinsam mit Michel Friedman moderiert, bringt sie ihre wissenschaftliche Expertise in die öffentliche Diskussion ein.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/137247748
Bildtext: Prof. Nicole Deitelhoff hat von 1. Juni eine LOEWE-Spitzenprofessur inne. (Foto: Dettmar)
Weitere Informationen
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation
des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
Telefon 069 798-31407
www.normativeorders.net
Twitter: @NormativeOrders
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Goethe-Universität wirbt rund 233 Millionen Euro zusätzliche Förderung ein / Besonders hohe Steigerung bei internationalen Einwerbungen
Im Jahr 2022 hat die Goethe-Universität ihre Drittmittel um 17 Prozent gesteigert. Den stärksten Zuwachs verzeichneten EU-geförderte Projekte: Ihr Volumen stieg um die Hälfte auf 27,2 Millionen Euro.
FRANKFURT. Drittmittel – also Mittel, die eine Hochschule über ihre Grundfinanzierung durch Land und Bund hinaus einwirbt – sind ein wichtiger Teil des Budgets einer Hochschule. Die Goethe-Universität hat im vergangenen Jahr mit einem Drittmittelvolumen von 232,8 Millionen 33,9 Millionen Euro mehr eingenommen als 2021 und ist in allen Bereichen der Drittmittelfinanzierung gewachsen.
Den größten Posten unter den öffentlichen Drittmitteleinnahmen nimmt mit 71,4 Millionen die Forschungsförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Von Bund und Ländern geförderte Projekte stiegen 2022 von 45,2 auf 52,2 Millionen und verzeichneten somit ein Plus von 15 Prozent. Allein die Förderung von Projekten der Spitzenforschung durch das Land Hessen betrug 18,5 Millionen Euro. In dieser Summe sind auch die Fördermittel für drei Clusterprojekte enthalten, die vom Land Hessen zur Vorbereitung auf die Antragstellung für die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert werden.
Besonders erfreulich im internationalen Kontext: Die von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekte stiegen um knapp die Hälfte auf ein Volumen von 27,2 Millionen Euro. Dabei konnten über alle Fachdisziplinen hinweg neue Förderungen der EU eingeworben werden: Drei ERC-Grants – hoch kompetitive Einzelförderung des European Research Council – und drei neue europäische Verbundprojekte unter Federführung der Goethe-Universität sorgen für einen substanziellen Zuwachs in den Einwerbungen.
Die Drittmitteleinwerbungen aus privaten Quellen summieren sich auf knapp 60 Millionen Euro – mit einem Zuwachs von 22 Prozent; allein das Spendenaufkommen nahm um 10 Prozent zu und betrug 10,3 Millionen Euro. Die Industrie sowie rechtlich selbständige Stiftungen steigerten ihre Fördersumme um 35 Prozent auf 25,6 Millionen Euro.
„Der neue Höchststand an Drittmitteleinwerbungen zeigt, wie forschungsstark, innovativ und zunehmend international die Goethe-Universität ist. Denn die größte Steigerung an Drittmitteln 2022 erfolgte gegen starke internationale Konkurrenz in EU-Projekten“, kommentiert Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff die Bilanz. „Ich gratuliere allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unserer Universität zu diesem Erfolg und auch allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zu diesen wissenschaftlichen Leistungen beitragen.“
Die allgemeine Steigerung der Drittmitteleinnahmen an der Goethe-Universität geht auf eine Vielzahl neu eingeworbener kleiner und großer Projekte zurück: Exemplarisch seien hier die beiden neu gestarteten Sonderforschungsbereiche (SFB) der DFG in den Lebenswissenschaften genannt: „Proteinverbünde und Maschinerien in Zellmembranen“ (SFB 1507) und „Schadenskontrolle durch das stromavaskuläre Kompartiment“ (SFB 1531) sowie die neu etablierte Forschungsgruppe „Translationale Polytraumaforschung zur Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Instrumente zur Verbesserung des Outcome“ (5417). In den Geistes- und Sozialwissenschaften konnte die „Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG)“ erfolgreich in die zweite Förderperiode starten.
Der Gesamtetat der Goethe-Universität betrug rund 764,5 Millionen Euro.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Autoritarismus- und Gewaltforscher diskutieren im Forschungszentrum „Normative Ordnungen“
FRANKFURT. Autoritäre und populistische Parteien und Bewegungen gewinnen in vielen Ländern an Einfluss. Zunehmend untereinander vernetzt, wirken sie mit ihrem autoritären Weltbild immer stärker in die Mitte der Gesellschaft hinein, was sich unter anderem in Querdenkermilieus und Coronaprotesten zeigt. Was bedeutet diese Verbreitung autoritärer Gedanken für die Demokratie? Wie entstehen Anknüpfungspunkte an ein rechtes Weltbild?
Diesen
Fragen widmet sich die Diskussion
„Demokratie in
Gefahr – Das autoritäre Weltbild der neuen Rechten“
am 24. Mai 2023, um
18:15 Uhr,
im Gebäude
„Normative Ordnungen“, Raum EG.01,
Max-Horkheimer-Straße
2,
60323 Frankfurt.
Die
Veranstaltung wird vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität in Kooperation mit der Sebastian Cobler Stiftung für
Bürgerrechte organisiert.
Es
diskutieren:
Dr.
Carolin Amlinger,
Literatursoziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für
Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Basel. Sie promovierte
mit einer soziologischen Analyse des literarischen Schreibens und war zuletzt
Visiting Research Fellow am Sonderforschungsbereich „Transformationen des
Populären“ in Siegen. Im letzten Jahr hat sie gemeinsam mit Prof. Dr. Oliver
Nachtwey das Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“
publiziert.
Prof.
Dr. Wilhelm Heitmeyer,
Sozialwissenschaftler und Gewaltforscher, ist zurzeit Forschungsprofessor am
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität
Bielefeld, wo er das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und
Gewaltforschung gegründet und bis 2013 geleitet hat. Heitmeyer gilt als Pionier
der Gewaltforschung und untersuchte als einer der ersten bereits ab den 1980er
Jahren rechtsextremistische Orientierungen bei Jugendlichen. Von ihm stammen
Konzepte wie die Theorie Sozialer Desintegration und Arbeiten zur
gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.
Es
moderiert Rebecca C. Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums
Normative Ordnungen sowie des deutschlandweiten Forschungsinstituts
Gesellschaftlicher Zusammenhalt.
Die Teilnahme ist kostenfrei vor Ort oder im Zoom-Stream möglich. Um eine
formlose Anmeldung zur Teilnahme vor Ort wird gebeten. Weitere Informationen
und Zoomlink unter: www.normativeorders.net/demokratie-in-gefahr
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Ergebnisse des DFG-Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“(KviAPol) erschienen.
FRANKFURT. Erstmals können im
Rahmen des Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch
Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) umfassende wissenschaftliche Befunde zu
übermäßigen Gewaltanwendungen durch Polizist*innen in Deutschland und zur
strafrechtlichen Aufarbeitung solcher Geschehen vorgelegt werden. Dafür wurden
im Rahmen einer Betroffenenbefragung über 3.300 Personen befragt und über 60
qualitative Interviews mit Polizist*innen, Richter*innen, Staatsanwälten,
Rechtsanwält*innen sowie Opferberatungsstellen geführt. Das Projekt wurde durch
die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Die
Ergebnisse des Forschungsprojekts werden in dem Buch „Gewalt im Amt. Übermäßige
polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ vorgestellt, das am
17.05.2023 im Campus Verlag erscheint. Verfasser*innen der Studie sind Tobias
Singelnstein, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der
Goethe-Universität sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Projekts
Laila Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau und Luise Klaus.
In
welchen Situationen wurde der übermäßige Einsatz polizeilicher Gewalt vor allem
berichtet? Besonders häufig beschrieben Befragte Einsätze bei
Großveranstaltungen wie Demonstrationen und Fußballspiele. Aber auch
Konfliktsituationen oder Personenkontrollen wurden oft genannt. Am häufigsten
berichteten junge Männer, polizeiliche Gewalt erfahren zu haben. „Die
Befragungsdaten sowie die Interviews zeigen außerdem, dass marginalisierte
Personen in besonderer Weise von übermäßiger polizeilicher Gewalt betroffen sind“,
erklärt Prof. Tobias Singelnstein.
19
Prozent der Betroffenen berichteten von schweren physischen Verletzungen. Von
Relevanz waren auch psychische Belastungen wie Wut und Angst vor der Polizei,
das Meiden bestimmter Situationen oder Orte sowie der Verlust des Vertrauens in
Polizei und Staat.
Für eine Anwendung übermäßiger polizeilicher Gewalt können sowohl individuelle wie auch situative und organisationale Faktoren eine Rolle spielen. Mängel in der Kommunikation, Stress, Überforderung, aber auch diskriminierendes Verhalten von Polizeibeamt*innen können übermäßige polizeiliche Gewalt begünstigen. Ebenso gilt dies für Fragen von Betroffenen und Diskussionen sowie Respektlosigkeiten und Weigerungshaltungen in Bezug auf polizeiliche Maßnahmen.
Wie und auf welcher Grundlage werden polizeiliche Gewaltanwendungen von den
Beteiligten bewertet? Beteiligte Personen, Zeug*innen und Justizangehörige
entwickeln anhand verschiedener Maßstäbe jeweils individuelle Perspektiven auf
das Geschehen. Das Recht stellt dabei nur einen Bewertungsmaßstab neben anderen
dar. Für die Polizei spielen neben Fragen der Rechtmäßigkeit einer
Gewaltanwendung auch Aspekte der Legitimität und Praktikabilität eine Rolle, so
das Ergebnis aus den Interviews mit Polizeibeamt*innen.
Wie
häufig wird rechtswidrige polizeiliche Gewalt zur Anzeige gebracht? Bei den
Befragten war eine niedrige Anzeigebereitschaft festzustellen. „Ein Großteil
der Verdachtsfälle rechtswidriger polizeilicher Gewaltanwendungen verbleibt
dadurch im Dunkelfeld. Nur 14 Prozent der von uns befragten Betroffenen gab an,
dass in ihrem Fall ein Strafverfahren stattgefunden habe“, stellt Tobias
Singelnstein fest.
Strafverfahren
zu Verdachtsfällen rechtswidriger polizeilicher Gewalt werden außerdem zu über
90 Prozent von den Staatsanwaltschaften eingestellt, nur in etwa 2 Prozent der
Fälle wird Anklage erhoben. Strukturelle Besonderheiten dieser Verfahren sind
unter anderem, dass es für Polizeibeamt*innen herausfordernd sein kann,
Kolleg*innen zu belasten. Für die zuständigen Staatsanwält*innen erweist sich
angesichts der alltäglichen engen Zusammenarbeit mit der Polizei eine
unvoreingenommene Herangehensweise an solche Verfahren als schwierig. Das kann
auch zu Vorannahmen über die Betroffenen polizeilicher Gewalt führen, deren
Glaubwürdigkeit infolgedessen geringer erscheint, so die Verfasser*innen der
Studie. Diese Aspekte sind von besonderer Bedeutung, weil einschlägige
Verfahren oft von einer schwierigen Beweislage gekennzeichnet sind: „Häufig
steht die Aussage der Betroffenen denen der einsatzbeteiligten
Polizeibeamt*innen gegenüber und es fehlt an weiteren Beweismitteln“, so
Singelnstein.
Als
ein zentrales Ergebnis der Studie hält das Forschungsteam fest: „In den auf
eine polizeiliche Gewaltanwendung folgenden Auseinandersetzungen um die
Bewertung der Gewalt in Gesellschaft und Justiz erweist sich die polizeiliche
Deutungsweise angesichts dieser Umstände als besonders durchsetzungsfähig und
dokumentiert so die besondere Definitionsmacht der Polizei.“
Laila
Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau, Luise Klaus, Tobias Singelnstein:
Gewalt
im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung.
Frankfurt/New York: Campus Verlag 2023. [Open Access, 495 S., DOI:
10.12907/978-3-593-45438-2]
Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse ist ab 16.5.2023 um 7 Uhr unter https://kviapol.uni-frankfurt.de verfügbar.
Kontakt:
Prof. Dr.
Tobias Singelnstein, Forschungsprojekt KviAPol, Professor für Kriminologie und
Strafrecht, Goethe-Universität Frankfurt am Main. Tel. (069) 798 34346; kviapol@uni-frankfurt.de.
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR
& Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Diskussionsraum zur 175-Jahr-Feier der Nationalversammlung mit Forschenden der Goethe-Universität
FRANKFURT. Vor 175 Jahren ist im Plenum der Paulskirche und in den fachpolitischen Ausschüssen, die in den umliegenden Gaststätten zusammenkamen, über die Grundrechte diskutiert worden. Zur Feier des 175. Jubiläums der Paulskirchenverfassung eröffnet die Stadt Frankfurt am Main (bei freiem Eintritt) unter dem Titel „Grundschule der Rechte – Freiheit und Gleichheit in der Verfassung der Paulskirche“
am
Donnerstag, 18. Mai, und am Freitag, 19. Mai,
jeweils
von 16 bis 18 Uhr
im Haus
am Dom
einen Diskussionsraum – ganz nach
Art dieser Beratungen. Dabei geht es um zwei zentrale Themen, die 1848/49 von
der Nationalversammlung in der Paulskirche debattiert und als Grundrechte
benannt worden sind: zum einen um die Gleichheit vor dem Gesetz und die
Aufhebung aller Standesvorrechte, zum anderen um die Gewährleistung der
Meinungsfreiheit. Nach den Impulsvorträgen wird jeweils in kleinen Gruppen
diskutiert – fast wie zu Zeiten der Paulskirche. Dabei sollen Fragen und Thesen
formuliert werden, zu denen der jeweilige Gast dann Stellung bezieht.
Prof. em. Günther Frankenberg, Experte für
Öffentliches Recht von der Goethe-Universität, wird
am 18. Mai die Vorgeschichte der Frankfurter Verfassung darstellen. Im März
1849 verabschiedet, trat die Verfassung nie in Kraft, weil die Fürsten die
Macht zurückeroberten und der preußische König die ihm angebotene Kaiserkrone
ablehnte. Somit war die Revolution 1849 zwar gescheitert, nicht jedoch die für
die damalige Zeit sehr moderne Verfassung der Paulskirche. Vor allem die darin
formulierten Grundrechte wurden bei den Beratungen der Weimarer Verfassung 1919
und des Grundgesetzes 1948/49 wieder aufgerufen. Unter veränderten Umständen
und in erneuertem sprachlichen Gewand kam ihr Geist 1949 im Grundgesetz zur
Geltung: Die Abschaffung von Ständen und Standesvorrechten sowie die Gleichheit
aller Deutschen vor dem Gesetz standen Pate für den allgemeinen
Gleichheitsgrundsatz und eine Reihe von Diskriminierungsverboten. Aus dem Recht
der Deutschen, ihre Meinung frei zu äußern, wurde ein Menschenrecht.
Das Impulsreferat zur
„Gleichheit“ hält am Donnerstag, 18. Mai, Prof. Stephan Lessenich,
Soziologieprofessor an der Goethe-Universität und Direktor des Instituts für
Sozialforschung.
Am Freitag, 19. Mai, spricht
die Rechtswissenschaftlerin Prof. Ute Sacksofsky – ebenfalls von der
Goethe-Universität – über die „Frankfurter
Meinungsfreiheit“.
Beide Veranstaltungen werden von Marion
Tiedtke, Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in
Frankfurt, moderiert.
Information:
Dr.
Nina Malaviya
Tourismus + Congress GmbH
Frankfurt am Main
Telefon 069 247455-365
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Dr. Ulrich Breuer übernimmt ab Juli die Leitung der Hochschulverwaltung der Goethe-Universität
FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat ab dem 01.07.2023 einen neuen Kanzler. Der neue Leiter der Hochschulverwaltung ist Dr. Ulrich Breuer, derzeit in Personalunion Administrativer Geschäftsführer des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung und der Facility for Antiproton and Ion Research in Europe (FAIR) in Darmstadt. Er folgt Dr. Albrecht Fester nach, der nach über fünf Jahren als Kanzler in den Ruhestand tritt. Sein Nachfolger unterzeichnete kürzlich mit Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff seinen Arbeitsvertrag.
„Mit Herrn Breuer haben wir eine
Persönlichkeit gefunden, die über langjährige und vielfältige Führungserfahrung
verfügt und in unterschiedlichen Positionen erfolgreich die Geschäfte
renommierter Wissenschaftseinrichtungen geleitet hat“, sagt
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff. „Wir freuen uns auf die
Zusammenarbeit mit ihm im Kreis des Präsidiums. Danken möchte ich an dieser
Stelle den Gremien und den zuständigen Verwaltungseinheiten für die
hochprofessionelle und sehr zügige Gestaltung des Auswahlverfahrens.“
Der Vorsitzende des Hochschulrats, Udo Corts, zeigt
sich erfreut über die Gewinnung von Dr. Breuer: „Ich freue mich für die
Goethe-Universität, dass sie einen so erfahrenen, fachlich versierten Kanzler
und Wissenschaftsmanager gewinnen konnte. Die Herausforderungen sind
vielfältig; insbesondere muss der neue Kanzler die komplexen und
vielschichtigen Entwicklungen einer so großen Organisation wie der
Goethe-Universität mit passenden Instrumenten planen und mitgestalten.“
Dr.
Ulrich Breuer
erklärt: „Ich danke dem Hochschulrat, dem Senat und dem Präsidium für das große
Vertrauen, das sie in mich setzen. Ich bin sehr froh, dass ich meine
langjährigen Erfahrungen aus dem Wissenschaftsmanagement jetzt für die
Weiterentwicklung dieser großartigen Universität einsetzen kann und freue mich
auf die gemeinsame Präsidiumsarbeit. Die Goethe-Universität befindet sich in
einer Phase dynamischer Weiterentwicklung. Diesen Prozess möchte ich mit all
meiner Kraft und Erfahrung begleiten und mitgestalten. Dabei werden die
übergreifenden Themen Profilbildung in Forschung und Lehre,
Internationalisierung, aber auch Vernetzung in der Region sowie die
Exzellenzstrategie eine wichtige Rolle spielen. Dazu kommen insbesondere auch
in meinem Zuständigkeitsbereich die Digitalisierung auf allen Ebenen und bauliche
Entwicklung (Nachhaltigkeit, Lernorte, moderne Arbeitswelt) sowie die
Positionierung der Goethe-Universität als attraktive Arbeitgeberin in einem
hoch-wettbewerblichen (räumlichen) Umfeld.“
Dr. Ulrich Breuer ist seit März 2020
Administrativer Geschäftsführer der GSI und von FAIR. Zuvor war er an
verschiedenen Forschungseinrichtungen als kaufmännischer Geschäftsführer und
Wissenschaftsmanager tätig. Ulrich Breuer studierte Physik und promovierte an
der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Sein
beruflicher Werdegang begann 1991 am Forschungszentrum Jülich. Dort war er
zunächst als Assistent des Vorstandsvorsitzenden und danach viele Jahre in
leitenden Funktionen tätig. 2005 wechselte er als Kaufmännischer
Geschäftsführer zum Hahn-Meitner-Institut Berlin, wo er die Fusion mit der
Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung (BESSY)
und die Gründung des Helmholtz-Zentrums Berlin begleitete. Als dessen
Kaufmännischer Geschäftsführer war er von 2009 bis 2011 tätig. Von 2012 bis
2017 wirkte er als Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT). Danach hatte er die Position des
Kaufmännischen Direktors am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) inne.
Aufgaben des Kanzlers laut HHG:
Gemäß Hessischem Hochschulgesetz (§41,
Abs.1) ist der Kanzler Mitglied des Universitätspräsidiums und „leitet die
Hochschulverwaltung nach den Richtlinien des Präsidiums“. Der Kanzler ist
Beauftragter für den Haushalt und nimmt nach Maßgabe der Beschlussfassung des
Präsidiums die Haushalts-, Personal- und Rechtsangelegenheiten wahr.“ Zudem
vertritt er die Dienststelle gegenüber dem Personalrat und ist darüber hinaus
Beauftragter des Präsidiums in Tarifangelegenheiten und verantwortlich für das
Liegenschafts- und Vermögensmanagement.
Fotos
zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136932229
(Foto:
Dr. Olaf Kaltenborn)
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter Büro für PR &
Kommunikation, Tel: 069
798-13035, Fax: 069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de
Öffentliche Podiumsdiskussion an der Goethe-Universität im Rahmen der 39. Tagung der deutschsprachigen Strafrechtslehrerinnen und -lehrer
FRANKFURT. Unter dem Titel „Hasskriminalität und freie Internetrede – Vertrauen im Konflikt durch Strafrecht?“ findet im Rahmen der 39. Tagung der deutschsprachigen Strafrechtslehrerinnen und -lehrer sowie präsentiert von der Forschungsinitiative „ConTrust. Vertrauen im Konflikt“
am
Mittwoch, 17. Mai, um 19 Uhr
im
Hörsaal 1 im Hörsaalzentrum
am
Campus Westend
eine öffentliche
Podiumsdiskussion statt.
Internet und digitale soziale
Netzwerke haben die Möglichkeiten der Meinungsäußerung und der
Informationsbeschaffung in nie gekanntem Umfang erweitert. Dies führte jedoch
auch zu einer erheblichen Steigerung von Hasskriminalität. Immer häufiger gibt
es Diffamierungskampagnen, die sich aus rassistischen, sexistischen und aus
anderen menschenverachtenden Motiven speisen und sich sowohl gegen Einzelne als
auch gegen Gruppen richten. Massenhaft werden unwahre und oft auch
diskriminierende Tatsachenbehauptungen aufgestellt und verbreitet. Manche
Menschen fühlen sich durch diese Kampagnen zur (kriminellen) Tat aufgerufen:
Immer wieder kommt es sogar zu Mordanschlägen auf Politikerinnen und Politiker,
und auch die massenhafte Ermordung von Angehörigen der Rohingya in Myanmar wird
auf die Mobilisierung durch das Internet zurückgeführt.
Auf dem Podium im Rahmen der
Strafrechtslehrertagung soll nun diskutiert werden, ob und in welchem Umfang
die freie Rede im Internet durch rechtliche Maßnahmen eingeschränkt werden
sollte und welche Rolle das Strafrecht und die Strafrechtswissenschaft
gegenwärtig und künftig dabei spielen und spielen sollten. Nach der Begrüßung
durch den Universitätspräsidenten Prof. Enrico Schleiff hält Dr. Angelika
Schlunck, Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz ein Impulsreferat.
Des Weiteren auf dem Podium: der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof.
Dieter Grimm, Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause von der Hessischen
Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, die
Bundestagsabgeordnete Renate Künast, die sich zum Teil erfolgreich rechtlich
gegen Diffamierungen auf Facebook wehrte – sowie die Rechtswissenschaftlerin
Prof. Frauke Rostalski. Moderiert wird das Podium von FAZ-Redakteurin Marlene
Grunert.
Die Teilnahme ist in Präsenz oder via Zoom möglich: https://uni-frankfurt.zoom.us/j/63656428818?pwd=akRZcm1ZRzhYanN4OTJzQUFjWG5hUT09
Das Veranstaltungsplakat zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136932868
Information:
Prof. Dr. Beatrice Brunhöber
Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und
Rechtsvergleichung
Goethe-Universität Frankfurt am Main
E-Mail slt-2023@jura.uni-frankfurt.de
www.jura.uni-frankfurt.de/75523537/Prof_Brunhöber
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Goethe-Universität und Wissenschaftsgarten laden zum Frühlingsfest ein: 14. Mai, 10.00 bis 17.00 Uhr, Campus Riedberg.
FRANKFURT. Die Goethe-Universität richtet wieder ihr Frühlingsfest aus: Herzlich eingeladen sind Bürger*innen, Freund*innen, Ehemalige, Mitarbeitende und Studierende, den Wissenschaftsgarten und seine Wissenschaftler*innen bei einem Spaziergang mit Führung oder an Ausstellungs-Ständen kennen zu lernen. Bei interessanten Musikklängen, Improvisationstheater, künstlerischen Exkursionen sowie einer hochwertigen kulinarischen Versorgung wird auch die Sinnlichkeit nicht zu kurz kommen.
Ein vielfältiges Programm lädt zum Verweilen ein: An zahlreichen Ständen können
sich die Besucher*innen unter anderem über die Totholzforschung, Honigbienen,
Pilzvielfalt im Wissenschaftsgarten, über nachhaltige Gartenkultur und über den
studentisch-nachbarschaftlichen Permakulturgarten am Campus Riedberg
informieren.
Führungen im Wissenschaftsgarten, jeweils um 13 Uhr & 15 Uhr, werden unter
anderem zu folgenden Themen angeboten: „Wald im Klimawandel“; „Close to Science
– Schule im Wissenschaftsgarten“; „Pflanzen im Globalen Wandel“; „Für Leib und
Seele – Führungen durch den Arzneipflanzengarten“. Auf der beliebten
Pflanzenbörse werden kleine und große Pflanzen, Ableger und Besonderheiten von
den Gärtner*innen des Wissenschaftsgartens zum Kauf angeboten.
Auch das Sportliche kommt nicht zu kurz: Das Goethe-Bike des Hochschulsports
ist vor Ort und bietet eine breite Palette an Aktivitäten, wie zum Beispiel
Federball oder SpikeBall. Wer sich lieber mit Freunden oder in bunt
zusammengemischten Teams Brettspielen widmen möchte, kann dies auch tun:
Angeboten werden Twister, Tempel des Schreckens, UNO, Smash Up, Cascadia, Sushi
Go, Dixit Odyssee.
Natürlich kommen die kleinen Besucher*innen des Frühlingsfestes auf ihre
Kosten: Den ganzen Tag über können sie sich sportlich am Goethe-Bike austoben
oder kreative Projekte mit dem Team des Museum Giersch ausprobieren.
Die
kulinarischen Partner des Frühlingsfestes sind in diesem Jahr Freudenpracht
(Catering) und ebb&flow (Wein); Kaffee & Eis gibt es am
Kaffee-Röstmobil. Neu in diesem Jahr: Die Besucher*innen können bereits um 10
Uhr im Garten frühstücken.
Zum
Programm:
11:00
Uhr: Begrüßung des Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Enrico
Schleiff, & des Wissenschaftsgartens
13:30 – 14:30 Uhr: Quartett der Camerata Musica Limburg
11:30 – 12:30 Uhr: Hörsturtz, Gruppe der Oberurseler Werkstätten – „wir
lassen auf der Bühne die Rampensau raus!“
13:00 – 14:00 Uhr: con:trust – die preisgekrönten Akkordeonisten, Komponisten und
Pädagogen Marius Staible und Daniel Roth
13:30 – 14:30 Uhr: Quartett der Camerata Musica Limburg
13:30
Uhr: Kunst auf dem Campus Riedberg – Führung mit Kurator Dr. Carsten Siebert
14:00 – 15:00 Uhr: Tanzkurs (Schnupperkurs)
14:00 – 15:00
Uhr: Improvisationstheater „Schauspielhelden“
14:00 Uhr: Den Campus Riedberg mit Studierenden entdecken
15:00 – 16:00 Uhr: JFL Project (Jazz, R'n'B & Drum'n'Bass)
Wissenschaftsgarten
Campus Riedberg,
Max-von-Laue-Str. 13, Frankfurt am Main.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U8/U9, Haltestelle „Uni Campus
Riedberg“) wird empfohlen. Ein Hinweis: Hunde sind im Wissenschaftsgarten nicht
erlaubt!
Mehr zum Programm unter www.uni-frankfurt.de/fruehlingsfest
Die
Goethe-Universität dankt folgenden Unterstützern des Frühlingsfest 2023:
BBBank; Engelhard; NordWestZentrum; Sunflower Garten-Center.
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Zwei Rechtswissenschaftlerinnen erhalten Baker McKenzie-Preis 2022
Biljana Biljanovska und Freya Carolin Nelson werden mit dem Baker McKenzie-Preis ausgezeichnet. Beide wurden mit wirtschaftsrechtlichen Arbeiten an der Goethe-Universität promoviert. Darin haben sie sich mit der Regulierung des europäischen Bankenwesens bzw. den rechtlichen Aspekten von öffentlichen Förderbanken befasst.
FRANKFURT. Seit
1988 zeichnet die Anwaltskanzlei Baker McKenzie herausragende Dissertationen
und Habilitationen aus, die am Fachbereich Rechtswissenschaft der
Goethe-Universität entstanden sind. In diesem Jahr hat sich die
Auswahlkommission für zwei wirtschaftsrechtliche Arbeiten entschieden. Den
Baker McKenzie-Preis 2022 erhalten Dr. Biljana Biljanovska und Dr. Freya
Carolin Nelson für ihre Dissertationen. Dr. Matthias Scholz, Managing Partner
von Baker McKenzie Deutschland, wird die Auszeichnung während der
Promotionsfeier des Fachbereichs Rechtswissenschaft heute Abend auf dem Campus
Westend überreichen.
„The EU Supervisory and Resolution
Framework for Banks: An Inquiry into the Complexity and Instability of Bank
Groups“ – so lautet der Titel der Dissertation von Dr. Biljana Biljanovska.
Biljanovska habe auf sorgefältige und differenzierte Weise die
Wechselwirkung zwischen rechtlicher Struktur und regulatorischer Wirksamkeit
der Bankenregulierung in der EU herausgearbeitet, so die Betreuerin der Arbeit,
Prof. Katharina Pistor, Professorin an der Columbia University in New York.
„Biljana Biljanovskas Arbeit bei der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde
versetzte sie in die Lage, das komplexe Zusammenspiel zwischen der Struktur von
Bankkonzernen und den von ihnen angewandten rechtlichen und regulatorischen
Arbitragetechniken Arbitragetechniken (Handelsstrategien zum Zweck der
Gewinnerzielung durch Gewinnmitnahme, Red.) sowie den aufsichtsrechtlichen
Reaktionen auf die Auswirkungen dieser Strategien zu untersuchen und zu
beleuchten", erklärt Pistor.
Dr. Freya Carolin Nelson preisgekrönte Dissertation
trägt den Titel „Die öffentlichen Förderbanken in Deutschland – Rechtliche
Grundlagen, öffentlicher Auftrag und staatliche Absicherung, staatliche
Einflussnahme und Kontrolle sowie bankaufsichtsrechtliche Vorgaben“. Der
Betreuer der Arbeit, Prof. Helmut Siekmann, Institute für Monetary and
Financial Stability (IMFS) der Goethe-Universität, weist auf die Heterogenität
und Komplexität der Materie hin: „Öffentliche Förderbanken sind sehr
unterschiedlich organisiert, und für jedes Institut gilt ein eigenes
Rechtsregime. Dies umfassend rechtlich aufzuarbeiten ist eine außerordentlich
anspruchsvolle Aufgabe, die einen breiten Überblick über verschiedene
Rechtsgebiete voraussetzt, ebenso, wie schwierige Einzelprobleme sicher zu
beherrschen, die quer zu den Rechtsgebieten miteinander verwoben sind."
Die Verfasserin habe diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Frau
Nelson ist dem Thema ihrer Dissertation auch im Anschluss an ihre Promotion
treu geblieben und arbeitet nunmehr bei der KfW.
„Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis spiegelt unsere enge
Verbundenheit mit der Goethe-Universität wider und ist ein wichtiger
Bestandteil unserer juristischen Nachwuchsförderung", so Dr. Matthias
Scholz. Bisherige Preisträger arbeiten unter anderem inzwischen als
Universitätsprofessoren, Unternehmensjuristen, Investmentbanker, Richter und
Rechtsanwälte.
Über Baker McKenzie
Als eine der führenden deutschen Anwaltskanzleien berät Baker
McKenzie nationale und internationale Unternehmen und Institutionen auf allen
Gebieten des Wirtschaftsrechts. In mehr als 70 Büros weltweit arbeitet die
Kanzlei mit Mandanten zusammen, um Lösungen für eine vernetzte Welt zu bieten.
In Deutschland vertreten rund 200 Anwältinnen und Anwälte an den
Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main und München mit ausgewiesener
fachlicher Expertise und internationaler Erfahrung die Interessen ihrer
Mandanten.
Publikation:
Freya
Carolin Siekmann: Die öffentlichen Förderbanken in Deutschland. Rechtliche
Grundlagen, öffentlicher Auftrag und staatliche Absicherung, staatliche
Einflussnahme und Kontrolle sowie bankaufsichtsrechtliche Vorgaben. Nomos Verlag,
479 Seiten (e-Book oder Pdf) ISBN-13: 9783748913115
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136683050
Bildtext:
Bild
1: Dr. Biljana Biljanovska hat die Wechselwirkungen zwischen rechtlicher
Struktur und regulatorischer Wirksamkeit der Bankenregulierung in der EU
untersucht. (Foto: privat)
Bild
2: Dr. Freya Carolin Nelson hat sich in ihrer Dissertation mit den
wirtschaftsrechtlichen Aspekten von Förderbanken befasst. (Foto: KfW/Alex
Habermehl)
Weitere Informationen
Iris
Meinking
Senior
Manager
HR
Communications
Telefon
069 29908-322
iris.meinking@bakermckenzie.com
Freie Psychotherapieplätze in der Lehrambulanz der Goethe-Universität
FRANKFURT. Depressionen, Ängste, Zwänge, Essstörungen – psychische Störungen sind vielfältig und können Menschen schwer belasten. Erwachsene können seit November vergangenen Jahres in der psychotherapeutischen Lehrambulanz des Zentrums für Psychotherapie der Goethe-Universität qualifizierte Hilfe erfahren. Nun wird das Angebot auf Kinder und Jugendliche erweitert: Approbierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen behandeln junge Menschen mit Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie.
Kinder und Jugendliche reagieren auf Belastungen,
Entwicklungskrisen und zwischenmenschliche Konflikte – wie etwa in der Familie,
in der Schule oder mit Gleichaltrigen – mit unterschiedlichen psychischen
Erkrankungen. Das Therapieangebot richtet sich an diejenigen, die
behandlungsbedürftige psychische Störungen entwickeln. Hierzu gehören etwa
depressive Störungen, Angststörungen (wie Schulangst, soziale Ängste oder
Phobien), Panikattacken, Traumafolgestörungen, Zwangsstörungen,
Aufmerksamkeitsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Essstörungen,
Schulabsentismus und selbstverletzendes Verhalten.
Die Therapiesitzungen werden von Studierenden mit einem
Bachelor-Abschluss in Psychologie im Rahmen ihres Masterstudiums der Klinischen
Psychologie und Psychotherapie begleitet. Die Goethe-Universität ist bundesweit
eine der ersten Universitäten, die diesen neuen zur Approbation als
Psychotherapeut:in führenden Master in Psychologie anbietet.
Die Anmeldung für ein Erstgespräch kann erfolgen unter der
Telefonnummer 069 798 25505 montags bis donnerstags von 9 – 12 und 14 – 16 Uhr
sowie freitags von 9 – 12 Uhr. Die Lehrambulanz liegt im Stadtteil Bockenheim,
Varrentrappstraße 40-42.
Weitere Informationen
Lehrambulanz
der Goethe-Universität
Zentrum für Psychotherapie
Telefon 069 798 25505
Varrentrappstraße 40-42
Frankfurt am Main
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
In der neuen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ berichten Forscher:innen über die Suche nach Materialien, deren überraschende Eigenschaften auf Quanteneffekten beruhen
Supraleiter sind die bekanntesten Quantenmaterialien: Sie leiten – bei tiefen Temperaturen – Strom ohne elektrischen Widerstand. Forschende an der Goethe-Universität haben Quantenmaterialien mit anderen Eigenschaften hergestellt: Eines davon verliert zum Beispiel seine magnetische Kraft, wenn man es zusammenpresst. In der neuen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ berichten die Physikerinnen und Physiker von der Suche nach solchen neuen Quantenmaterialien. Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität ist jetzt unter dem Titel „Fremde Welten“ erschienen und erzählt von Forscherinnen und Forschern, die sich in fremde Koordinatensysteme vorwagen.
FRANKFURT.
Eigentlich sind alle Stoffe der materiellen Welt Quantenmaterialien, denn sie
bestehen aus Atomen, deren Bausteine den Gesetzen der Quantenphysik gehorchen.
Quantenmaterialien jedoch besitzen makroskopische Eigenschaften, die auf
Quanteneffekten beruhen, wodurch Supraleiter beispielsweise unterhalb einer
bestimmten Temperatur elektrischen Strom verlustfrei transportieren. Solche
Supraleiter werden zum Beispiel in Teilchenbeschleunigern oder
Kernspintomographen verbaut.
Im aktuellen Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ der
Goethe-Universität berichten Physikerinnen und Physiker, wie sie im
Zusammenspiel zwischen Theorie und Experiment gezielt neue Quantenmaterialien
herstellen und deren Eigenschaften vermessen. Damit legen sie die Grundlage für
mittel- und langfristige Anwendungen auf der ganzen Welt.
In weiteren
Artikeln von „Forschung Frankfurt“ geht es zum
Beispiel darum, wie wir die Kontrolle über das Paralleluniversum unserer Daten
behalten können, was Gravitationswellen über kosmische Katastrophen verraten
oder über die geheimnisvolle Dunkle Materie und warum den romantischen Autor
E.T.A. Hoffmann die Realität nicht reichte. Andere Beiträge handeln von den
bizarren Lebewesen der Tiefsee, von Jahrmillionen alten Diamanten oder davon,
wie sich Theater mit Avataren und virtuellen Realitäten auseinandersetzt.
Seinen Themenschwerpunkt legt die aktuelle Ausgabe von „Forschung
Frankfurt“ (1/2023) auf Forschungsprojekte und -arbeiten aus dem Profilbereich
„Raum, Zeit, Materie“ der Goethe-Universität. Das Magazin kann von
Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Alle
Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136143399
Bildtext: Forschung Frankfurt: Fremde Welten (Titelblatt). Bild:
Goethe-Universität Frankfurt
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Vortrag und Podiumsdiskussion mit den Co-Autoren des Berichts Johan Rocktröm und Jonathan Donges vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
FRANKFURT. Seit mehr als 50 Jahren setzt sich der Club of Rome, dem Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern angehören, für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit und des Planeten Erde ein. Der erste von ihm beauftragte Bericht erschien 1972 unter dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“. Diese Studie über die Zukunft der Weltwirtschaft fand weltweit große Beachtung; nicht zuletzt war sie ausschlaggebend für die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Club of Rome im Jahr 1973.
2022 ist ein neuer Bericht
erschienen: „Earth for All. Ein Survivalguide für unseren Planeten“. Um diesen
Bericht, der die wichtigsten sozial-ökologischen Maßnahmen skizziert, die das
Überleben der Menschheit ermöglichen würden, geht es
am
Montag, 8. Mai, um 16 Uhr
im
Gebäude „Normative Ordnungen“
auf dem
Campus Westend der Goethe-Universität
(Max-Horkheimer-Straße
2, 60323 Frankfurt am Main).
Der Co-Autor des Berichts und
Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Prof. Johan Rockström
und sein Kollege Dr. Jonathan Donges werden den Bericht vorstellen.
Anschließend diskutieren
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität und des
Potsdam-Instituts über den Inhalt des Berichts und die darin entwickelten
konkreten Handlungsleitlinien für eine sozial-ökologische Transformation der
Gesellschaft. Auf dem Podium: die Soziologin Prof. Barbara Brandl
(Goethe-Universität), der Klimaforscher Dr. Jonathan Donges (Potsdam-Institut),
der Politikwissenschaftler
Prof. Darrel Moellendorf (Goethe-Universität), der Jurist Prof. Tobias Tröger
(Goethe-Universität), die Physikerin Prof. Dr. Ricarda Winkelmann (Physik,
Potsdam-Institut) und die Nachhaltigkeitsforscherin Prof. Flurina Schneider
(Goethe-Universität und Institut für sozialökologische Forschung Frankfurt),
die die Diskussion auch moderieren wird.
Initiiert wurde die
Veranstaltung von Forscherinnen und Forschern, die sich für die
transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in Frankfurt engagieren: Prof.
Henner Hollert (Biowissenschaften), Dr. Helge Kminek (Erziehungswissenschaft),
Prof. Matthias Lutz-Bachmann (Philosophie), Prof. Darrel Moellendorf
(Politikwissenschaft), Dr. Philipp Schink (Philosophie).
Der einführende Vortrag von
Johan Rockström (online zugschaltet) und Jonathan Donges findet auf Englisch
statt, die anschließende Diskussion auf dem Podium und mit den Zuhörerinnen und
Zuhörern auf Deutsch. Aufgrund von begrenzten Sitzplätzen ist die Teilnahme nur
nach vorheriger Anmeldung möglich (siehe unten).
Plakat
und Buchcover zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/136439450
Anmeldung zum Vortrag bei Ellen Nieß unter ellen.niess@normativeorders.net.
Information:
Beate Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften
Telefon 06172 13977-15
Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de)
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Barbara Klemm-Dauerausstellung auf dem Campus Westend erhält 44 neue Fotografien
Die öffentliche Dauerausstellung mit Bildern von Barbara Klemm auf dem Campus Westend hat Zuwachs bekommen: 44 neue Fotografien zeigen Motive von Auslandsreisen der langjährigen F.A.Z.-Fotografin. Damit erhält die bisherige Ausstellung im Bereich Studium Lehre Internationales (SLI) der Goethe-Universität auch Bilder zum Thema „Internationales“.
FRANKFURT. Adorno bei der Besetzung des Rektorats, Tanzende auf einem Open-Air-Festival, Szenen aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel – 32 Fotografien der langjährigen F.A.Z.-Fotografin zu Motiven studentischen Lebens, zu Momenten der deutschen Geschichte, der Stadt Frankfurt und der Universität hat die Bereichsleiterin Studium Lehre Internationales, Dr. Rebekka Göhring, bereits 2018 für die Goethe-Universität angeschafft. Nun sind in der Dauerausstellung im Bereich
Studium, Lehre, Internationales (SLI) auf dem Campus Westend weitere 44 Bilder
zu sehen.
Die Fotos entstanden auf Reisen seit der 70er Jahre, die Barbara
Klemm gemeinsam Redakteuren der F.A.Z. unternommen hat – wie etwa nach Polen,
Rumänien und Tschetschenien, nach Moskau und Kiev, nach Kuba, Brasilien und
Indien. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Dialogs
zwischen der Fotografin und Dr. Rebekka Göhring.
Die gezeigten Bilder entstanden jenseits der offiziellen Haupt-
und Staatsakte. Frühmorgens, erzählte Klemm im Gespräch mit Rebekka Göhring bei
der Ausstellungseröffnung am vergangenen Mittwoch, stiehlt sie sich des Öfteren
aus dem Hotel, um möglichen Aufpassern zu entkommen: „Zum Frühstück war ich
wieder zurück und hatte meine Arbeit schon gemacht.“ Entstanden sind Bilder wie
etwa das von kochenden und feiernden Bäuerinnen statt der beauftragten
Aufnahmen von Traktoren. „Man muss als Fotograf immer in Bewegung und dabei
hochkonzentriert bleiben. Manchmal sieht man nichts, manchmal ist alles sehr
dicht“, sagte Klemm. Der Filmwissenschaftler Prof. Dr. Vinzenz Hediger
beschreibt in seinem Begleittext zur Ausstellung Barbara Klemms Kunst als “eine
Kunst des fruchtbaren, entscheidenden historischen Moments: des kairós der
Geschichte:" Mitunter entstünden Bilder, die “Kipppunkte und Wendemarken"
erfassen, somit “Vorwegnahmen kommender Ereignisse" sind.
Die öffentliche Austellung zeige, so Hediger, „dass Kunst und
gesellschaftspolitisches Engagement keine getrennten Sphären sind und dass ihre
Scheidung künstlich wäre. Die Ausstellung soll damit auch einer der Orte sein
können, an dem Stadt und Universität ihr Gespräch fortführen." In den
Beratungsräumen für – auch internationale – Studierende der Goethe-Universität
angesiedelt, sei die Ausstellung auch ein Ort, der deutlich mache, was
Internationalität auch bedeute, betonte die Vizepräsidentin Prof. Dr.
Christiane Thompson bei der Eröffnung: nämlich „verschiedene kulturelle
Bezugssysteme aufzuzeigen und miteinander ins Gespräch zu bringen".
Die 76 Schwarz-Weiß-Fotografien (s/w, 30 x 40cm, Silbergelatine
auf Barytpapier) sind im Bereich “Studium Lehre Internationales“ (SLI) im 1.
Obergeschoss des PEG-Gebäudes, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, zu sehen.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136429595
Bildtext: Barbara Klemm bei der Eröffnung ihrer Dauerausstellung in der
Goethe-Universität (Uwe Dettmar/Goethe-Universität Frankfurt)
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Der US-amerikanische Philosoph und Verfassungsrechtler Bruce Ackerman spricht bei den Frankfurt Lectures des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
FRANKFURT. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Physik in Aufruhr. Heisenbergs Unschärferelation und Einsteins Relativitätstheorie haben eine neue Ära eingeläutet – indem sie unter anderem die Newtonschen „Gesetze“ in Frage stellen, die die Grundlage des aufklärerischen Denkens gewesen sind. Eine Vielzahl von Denker:innen und Künstler:innen hat sich mit den weitreichenden Folgen dieser wissenschaftlichen Neudefinition der Realität auseinandergesetzt – so auch die französischen und deutschen Existentialisten. Was lehren sie uns über unsere Zeit, eine Zeit der tiefgreifenden Ungewissheit?
Die
diesjährigen Frankfurt Lectures des renommierten US-amerikanischen Philosophen
und Verfassungsrechtlers Bruce Ackerman konzentrieren sich auf eine kritische
Gegenwartsdiagnose in den Vorträgen
„Postmodern
Predicaments“
am 8. und 9. Mai,
jeweils um 18.15 Uhr
im Hörsaalzentrum, HZ5,
auf dem Campus
Westend der Goethe-Universität.
In
zwei Einzelvorträgen, „How Real is Virtual Reality?“ (am 8. Mai) und „The
Genetic Lottery“ (am 9. Mai) behandelt der Sterling Professor of Law and
Political Science an der Yale University Ackerman die Ideen der
Existentialisten als eine entscheidende Ressource in der Auseinandersetzung mit
gegenwärtigen Herausforderungen: Wie kann ein sinnvolles Leben in einer durch
die High-Tech-Revolution veränderten sozialen Welt gestaltet werden?
Die
Vorträge beruhen auf Ackermans demnächst erscheinendem Buch „The Post-Modern
Predicament“ (Yale University Press). In diesem geht es darum, wie Menschen ihr
Leben in der sogenannten „schönen neuen Welt“ des einundzwanzigsten
Jahrhunderts selbst in die Hand nehmen können. Ackerman geht dabei davon aus,
dass Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und andere Denker:innen des 20.
Jahrhunderts zum Verständnis der Herausforderungen für die Grundlagen einer
liberal-demokratischen Gesellschaft beitragen können.
Bruce
Ackerman ist Sterling-Professor für Recht und Politikwissenschaft an der Yale
University und Autor zahlreicher Bücher im Bereich der politischen Philosophie,
des Verfassungsrechts und öffentlichen Rechts. Zu seinen wichtigsten Werken
gehören "Social Justice in the Liberal State" und die mehrbändige
Verfassungsgeschichte "We the People" sowie „Die
Stakeholder-Gesellschaft“.
Ackerman
ist zudem „Commandeur des Ordre national du Mérite“ der Französischen Republik
und Fellow der American Academy of Arts and Sciences. Die American
Philosophical Society hat ihn mit dem Henry Phillips Prize for Lifetime
Achievement in Jurisprudence ausgezeichnet.
Die
Vorträge finden auf Englisch statt und sind öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Ausstellung in der Studiengalerie 1.357: Tony Cokes – Evil.13. (Triumph of Evil)
FRANKFURT. Vom 3. Mai bis zum 2. Juni 2023 präsentiert die Studiengalerie 1.357 das Video Evil.13. (Triumph of Evil, 2006) des US-amerikanischen Künstlers Tony Cokes. Cokes ist Professor für Moderne Kultur und Medien an der Brown University in den USA, seine Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. Die Eröffnung findet am 3. Mai 2023 um 20 Uhr in der Studiengalerie, Raum 1.357 statt. Prof. Dr. Antje Krause-Wahl übernimmt die Begrüßung, in das Werk einführen wird Jeanne Nzakizabandi. Die Ausstellung ist vom 3.05.2023 bis zum 2.06.2023 im I.G.-Farben-Haus der Goethe-Universität, Raum 1.357 im 1. Stock, von montags bis donnerstags, 12 bis 17 Uhr, zu sehen.
Wenn
Völkermord geschieht, greift die internationale Gemeinschaft der Vereinten
Nationen ein. In Evil.13. (Triumph of Evil) gibt Tony Cokes Textpassagen
aus einer Pressekonferenz aus dem Jahr 1994 zu lesen, in welcher die damalige
Sprecherin des US-Außenministeriums Christine Shelly zum Genozid in Ruanda
befragt wird. Parallel zu den Textpassagen läuft die aggressive Musik der
Grunge Band Nirvana, die die Antworten Shellys musikalisch kommentiert. Shelly
weigert sich, das Wort Völkermord zu verwenden, um so die Verpflichtung der USA
und der Vereinten Nationen zu vermeiden, militärisch zu intervenieren. Die
systematische Vernichtung der Tutsi in Ruanda geschah vor Augen der Weltöffentlichkeit.
Bereits während der deutschen und später belgischen Kolonialherrschaft führte
die Bevorzugung der Tutsi als führende Elite zu Spannungen zwischen der
Mehrheit der Hutu und der Minderheit der Tutsi.
Tony
Cokes Videoessay verzichtet bewusst auf visuelle Darstellungen des
Völkermordes, wie sie in den Medien zu finden waren. Die diplomatische Sprache
wird von einer aggressiven Musik begleitet, die den Grundton einer Politik
bildet, die sich den Folgen der Kolonialpolitik entzieht.
Tony
Cokes (*1956, Richmond, Virginia, USA) lebt und arbeitet in Providence, Rhode
Island. 2022 hatte er seine erste Einzelausstellung in Deutschland Fragments,
or just Moments im Haus der Kunst und im Kunstverein München. Darin setzte
er sich mit den kulturellen Propagandastrategien des NS-Regimes und der
visuellen Identität der Olympischen Spiele 1972 in München auseinander.
Ausstellung in der
Studiengalerie 1.357:
Tony Cokes: Evil.13.
(Triumph of Evil)
Bis zum 2.06.2023
im I.G.-Farben-Haus
der Goethe-Universität, Raum 1.357 (1. Stock),
von montags bis donnerstags, 12 bis 17 Uhr.
Die
Studiengalerie 1.357 ist eine Kooperation des Städel Museums, des MMK
Museum für Moderne Kunst Frankfurt und des Forschungszentrums für Historische
Geisteswissenschaften und der Goethe-Universität. Sie realisiert pro Jahr vier
Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst.
Kontakt: Franka Marlena
Schlupp, Studiengalerie 1.357. franka.schlupp@em.uni-frankfurt.de; http://studiengalerie.uni-frankfurt.de/13.html
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de