Rahmen für Forschung, Ausbildung und Verwertungsprojekte
Die Goethe-Universität Frankfurt und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig haben einen Rahmenkooperationsvertrag geschlossen mit dem Ziel, die Wasserforschung durch gemeinsame Forschungsprojekte zu fördern und zu intensivieren und Wissenschaftler:innen in der frühen Berufsphase – zum Beispiel Doktoranden, Postdocs oder Nachwuchsgruppenleiter:innen – gemeinsam in der interdisziplinären Umweltforschung auszubilden.
FRANKFURT. Wasser
ist ein existentieller Grundstoff des Lebens für Mensch, Tier und Pflanze.
Aktuell haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser,
und bis zu 90 Prozent aller Abwässer weltweit gelangen unbehandelt in die
Umwelt. Viele abwasserbürtige Chemikalien und Spurenstoffe führen zu
Schadwirkungen in aquatischen Ökosystemen und zum Rückgang der Biodiversität.
Durch verunreinigtes Wasser können Krankheiten wie zum Beispiel Durchfall,
Cholera, Ruhr, Typhus oder Polio übertragen werden. Hinzu kommen katastrophale
Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, die Dürren oder Fluten mit sich bringen,
und die auch in den Industrienationen dramatische Folgen nach sich ziehen. Der
Klimawandel verändert den Wasserkreislauf und wird künftig das nachhaltige
Management der Ressource Wasser vor noch größere Herausforderungen stellen.
Diesen Herausforderungen stellen sich in einer strategischen Kooperation die
beiden exzellenten Forschungseinrichtungen.
Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität
Frankfurt, betont die Stärken der beiden Partner: „Insbesondere unser
Fachbereich Biowissenschaften und der Themenbereich „Chemikalien in der Umwelt“
des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung verfügen jeweils über Expertisen,
die sich hervorragend ergänzen. Forschungsstrategisch verbindet uns das Ziel,
die Umweltforschung einerseits enger mit Gesundheitsforschung zu verzahnen im
Sinne des One-Health-Ansatzes und sie andererseits weiter mit der
Biodiversitätsforschung zu verknüpfen. Dies schließt insbesondere die
Ausbildung von Wissenschaftler:innen in der frühen Berufsphase ein, die künftig
beispielsweise die Forschungsinfrastrukturen beider Partner nutzen und an
Kursen und Veranstaltungen teilnehmen können.“
Prof. Dr. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, sagt: „Zusammen mit der
Goethe-Universität wollen wir gemeinsame Forschungsprojekte starten, etwa wie
sich Chemikalien auf die Biodiversität auswirken oder um die Wechselwirkungen
zwischen Umwelt und Gesundheit auf molekularer Ebene zu untersuchen. Dazu
werden wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zellbiologie,
Neurowissenschaften, translationaler Biodiversitätsgenomik, umweltbezogener
Gesundheitsforschung und Forschung zu Umweltchemikalien und Landschaftsnutzung
stärken. Darüber hinaus unterstützen wir uns gegenseitig bei der Verwertung
etwa von Erfindungen, die im Rahmen dieser Forschung von unseren
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gemacht werden.“
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforscht
die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und
gestörten Landschaften, insbesondere in dicht besiedelten städtischen und
industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die
Wissenschaftler:innen des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen
sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu
sichern.