Goethe-Uni startet Teilprojekt zur Erforschung von KI-Anwendungen im Bereich Smart Living
FRANKFURT. Wie
könnte Künstliche Intelligenz das Wohnen der Zukunft „smarter“ machen? Darüber
forscht der Frankfurter Wirtschaftsinformatiker Prof. Oliver Hinz mit seinem
Team an der Goethe-Universität. Das Vorhaben ist ein Teil des
Konsortialprojekts „ForeSight“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie (BMWi) gefördert wird.
Intelligente Anwendungen in Wohngebäuden unterstützen nicht nur
die Bewohner in ihrem Alltag. Sie können auch dazu beitragen,
Mehrfamilienhäuser wirtschaftlich zu betreiben. Smart Living – die Zukunft des
Wohnens – stellt ein einzigartiges Mega-Ökosystem dar, in welchem mit hohen
Wachstumsraten zu rechnen ist. Allerdings gibt es bislang häufig Insellösungen
mit viel Optimierungspotenzial. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI)
sollen diese Systeme künftig nicht nur miteinander sprechen können, sondern
auch voneinander lernen. Auf Basis einer offenen Plattform werden bei
„Foresight“ bestehende und neue Smart-Living-Lösungen zusammengebracht. Mit
Hilfe von KI sollen sie nicht nur reagieren, sondern vorausschauend agieren –
dadurch kann ein deutlicher Mehrwert sowohl für die Bewohner als auch für die
Betreiber der Gebäude geschaffen werden, so die Projektidee.
Das Frankfurter Projekt, das in diesen Tagen an den Start geht, erhält etwa 900 Tausend Euro aus dem Konsortialprojekt „Foresight“, das vom Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI) geleitet wird und mit „Plattform für kontextsensitive, intelligente und vorausschauende Smart-Living-Services – ForeSight“ übertitelt ist. Im Herbst 2019 ist es mit einem Gesamtvolumen von etwa 18 Mio. Euro Fördersumme erfolgreich aus dem BMWi-Innovationswettbewerb „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ hervorgegangen.
Foresight wurde von insgesamt 17 Konsortialpartnern beantragt,
darunter vor allem Unternehmen, aber auch Verbände und Forschungseinrichtungen.
Ein Ziel der nun anstehenden Umsetzungsphase ist der Know-how-Transfer.
Mehrstufige Erprobungsumgebungen sollen sicherstellen, dass neue Lösungen
praxisfest sind und den Datenschutzanforderungen entsprechen.
Das ForeSight-Team an der Goethe Universität unter der Leitung von
Prof. Dr. Oliver Hinz besteht aus vier Forschenden, die sowohl mit technischen
als auch nicht-technischen Arbeiten bei der Smart-Living-Plattform involviert
sind. Ein Teil des Teams konzipiert und implementiert zum Beispiel in den
technischen Arbeitspaketen eine Reihe von (Basis-)Services für Smart Living
typische Use Cases wie effizientes Energiemanagement, automatisierte
Pförtnerlösungen mit smarten Türen und vorrausschauende Wartung von Gebäudeinfrastrukturen.
Ein anderer Teil des Teams wird sich hauptsächlich mit der Wirtschaftlichkeit
und Nachhaltigkeit der Smart-Living-Plattform und darauf angebotenen Services
befassen. So wird das Forschungsteam untersuchen, welche digitalen Geschäftsmodelle
für Smart-Living-Plattformen geeignet wären, wie sie nachhaltig gestaltet
werden könnten und wie die Neuerungen auf eine möglichst breite Akzeptanz bei
den Nutzern stoßen könnten.
Ein Bild von Projektleiter Prof. Dr. Oliver Hinz finden Sie zum Download
unter folgendem Link: http://www.uni-frankfurt.de/85484381
Bildtext: Der Wirtschaftsinformatiker Prof. Oliver Hinz forscht an der
Goethe-Universität zum Themenbereich Smart Living. (Foto: Markus Hassfurter)
Informationen: Prof. Dr. Oliver Hinz, Professur für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement, Institut für Wirtschaftsinformatik und Informationswirtschaft, Telefon +49(0)69 798-34675, E-Mail ohinz@wiwi.uni-frankfurt.de