Goethe-Universität erhält Kunstinstallation des „Raqs Media Collective“ für ihr Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften – Einweihung am 2. November
Der Neubau für Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität bekommt eine dreiteilige Videoskulptur des Raqs Media Collective. Das international bekannte Kollektiv gewann mit seinem Entwurf All, Humans den Kunst am Bau-Wettbewerb des Landes Hessen. Die Einweihung sowie ein umfangreiches Einführungsprogramm für die interessierte Öffentlichkeit veranstalten Studierende des Masterstudiengangs Curatorial Studies.
FRANKFURT. Seine
Werke waren auf der Documenta 15 und auf Biennalen von Venedig, Istanbul,
Taipeh, Liverpool, Shanghai, Sydney bis Sao Paulo zu sehen, seine Arbeiten sind in vielen Sammlungen vertreten,
darunter im Museum MMK für Moderne Kunst Frankfurt und in der Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen. Nun hat das prominente Raqs Media Collective eine
Installation geschaffen, die für das Frankfurter Publikum im Gebäude der
Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität öffentlich zugänglich
ist. Die drei großformatigen Installationen werden in Anwesenheit des
Kollektivs eingeweiht
am 2. November 2023, 19 Uhr, im Foyer des SKW-Gebäudes,
Goethe-Universität,
Campus Westend,
Rostocker Str. 2,
60323 Frankfurt am Main.
Im Mittelpunkt des Abends steht ein Artist Talk mit den Künstler:innen des Kollektivs Monica Narula, Jeebesh
Bagchi und Shuddhabrata Sengupta, moderiert von Studierenden des
Masterstudiengangs Curatorial Studies.
Das Raqs Media Collective hat seit seiner Gründung 1991 mit
seinen Arbeiten weltweit Aufmerksamkeit erregt. Die Künstler:innen setzen sich
interdisziplinär mit gesellschaftspolitischen und philosophischen Themen
auseinander und legen Wert darauf, ortsspezifisch zu arbeiten. Dieser Ansatz
dient auch als Ausgangspunkt für die dreiteilige Videoskulptur All, Humans:
Im Sprach- und Kulturwissenschaften-Gebäude geht es um die Grenzen und
Möglichkeiten von Sprache an einer von westlichen Maßstäben geprägten
Universität.
Die drei zum Teil mehrere Quadratmeter
großen Installationen bestehen aus LED-Modulen, die an Stahlkonstruktionen
befestigt und an den Decken im Eingangsbereich, vor dem Hörsaal und in der
Bibliothek angebracht sind. Die auf den ersten
Blick willkürlich angeordneten LED-Module ergeben in ihrer Gesamtheit
Schriftzeichen, Wörter und Satzfragmente des ersten Artikels der
Menschenrechtskonvention in der westafrikanischen Mande-Sprache Vai - das
Kollektiv faszinierte an diesem im frühen 19. Jahrhundert entwickelten
Schriftsystem, dass es aus Gesprächen und Träumen entstand. Bewegte Bilder, die als Videos über die Module laufen,
zeigen Gouache Zeichnungen und aus Glas
geformte Plastiken, die ebenfalls Schriftzeichen in Vai darstellen.
Der
Kunstbeirat des Landes Hessen, der das Verfahren zur Auswahl des Werkes des
Raqs Media Collectives leitete, begründete seine Entscheidung damit, dass das
Werk, das sich intensiv mit dem Ursprung, der Entstehung und der Bedeutung von
Sprache auseinandersetzt, originär auf die Arbeit des Fachbereichs der Sprach-
und Kulturwissenschaften eingeht. Positiv bewertet wurde auch, „dass die
Formensprache und Verortung an verschiedenen Stellen innerhalb des Gebäudes
einen abwechslungsreichen Bezug und ein Spannungsfeld zur Architektur des
Gebäudes schaffen“.
Studierende des Masterstudiengangs Curatorial Studies haben
sich zum Ziel gesetzt, die künstlerische Arbeit des Raqs Media Collectives
der Öffentlichkeit vorzustellen – wie etwa durch Gespräche,
eine Podiumsrunde sowie ein Booklet (https://www.kuratierenundkritik.net/booklet/). Der
2010 gegründete Kooperationsstudiengang wird von der Goethe-Universität und der
Hochschule für Bildende Künste-Städelschule in Zusammenarbeit mit mehreren
Frankfurter Museen durchgeführt: dem Museum MMK für Moderne Kunst, Städel
Museum und Liebieghaus, dem Historischen Museum Frankfurt, Weltkulturen Museum
und dem Portikus.
Das Vermittlungsprogramm und die Publikation wurden gefördert
durch die Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung sowie durch
Landesmittel.
Weitere Termine und Themen
Gathering
Bei
den Gatherings laden Gäste mit ausgewählten Texten, Bildern oder
anderweitigen Objekten zu einem Zusammenkommen mit Studierenden ein. Anhand der
Materialien sollen im Dialog alternative Zugänge zur LED-Videoinstallation
geschaffen werden.
Prof.
Mirco Göpfert
22.
November 2023, 17:00 Uhr
Prof.
Antje Krause Wahl
20.
Dezember 2023, 17:00 Uhr
Prof.
Axel Fanego Palat und
Dr. Julia Schwarz
24.
Januar 2024, 17:30 Uhr
In Focus
Im
Rahmen von In Focus finden Gespräche mit Expert:innen aus verschiedenen
Forschungsbereichen und Disziplinen statt, die sich auf je einen spezifischen
Aspekt der Arbeit konzentrieren.
Prof.
Vinzenz Hediger
8.
November 2023, 17:00 Uhr
Prof.
Verena Kuni
6.
Dezember 2023, 18:00 Uhr
Dr.
Stefanie Heraeus
10.
Januar 2024, 17:00 Uhr
Inklusive Gespräche mit Studierenden der Curatorial Studies
Gespräch in Einfacher Sprache
15.
November 2023, 16:00 Uhr
Gespräch in Gebärdensprache
17.
Januar 2024, 16:00 Uhr
Alle In
Focus und Gathering-Termine, sowie die inklusiven Gespräche finden
im Foyer des SKW-Gebäudes statt:
Goethe-Universität, Campus Westend,
Rostocker Str. 2, 60323 Frankfurt am
Main.
Roundtable
Diskussionsrunde
mit Dr. Johanna Leinius, Prof. Dr. Leunora Salihu, Prof. Dr. Mechthild Fend,
Prof. Dr. Pavan Malreddy (alle Goethe-Universität), moderiert von Studierenden
der „Curatorial Studies“
am 7. Februar 2024,
13:00 Uhr
im Hörsaalzentrum, HZ10,
Campus Westend,
Theodor-W.-Adorno-Platz 5, 60323
Frankfurt am Main
Nähere Informationen zum Vermittlungsprogramm und die digitale
Version des Booklet finden Sie unter http://www.kuratierenundkritik.net/aktuelles.
Bild zum
Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/144416454
Bildtext:
Videoskulptur
des Raqs Media Collective: Ein Teil der dreiteiligen Videoinstallation
befindet sich in der Bibliothek des Gebäudes Sprach- und Kulturwissenschaften
(Foto: Jens Gerber)
Weitere Informationen
Dr.
Stefanie Heraeus
heraeus@kunst.uni-frankfurt.de
Carolin Tüngler
tuenglercarolin@gmail.com
Dalwin Kryeziu
dalwin1512@gmx.de
Kunstgeschichtliches Institut
Goethe-Universität
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro
für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de