Zum Preis von Freiheit und Demokratie: Die 52. Römerberggespräche in Kooperation mit dem Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe-Universität
FRANKFURT. Die Energiekosten steigen, die Inflation wächst, Betriebe gehen insolvent und Arbeitsplätze verloren: Auch hierzulande werden die ökonomischen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine immer spürbarer. Wieviel Wohlstandsverlust kann unsere Gesellschaft ertragen, bis ihr innerer Friede in Mitleidenschaft gezogen wird – und was bleibt dann noch von der Solidarität mit Kiew? Das dürfte nicht nur Wladimir Putin strategisch interessieren. Das müssen sich auch die europäischen Regierungen fragen, wenn ihre Sanktionen innenpolitisch ein Preisschild bekommen.
Diesem Thema widmen sich die
52.
Römerberggespräche
„Ist es
das wert? Der Preis von Freiheit und Demokratie“
am
Samstag, dem 12. November 2022,
10 – 17
Uhr,
im
Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Eintritt ist frei.
Im Einzelnen geht es um Fragen wie: Was sollen uns Völkerrecht und
transnationale Gerechtigkeit wert sein? Welche Opfer wollen wir für den Schutz
von geflüchteten und vertriebenen Menschen bringen? Welchen Preis müssen wir
für die Verteidigung von Demokratie und Freiheit bezahlen? Und wie
rechtfertigen wir diese Kosten denen gegenüber, die ihre Existenzgrundlage
gefährdet sehen?
Redner*innen und Diskussionsgäste sind die Soziologin Teresa Koloma Beck (HSU/UniBw Hamburg), die Journalistin und Publizistin Ulrike Herrmann, die Soziologen Armin Nassehi (LMU München) und Matthias Quent (Hochschule Magdeburg-Stendal), die Migrations- und Armutsforscherin Ramona Rischke (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung), die Publizistin Marina Weisband, der Historiker Martin Schulze Wessel (LMU München) und der Autor und Träger des diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Serhij Zhadan. Moderiert wird die Veranstaltung von Hadija Haruna-Oelker (Journalistin) und Alf Mentzer (Leiter des Ressorts hr2-Tagesprogramm im Hessischen Rundfunk).
Die Frankfurter Römerberggespräche bestehen seit 1973 in ununterbrochener Folge
und sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Vorsitzender
des Trägervereins Römerberggespräche e.V. ist Miloš Vec, Professor für Rechts-
und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien und seit 2013 assoziiertes
Mitglied des Frankfurter Forschungsverbundes Normative Ordnungen.
Das Programm im Überblick:
10.00
Uhr
Begrüßung durch Ayse Asar (Staatssekretärin
im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
10.15
Uhr
Armin
Nassehi (Soziologe,
LMU München)
Vom Nutzen und
Nachteil der Frage nach Nutzen und Nachteil – Erwartungsmanagement in
unkalkulierbaren Zeiten
11.00
Uhr
Marina
Weisband
(Publizistin)
Vom Wert der
Freiheit
11.45
Uhr
Serhij
Zhadan
(Autor, Träger des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022)
Sprache nach dem
Krieg
12.30
Uhr – 13.15 Uhr
Martin Schulze Wessel
(Historiker, LMU München)
Putins Geschichte.
Historische Obsession und gegenwärtige Strategien
14.15
Uhr
Ulrike Herrmann
(Journalistin und Publizistin)
Wer soll das
bezahlen? Die Ökonomie des Krieges
15.00
Uhr
Ramona Rischke (Migrations-
und Armutsforscherin, Deutsches Zentrum für Integrations- und
Migrationsforschung) und Matthias
Quent (Soziologe, Hochschule Magdeburg-Stendal)
Ein heißer Herbst?
Willkommenskultur und Abwehrreflexe
16.00
Uhr – 17.00 Uhr
Teresa Koloma Beck (Soziologin,
HSU/UniBw Hamburg)
Zusammenhalt durch
Krise? Perspektiven auf Europa
Details zum Programm:
www.roemerberggespraeche-ffm.de, www.normativeorders.net
Informationen:
Anke Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“
Tel.:
069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de