Vortragsreihe an der Goethe-Universität widmet sich der Paulskirche als demokratischem Erinnerungs- und Diskursort
Das 175-jährige Jubiläum der Nationalversammlung hat eine Debatte über die Zukunft der Paulskirche ausgelöst, des historisch symbolträchtigsten Ortes der Demokratie in Deutschland. Die Vortragsreihe „Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Paulskirche als politisches Symbol“ des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ will einen Beitrag zur Debatte leisten.
FRANKFURT. 1848
kam in der Paulskirche das erste national gewählte Parlament zusammen – das es
sich zur Aufgabe machte, eine demokratische Nation zu gründen. Nach vielen
Kompromissen kam 1849 ein Verfassungsvorschlag zustande – der dann aber an den
politischen Kräfteverhältnissen der Zeit scheiterte. Die Paulskirche ist mithin
ein dialektischer politischer Ort: Er zeugt von den Versuchen demokratischer
Anfänge und Gründungen wie auch vom Scheitern derselben, ohne dass die
Hoffnung, es möge einst gelingen, ausgelöscht werden konnte.
Im Zuge des anstehenden 175-jährigen Jubiläums der
Nationalversammlung im Mai 2023 wird eine breite gesellschaftliche Debatte zur
Zukunft der Paulskirche geführt. Ziel ist, die Paulskirche in den kommenden
Jahren zu sanieren und sie in Verbindung mit dem Bau eines ‚Hauses der
Demokratie' zum demokratischen Erinnerungs- und Diskursort zu machen.
Einen Beitrag zur aktuellen Debatte leisten will die Vortragsreihe
„Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der
Paulskirche als politisches Symbol“, die
am 3.
Mai, um 18:15 Uhr
auf dem
Campus Westend, Hörsaal HZ 3,
mit dem
Vortrag
„Eine neue Welt voll Wunder": Demokratische Lebensformen in Zeiten der
Revolution,
von Prof.
Dr. Till van Rahden (Montréal) beginnt.
Neben konkreten Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft der Frankfurter Paulskirche soll die Vortragsreihe
besonders die Fragen aufgreifen, die dieser Ort der Demokratiegeschichte an uns
heute stellt. Sprechen werden ausgewiesene Expert*innen zu einer Reihe
zentraler demokratischer Themen.
Zum Abschluss der Reihe findet in der Paulskirche eine
Podiumsdiskussion mit dem Thema Das Bauwerk (bzw. die Baustelle) der
Demokratie statt. Es diskutieren: Peter Cachola-Schmal (Deutsches
Architekturmuseum/angefragt), Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität,
Normative Orders und Leibniz-Institut Hessische Friedens- und
Konfliktforschung), Prof. Dr. Rainer Forst (Goethe-Universität, Normative
Orders), Mike Josef (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt), Volker Kauder
(ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der Kommission zur
Weiterentwicklung der Paulskirche) und Staatsministerin Claudia Roth
(Staatsministerin für Kultur und Medien/angefragt). Moderieren wird Rebecca
Caroline Schmidt (Goethe-Universität, Normative Orders).
Die Vorlesungsreihe des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
findet statt im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft
und Gesellschaft“, unter Federführung von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof.
Dr. Rainer Forst.
Weitere Termine und Themen:
7. Juni
Prof. Dr. Andreas Fahrmeir, Goethe-Universität
Demokratie, Nation und Europa – damals und heute
21. Juni
Prof. Dr. Sabine Freitag, Universität Bamberg
Die Paulskirche und die Herausforderung demokratischer Erinnerung
28. Juni
Prof. Dr. Tine Stein, Universität Göttingen
Grundrechte und demokratische Gründungen im Lichte der Paulskirche
5. Juli
Prof. Dr. Miriam Wenzel, Jüdisches Museum und Goethe-Universität
Wer wählt? Wer spricht? Wer setzt sich durch? Zum Spannungsverhältnis
zwischen Repräsentation und Partizipation in der deutschen Demokratiegeschichte
12. Juli, Paulskirche
Podiumsdiskussion: Das Bauwerk (bzw. die Baustelle) der Demokratie
Peter Cachola-Schmal (Deutsches Architekturmuseum), Prof. Dr.
Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität, Normative Orders und Leibniz-Institut
Hessische Friedens- und Konfliktforschung), Prof. Dr. Rainer Forst
(Goethe-Universität, Normative Orders), Mike Josef (Oberbürgermeister der Stadt
Frankfurt), Volker Kauder (ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages),
Staatsministerin Claudia Roth (Staatsministerin für Kultur und
Medien/angefragt). Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Goethe-Universität,
Normative Orders).
Die Vorträge finden jeweils um
18:15 Uhr auf dem Campus Westend, Hörsaal HZ 3, statt; die
Abschlussdiskussion lädt Interessierte in die Paulskirche.
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
https://www.normativeorders.net/ringvorlesungen
www.hausamdom-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de