​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – Oktober 2013

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Pressestelle Goethe-Universität

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Personalia/Preise

Okt 8 2013
12:27

„Das Ungeheuer“ als bester deutschsprachiger Roman des Jahres ausgezeichnet. Mora übernimmt zum Wintersemester 2013/14 die Poetikdozentur an der Goethe-Universität

Buchpreis 2013 geht an Frankfurter Poetikdozentin Terézia Mora

FRANKFURT. Eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschen Literaturbetrieb geht an Terézia Mora: Zum Auftakt der Buchmesse hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ihren Roman „Das Ungeheuer“ als besten deutschsprachigen Roman des Jahres ausgezeichnet. „‘Das Ungeheuer‘ ist ein stilistisch virtuoser, perspektivenreicher Nekrolog und eine lebendige Road-Novel aus dem heutigen Osteuropa“, schreibt die Jury in ihrer Begründung. Der Preis wurde gestern im Kaisersaal des Frankfurter Römers verliehen. Mora erhält ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. Die aus Ungarn stammende Autorin und Übersetzerin konnte sich gegen Mirko Bonné, Reinhard Jirgl, Clemens Meyer, Marion Poschmann und Monika Zeiner durchsetzen.

Die 1971 in Sopron geborene Mora, die auch als eine der renommiertesten Übersetzerinnen aus dem Ungarischen gilt, übernimmt im Wintersemester 2013/14 die Frankfurter Poetikdozentur. Unter dem Titel „Nicht sterben“ spricht sie im Januar und Februar 2014 über Bedingungen und Grundlagen ihrer literarischen Arbeit.

Termine der Poetikvorlesungen im Wintersemester 2013/14: 14.01., 21.01., 28.01., 04.02. u. 11.02.2014. Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 2. Beginn jeweils um 18.00 Uhr, Einlass um 17.30 Uhr. Eintritt ist frei. Abschlusslesung im Literaturhaus Frankfurt am 12. 02. 2014 um 19.30 Uhr.

Weitere Informationen zu den Poetikvorlesungen:
Prof. Susanne Komfort-Hein, Geschäftsführung Poetikvorlesungen, Goethe-Universität, Tel. (069) 798-32855, poetik@lingua.uni-frankfurt.de  

Veranstaltungen

Okt 8 2013
11:07

Vorlesungsreihe des Frankfurter Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ startet am 17. Oktober 2013 mit „Heat“

Von „Rambo“ bis „Pulp Fiction“: Gesetz und Gewalt im Kino

FRANKFURT. „Gesetz und Gewalt im Kino“ heißt eine neue Vorlesungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in diesem Wintersemester. Auf dem Programm stehen insgesamt 14 Vorträge über ausgewählte Filme, darunter Blockbuster wie „Rambo“ und „Pulp Fiction“, aber auch Werke von Woody Allen sowie der hochgelobte japanische Zeichentrickfilm „Die letzten Glühwürmchen“, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs spielt. Western sind ebenfalls dabei – „The wild Bunch“ von Sam Peckinpah zum Beispiel und „Il grande silenzio“, ein Italowestern mit dem deutschen Titel „Leichen pflastern seinen Weg“. Die wissenschaftlichen Vorträge finden jeweils donnerstags um 16.15 Uhr statt. Veranstaltungsort ist das Hörsaalzentrum (HZ 9) auf dem Frankfurter Campus Westend. Der Eintritt ist frei.

Die Darstellung von Gewalt war von Anfang an ein Leitmotiv des Kinos. In unterschiedlichen Genres nimmt diese sehr unterschiedliche Funktionen ein. Einen wichtigen Strang aber bildet in den Erzählungen des Kinos seit jeher die Frage nach dem Recht der Gewalt und der Gewalt des Rechts. Viele Spielfilme, die von Akten, Ereignissen und Zuständen offener oder latenter Gewalt erzählen, stellen durch die Art ihrer Erzählung die Frage nach der Legitimität der sozialen Ordnungen, in denen Gewalt entsteht und vergeht. Sie handeln von der Intimität von Gesetz und Gewalt. Zu den klassischen Filmgenres, in denen der Zusammenhang und Gegensatz von Gesetz und Gewalt in immer neuen Varianten durchgespielt wird, gehören der Western, der Film Noir und seine Ableger im Polizeifilm, aber auch der Kriegsfilm, soweit er die Legitimität militärischer Operationen zum Thema macht.

Die Vorlesungsreihe wird anhand der Interpretation exemplarischer Filme dieser Genres untersuchen, wie die Verzahnung von Recht, Gesetz und Gewalt im Kino dramatisiert wird – und welches Licht diese Inszenierungen auf idealisierende Prämissen und Prinzipien in traditionellen und aktuellen Theorien des Rechts und der Politik werfen. Organisiert wird die Reihe von Frederike Popp und Prof. Martin Seel (Exzellenzcluster und Institut für Philosophie der Goethe-Universität) zusammen mit Prof. Angela Keppler (Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Mannheim und assoziiertes Mitglied des Frankfurter Clusters). Die aktuelle Vorlesungsreihe gehört zum gleichnamigen Cluster-Forschungsprojekt „Gesetz und Gewalt im Kino“.

Zum Auftakt der Vortragsreihe spricht der Mit-Organisator und Frankfurter Philosophieprofessor Martin Seel am Donnerstag, 17. Oktober 2013, über den Film „Heat“ von Michael Mann mit Robert De Niro als Profigangster und Al Pacino als Lieutenant des Los Angeles Police Departments. Im weiteren Verlauf der Reihe wird u.a. auch Prof. Klaus Günther, Co-Sprecher des Exzellenzclusters, referieren. Der Rechtswissenschaftler beschäftigt sich am 7. November mit zwei Filmen von Woody Allen: „Matchpoint“ und „Crimes and Misdemeanors“ („Verbrechen und andere Kleinigkeiten“).

Bereits im Wintersemester 2011/2012 hatte der Cluster mit einem Team um Martin Seel eine Vorlesungsreihe zu besonderen Aspekten von Kinofilmen veranstaltet. Damals ging es um „Narration und Rechtfertigung im Kino“.

Programm: www.normativeorders.net/kino

Kontakt: Andrea Guevara, Institut für Philosophie/Sekretariat Prof. Seel, Tel: (069) 798-32772,  Guevara@em.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Okt 8 2013
09:07

Frankfurter Manifest stellt Thesen zur Weiterentwicklung von Kooperationen im deutschen Wissenschaftssystem vor

Wie kann die deutsche Forschung wettbewerbsfähig bleiben?

FRANKFURT. Das in der vergangenen Woche gemeinsam von wichtigen Forschungseinrichtungen und Hochschulen erarbeitete und soeben herausgegebene Frankfurter Manifest möchte Vorschläge für die Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems aufzeigen und die aus ihrer Sicht dafür notwendigen Rahmenbedingungen der Politik deutlich machen.

„Wir brauchen in Deutschland eine Kultur der Kooperation zwischen universitären und außeruniversitären Einrichtungen“, forderte Prof. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt, einer der Initiatoren des Frankfurter Manifests. Punktuell würden derlei institutionelle Verbindungen bereits praktiziert, jedoch seien sie nicht von Dauer. Ein Grund dafür sei das Kooperationsverbot, das dem Bund verbiete, universitäre Einrichtungen direkt und langfristig zu finanzieren. „Universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sollten sich in ihren Strategien eng abstimmen, damit in Deutschland starke Forschungsstandorte entstehen, die international wettbewerbsfähig sind“, so Müller-Esterl.

Nach Ansicht der Herausgeber des Manifests bieten Kooperationen zwischen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen die Chance, verschiedene Forschungsansätze und Wissenschaftskulturen miteinander zu verbinden. Dadurch ließen sich leistungsfähige Strukturen der Spitzenforschung schaffen, die dann auch weltweit attraktiv für exzellente Wissenschaftler seien. So entstünden erfolgreiche Wissenschaftsverbünde, die sich in einschlägigen Rankings besser behaupten könnten, sagte Uni-Präsident Müller-Esterl. Zudem führe das engere Zusammenwirken von universitären und außeruniversitären Einrichtungen zu besseren Entwicklungsmöglichkeiten für den akademischen Nachwuchs. Auch im Hinblick auf die Entwicklung und Nutzung wissenschaftlicher Infrastrukturen, insbesondere von Großgeräten in den Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften, ergäben sich klare Wettbewerbsvorteile. Durch gezielte Absprachen ließen sich zudem kostspielige Doppelstrukturen vermeiden.

Voraussetzung für eine Förderung von Kooperationen zwischen universitären und außeruniversitären Partnern seien aber rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen, die Bund und Länder realisieren müssten. Dies betrifft insbesondere den Paragraphen 91b des Grundgesetzes, der bisher eine direkte Förderung von Universitäten durch den Bund verhindert. Eine Revision des 91b würde Universitäten wie auch außeruniversitären Forschungseinrichtungen zugute kommen, erklärte Müller-Esterl.

Partner des Frankfurter Manifests sind: Goethe-Universität, Frankfurt; GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt; KIT (Institut für Technologie), Karlsruhe; Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin-Buch; Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, Frankfurt; Technische Universität, Dresden; Uni-Klinikum Charité, Berlin.


Das Manifest steht zum Download bereit: hier.

Weitere Informationen: Dr. Christine Burtscheidt, Goethe-Universität Frankfurt,  Tel. (069) 798-11103, burtscheidt@pvw.uni-frankfurt.de

Forschung

Okt 7 2013
13:16

Amine aus der Tierhaltung spielen eine wichtige Rolle/Publikation in Nature

Wolkenbildung und Klima

FRANKFURT. Wolken gehören in Klimamodellen zu den kühlenden Faktoren, da sie das Sonnenlicht reflektieren. Klimaforscher wissen inzwischen, dass menschliche Aktivitäten insofern einen Einfluss auf die Wolkenbildung haben, als sie den Anteil an Aerosolpartikeln (Schwebeteilchen) in der Atmosphäre erhöht haben. Bildet sich eine Wolke, dann bedeuten mehr Aerosolpartikel auch mehr kleine Wassertröpfen, die die Wolken heller und langlebiger machen. Seit einigen Jahren untersucht eine internationale Kooperation mit maßgeblicher Beteiligung der Goethe-Universität deshalb am CLOUD-Experiment am CERN bei Genf, welche atmosphärischen Spurengase die Bildung der Aerosolpartikel fördern. In der Fachzeitschrift Nature berichten sie online in einer Vorabveröffentlichung, dass Amine dabei eine wichtige Rolle spielt.

„Die Neubildung von Aerosolpartikeln in der Atmosphäre könnte ein Schlüsselprozess für die Regulation des Klimas sein, da wir davon ausgehen, dass etwa die Hälfte der Wassertröpfchen in Wolken an Aerosolpartikeln kondensiert, die sich erst in der Atmosphäre neu gebildet haben“, erklärt Prof. Joachim Curtius vom Institut für Atmosphäre und Umwelt der Goethe-Universität. Die Forscher untersuchen deshalb, welche Spurengase zur Entstehung von Aerosolpartikeln beitragen. In ihrer aktuellen Studie haben sie Amine in den Blick genommen. Das sind Abkömmlinge (Derivate) des Ammoniaks, die hauptsächlich durch die Tierhaltung entstehen, aber auch vom Meer, den Böden und bei der Verbrennung von Biomasse freigesetzt werden. „Wir konnten erstmals zeigen, dass Amine äußerst effizient Partikel bilden, weil sie starke Bindungen mit Schwefelsäuredämpfen eingehen“, so Curtius.

Das CLOUD-Experiment simuliert die Entstehung von Aerosolpartikeln und Wolken unter kontrollierten Bedingungen, das heißt frei von störenden Verunreinigungen durch andere Spurengase. Das ist wichtig, weil die untersuchten Dimethyl-Amine in der Atmosphäre in extrem niedrigen Konzentrationen von einem Molekül auf eine Billionen Luftmoleküle vorkommen. Sie verbinden sich mit Schwefelsäuredampf zu stabilen Aerosolpartikeln. In der Wolkenkammer konnten die Forscher erstmals die Entstehungsrate dieser Partikel in der unteren Atmosphäre unter Laborbedingungen reproduzieren. „Die hochpräzisen Messungen erlauben es uns, den Nukleationsprozess auf der molekularen Ebene zu verstehen“, erklärt Curtius und fügt hinzu: „Die Ergebnisse legen nahe, dass natürliche und anthropogene Amin-Quellen das Klima beeinflussen könnten.“

Wichtig ist das Ergebnis auch deshalb, weil die Emission von Aminen künftig wahrscheinlich zunehmen wird: Die Gasreinigung mithilfe von Aminen gilt als zukunftsträchtige Technik zur Abscheidung von Kohlendioxid aus der Verbrennung von Braun- und Steinkohle in Kraftwerken. Die Ausbreitung von diesen Aminen in  Regionen mit sehr geringen Partikelkonzentrationen könnte dazu führen, dass sich der kühlende Effekt durch Aerosole verstärkt.

Die Ionisation von Molekülen in der Atmosphäre durch kosmische Strahlung, die im CLOUD-Experiment ebenfalls untersucht wurde, spielt hingegen kaum eine Rolle bei der Bildung von Amin-Schwefelsäure-Partikeln. Die Forscher schließen jedoch nicht aus, dass die Nukleation von Schwefelsäure-Partikeln in der unteren Atmosphäre auch durch andere Dämpfe gefördert werden kann, auf die Ionisation durch kosmische Höhenstrahlung einen größeren Einfluss haben könnte. CLOUD ist das erste Klimaexperiment, das die am Teilchenbeschleuniger LHC bei Genf erzeugten Teilchen nutzt, um den Einfluss der kosmischen Strahlung auf die Bildung neuer Aerosolpartikel zu untersuchen.

Publikation:
Verweis auf die Nature advanced online Publikation
http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature12663.html

Englische Pressemitteilung:
http://press.web.cern.ch/press-releases/2013/10/cerns-cloud-experiment-shines-new-light-climate-change

Webcam zum CLOUD-Experiment:
http://ph-news.web.cern.ch/content/glimpse-cloud-experiment 

Bilder zum Download:
http://cds.cern.ch/record/1374405?ln=en
http://cds.cern.ch/record/1276313?ln=en
http://cds.cern.ch/record/1221293?ln=en
http://cds.cern.ch/record/1375156

Informationen: Prof. Joachim Curtius, Institut für Atmosphäre und Umwelt, Tel.: (069) 798-40258, curtius@iau.uni-frankfurt.de.

Bildtext: Das CLOUD-Experiment am CERN simuliert die Entstehung von Aerosolpartikeln und Wolken unter kontrollierten Bedingungen.

Veranstaltungen

Okt 4 2013
12:54

Fachbereich Informatik und Mathematik lädt ein: Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren lernen die Welt der Informatik im Rahmen einer nächtlichen LAN-Party spielerisch kennen. 01./02. November

IT-Girls-Nacht an der Goethe-Universität

FRANKFURT. An die Computer – fertig – los! Das ist das Motto der nächsten „IT-Girls-Nacht“ an der Goethe-Universität, die am 01./02. November 2013  von 17.00-11.00 Uhr im Fachbereich Informatik und Mathematik stattfindet. Schülerinnen von 12 bis 17 können wieder eine ganze Nacht lang die Welt der Informatik mit jeder Menge Spiel und Spaß entdecken.

Eine LAN-Party nur für Girls und mit Rundum-Verpflegung: Spannende Spiele für Computer und Smartphones, tanzende Roboter und noch jede Menge anderer digitaler Techniken können in lockerer Atmosphäre entdeckt werden. Verschiedene Workshops bieten die Möglichkeit zur Vertiefung: Wie sieht ein Job in der Informatik aus? Wie baut man einen Computer auseinander und wieder zusammen? Im Rahmen einer Mini-Vorlesung wird Prof. Isolde Adler anschaulich zeigen, was Informatik eigentlich ist – ganz ohne Strom werden Modelle für Computerprogramme erklärt. Während der gesamten Nacht stehen durchgehend erfahrene Fachfrauen zur Verfügung. Die angebotenen Computerspiele sind für die Altersgruppe freigegeben. Für die Übernachtung müssen die Teilnehmerinnen Schlafsack und Isomatte mitbringen.

Anmeldung und Infos:
Bei der Anmeldung können die Schülerinnen drei gewünschte Workshops angeben und erhalten dann ein Anmeldeformular. Dieses muss von den Eltern bzw. dem Erziehungsberechtigten unterschrieben werden. Die verbindliche Zusage erfolgt natürlich nur dann, wenn noch Plätze frei sind. Die Teilnahme ist kostenfrei! http://lan-party.informatik.uni-frankfurt.de

Veranstaltungsort:
Goethe-Universität Frankfurt, Fachbereich Informatik und Mathematik, Lernzentrum, Raum 1, Robert-Mayer-Str. 11-15, 60325 Frankfurt am Main

Ansprechpartnerin:
Jenny Quasten, Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Informatik, Tel. (069) 798-24635, lan-party@informatik.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Okt 4 2013
11:14

Fachtag Hochbegabtenförderung anlässlich der Verleihung des Karg Preises 2013 an der Goethe-Universität.

Schule der Potentialentfaltung – Begabung, Beziehung und Selbstkompetenz

FRANKFURT. Potentialentfaltung und Persönlichkeitsbildung kennzeichnen leistungsfähige, erfolgreiche Bildungssysteme und Bildungseinrichtungen. Nicht nur unter den Vorzeichen der inklusiven Schule, auch in der Hochbegabtenförderung werden Normorientierung und einseitige Leistungsorientierung zunehmend hinterfragt. Doch wie funktioniert eine für alle Kinder optimale Schule der Potential-entfaltung, die auch hochbegabte Kinder und Jugendliche nicht zu kurz kommen lässt?  Dieser Frage geht der bundesweite Fachtag Hochbegabtenförderung in Kooperation von Karg-Stiftung und der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (Bereich: Goethe-Lehrerakademie) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main am 8. Oktober nach.  Er richtet sich an Fachkräfte, die Verantwortung für die Gestaltung der Hochbegabtenförderung tragen – in Bildungspraxis und Bildungsverwaltung: 

Fachtag „Schule der Potentialentfaltung –  Begabung, Beziehung und Selbstkompetenz“.

08. Oktober 2013, 09:30 – 17:00 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt am MainCampus Westend, Casinogebäude, Raum 1.801, Grüneburgplatz 1.

Der Fachtag Hochbegabtenförderung 2013 gewährt Einblick in die gelingende Praxis von selbstgesteuertem und selbstverantwortetem Lernen, von Lernbegleitung und Leistungsrückmeldung sowie in Bildungswege für Hochbegabte. Die Entfaltung von Potentialen wird dann möglich, wenn das hochbegabte Kind seine Fähigkeiten erkennt und entscheidet, diese selbst zu aktivieren – so Prof. Victor Müller-Oppliger. Mit seinem Vortrag zur Bedeutung der Selbstkompetenz führt er praxisnah in diesbezügliche Lernformate ein. Der Rolle der pädagogischen Beziehungsarbeit gehen Dr. Gudrun Schulz-Wensky und Hermann Wübbels nach. Sie zeigen, wie sehr die Entwicklung von Selbstkompetenzen auch in der Hochbegabtenförderung mit  professioneller pädagogischer Beziehungsgestaltung Hand in Hand geht. Praktische Konzepte geben Hinweise für Lernberatung und Lernbegleitung, für Unterrichts- und Schulentwicklung.

In der Abschlussrunde diskutieren Schüler und Schülerinnen, Pädagogen und Wissenschaftler über die Bedeutung von Begabung, Beziehung und Selbstkompetenz. Sie nehmen die unterschiedlichen Modelle der Hochbegabtenförderung in den Blick und setzen diese zur Inklusionsdebatte in Bezug. Denn jede Schule sollte eine Schule der Potentialentfaltung sein - zumal eine, die sich um hochbegabte Kinder kümmert.

Was eine Schule der Potentialentfaltung ist, macht die Evangelische Schule Berlin Zentrum (esbz) anschaulich. Sie wird im Rahmen des Fachtages Hochbegabtenförderung mit dem mit 50.000,- Euro dotierten Karg Preis 2013 ausgezeichnet. Als einer der höchstdotierten Bildungspreise zeichnet er alle zwei Jahre innovative Bildungseinrichtungen in der Hochbegabtenförderung aus. Die Evangelische Schule Berlin Zentrum überzeugte die Jury mit ihrem wegweisenden Konzept einer partizipativen und persönlichkeitsbildenden inklusiven Hochbegabtenförderung. Sie beweist eindrucksvoll, dass die Förderung von Jugendlichen mit besonderen Lern- und Leistungsbedürfnissen nicht auf herkömmliche Schulformen und segregative Angebote beschränkt sein muss. „Hier wird die Schule zum Lernort, der Potentiale um ihrer selbst willen fördert und nicht die Performanz, sondern die Persönlichkeitsbildung in den Vordergrund stellt“, so Ingmar Ahl, Vorstand der Karg-Stiftung. Margret Rasfeld, Schulleiterin der esbz, stellt gemeinsam mit Schülern und Schülerinnen die Schule vor – und macht Mut, auch in der Hochbegabtenförderung neue Wege zu gehen.   

Medienvertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.

Kontakt: Sabine Wedemeyer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Karg-Stiftung. Tel. (69) 665 62-113, mobil +49 160-90984916, sabine.wedemeyer@karg-stiftung.de

Programm des Fachtages: http://www.karg-stiftung.de/binaries/addon/350_2013_09_karg_preis_fachtag_(web).pdf

Personalia/Preise

Okt 2 2013
12:23

Komitee Forschung Naturmedizin e.V. (KFN) zeichnet Frankfurter Wissenschaftler für seine Verdienste aus.

Theo Dingermann zum Ehrenmitglied des KFN ernannt

FRANKFURT. Als Anerkennung für seine verdienstvolle Tätigkeit wurde Prof. Dr. Theo Dingermann zum Ehrenmitglied des Komitees  Forschung Naturmedizin e.V. (KFN) ernannt. Dingermann, pharmazeutischer Biologe an der Goethe-Universität und ehemaliger Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), ist seit der Gründung des in München beheimateten Komitees Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des KFN.

Der 1948 in Kevelaer am Niederrhein geborene Wissenschaftler studierte Pharmazie an der Universität Erlangen/Nürnberg und habilitierte sich in den Fächern Biochemie und Molekularbiologie. 1990 erhielt er einen Ruf auf eine C4-Professur für pharmazeutische Biologie an die Universität Frankfurt am Main. Somit war Theo Dingermann der erste Molekularbiologe, der in Deutschland auf einen pharmazeutischen Lehrstuhl berufen wurde. Sein besonderes Interesse galt aber von Anfang an den pflanzlichen Arzneimitteln.

Der international renommierte pharmazeutische Biologe wurde bereits mit vielen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet, so beispielsweise 2007 mit dem 1. Preis des 1822-Universitätspreises für exzellente Lehre und 2010 mit der Carl-Mannich-Medaille der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft DPhG für hervorragende Leistungen in den pharmazeutischen Wissenschaften. Er ist Autor, Coautor oder Herausgeber von 23 wissenschaftlichen Lehr- und Handbüchern.

Die Ernennung von Prof. Dingermann zum Ehrenmitglied des Komitees Forschung Naturmedizin erfolgte in Würdigung seines konsequenten Eintretens für die rationale Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln und für die von ihm vermittelten wichtigen Impulse für die Phytoforschung.

Das gemeinnützige Komitee Forschung Naturmedizin e.V. (KFN) wurde vor 15 Jahren mit dem Ziel gegründet, die Forschung im Bereich der Naturstoffe zu fördern. Im KFN haben sich jene Phytopharmaka-Experten zusammengeschlossen, die sich ausdrücklich an den allgemein anerkannten wissenschaftlichen Standards orientieren. Seit der Gründung des Vereins 1998 hat die Wissenschaft für eine ganze Reihe pflanzlicher Arzneimittel valide Belege für deren Wirksamkeit und die dahinter stehenden Wirkmechanismen erarbeitet. Sie alle bilden die rationale Basis moderner pflanzlicher Arzneimittel, die den Vergleich mit konventionellen chemisch-synthetischen Medikamenten nicht zu scheuen brauchen.

Veranstaltungen

Okt 2 2013
11:31

Öffentlicher Vortrag von Prof. Michelle Ryan auf dem Campus Westend

Wie gelangen Frauen in Führungspositionen?

FRANKFURT. Was unterscheidet Führungspositionen von Männern und Frauen? Unter welchen Umständen gelangen Frauen in Führungspositionen, sind diese anders als bei Männern? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Prof. Michelle Ryan von der University of Exeter am Mittwoch (9. Oktober) in ihrem öffentlichen Vortrag auf dem Campus Westend. Der Titel lautet: „Beyond the glass ceiling: The glass cliff and the precariousness of women's leadership positions“.

Ryan, die sich in der „Glass Cliss Research Group“ engagiert, stellt das Phänomen „The Glass Cliff“ in den Mittelpunkt ihrer Vorlesung: Danach werden Frauen eher in Führungsrollen eingesetzt, die ein höheres Risiko des Scheiterns in sich bergen. Der Vortrag im Rahmen des Wissenschafts-Praxis-Transfers beginnt um 18 Uhr im HZ 10 des Hörsaalzentrums. Die Veranstaltung organisiert das interdisziplinäre Center for Leadership and Behavior in Organizations, das der Sozialpsychologe Prof. Rolf van Dick an der Goethe Universität gegründet hat, um Kontakte von Forschern der Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften mit Unternehmenspraktikern zu fördern. Die Veranstaltung ist gleichzeitig Teil des „Small Group Meeting on Gender Equality in Organizations“, das von der „European Association of Work and Organizational Psychology and the German Research Fund“.

Um verbindliche Anmeldung zu der kostenlosen Veranstaltung wird gebeten unter http://www.clbo-frankfurt.org/media/2013/08/PDF-file2.pdf

Informationen: Miriam Isabel Krüger, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Campus Westend, Telefon (069)798 34829, mkrueger@wiwi.uni-frankfurt.de; http://www.clbo-frankfurt.org/media/2013/08/PDF-file2.pdf