​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – Januar 2014

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 31 2014
10:41

Architektenwettbewerb prämiert Preisträgerentwürfe für ein Symbolgebäude der demokratisch verfassten Studierendenschaft

Ein neues Haus für die Studierenden

Medieneinladung

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim war das erste seiner Art in Deutschland. 1953 mit dem Geld der amerikanischen Besatzungsmacht errichtet, sollte es der Redemokratisierung der Frankfurter Studierendenschaft im Nachkriegsdeutschland dienen. Es wurde damit in Deutschland zum Symbol einer demokratisch verfassten Studierendenschaft.

Nach dem Umzug der Goethe-Universität vom Campus Bockenheim auf den Campus Westend soll diese bedeutende studentische Tradition gleichsam mit umziehen. Das neue Studierendenhaus auf dem Campus Westend nimmt Gestalt an: Ein Architektenwettbewerb unter Beteiligung renommierter Büros aus ganz Deutschland wurde gerade entschieden. Der Preisträger steht fest. Bei einem Mediengespräch

am Montag, den 3. Februar, 13- 14 Uhr
Ort: Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend,
Gebäude PA (Erdgeschoss), Raum 0.P22, Grüneburgplatz

möchten Ihnen die Beteiligten aus Politik, Wissenschaft, Studierendenschaft und Planung die Ergebnisse vorstellen.

Ihre Gesprächspartner: 

  • Prof. Werner Müller-Esterl, Präsident  der Goethe-Universität
  • Irene Bauerfeind-Roßmann, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
  • Giorgio Nasseh und Daniel Katzenmeier, AStA-Vorsitzende
  • Prof. Kerstin Schultz, Fachpreisrichterin der Wettbewerbsjury
  • Vertreter des 1. Preisträger-Büros

Hinweis an die Redaktionen:  Im Anschluss an die PK ist die Preisverleihung geplant. Anwesend sind die Vertreterinnen und Vertreter aller prämierten Büros.

Mit den besten Grüßen
Dr. Olaf Kaltenborn (Goethe-Universität Frankfurt)
Mark Kohlbecher (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Sonstige

Jan 31 2014
09:09

Universitätsarchiv der Goethe-Universität widmet dem AfE-Turm anlässlich der Sprengung eine kleine Essaysammlung

Der Turm als Biotop

FRANKFURT. Seine Sprengung wird tausende Schaulustige nach Bockenheim locken: Der AfE-Turm war aber auch schon zu der Zeit, in der in ihm noch geforscht und gelehrt wurde, ein ganz besonderer Ort. Um diese universitäre Lokalität zum Abschluss zu würdigen, hat das Universitätsarchiv der Goethe-Universität die Publikation „Der Turm. Drei Studien zu seiner Sprengung“ herausgebracht. Der Frankfurter Soziologe Prof. Tilman Allert, der selber viele Jahre zu den „Turmbewohnern“ zählte, geht in drei Essays den Besonderheiten dieses Biotops nach.

In „Kleine Soziologie der Turmsprüche“ untersucht Allert die „bizarr skurrilen Dokumente der Jungklugheit“ an den Wänden und lotet ihre ästhetischen, kommunikativen und gesellschaftlichen Bezüge aus.

In „‘Miss you.‘ Hommage an die Hausmeister“ beschäftigt sich Allert mit den „heimlichen Herrschern“ des Turms, die in ihrer „Schaltzentrale“ im Foyer des Turms sitzend sich freundlich und souverän dem „technologischen Kummer“ der akademischen Turmbewohner widmen.
Im Essay „Exzellenz trägt schwarz. Zum Kantianismus der Krähen“ schließlich geht Allert dem erstaunlichen Verhalten eines tierischen Turmbewohners nach: der Rabenkrähe, deren Futterrecherche dem Soziologen viel Stoff für begriffliche Differenzierungen und philosophische Spekulationen bietet.

Ergänzt werden die drei Essays durch eine kleine Fotosammlung.

Die Publikation ist ab sofort erhältlich in den Bockenheimern Universitätsbuchhandlungen, kann aber auch beim Universitätsarchiv zu einer Schutzgebühr von 4,- Euro bestellt werden.

Informationen: Wolfgang Schopf, Universitätsarchiv der Goethe-Universität, uniarchiv@uni-frankfurt.de  

Veranstaltungen

Jan 29 2014
11:17

Einwöchiger Sommerkurs bundesweit ausgeschrieben – Bewerbungsschluss 1. April 2014

Schülercampus der Goethe-Universität unterstützt Jugendliche bei der Studienwahl

FRANKFURT. Eine Woche Unialltag erleben, mit Wissenschaftlern forschen und verschiedene Studienfächer kennenlernen – all das bietet der Schülercampus, den die Goethe-Universität vom 6. bis 12. Juli 2014 veranstaltet. Ziel dieses Sommerkurses ist es, begabte Schülerinnen und Schüler bei der Studienorientierung zu unterstützten. Sie werden von Wissenschaftlern der Universität exemplarisch an einzelne Fächer sowie deren Fragestellungen und Methoden herangeführt. Interessierte Jugendliche aus ganz Deutschland können sich bis zum 1. April für einen der 90 Plätze bewerben und zwischen einer geistes- und sozialwissenschaftlichen sowie einer naturwissenschaftlichen Programmlinie wählen.

Bereits zum dritten Mal veranstaltet die Goethe-Universität den Schülercampus, an dem Schülerinnen und Schüler aus fast allen Bundesländern teilnehmen. Der Bedarf an Orientierung ist angesichts der wachsenden Zahl an Studienfächern groß. Der Schülercampus bietet hierbei frühzeitige und effektive Unterstützung. Die 16-jährige Marina Bohn aus Kiel etwa, Teilnehmerin des letztjährigen Schülercampus, stellt rückblickend fest: „Für mich hat sich die Woche auf jeden Fall gelohnt. Ich hatte nicht nur eine großartige Zeit in Frankfurt, sondern weiß jetzt auch wesentlich besser, welche Studienfächer für mich in Frage kommen.“

Das große Interesse am Schülercampus zeigt, dass auch motivierte und begabte Jugendliche Angebote benötigen, die ihnen die Wahl eines passenden Studienfachs erleichtern. Der Schülercampus bietet ihnen einen umfassenden Einblick in die Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften und thematisiert zugleich deren berufliche Perspektiven – ein Aspekt, der bereits bei der Studienwahl eine wichtige Rolle spielt. „Wir möchten natürlich auch interessierte und motivierte Schülerinnen und Schüler auf die Goethe-Universität aufmerksam machen. Mit dem Schülercampus bieten wir ihnen ein innovatives und anspruchsvolles Angebot zur Studienorientierung, bei dem auch der Spaß nicht zu kurz kommt“, betont Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität.

Das geistes- und sozialwissenschaftliche Programm gibt den Teilnehmern in verschiedenen Workshops Einblick in spezifische Gegenstände und Methoden einzelner Fächer. Die Kunsthistorikerinnen Dr. Bettina Marten und Dr. Helen Barr etwa führen die Schüler ins Frankfurter Städel Museum und gehen mit ihnen anhand ausgewählter Kunstwerke der Frage nach, was eigentlich ein Bild ist und was unser Bildverständnis für das Fach Kunstgeschichte bedeutet. Im Workshop Politikwissenschaften vermitteln Prof. Thomas Zittel und Prof. Claudius Wagemann am Beispiel der jüngsten Bundestagswahl, wie man Wahlen mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen kann. Die Juristin Fabienne Peter wiederum führt die Jugendlichen anhand der Frage „Darf Folter Leben retten?“ ins Strafrecht und damit zugleich ins Jurastudiums ein.

Im naturwissenschaftlichen Programm verbringen die Schüler den Großteil der Woche in einer fachspezifischen Arbeitsgruppe, wo sie im Seminarraum, im Labor sowie auf Exkursion einer konkreten Fragestellung auf den Grund gehen. Prof. Jürgen Wunderlich etwa leitet die AG Physische Geographie, in der sich die Schüler anhand von Bohrungen, Bodenanalysen und Geodatenauswertungen mit nachhaltiger Ressourcennutzung auseinandersetzen. Die biowissenschaftliche AG von Prof. Paul Dierkes nimmt Umweltgifte und deren Auswirkungen auf biologische Systeme anhand von Labor- und Feldversuchen unter die Lupe. In der AG des Informatikers Andreas Fürtig wiederum lernen die Jugendlichen die Funktionsweise von Robotern verstehen und programmieren diese schließlich auch selbst.

Für das einwöchige Programm inklusive Übernachtung und Verpflegung zahlen die Schüler einen Teilnahmebeitrag von 180 Euro. Die Reisekosten werden bis zu 100 Euro erstattet. Der Schülercampus wird gefördert durch die Deutsche Apotheker- und Ärztebank sowie durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die FAZIT-Stiftung und die Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität.

Informationen: Dr. Benjamin Gilde, Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung, Tel.: (069) 798-12457, schuelercampus@uni-frankfurt.de.

Bewerbungen unter www.schuelercampus.uni-frankfurt.de.

Hochschulpolitische Themen

Jan 28 2014
16:21

Universitätspräsident Prof. Müller-Esterl ruft Studierende zur Stimmabgabe bei der Wahl des Studierendenparlaments auf

„Gehen Sie bitte wählen!“

FRANKFURT. Vom 27.-30. Januar finden an der Goethe-Universität die Wahlen zum Studierendenparlament statt. Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl wendet sich in einem persönlichen Aufruf an alle Studierenden: „Gehen Sie bitte wählen. Mit Ihrer Stimme können Sie Ihre politischen Interessen artikulieren und stärken die Studierendenvertretung der Goethe-Universität.“

Hier der Aufruf im Wortlaut:

„Das Studierendenparlament der Goethe-Universität ist der Ort, an dem sich studentische Interessen artikulieren. Es ist wichtig, dass die Stimme der Studierenden innerhalb der Universität sichtbar und hörbar ist. Besonders in Frankfurt war dies mit einem selbstbewussten AStA in den letzten Jahren immer der Fall. Ich appelliere deshalb an Sie persönlich, dieser Stimme der Studierendenschaft durch ihre Stimmabgabe bei der Wahl zum Studierendenparlament das nötig demokratische Gewicht zu geben. Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt die Arbeit der Studierendenvertretung. Gehen Sie bitte wählen und machen von ihrem demokratischen Recht Gebrauch. Mit Ihrer Stimme können Sie ihre politischen Interessen artikulieren und stärken die Studierendenvertretung der Goethe-Universität.“

Urnenwahl:

Mo., 27. Januar - Mi., 29. Januar 2014, 9.00-15.00 Uhr.
Do., 30. Januar 2014, 11.00-15.00 Uhr („Mensatag“)

Forschung

Jan 28 2014
16:19

Der Heidelberger Archäologe Tonio Hölscher spricht in der Mittwochskonferenz des Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften.

Vom Nutzen der Bildkunst in der Geschichte

FRANKFURT. „Bilder der Geschichte – Geschichte der Bilder. Vom Nutzen der Bildkunst für die Historie“ ist der Titel eines öffentlichen Vortrags, den Tonio Hölscher, emeritierter Professor für Klassische Archäologie an der Universität Heidelberg, am Mittwoch (29. Januar) hält. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im IG-Farben-Haus (Raum 411) auf dem Campus Westend; sie findet im Rahmen der Mittwochskonferenz statt, die das Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität während des Semesters regelmäßig veranstaltet.

Die Aktualität der visuellen Medien und der „iconic turn“ der Kulturwissenschaften hätten zu einer extensiven, zugleich aber oft reduktiven Nutzung von Bildern in den Geschichtswissenschaften geführt, so Hölscher. In seinem Vortrag versucht der Archäologe, die Möglichkeiten der historischen Interpretation von Bildwerken als eines eigenständigen Mediums auszuloten, das mehr leistet als die Illustration und Ergänzung von Textzeugnissen. Dabei sollen zum einen die traditionellen Kategorien der archäologischen Bildwissenschaft beleuchtet, als auch neue Ansätze der kulturwissenschaftlichen Praxis fruchtbar gemacht werden. Sowohl die Bildwerke wie die Phänomene der Lebenswelt sollen in ihrem medialen Charakter erfasst und in einem Konzept der historischen Bildpraxis zusammengeführt werden.

Informationen: Monika Beck, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798- 32344, m.beck@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org

Forschung

Jan 28 2014
16:17

Münchner Astrophysiker spricht bei der öffentlichen Vortragsreihe „Vom Urknall ins Labor“ im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“

Rätselhafte Supernovae: Den Geheimnissen der größten kosmischen Explosionen auf der Spur

FRANKFURT. Mit den aufwändigsten Computermodellen und den empfindlichsten, je von Menschen gebauten Messinstrumenten schicken sich Astrophysiker und Teilchenphysiker an, die Vorgänge im Innern der sterbenden Sterne zu enträtseln und die Folgen und Signale von Supernovae vorherzusagen. In der öffentlichen Vorlesungsreihe „Vom Urknall ins Labor“ hält am Donnerstag (30. Januar) um 19 Uhr Hans-Thomas Janka, Max-Planck-Institut für Astrophysik, einen Vortrag zum Thema „Rätselhafte Supernovae – den Geheimnissen der größten kosmischen Explosionen auf der Spur“. Im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG gewähren international renommierte Forscher interessierten Laien in diesem Wintersemester einen Blick in die realen und virtuellen Laboratorien der Physik.

Bereits im Altertum und bis zu den Anfängen der neuzeitlichen Astronomie galten „neue Sterne“ oder „Gaststerne“ am sonst so unveränderlich erscheinenden Himmelsgewölbe als besonderes Zeichen göttlichen Wohlwollens. Heute wissen wir, dass die als Supernovae bekannten Sternexplosionen zu den gewaltigsten und hellsten kosmischen Erscheinungen zählen, ohne die weder die Erde noch irdisches Leben entstanden wären. Privatdozent Dr. Hans-Thomas Janka ist Experte für Supernova-Theorie, Gammablitze, Neutrino-Astrophysik, nukleare Astrophysik und numerische Astrophysik. Er  studierte Physik und promovierte 1991 mit einer astrophysikalischen Arbeit an der Technischen Universität München. Anschließend forschte er als Otto-Hahn-Fellow an der University of Chicago und am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching. Seit seiner Habilitation im Jahr 2002 lehrt Janka als Privatdozent an der TU München. Seit 2009 ist er Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Astrophysik und Teilbereichsleiter in mehreren DFG-Sonderforschungsbereichen sowie beim Excellenzcluster „Origin and Structure of the Universe“.

Die Vorlesung mit anschließender Diskussionsrunde beginnt um 19 Uhr auf dem Campus Riedberg, im Hörsaal 100 des „Frankfurt Institute for Advanced Studies“ (FIAS), Ruth-Moufang-Straße 1. Organisatoren und Veranstalter dieser Reihe sind neben der Goethe-Universität das „Helmholtz International Center for Fair“ (Hic for Fair) und das FIAS. Die Vorlesungen im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ richten sich an interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie an Studierende und Angehörige aller wissenschaftlichen Institutionen im Rhein-Main-Gebiet.

Zum Abschluss der Vorlesungsreihe kommt am Montag (10. Februar) der aus zahlreichen Fernseh- und Hörfunksendungen bekannte Physiker Prof. Harald Lesch nach Frankfurt. Er nimmt seine Zuhörer mit auf eine Reise an den Rand der Möglichkeiten und legt dar, wie es der Wissenschaft gelingt, in Bereichen weitab von der alltäglichen Erfahrungswelt zu gültigen Erkenntnissen zu gelangen. Wegen des zu erwartenden großen Interesses wird diese Vorlesung im Hörsaal H1 des Otto-Stern-Zentrums auf dem Campus Riedberg,Ruth-Moufang-Straße 2, stattfinden.

Frankfurt ist als Austragungsort einer solchen Ringvorlesung besonders geeignet, da in der Rhein-Main-Region eine Reihe von führenden Forschungsinstitutionen dem Gebiet „Materie unter extremen Bedingungen“ beheimatet ist. Physiker der Goethe-Universität arbeiten eng zusammen mit dem Helmholtzzentrum GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt und mit der dort entstehenden Großforschungsanlage FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research). Begleitet werden diese Aktivitäten vom Mitveranstalter der Vortragsreihe, dem Helmholtz International Center for FAIR (HIC for FAIR), das demnächst sein neues Forschungsgebäude auf dem Campus Riedberg beziehen wird, und von dem benachbarten, theoretisch arbeitenden interdisziplinären Forschungsinstitut FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies).

Informationen: Prof. Dr. Marcus Bleicher, Helmholtz International Center for FAIR, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47834, contact@hicforfair.de; Dr. Joachim Reinhardt, Frankfurt Institute for Advanced Studies, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47866, reinhardt@fias.uni-frankfurt.de; fias.uni-frankfurt.de/materie

Sonstige

Jan 27 2014
17:58

PEG- und PA-Gebäude ab Dienstag, den 28. Januar, wieder eingeschränkt nutzbar. Service-Hotline eingerichtet

Nach Heizungsschaden: Gebäude des Campus Westend wieder in Betrieb

FRANKFURT. Nach dem schweren Wasserschaden durch einen Defekt in der Heizungsanlage am Samstag , 25.1., hat das Präsidium der Goethe-Universität heute entschieden, die beiden betroffenen Gebäude am Dienstag (28.1.) wieder in Betrieb zu nehmen. Die Heizung konnte in Handbetrieb wieder so weit angefahren werden, dass beide Gebäude grundständig mit Wärme versorgt werden. Auch die Brandmeldeanlage funktioniert seit dem heutigen Nachmittag wieder. Studierende und Lehrende könnten die Gebäude wieder nutzen. Auch die für den heutigen Montag freigestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten am Dienstag wieder ihre Arbeit aufnehmen. Die erste Etage der Tiefgarage kann ebenfalls wieder befahren werden.

Universitätskanzler Holger Gottschalk wies jedoch darauf hin, dass die betroffenen Häuser der Goethe-Universität von einem Normalbetrieb noch weit entfernt seien. „Ich bitte um Verständnis, dass auch in den kommenden Tagen noch Beeinträchtigungen entstehen können, da die Wärmeleistung der Heizung noch nicht ausreicht, alle Teile der Gebäude gleichermaßen zu versorgen.“ Durch den großen Schaden an der Regelungstechnik, die durch die Hitze des austretenden Wasserdampfs zum Teil komplett zerstört wurde, sei an einen Normalbetrieb auch in den nächsten Wochen kaum zu denken. „Wir müssen bis auf weiteres mit einem Provisorium arbeiten“, so Gottschalk, „und hoffen, dass dieses verlässlich funktioniert.“ Frühestens im Laufe der nächsten Wochen könne die neue Regelungstechnik installiert werden oder die alte repariert werden. Zu der Höhe des Schadens wollte sich Gottschalk nicht äußern. Gutachter seien mit der Schadenserhebung beauftragt. Auch würden Haftungsfragen und genaue Schadensursache derzeit von Gutachtern geprüft.

Am Samstagnachmittag war in der Heizzentrale der beiden Universitätsgebäude PEG (Psychologie, Erziehungswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften) und PA (Präsidium und Administration) der Zuleitungsschlauch eines von der Mainova betriebenen Wärmetauschers geborsten und hatte große Mengen Wasser und Wasserdampf freigesetzt. In Folge dieses Störfalls war auch die Sprinkleranlage in der Tiefgarage aktiviert worden. Das Präsidium hatte am Sonntag aufgrund der Schwere der Schäden entschieden, die Gebäude am 27. Januar zu schließen. Betroffen von dem Schaden sind rund 10.000 Studierende sowie etwa 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Goethe-Universität.

Die Goethe-Universität hat unter 069/798 -17112 eine Service-Hotline eingerichtet.

Nähere Informationen zum neuesten Stand unter www.muk.uni-frankfurt.de/49321697/news

Veranstaltungen

Jan 24 2014
12:16

Letzte Veranstaltung der Bürger-Universität zum Thema Bildungsgerechtigkeit, u.a. mit den Gründern von Alnatura und Rossmann und dem PISA-Studien Experten Manfred Prenzel

Wie viel Bildung verträgt der Mensch?

FRANKFURT. Wie kommt es, dass die Intelligenz eines Menschen inzwischen fast ausschließlich an seinem Schulabschluss gemessen wird? Warum hat ein Ausbildungsberuf zunehmend ein schlechteres Image  als ein akademischer Titel? „Abgehoben und überakademisiert? – Wie viel Bildung verträgt der Mensch?“  so der Titel der letzten Veranstaltung im Rahmen der Frankfurter Bürger-Universität, zum Thema Bildungsgerechtigkeit . Die Abschlussveranstaltung der Diskussionsreihe „ Bildung ohne Gerechtigkeit? – Perspektiven einer unerschöpflichen Debatte“, richtet den Blick auf eine zunehmend überakademisierte Gesellschaft, deren Vorstellung von Bildung immer einseitigere Strukturen annimmt.

Welche Rolle spielen dabei Messinstrumente wie länderübergreifende Bildungsstudien und Wissensvergleiche? Der Erziehungswissenschaftler und PISA-Studien Experte Manfred Prenzel kennt die Zusammenhänge. Götz Rehn, Gründer der anthroposophisch geprägten Lebensmittelkette „Alnatura“ und Dirk Roßmann, Geschäftsführer der Drogeriemarktkette „Roßmann“, stehen hingegen für alternative Unternehmensstrukturen und Werte, die nicht nur die Nachhaltigkeit ihrer Produkte, sondern auch die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter betreffen sollen. Wie funktioniert das? Welche wirklichen Chancen haben hier auch Menschen ohne höheren Schulabschluss? Wo sehen die Unternehmer das (ungenutzte) Potenzial der „bildungsfernen Schichten“? Zu hinterfragen ist auch, von welchem Wissen wir sprechen, wenn von Allgemeinwissen die Rede ist? Denn in Zeiten unzähliger digitaler und auf dem Internet basierender Wissensportale, ist Wissen nicht gleich Wissen. Das beschäftigt auch Heiner Schnelling, Direktor der Frankfurter Universitätsbibliothek. Als Verwalter von traditionellen Bildungsquellen, muss er über Qualität und Nutzen digitaler Quellen entscheiden.

Mit der Veranstaltung am kommenden Montag, beendet die Frankfurter Bürger-Universität die Diskussionsreihe „Bildung ohne Gerechtigkeit? Perspektiven einer unerschöpflichen Debatte“. Entwickelt mit der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) und unterstützt von hr-iNFO, dem Informationsradio des Hessischen Rundfunks, bildet die Reihe zugleich die Brücke ins Jubiläumsjahr der Goethe-Universität 2014. In der Tradition einer von Frankfurter Bürgern geschaffenen Hochschule beschäftigt sich die Goethe-Universität mit den wichtigsten gesellschaftspolitischen Debatten unserer Zeit. In der Frankfurter „Bürger-Uni“ diskutieren Wissenschaftler, Experten und Frankfurter Bürger gemeinsam.

Abgehoben und überakademisiert? Wie viel Bildung verträgt der Mensch?

am: Montag, 27. Januar 2014, um 19.30 Uhr.
Ort: Campus Westend, Casino Festsaal, Raum 823, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main Es diskutieren: Prof. Manfred Prenzel, Erziehungswissenschaftler und PISA-Studien Experte (Impulsvortrag) Götz Rehn, Gründer von Alnatura, Dirk Rossmann, Gründer von Rossmann Dr. Heiner Schnelling, Leiter der Universitätsbibliothek

und die Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern.

Moderation: Petra Boberg von hr-iNFO. / Freier Eintritt!

Wichtige Hinweise: Alle Veranstaltungen können auch per Livestream verfolgt werden und sind anschließend über unser Archiv abrufbar: www.buerger.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 24 2014
11:39

Feierliche Vergabe von über 600 Stipendien auf dem Campus Westend. Universität liegt damit auf dem ersten Platz deutscher Hochschulen

Goethe-Universität bei den Deutschland-Stipendien an der Spitze

FRANKFURT. Große Freude an der Goethe-Universität: Im Rahmen einer Feierstunde im Festsaal auf dem Campus Westend nahmen die Deutschland-Stipendiatinnen und -Stipendiaten des akademischen Jahres 2013/14 ihre Urkunden entgegen. In Anwesenheit des neuen Wissenschaftsministers Boris Rhein und zahlreichen Förderern überreichte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl die Auszeichnungen. Mit 606 Stipendien, dem Maximum der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung „gematchten“ Stipendien, liegt die Goethe-Universität auf dem ersten Platz aller deutschen Hochschulen.

Müller-Esterl gratulierte den Stipendiatinnen und Stipendiaten zu dieser Auszeichnung: „Wir sind stolz auf Sie!“ Müller-Esterl hob das bereits vom Stifterverband für Wissenschaft ausgezeichnete ideelle Förderprogramm hervor: So werden die Stipendiaten nicht nur in ihrer Begabung gefördert, sondern können auch im Rahmen eines ehrenamtlichen Engagements  zukunftsweisende Ideen für die Gesellschaft entwickeln.

Ganz ausdrücklich dankte der Universitätspräsident in seiner Rede allen Förderern und lobte in diesem Zusammenhang das gute Stiftungsumfeld: „Das Besondere in Frankfurt: Hier engagieren sich nicht nur Unternehmen, sondern ebenso Privatpersonen, Vereine, Clubs, Stiftungen und Verbände. Sie alle haben erkannt, dass es sich lohnt, in talentierte und leistungsstarke junge Menschen und damit in die Zukunft des Landes zu investieren.“

Besonders dankte Müller-Esterl einer Förderin, die mit ihrer großzügigen Spende das Rekordergebnis überhaupt erst möglich gemacht hatte: Johanna Quandt, die sich seit vielen Jahren für die Goethe-Universität engagiert und die Ehrensenatorenwürde trägt, hatte im Vorfeld die Zusage für 224 Stipendien gegeben, falls die Vorjahresmarke von 382 Stipendien erreicht würde. „Im Namen der Universität und der Stipendiaten gebührt Frau Quandt ein herzlicher Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz.“ Aufgrund der Zusage von Frau Quandt gingen bis Dezember zahlreiche Spenden-Zusagen ein.

Mit einer großen Spende der DekaBank über 42 Stipendien konnte schließlich das Gesamtergebnis von 606 Stipendien sichergestellt werden. „Auch Ihnen herzlichen Dank für diese großzügige Spende“, dankte Müller-Esterl Johannes Behrens-Türk, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagement bei der DekaBank.

Zum Deutschland-Stipendium: Die Stipendiaten erhalten ein monatliches Stipendium in Höhe von 300 Euro für mindestens ein Jahr. Die eine Hälfte der Förderung spenden private Förderer, die andere Hälfte gibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung dazu. Gefördert werden sowohl Studienanfänger als auch Studierende höherer Semester, deren bisheriger Werdegang besonders gute Leistungen im Studium erwarten lässt oder bereits aufweist. Berücksichtigt werden außerdem das gesellschaftliche Engagement der Studierenden sowie besondere persönliche Umstände, die sich beispielsweise aus der familiären Herkunft, der Betreuung für Familienangehörige oder einem Migrationshintergrund ergeben.

Weitere Informationen: Lucia Lentes, Stabsstelle Fundraising, Goethe-Universität. Tel. (069) 798-12756; Lentes@pvw.uni-frankfurt.de, www.chancenschenken.de.

Forschung

Jan 23 2014
13:26

EU-Projekt testet neue Hypothesen zur Schmerzentstehung und Toleranzentwicklung

Chronische Schmerzen: neue Medikamente gesucht

FRANKFURT. Chronische Schmerzen können bisher nur bei einer Minderheit der Patienten zufriedenstellend beseitigt werden. Das ist nicht nur für die Betroffenen belastend, sondern bringt auch gesundheitspolitische und –ökonomische Probleme mit sich. Die Europäische Union fördert deshalb zurzeit verstärkt Gemeinschaftsprojekte zur Schmerzforschung, darunter auch das Fünf-Jahres-Projekt „GLORIA“ (Sprecherin: Prof. Eija Kalso, Universität Helsinki), an dem auch Klinische Pharmakologen um Prof. Jörn Lötsch von der Goethe-Universität beteiligt sind.

Ein Fünftel der europäischen Bevölkerung leidet unter chronischen Schmerzen; bei den über 70-Jährigen sind es sogar bis zu einem Drittel. Die derzeit verfügbaren medikamentösen Behandlungsoptionen umfassen nur eine begrenzte Auswahl wirksamer Schmerzmittelklassen. Bei vielen Patienten sind die verfügbaren Medikamente bisher nicht oder nur unzureichend wirksam. Darüber hinaus können sie Nebenwirkungen verursachen, die zum Abbruch der Behandlung führen.

„Neue und innovative Schmerzmedikamente werden dringend benötigt“, weiß Prof. Jörn Lötsch vom Institut für Klinische Pharmakologie der Goethe-Universität. Im Forschungsprojekt „GLORIA“ arbeitet er daran zusammen mit Kollegen der Universität von Helsinki, dem Karolinska-Institut in Stockholm, dem „Centre Européen de Recherche en Biologie et Médecine“ in Straßburg sowie der Firma Chemedest in Tartu, Estland. Das Interesse der Forscher richtet sich auf die Rolle der Gliazellen. Sie machen etwa die Hälfte der Zellen im Gehirn aus. Bisher hatte man ihnen vorwiegend eine stützende und versorgende Funktion zugeschrieben, aber zunehmend entdecken Forscher, dass sie auch an der Übertragung und Speicherung von Informationen beteiligt sind.

„Unsere Haupthypothese ist, dass Entzündungen der Nervenzellen und die damit verbundene Aktivierung der Gliazellen eine wichtige Rolle bei chronischen Schmerzzuständen spielen“, so Lötsch. Dazu gehören sowohl neuropathische Schmerzen durch die Schädigung oder Kompression von Nervenzellen als auch Schmerzen anderer Ursache wie Arthrose oder Fibromyalgie. Die Aktivierung der Gliazellen könnte auch an Nebenwirkungen von Opioidanalgetika und der Toleranzentwicklung gegenüber dieser Medikamentengruppe beteiligt sein, vermuten die Forscher.

In dem Schmerzforschungsprojekt „GLORIA“ wollen Lötsch und seine Kollegen unter anderem auch genetische und epigenetische Faktoren untersuchen, die insbesondere das Opioidsystem, ein Hauptsystem der körpereigenen Schmerzunterdrückung und Ort der Wirkung von Opioidanalgetika, an seiner Schnittstelle zur den Gliazellen betreffen. Die Forscher wollen Patientengruppen identifizieren, denen ursächlich am Schmerzempfinden beteiligte genetischer Marker gemeinsam sind. Damit wollen sie die Grundlagen zur Entwicklung innovativer klinisch-pharmakologischer Therapieansätze legen, die es künftig erlauben werden, chronischen Schmerz individuell und wirksam zu behandeln.

Informationen: Prof. Dr. Jörn Lötsch, Institut für Klinische Pharmakologie, Campus Niederrad, E-Mail: j.loetsch@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 23 2014
13:21

Zwei Vorträge über den KZ-Arzt Josef Mengele sowie über jüdische Stifter und Gelehrte nach 1933 / Gedenkkonzert mit Adorno-Quartett

Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

FRANKFURT. Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, am 27. Januar, beteiligt sich in ihrem Jubiläumsjahr die Goethe-Universität mit drei Veranstaltungen. Das Jahr 1933 markiert eine tiefe Zäsur in der 100-jährigen Geschichte der Universität, deren Gründung 1914 nur durch die maßgebliche Unterstützung jüdischer Stifterinnen und Stifter möglich gewesen war und an der bedeutende jüdische Wissenschaftler bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten forschten und lehrten.

Im Rahmen des Jubiläumsprogramms startet am Montag (27. Januar) um 18 Uhr im Casino (Raum1.802) auf dem Campus Westend die Ringvorlesung „Die Goethe-Universität in der NS-Zeit“ mit einem Vortrag von Prof. Benjamin Ortmeyer über Josef Mengele, den gnadenlosen KZ-Arzt von Auschwitz. Nach einer kleinen Pause findet (ab 20 Uhr) im gleichen Raum ein Konzert mit dem Adorno-Quartett statt. Auf dem Programm stehen u.a. Werke, die Viktor Ullmann und Gideon Klein im Ghetto Theresienstadt komponierten.

Benjamin Ortmeyer, Leiter der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Goethe-Universität, hat seinem Vortrag den Titel „Jenseits des Hippokratischen Eids: Dr. Mengele und die Goethe-Universität“ gegeben. Mengele kam 1937 als Assistent an das Frankfurter Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene (Leitung Prof. Otmar Freiherr von Verschuer), wo er auch promovierte. 1940 wurde Mengele zum Wehrdienst einberufen, später meldete er sich freiwillig zur Waffen-SS. 1943 übernahm er den Posten als Chefarzt im Konzentrationslager Auschwitz. Dort erwies er sich als grausamer Vollstrecker der „Endlösung“; er war nicht nur verantwortlich für die Vergasung von tausenden Juden und anderen Häftlingen sondern auch für die „Selektionen“ – nicht zuletzt um seine wissenschaftliche Forschung über Rassenmerkmale, Anomalien wie Riesen- und Zwergwuchs, Rückgratverkrümmung etc. fortzusetzen. Mengele rückte erst während der frühen 1960er Jahre im Zuge der Ermittlungen zu den Auschwitz-Prozessen ins engere Blickfeld der Strafverfolger, wurde aber nie gefasst. 1961 erkannte ihm die Goethe-Universität den Doktortitel ab, wogegen Mengele sich sogar über seine Anwälte aus seinem südamerikanischen Versteck wehrte. Mengele lebte nach dem Krieg zunächst einige Jahre unter seinem echten Namen ungestört in Argentinien, er besuchte sogar in den 1950er Jahren legal die Bundesrepublik. Seine weitere Flucht über Paraguay nach Brasilien gab zu unzähligen Spekulationen und Legendenbildungen Anlass, konnte aber erst nach der Entdeckung seiner Leiche aufgeklärt werden. Er starb 1979 an den Folgen eines Herzinfarkts bei einem Badeunfall in Brasilien.

Für das Gedenkkonzert konnte das Adorno-Quartett mit Marat Dickermann (Violine), Elena Tsaur (Violine), Elen Guloyan (Viola) und Roland Horn (Violoncello) gewonnen werden. Das Frankfurter Ensemble hat es sich ebenso wie der Verein Musica Judaica zur Aufgabe gemacht, Werke jüdischer Komponisten durch Konzerte und Einspielungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die Verbindung der Goethe-Universität ist seit kurzer Zeit dadurch intensiviert worden, dass die Frankfurter Musikwissenschaftlerin Prof. Daniela Philippi in den Vorstand des Vereins gewählt wurde. Auf dem Programm stehen: Gideon Klein, Fantasie und Fuge (1942/43); Józef Koffler, Ukrainische Skizzen (1941); Bernhard Sekles, Streichquartett op.31 (1923) und Victor Ullmann, Streichquartett Nr.3 (1943).

Mit diesen Werken für die klassische Besetzung Streichquartett werden vier Komponisten vorgestellt, die zu den Opfern des nationalsozialistischen Regimes zählen. Sie gehören drei verschiedenen Generationen an und erhielten ihre musikalische Prägung in Wien, Prag und Frankfurt. Alle vier beschäftigten sich sowohl mit den kompositorischen Neuerungen ihrer Zeit als auch mit der Musiktradition und kamen in diesem Spannungsfeld zu individuellen Lösungen. Bernhard Sekles (1872–1934) leitete viele Jahre das Frankfurter Hoch’sche Conservatorium, Józef Koffler (1896–1944) wirkte in Lemberg. Viktor Ullmann (1898–1944) und Gideon Klein (1919–1945) lebten zuletzt im Ghetto Theresienstadt und komponierten dort unter anderem auch die beiden im Konzert gespielten Werke.

Im Museum Judengasse (Kurt-Schumacher-Straße 10) hält am Montag (27. Januar) um 17 Uhr Christian Wiese, Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität, einen Vortrag zum Thema „Das Ende der freien Wissenschaft. Der Ausschluss jüdischer Stifter und Gelehrter der Stiftungsuniversität Frankfurt nach 1933“. Jüdische Stifterinnen und Stifter und jüdische Gelehrte haben die junge Universität Frankfurt seit der Zeit ihrer Gründung 1914 in erheblichem Maße geprägt – in der Religionswissenschaft, der Orientalistik und Soziologie, ebenso wie in den Wirtschaftswissenschaften, der Medizin und allen Bereichen der Naturwissenschaften. Der Ausschluss und die Vertreibung jüdischer Wissenschaftler zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus bereiteten dieser in der akademischen Kultur in Deutschland vor und nach dem Ersten Weltkrieg einzigartigen Konstellation ein Ende. Wiese geht dieser Geschichte am Beispiel paradigmatischer Einzelfiguren nach und reflektiert über die tiefe Zäsur, die das Jahr 1933 für die Frankfurter Universitätsgeschichte und die jüdische Geschichte in Frankfurt markiert.

Drei weitere Vorträge sind im Rahmen der Ringvorlesung „Die Goethe-Universität in der NS-Zeit“ noch im laufenden Jahr geplant:

  • 12. Mai (Montag): „Erziehung als Zucht: Prof. Ernst Krieck – Rektor der Goethe-Universität 1933 (Prof. Benjamin Ortmeyer)
  • 9. Juni (Montag): „Nationalbewusste Mediävistik und bewusstes Judentum: Ernst Kantorowicz (Prof. Micha Brumlik)
  • 11. November (Montag): „Die Georg und Franzsika Speyersche Hochschulstiftung und die NS-Zeit (Prof. Benjamin Ortmeyer) 

Informationen: Prof. Benjamin Ortmeyer, Forschungsstelle NS-Pädagogik; Tel. (069) 798-22091, BOrtmeyer@t-online.de; Prof. Daniela Philippi, Institut für Musikwissenschaft, Tel. (069) 798-22161, philippi@em.uni-frankfurt.de; Prof. Christian Wiese, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, (069) 798-33313, C.Wiese@em.uni-frankfurt.de

Das gesamte Programm zum 100-jährigen Jubiläum der Goethe-Universität: www2.uni-frankfurt.de/gu100

Veranstaltungen

Jan 22 2014
16:07

Goethe-Universität im dritten Jahrgang der Förderung so erfolgreich wie nie zuvor.

Feierliche Vergabe der Deutschland-Stipendien

FRANKFURT. Im Rahmen einer Feierstunde im Festsaal auf dem Campus Westend werden die Deutschland-Stipendien des akademischen Jahres 2013/14 vergeben. In Anwesenheit des neuen Wissenschaftsministers Boris Rhein und zahlreichen Spendern wird Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl den Studierenden die Urkunden übergeben. Im dritten Jahrgang des Deutschland-Stipendiums und zugleich auch im Jubiläumsjahr konnte die Goethe-Universität ein besonders gutes Ergebnis erzielen: Über 600 Stipendien können vergeben werden.

Mit dem Deutschland-Stipendium werden begabte und leistungsstarke Studierende mit je 300 Euro im Monat gefördert. Die eine Hälfte der Förderung spenden private Förderer, die andere Hälfte gibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung dazu. Eine Besonderheit des Stipendiums an der Goethe-Universität ist das ideelle Förderprogramm.

Vergabefeier der Deutschland-Stipendien
Donnerstag, 23. Januar 2014, um 18 Uhr. Festsaal Casino, Campus Westend.

Weitere Informationen: Lucia Lentes, Stabsstelle Fundraising, Goethe-Universität. Tel. (069) 798-12756; m.pacera@vdv.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 22 2014
16:03

Festredner ist Fields-Medaillenträger Cédric Villani

100 Jahre Mathematik an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Als die Goethe-Universität im Jahr 1914 gegründet wurde, war der Gründungsdekan der naturwissenschaftlichen Fakultät, Arthur Schoenflies, ein Mathematiker. Das Fach war somit von Anfang an in dieser Fakultät vertreten. In einer Festveranstaltung gedenkt das Institut für Mathematik seiner historischen Wurzeln und gibt Ausblicke auf aktuelle Perspektiven des Fachgebiets. Hauptredner der Veranstaltung ist Cédric Villani (Université de Lyon and Institut Henri Poincaré, Paris), einer der weltweit prominentesten Mathematiker, welcher insbesondere durch seinen faszinierenden Vorträge und sein autobiografisches Buch "Das lebendige Theorem" auch jenseits der universitären Fachwelt einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Villani wurde im Jahre 2010 für seine Arbeiten zur nichtlinearen Landau-Dämpfung und zur Boltzmann-Gleichung mit der Fields-Medaille die höchste mathematische Auszeichnung weltweit verliehen.

Was? Festveranstaltung "100 Years of Mathematics at the Goethe University"
Wann? Freitag, den 24.1.2014 um 16 Uhr
Wo? Festsaal, Casino, Campus Westend, Goethe-Universität.

In seinem Vortrag "Of Gases, Prices, Triangles and Men" wird Villani aktuelle mathematische Entdeckungen und ihre Bedeutung für die Physik und Wirtschaftswissenschaften darstellen. In einem weiteren Vortrag wird Moritz Epple,  Leiter der Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte  an der Goethe-Universität, einen Einblick in die Anfangszeit der Universitätsmathematik in Frankfurt unter Arthur Schoenflies geben.

Informationen: Prof. Dr. Tobias Weth, Institut für Mathematik, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798-22547 bzw. 22511 (Sekretariat), weth@math.uni-frankfurt.de, www.math.uni-frankfurt.de/100years

Veranstaltungen

Jan 21 2014
16:38

JOB-MESSE für angehende Pädagogen. 24. Januar, Campus Westend.

Der pädagogischen Praxis auf der Spur

FRANKFURT.Auf der 2. JOB-MESSE können Studierende und Absolventen der Pädagogik, aber auch jene, die bereits im Beruf stehen, in Kontakt mit potentiellen Arbeitgebern treten. Die Teilnehmenden erhalten hier vielfältige Informationen zu möglichen Einsatzfeldern und den entsprechenden Jobperspektiven. Parallel gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit verschiedenen Workshops, für die man sich am Messetag anmelden kann. Die Unternehmen, Einrichtung und Institution wiederum haben die Chance, sich zu präsentieren und potentielle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen zu lernen. 

„Der pädagogischen Praxis auf der Spur“ - 2. JOB-Messe für angehende Pädagoginnen und Pädagogen in den Feldern Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Sonderpädagogik . 

Freitag, den 24.01.14, von 10.00 -15.00 Uhr.
PEG-Gebäude am Campus Westend. 

Veranstaltet wird die JOB-MESSE vom Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität und dem Paritätischen Bildungswerk Hessen in Kooperation mit den Career Services der Goethe-Universität.

Weitere Informationen: www.jobmessen-uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 21 2014
14:03

Wintersemester-Produktion mit Theaterstück über Liebe, Betrug und Rache. Premiere: 31. Januar.

Chaincourt Theatre Company präsentiert: “Die Erbin”

FRANKFURT. Seit der Uraufführung 1949 erlebte „Die Erbineine lange und erfolgreiche Produktionshistorie, sowohl in Form von Spielfilmen als auch auf dem Broadway. Für die Wintersemester-Produktion bringt die Chaincourt Theatre Company (Institut für England- und Amerikastudien) diese Geschichte über Liebe, Betrug und Rache am Westend Campus fünf Mal zur Aufführung.

“Catherine, es ist an der Zeit die Wahrheit zu realisieren. Hunderte sind hübscher als du, Tausende intelligenter, du jedoch besitzt eine Eigenschaft die alle anderen Mädchen in den Schatten stellt. Dein Geld.” „Die Erbin“ spielt im Haus eines reichen und angesehenen Arztes in New York City. Es handelt vom Werben um die Tochter des Doktors, Catherine Sloper, einer mutterlosen und schüchternen doch reichen Frau im heiratsfähigen Alter. Deren Vater verdächtigt den Mann, in den sie sich verliebt hat, lediglich ein Mitgiftjäger zu sein. Auf sich allein gestellt, abgesehen von der Hilfe ihrer Tante, versucht Catherine jenen Mann trotzdem für sich zu gewinnen, denn sie denkt, dass er sie von einem weiteren einsamen Leben mit ihrem Vater bewahren wird. Ungeachtet der Konsequenzen ihres Verhaltens, erleben die Figuren des Stücks, genau wie in der realen Welt, ein nicht vorhersehbares Schicksal.

„Die Erbin“ („The Heiress“) ist ein Theaterstück von Ruth und Augustus Goetz, das auf der Novelle „Washington Square“ von Henry James basiert.

Vorstellungen: Premiere am 31. Januar 2014; weitere Aufführungen am 1., 6., 7. und 8. Februar 2014.
Ort: Goethe-Universität, Westend Campus, IG-Farben-Nebengebäude,
Raum 1.741.

Vorstellungsbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Karten: 10 €/5 € (ermäßigt); erhältlich an der Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn oder in „Zimmer 17“ (Raum 3.257, IG-Farben-Haus, Tel. 793 32550); Montag u. Dienstag 10-14; Mittwoch 10-12; Donnerstag 10-14.

Weitere Informationen:  James Fisk, Künstlerische Leitung Chaincourt Theatre Company. fisk@em.uni-frankfurt.de. www.chaincourt.org 

Sonstige

Jan 16 2014
17:31

Neues Forschungsnetzwerk zu bilingualem Lernen, Immersion und Mehrsprachigkeit

Kooperation zwischen Phorms Schule Frankfurt und Goethe-Universität

FRANKFURT. Michael Gehrig, Schulleiter der bilingualen Phorms Schule Frankfurt und Daniela Elsner, Professorin für Didaktik der englischen Sprache und Sprachlehrforschung an der Goethe Universität Frankfurt, haben heute offiziell eine Kooperation beschlossen. Theorie und Praxis sollen künftig stärker verzahnt werden. Die Kooperation sieht vor, dass künftig Studierende der Sprachlehrforschung im Rahmen von Hospitationen und Praktika an der Phorms Schule in der Praxis erproben, was sie in der Theorie an der Universität lernen. Die Lehrer der Phorms Schule profitieren durch den engen Kontakt zu den Studenten ebenfalls. Die Studenten informieren die Lehrkräfte der Phorms Schule über neue Erkenntnisse und Entwicklungen aus der fremdsprachendidaktischen Unterrichtsforschung. Zusätzlich werden von universitärer Seite aus Fortbildungen für die Lehrkräfte angeboten. Die Lehrer können auch an ausgewählten Veranstaltungen des Instituts teilnehmen.

Die Kooperation bietet Chancen für beide Seiten. „Die Phorms Schule Frankfurt ist ein perfektes Umfeld, in dem wir gemeinsam offene Fragen im Hinblick auf die Chancen und Grenzen bilingualer beziehungsweise immersiver Unterrichtskonzepte in Deutschland erforschen können“, sagte Daniela Elsner. Seit 2010 ist sie Professorin für Didaktik und Sprachlehrforschung am Institut für England- und Amerikastudien der Goethe Universität Frankfurt. Zuvor lehrte sie in Vechta, Bremen und Köln.

Die bilinguale Phorms Schule Frankfurt hat zwei Standorte: Im Holzhausen Viertel in Frankfurt und in Steinbach im Taunus. Von der Eingangsstufe bis zum Gymnasium lernen die Kinder auf Englisch und auf Deutsch bei muttersprachlichen Pädagogen.  Vor allem in Kanada und den USA blickt man auf langjährige Erfahrungen mit Immersionsschulen zurück. In Deutschland sind Schulen, an denen mehr als 80 Prozent des Unterrichts in einer Fremdsprache erfolgen, noch die Ausnahme. Unterschiedliche Studien belegen, dass sich immersive Unterrichtskonzepte positiv auf die kognitive Entwicklung und die Sachfachkompetenzen der Schülerinnen und Schüler auswirken können. Weitgehend ungeklärt ist aber bislang, wie sich die Beschulung in einer anderen Sprache als der Muttersprache langfristig auf die Kompetenzen in der Erstsprache, die Identität der Lerner und ihr Sprachenselbstbild auswirken. „Auch wissen wir noch nicht genug über die Sprachentwicklung von mehrsprachigen Kindern in solchen Settings“, erläuterte Daniela Elsner.

Für dieses Forschungsprojekt benötigt die Gruppe noch Drittmittelgeber, um die sie sich derzeit bemüht. Im Rahmen der Kooperation können die Studenten für ihre Abschlussarbeiten zunächst kleinere Untersuchungen durchführen. Die Ergebnisse dieser Studien werden in einen Sammelband einfließen, der im Shaker Verlag Aachen in der Reihe „Papers of Excellence“ erscheinen wird. „Wir freuen uns sehr auf neue Erkenntnisse durch die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften, den Schülern und Herrn Gehrig, der uns mit seinem Engagement und Tatendrang sehr beeindruckt!“ sagt Daniela Elsner auch im Namen ihrer Teamkollegin Professorin Britta Viebrock.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Daniela Elsner, Institut für England und Amerikastudien, Sprachlehrforschung und Didaktik. Goethe-Universität Frankfurt am Main. Tel. (069) 798-32518, elsner@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Jan 13 2014
13:54

Hindernisse als Sportgeräte und Herausforderungen

Le Parkour: Mobile Körper erobern die Stadt

FRANKFURT. Mobilität wird in der Regel mit Technik und Verkehr in Verbindung gebracht. In der Großstadt sorgen Autos, Busse und Bahnen für einen möglichst schnellen, aber körperlich passiven Ortswechsel. Die Trendsportart Le Parkour setzt dazu einen Kontrapunkt, wie der Sportsoziologe Prof. Robert Gugutzer und die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Andrea Dlugosch in der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazin „Forschung Frankfurt“ berichten. Jugendliche „Traceure“ suchen explizit die körperliche Beweglichkeit, nicht zuletzt als einen Prozess der kreativen Selbstfindung.

Die aus Frankreich stammende Trendsportart ist inzwischen global verbreitet und wird überwiegend in Großstädten von zumeist männlichen Jugendlichen ausgeübt. Die Traceure, wie sich die Akteure nennen (französisch: la trace, die Spur), bezeichnen ihren Sport als eine „Kunst der Fortbewegung“, weil es darum gehe, Hindernisse im urbanen Raum möglichst effizient, ohne technische Hilfsmittel und in einem kontinuierlichen Bewegungsfluss zu überwinden. Papierkörbe, Mülltonnen, Bänke, Treppen, Fahrradständer, Bauzäune, Garagendächer, Häuserwände oder Häuserschluchten verkörpern ad hoc sich stellende Sportpartner, die es ausschließlich mit dem eigenen Körper zu bezwingen gilt.

Verglichen mit der relativ kleinen Anzahl an Aktiven ist der Bekanntheitsgrad von Le Parkour bemerkenswert groß. Dafür sorgen vor allem (Selbst-)Inszenierungen in Videoclips, Spielfilmen und Musikvideos. Nach Meinung der Sozialwissenschaftler begeistern Le Parkour und seine akrobatische Version, das Freerunning,  weil sie körperliche Effizienz und geschmeidige Beweglichkeit mit massiver, unbeweglicher städtischer Architektur verschmelzen. Andererseits  konfrontieren die Traceure die Stadt mit einem Ausmaß an Körperlichkeit, das befremdlich wirkt. Sie widersprechen den normativen Vorgaben von Körpern im öffentlichen Raum auf ungewohnte bis spektakuläre (für manche Passanten auch ärgerliche) Weise. Man klettert keine Mauer hoch oder springt über ein Treppengeländer, um den Weg abzukürzen und schneller an sein Ziel zu gelangen.

Traceure sind unzeitgemäß: sie sind unglaublich mobil, obwohl oder gerade weil sie auf technische Möglichkeiten effizienter Fortbewegung verzichten. Sie ignorieren zudem die architektonisch gegebenen Begrenzungen menschlicher Eigenmobilität und schaffen sich aktiv ihre Bewegungsautonomie. Die Freiheit der Bewegung ist ihnen ein wichtiger Wert, der subjektiv ein umso höheres Gewicht erhält, je schwieriger er zu realisieren ist. Daher suchen sich Traceure regelmäßig „spots“ (Übungsplätze), die eine körperliche Herausforderung darstellen oder Grenzerfahrungen ermöglichen. Schritt für Schritt – Traceure sind keine Hasardeure – erweitern sie so ihren körperlichen Handlungs- und Bewegungsspielraum und damit zugleich ihren Selbstgestaltungsspielraum.

Ein Probeheft von Forschung Frankfurt kann kostenlos bei Helga Ott bestellt werden unter Ott@pvw.uni-frankfurt.de.

Informationen: Prof. Robert Gugutzer, Institut für Sportwissenschaften, Sozialwissenschaften des Sports, Sportcampus Ginnheim, Tel.: (069) 798- 24529, hardy@pvw.uni-frankfurt.de, und (069)-798-13066, gugutzer@sport.uni-frankfurt.de

Forschung Frankfurt im Web: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/

Veranstaltungen

Jan 13 2014
13:52

Auftritt in der Reihe „Niederländische Sprache und Kultur“ auf dem Campus Westend

Ein künstlerisches Multitalent: Der niederländische Dichter, Schauspieler, Performancekünstler Ramsey Nasr

FRANKFURT. In der Reihe „Niederländische Sprache und Kultur“ ist am kommenden Montag (20. Januar) der niederländische Dichter, Schauspieler und Performancekünstler Ramsey Nasr zu Gast in der Goethe-Universität. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Casino, Raum 1.802, Campus Westend. Der 1974 in Rotterdam geborene Künstler mit niederländischen und palästinensischen Wurzeln zählt inzwischen zu den bedeutendsten und bekanntesten Dichtern im niederländischen Sprachraum.

Nach seiner Schauspielausbildung in Antwerpen wurde er 2005 zum Stadtdichter Antwerpens benannt. Von 2009 bis 2013 erfüllte er mit Glanz das niederländische Amt des „Dichter des Vaterlands“. Seine Vielseitigkeit ist bestechend. Er schreibt nicht nur unvergessliche Auftragsgedichte, er reagiert auch mit poetischen Mitteln auf Missstände, Aktualität, Ereignisse. Nasr ist ein politisch und gesellschaftlich engagierter Dichter, seine Poesie leidet nicht unter dieser Themenwahl. Er ist kunst- und musikversessen, wenn nicht „besessen“. Sein Lieblingsmaler Jan Vermeer und das berühmte, 1888 eröffnete „Concertgebouw“ in Amsterdam tauchen immer wieder in seinem Werk auf. Neben Musikalität und Engagement sind Humor, Intellekt und technisches Raffinement kennzeichnend für seine Dichtkunst.

Nachdem Nasr Anfang 2013 das Amt des Dichters des Vaterlands weitergereicht hatte, stand er monatelang mit großem Erfolg als Schauspieler auf der Bühne. „Seine angenehme Stimme und Diktion, seine engagierten Gedichte, seine offene Persönlichkeit machen einen Abend mit Ramsey Nasr zu einem unvergesslichen Erlebnis“, so die Organisatorin der Reihe, Laurette Artois vom Lektorat Niederländisch der Goethe-Universität. Seine Ausstrahlung hat Nasr bereits in der Stadtkirche Darmstadt im Februar 2012 und als „writer in residence“ an der Freien Universität Berlin im Wintersemester 2010/11 unter Beweis gestellt. Mangelnde oder fehlende Niederländisch-Kenntnisse sind bei dem Auftritt in der Goethe-Universität kein Problem: Nasrs Gedichte aus den Bänden „Tussen lelie en waterstofbom“ (2000-2006) und „Mi have een droom (alle vaderlandse gedichten)“ (2009-2013)werden auf Englisch oder Deutsch ausliegen.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe

Veranstaltungen

Jan 10 2014
11:06

Prof. Fotis Jannidis spricht in der Mittwochskonferenz des Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften

Die empirische Wende: Literaturforschung mit digitaler Volltextrecherche

FRANKFURT. Mit der Verwendung digitaler Textsammlungen in der Literaturwissenschaft setzt sich Prof. Fotis Jannidis am Mittwoch (15. Januar) auseinander. Der Titel seines öffentlichen Vortrags lautet „Literaturgeschichte und Makroanalyse“ Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im IG-Farben-Haus (Raum 411) auf dem Campus Westend; sie findet im Rahmen der Mittwochskonferenz statt, die das Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität während des Semesters regelmäßig veranstaltet.

Auch wenn erst ein kleiner Anteil aller gedruckten Bücher im digitalen Volltext vorliegt, hat sich inzwischen bereits ein neues Forschungsfeld etabliert, das Methoden der Korpuslinguistik, des „Information Retrieval“ und des „Text Mining“ verwendet, um Antworten auf Fragen zu erlangen, die bisher schon aufgrund der Menge der zu untersuchenden Texte unbeantwortbar erschienen. Der Professor für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg wird in seinem Vortrag dieses Forschungsfeld und einige der Methoden und Ergebnisse vorstellen.

Der Umgang mit großen Datenmengen hat die Arbeitsweise vieler Geisteswissenschaftler in den vergangenen Jahren erheblich verändert und hat auch inhaltlich zu einem Wandel in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern geführt. „Empirische Wende“ nennen die Experten die an Einfluss gewinnende quantifizierende Arbeit an großen, kontrolliert erstellten digitalen Text- und Bildcorpora. Die Goethe-Universität hat auf diesem Gebiet die Nase vorn: Mit der im Dezember 2013 noch einmal um ein Jahr verlängerten Finanzierung für LOEWE-Schwerpunkt kann Frankfurt seine Spitzenposition in der sich schnell entwickelnden Landschaft der „Digital Humanities“ in Deutschland weiter ausbauen. Beteiligt an diesem LOEWE-Schwerpunkt sind auch Informatiker und Geisteswissenschaftler der TU Darmstadt sowie Literaturwissenschaftler des Freien Deutschen Hochstifts (Frankfurter Goethe-Museum).

Informationen: Monika Beck, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798- 32344, m.beck@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org

Veranstaltungen

Jan 10 2014
11:04

Prof. Wolfgang Bauer spricht bei der öffentlichen Vortragsreihe „Vom Urknall ins Labor“ im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“

Genesis : Über den Ursprung der Atome

FRANKFURT. Alle Materie auf der Erde, einschließlich unseres Körpers, besteht aus einer gigantischen Anzahl von Atomen. In einem ständigen Recyclingprozess werden die Atome in unserem Körper kontinuierlich mit der Biosphäre ausgetauscht. In der öffentlichen Vorlesungsreihe „Vom Urknall ins Labor“ hält am Donnerstag (16. Januar) um 19 Uhr Prof. Wolfgang Bauer einen Vortrag zum Thema „Genesis – der Ursprung der Elemente“. Im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG gewähren international renommierte Forscher interessierten Laien in diesem Wintersemester einen Blick in die realen und virtuellen Laboratorien der Physik.

Was ist der Ursprung dieser Atome, wie alt sind sie, wie lange leben sie und wie sind sie entstanden? Und können wir Atome sogar – den jahrhundertealten Traum der Alchemisten erfüllend – künstlich ineinander umwandeln? Die Verbindung der moderne Kernphysik und der Astrophysik kann Antworten auf diese Fragen liefern, wie Bauer, Professor an der Michigan State University, USA den Zuhörern zeigen wird.

Prof. Dr. Wolfgang Bauer studierte Physik an der Universität Gießen und promovierte im Jahr 1987. Anschließend war er Postdoctoral Research Fellow am California Institute of Technology, Pasadena (USA). Es folgte 1988 eine Assistenzprofessur an der Michigan State University, East Lansing. Seit 1996 ist Bauer Professor für Physik und Astronomie an der Michigan State University (MSU) und seit 1997 Leiter der Theoriegruppe am National Superconducting Cyclotron Laboratory. Als Chairman des Department of Physics and Astronomy der MSU fungiert Bauer seit 2001, 2009 wurde er Gründungsdirektor des Institute for Cyber-Enabled Research, Michigan State University. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Kernreaktionen bei mittleren und hohen Energien, nukleare Fragmentation, Supernova-Explosionen, Einsatz moderner Medien in der Lehre.

Wie auch die zwei noch folgenden Vorträge beginnt die Vorlesung mit anschließender Diskussionsrunde um 19 Uhr auf dem Campus Riedberg, im Hörsaal 100 des „Frankfurt Institute for Advanced Studies“ (FIAS), Ruth-Moufang-Straße 1. Organisatoren und Veranstalter dieser Reihe sind neben der Goethe-Universität das „Helmholtz International Center for Fair“ (Hic for Fair) und das FIAS. Die Vorlesungen im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ richten sich an interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie an Studierende und Angehörige aller wissenschaftlichen Institutionen im Rhein-Main-Gebiet.

Frankfurt ist als Austragungsort einer solchen Ringvorlesung besonders geeignet, da in der Rhein-Main-Region eine Reihe von führenden Forschungsinstitutionen dem Gebiet „Materie unter extremen Bedingungen“ beheimatet ist. Physiker der Goethe-Universität arbeiten eng zusammen mit dem Helmholtzzentrum GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt und mit der dort entstehenden Großforschungsanlage FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research). Begleitet werden diese Aktivitäten vom Mitveranstalter der Vortragsreihe, dem Helmholtz International Center for FAIR (HIC for FAIR), das demnächst sein neues Forschungsgebäude auf dem Campus Riedberg beziehen wird, und von dem benachbarten, theoretisch arbeitenden interdisziplinären Forschungsinstitut FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies).

Die weiteren Vorträge auf einen Blick:

30. Januar 2014
Hans-Thomas Janka (Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching: Rätselhafte Supernovae – den Geheimnissen der größten kosmischen Explosionen auf der Spur

10. Februar 2014 (Montag)
Harald Lesch (Ludwig-Maximilians-Universität München: Schlagzeilen vom Rand der Wirklichkeit

Informationen: Prof. Dr. Marcus Bleicher, Helmholtz International Center for FAIR, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47834, contact@hicforfair.de; Dr. Joachim Reinhardt, Frankfurt Institute for Advanced Studies, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47866, reinhardt@fias.uni-frankfurt.de; fias.uni-frankfurt.de/materie