FRANKFURT. Hauptwerk des diesjährigen Adventskonzertes von Akademischem Chor und Orchester der Universität sowie eines Solistenquartetts am Mittwoch, 14. Dezember, 20 Uhr in der Aula, Altes Hauptgebäude, Campus Bockenheim, Mertonstraße 17, 60325 Frankfurt, sind die "Missa in tempore belli" , besser bekannt als "Paukenmesse", von Joseph Haydn.
Diese C-Dur-Messe aus dem Jahr 1796 zählt zu Haydns sechs späten Messen, die der Komponist ab 1795 alljährlich zum Namenstag der Fürstin Josepha Maria Esterházy zu schreiben und aufzuführen beauftragt wurde. Die volkstümliche Bezeichnung "Paukenmesse" geht auf die im "Agnus Dei" ungewöhnliche solistische Verwendung der Pauke zurück und beschreibt damit eindringlich die heraufziehende Kriegsgefahr durch Napoleons Truppen auf dem Wege nach Wien. Im August 1796 verkündete die österreichische Regierung eine allgemeine Mobilisierung und lehnte jegliche Friedensgespräche ab, bis "der Feind auf seine alten Grenzen zurückgedrängt war". Der letzte Abschnitt der "Paukenmesse" mit der Friedensbitte "dona nobis pacem" wird ebenso ungewöhnlich von martialischen, signalhaften Orchesterklängen eingeleitet: In der Folgezeit wechseln angstvoll-verhaltene Klänge im piano ab mit verzweifelten Ausbrüchen im forte, die die Bitte um die Beendigung des Krieges eindringlich widerspiegeln.
Im ersten Teil des Adventskonzertes präsentieren sich Mitglieder der Frankfurter Universitätsmusik mit solistischen Beiträgen, darunter Orgelmusik von J.S. Bach und Olivier Messiaen neben Liedern aus dem "Marienleben" von Paul Hindemith oder auch eine Streichquartettfassung des bekannten "Weihnachtskonzertes" g-moll von Arcangelo Corelli.
Seit 1984 präsentiert sich die Frankfurter Universitätsmusik mit diesem Adventskonzert; wie bei allen Konzerte der Frankfurter Universitätsmusik ist der Eintritt frei; eine Spende zum Schluss wird erbeten.
In der Konzertpause stehen Erfrischungen bereit. CD's mit Chören der Universität stehen zum Verkauf; der Erlös kommt der Frankfurter Universitätsmusik zugute.
Die Teilnehmer/innen des universitären Musikensembles gehören den unterschiedlichsten Fachbereichen an, sind also keineswegs ausschließlich Lehrende oder Studierende der Fächer Musikwissenschaft oder Musikpädagogik.
In den vergangenen Jahren bereichern verstärkt Musikfreunde aus dem außeruniversitären Bereich, etwa Studierende der Universität des 3. Lebensalters (U3L), Chor und Orchester.
Am 14. und 16. Februar 2006 finden die beiden Semester-Abschlusskonzerte mit unterschiedlichen Programmen - ebenfalls in der Aula - statt.
Kontakt: Christian Ridil, Universitätsmusikdirektor; Georg-Voigt-Str. 12; 60325 Frankfurt; Tel.: 069/798-22188; Fax: 069/798-22188;
E-Mail: ridil@vff.uni-frankfurt.de
