Feb 8 2005

Mentoringprogramm „SciMento“ geht an den Start

Neue Karriereperspektiven für Naturwissenschaftlerinnen

Frankfurt. Immer mehr Frauen absolvieren ein naturwissenschaftliches Studium, viele schließen es mit einer Promotion ab. Dennoch ist die weitere Karriereentwicklung dieser jungen Wissenschaftlerinnen nicht immer einfach und sie geben auf. Ein Programm der Universität Frankfurt soll helfen, hochqualifizierte junge Frauen bei ihrer Karriereentwicklung in den Naturwissenschaften zu unterstützen.

„SciMento“ (Mentoring in Science), das erste Pilot-Mentoringprogramm für Naturwissenschaftlerinnen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, startet am 9. Februar 2005. Unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, wird das Programm mit einem Workshop und einer feierlichen Auftaktveranstaltung im Biozentrum auf dem Campus Riedberg der Universität Frankfurt eröffnet.

„SciMento“ soll Nachwuchswissenschaftlerinnen in den Naturwissenschaften bei ihrer Karriereentwicklung unterstützen. Es ist das erste Gruppenmentoring an einer deutschen Universität und zeigt mit dieser innovativen Organisationsform neue Wege auf. Hier steht nicht eine Tandembeziehung zwischen einer Nachwuchswissenschaftlerin (Mentee) und einer/m Mentor/in im Vordergrund, sondern eine kleine Gruppe von Mentees teilt sich eine Mentorin oder einen Mentor. Von diesem Arbeiten in der Gruppe versprechen sich die Veranstalter einen erhöhten Lerneffekt und eine bessere Vernetzung der Mentees untereinander.

Das Mentoringprogramm ist offen für Nachwuchswissenschaftlerinnen aus allen Naturwissenschaften und aus allen Nationen. Organisatorisch ist „SciMento“ in das Center for Membrane Proteomics (CMP), einem fachbereichsübergreifenden und interdisziplinären Forschungsschwerpunkt der Universität, eingebettet. Finanziert wird das Programm von der Universität, dem CMP und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Zunächst läuft „SciMento“ als zweijähriges Pilotprojekt. Es ist jedoch durch die Kooperation mit dem landesweiten Hessischen MentorinnenNetzwerk bereits jetzt auf eine dauerhafte Weiterführung ausgelegt.

Sechs Gruppen mit über 20 Teilnehmerinnen, darunter Juniorprofessorinnen, Postdoktorandinnen und Doktorandinnen, werden an dem Programm teilnehmen. Als Mentoren konnten international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewonnen werden. Folgende Mentoren werden die jungen Naturwissenschaftlerinnen in den nächsten zwei Jahren auf ihrem Karriereweg unterstützen:

  • Prof. S. Bhakdi, Medizinische Mikrobiologie, Universität Mainz
  • Prof. Reinhard Jahn, Max Planck Institut für Biophysikalische Chemie, Abt. Neurobiologie, Göttingen
  • Prof. Ulrike Holzgrabe, Pharmazeutische Chemie, Universität Würzburg
  • Prof. Joachim Kirsch, Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg
  • Prof. Renate Renkawitz Pohl , Institut für Genetik, Universität Marburg
  • Prof. Doris Wedlich, Institut für Zoologie, Universität Karlsruhe


Zusätzlich zu den Mentorinnen und Mentoren kümmert sich auch ein „Expertenrat“ um die Mentees und informiert über weitere für Naturwissenschaftlerinnen interessante Berufsfelder, beispielsweise als Patentanwalt, in der Unternehmensberatung und der Industrie. Hierfür konnten mit Dr. Wolfgang Weiss (Patenanwalt, München), Dr. Elisabeth von Weizsäcker (Unternehmensberaterin, Berlin) und Prof. Gisbert Schneider (Head of Cheminformatics, Hoffmann LaRoche AG, jetzt Professor für Bio- und Chemieinformatik an der Universität Frankfurt) Persönlichkeiten mit den entsprechenden Expertisen gewonnen werden.

Die Initiatorin des Programms, Prof. Anna Starzinski-Powitz, war selbst Mentorin in einem Mentoringprogramm und weiß um die hohe Wirksamkeit von Mentoring, besonders in der naturwissenschaftlichen Forschung und Lehre: „Mentorings sind Teil eines attraktiven Förder- und Karriereangebots an der Universität und erlauben Vernetzungen, die sonst vielleicht nur sehr limitiert oder gar nicht zustande kämen.“

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Anna Starzinski-Powitz, Fachbereich Biologie und Informatik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, starzinski-powitz@em.uni-frankfurt.de; ODER Dr. Bruno Ehmann, Center für Membrane Proteomics, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Telefon: 069-798-29418, ehmann@zoology.uni-frankfurt.de