​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – März 2016

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Forschung

Mär 31 2016
17:03

Forscher entwickeln Organoide aus Insulinzellen für die Transplantation

EU-Projekt zielt auf Heilung von Typ-1-Diabetes

FRANKFURT. Die Zahl der Kinder mit Typ-1-Diabetes steigt in Europa und den USA jährlich um vier Prozent an. Um den Betroffenen eine lebenslange Therapie mit Insulin zu ersparen, hat sich jetzt eine europäische Forschergruppe unter Federführung der Goethe-Universität zusammengeschlossen. Im Labor wollen sie dreidimensionale Zellverbände von Insulinzellen (Organoide) entwickeln und mit Partnern aus der pharmazeutischen Industrie ein Produktionsverfahren für deren massenhafte Herstellung etablieren. Die Europäische Union fördert das Projekt in den nächsten vier Jahren mit mehr als fünf Millionen Euro. Danach sind erste klinische Studien zur Transplantation von Organoiden geplant.

Patienten mit Typ-1-Diabetes können aufgrund eines genetischen Defekts oder einer Autoimmunerkrankung kein Insulin bilden. Durch die Transplantation einer intakten Bauchspeicheldrüse könnte man sie heilen, aber die Zahl der Spender-Organe ist bei weitem nicht ausreichend. Deshalb hatten Forscher die Idee, intakte Insulinzellen aus Spender-Organen im Labor in Form von Organoiden zu vermehren und sie anschließend in die Bauchspeicheldrüse von Diabetes-Patienten zu transplantieren. „Bei Mäusen hat die Methode schon funktioniert“, erklärt Dr. Francesco Pampaloni, der das Projekt zusammen mit Prof. Ernst Stelzer am Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften der Goethe-Universität koordiniert.

Wie man Organoide herstellt, haben Forscher erst vor Kurzem entdeckt. Ausgangspunkt sind adulte Stammzellen, aus denen im Körper Zellen für die Wundheilung oder die Regeneration von Gewebe entstehen. Diese Zellen kann man im Labor durch Zellteilung vermehren und dann zum gewünschten Zelltyp ausdifferenzieren lassen. Die Kunst besteht nun darin, sie in ein Gerüst einzubetten, so dass sie zu dreidimensionalen Gebilden heranwachsen. Die Organoide sind zumeist kugelförmig, innen hohl und haben einen Durchmesser von rund 20 Mikrometern – etwa halb so viel wie der Durchmesser eines Haars – bis zu hunderten Mikrometern. „Wäre das Gebilde kompakt, bestünde die Gefahr, dass die Zellen im Inneren nach der Transplantation absterben, weil sie vom Zellgewebe des aufnehmenden Organs nicht versorgt werden“, erklärt Pampaloni.

Die Aufgabe der Frankfurter Gruppe um Stelzer und Pampaloni besteht darin, das Wachstum und die Differenzierung der filigranen Organoide im Mikroskop zu kontrollieren. Dazu verwendet sie ein von Stelzer entwickeltes lichtmikroskopisches Verfahren, mit dem man das Wachstum biologischer Objekte in drei Dimensionen Zelle für Zelle verfolgen kann. Weil die Lichtscheiben-basierte Fluoreszenzmikroskopie (LSFM) eine zentrale Rolle in dem Projekt spielt, trägt es den Namen LSFM4Life.

Weiterhin ist die Frankfurter Gruppe dafür verantwortlich, Protokolle für die Qualitätssicherung zu etablieren, denn das Projekt ist durch die Kooperation mit Industriepartnern in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz von vornherein darauf ausgerichtet, Organoide in großem Maßstab nach den Regeln der  guten Herstellungspraxis für Arzneimittel zu produzieren. Zwei Forschergruppen in Cambridge sind darauf spezialisiert, Insulinzellen aus Spender-Organen zu isolieren und Organoide herzustellen, während eine Gruppe von Klinikern in Mailand Methoden zur Transplantation der Organoide entwickelt.

Wie bei jeder Organtransplantation wird man auch bei den Organoiden darauf achten müssen, Abstoßungsreaktionen durch das Immunsystem dem Empfängers zu vermeiden. Doch im Laufe der Zeit planen die Forscher, Zell-Banken aufzubauen, aus denen für jeden Empfänger immunologisch passende Zelltypen ausgewählt werden können.

Ein Video von Organoide der Bauchspeicheldrüse finden Sie unter folgendem Link:  https://youtu.be/L3xjCEBHYZg

Beschreibung: Bauchspeicheldrüsen-Organoid einer Maus, abgebildet mit Hilfe der Lichtscheiben-basierten Fluoreszenzmikroskopie (LSFM). Links: Aktin-Zytoskelett (Färbung von Phalloidin-Alexa488). Rechts: Zellkern (Färbung von Draq5). Objektivlinsen: Carl Zeiss Epiplan Neofluar 2.5x, NA 0.05, Carl Zeiss W N-Achroplan 10x, NA 0.3. Abbildung und Visualisierung: Francesco Pampaloni, Goethe University Frankfurt, BMLS.


Informationen:
Dr. Francesco Pampaloni, Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Campus Riedberg, Tel,: (069) 798 42544, francesco.pampaloni@physikalischebiologie.de

Personalia/Preise

Mär 29 2016
15:58

Amerikanische Verleger zeichnen das jüngste Buch der Kulturanthropologin Gisela Welz aus: „European Products. Making und Unmaking Heritage in Cyprus“

Feldstudien auf Zypern: Funktioniert der Schutz des Kulturerbes?

FRANKFURT. Für ihr jüngstes Buch „European Products. Making und Unmaking Heritage in Cyprus“ wurde die Kulturanthropologin Prof. Dr. Gisela Welz jetzt mit dem international angesehenen PROSE-Award 2016 ausgezeichnet. Die Sektion Fachbuch- und Wissenschaftsverlage des Verbandes amerikanischer Verleger vergibt alljährlich die „American Publishers Awards for Professional and Scholarly Excellence“ in mehr als vierzig Sparten. Das Werk der Frankfurterin belegte den ersten Platz unter den Neuerscheinungen 2015 in der Sparte Anthropologie und setzte sich gegen die kulturanthropologischen Publikationen der großen amerikanischen Universitätsverlage durch.

Der Band wurde im Herbst 2015 von dem in New York und Oxford ansässigen Verlag Berghahn Books veröffentlicht und richtet sich sowohl an Wissenschaftler als auch an interessierte Laien. „Die Auszeichnung kam für mich völlig überraschend, zumal der Verlag eher zu den kleinen auf dem anglo-amerikanischen Markt gehört“, freut sich die Preisträgerin, die seit 1998 als Professorin an der Goethe-Universität forscht und lehrt. Zusätzlich zu wissenschaftlicher Qualität, Originalität und Breitenwirkung wurden auch Aufmachung und grafisches Design in die Bewertung einbezogen. Von der Autorin selbst angefertigte Fotos setzen auf dem Einband die Thematik in Szene, und so überzeugte das Buch die Jury auch durch seine Ästhetik.

Worum geht es in dem Buch? An Beispielen in der Republik Zypern erläutert Gisela Welz, wie ambivalent der offizielle Schutz von Kulturerbe sein kann. „Der Schuss geht oft nach hinten los: Was konserviert  werden soll, wird manches Mal gerade durch die Unter-Schutz-Stellung gefährdet“, konstatiert Welz. „Heritage making” nennt die Sozial- und Kulturanthropologie den Prozess, in dem Dinge und Praktiken durch Schutzmaßnahmen zum Kulturerbe erhoben werden. Welz will mit ihrem Buch auch die nachteiligen Effekte des Kulturerbeschutzes sichtbar machen, deswegen spricht sie im Untertitel des Buches von „unmaking heritage“, von der „Auflösung von Kulturerbe“.

„Die Republik Zypern ist deshalb ein interessantes Forschungsfeld, weil hier bereits vor dem Beitritt zur Europäischen Union 2004 eine Angleichung der rechtlichen Rahmenbedingungen an europäische Standards angestrebt wurde“, erläutert die Kulturanthropologin. Welz hat in den vergangenen 20 Jahren immer wieder auf Zypern geforscht und dort mit Studierenden Projekte des forschenden Lernens durchgeführt, aus denen auch Dissertationen hervorgegangen sind. Mit dem Thema „heritage making“ rückt ein Feld europäischer Integration in den Blick, das im Vergleich zur Agrar- oder Währungspolitik als relativ unbedeutend gilt, aber die Wirkungsweise der Europäisierung besonders gut illustrieren kann. Inzwischen wird auch in der griechisch-zypriotischen Gesellschaft die Kritik am Ausverkauf von kulturellen Gemeingütern und natürlicher Umwelt, die durch die Europäisierung forciert wird, immer lauter. „Diese Gefahr nimmt im Zuge der noch nicht überwundenen  Wirtschaftskrise der Republik Zypern noch zu“, so Welz.

Informationen: Prof. Dr. Gisela Welz, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Campus Westend, Tel. (069)798-32911, E-Mail: G.Welz@em.uni-frankfurt.de 

Publikation: European Products. Making and Unmaking Heritage in Cyprus, Berghahn Books, New York 2015, 204 Seiten, ISBN 978-1-78238-822-7, $90.00/£56.00; eISBN 978-1-78238-823-4 eBook

Weitere Details zu der Veröffentlichung auch auf GOETHE-UNI online: www.aktuelles.uni-frankfurt.de/

Foto der Preisträgerin und Cover des Buches herunterladen unter www.uni-frankfurt.de/60664890

Sonstige

Mär 29 2016
11:23

Trude Simonsohn und Irmgard Heydorn werden auf Initiative der Hessischen Landesregierung, der Goethe-Universität und des Fritz-Bauer-Instituts zu ihren 95. und 100. Geburtstagen auf dem Campus Westend geehrt

Überlebende des Holocaust geehrt

FRANKFURT. Sie gehören zu den ältesten Zeitzeuginnen des Holocaust in Deutschland und haben den Naziterror überlebt: Trude Simonsohn und Irmgard Heydorn feiern in diesen Tagen ihre 95. und 100. Geburtstage. Beide Damen setzen sich seit Jahrzehnten in Schulen, Universitäten und der Gesellschaft für eine aktive Aufklärungsarbeit über die Zeit des Nationalsozialismus ein. Als Zeitzeugen und Holocaustüberlebende haben sie ganze Generationen von Schülerinnen und Schülern an ihrem persönlichen Schicksal in Nazideutschland teilhaben lassen. Trude Simonsohn hat zudem wichtige Impulse für eine aktive Erinnerungsarbeit auf dem Campus Westend gegeben, wo die Goethe-Universität seit 2001 die ehemaligen Gebäude des IG-Farben-Konzerns nutzt. Beide wurden für ihre Verdienste um die aktive Erinnerungsarbeit vom Land Hessen mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille geehrt, die höchste Auszeichnung des Landes Hessen.

Auf Initiative des Ministerpräsidenten des Landes Hessen werden beide Damen zu ihren „runden“ Geburtstagen am Freitag (25. März) im Casino auf dem Campus Westend der Goethe-Universität geehrt. Für die kurzfristig erkrankte Irmgard Heydorn nahm ihre Tochter an der Veranstaltung teil. 

Im Rahmen der Feierstunde gratulierten der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Birgitta Wolff sowie Prof. Werner Konitzer vom Fritz-Bauer-Institut zusammen mit etwa 150 Festgästen. Für ihre Verdienste um die Erinnerungsarbeit rund um die Geschichte des Campus Westend widmet die Goethe-Universität Trude Simonsohn einen Veranstaltungsraum im Universitätscasino. Während der Feier überreichte Universitätspräsidentin Birgitta Wolff an die Jubilarin eine Namensplakette, die in den nächsten Tagen am Eingang des Raumes angebracht wird. Von Seiten der Hessischen Landesregierung nahm Trude Simonsohn auch im Namen ihrer Weggefährtin eine Spende in Höhe von 750 Euro für den Förderverein des Jüdischen Museums Frankfurt entgegen.

„Irmgard Heydorn und Trude Simonsohn sind zwei große Persönlichkeiten, die gegen das Naziregime kämpften. Beide stellten Freiheit und Demokratie in den Mittelpunkt ihres Handelns. Seit vielen Jahren berichten die Zeitzeuginnen eindrucksvoll, insbesondere in Schulen sowie der Goethe-Universität, über die schrecklichen Erlebnisse während des Holocausts. Sie tragen dazu bei, die Geschehnisse dieses grausamsten und dunkelsten Kapitels unserer Geschichte mahnend in Erinnerung zu bewahren. Ich möchte den beiden Trägerinnen der Wilhelm-Leuschner-Medaille auch auf diesem Weg herzlich für ihr vorbildliches Engagement danken“, erklärte Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein.

Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff hob die Rolle von Trude Simonsohn für die Erinnerungsarbeit der Goethe-Universität am Campus Westend hervor:

„Liebe Frau Simonsohn, dass die Goethe-Universität sich so intensiv mit ihrer Geschichte und der Geschichte dieses Ortes auseinandersetzt, dass Studierende der Goethe-Universität nun schon über mehrere Generationen eine Zeitzeugin und Gesprächspartnerin finden, ist ganz wesentlich Ihrem Engagement zu verdanken. Für die Entwicklung der Goethe-Universität, ihr Selbstverständnis und ihre Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, haben Sie sich gerade hier auf diesem Campus Westend mit seiner schwierigen Geschichte besonders stark gemacht. Gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden der Goethe-Universität und des Fritz-Bauer-Instituts, mit Vertreterinnen der Claims Conference, mit dem Künstler Heiner Blum und vor allem mit Überlebenden von Buna/Monowitz haben Sie intensiv in der von meinem Amtsvorgänger Rudolf Steinberg geleiteten Wollheim-Kommission mitgearbeitet. Dass es heute auf dem Campus markante Erinnerungsorte gibt, ist damit auch Ihr Verdienst, liebe Frau Simonsohn.“

Die Präsidentin erinnerte in ihrem Grußwort auch an die 2015 erfolgte Umbenennung des ehemaligen „Grüneburg-Platzes“ vor dem IG-Farben-Haus in „Norbert-Wollheim-Platz“. „Auch dafür haben Sie sich zusammen mit Studierenden viele Jahre lang eingesetzt.“ Der Auschwitz-Überlebende Norbert Wollheim war der erste, der nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich gegen den IG-Farben-Konzern geklagt und eine Entschädigung für geleistete Zwangsarbeit erhalten hatte.

Personalia/Preise

Mär 24 2016
17:55

Wichtigste Auszeichnung für Wissenschaftsjunioren: Drei von zehn durch DFG und BMBF mit dem Heinz Maier-Leibnitz Preis Ausgezeichneten kommen 2016 aus Frankfurt / Preisverleihung am 18. Mai in Berlin

Erfolgsserie für Nachwuchsforscher der Goethe-Universität

FRANKFURT. Drei junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität und des Frankfurter Max-Planck-Instituts für Hirnforschung beeindrucken im Wettbewerb um den begehrten Heinz Maier-Leibnitz-Preis mit einer besonderen Erfolgsserie:  Daniel Gutzmann, Allgemeine Sprachwissenschaften, Hannah Petersen, Theoretische Hochenergiephysik, sowie Tatjana Tchumatchenko, Theoretische Neurowissenschaften vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung, konnten sich unter 134 Bewerbern um den Preis durchsetzen und zählen damit zu den bundesweit zehn besten Wissenschaftsjunioren 2016. Die beiden Wissenschaftler der Goethe-Universität hatten am universitären Programm „Nachwuchswissenschaftler im Fokus“ teilgenommen. Die Auszeichnung ist mit je 20.000 € dotiert. Der vierte hessische Preisträger ist Tobias Erb, Mikrobiologe am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg.

„Ich bin begeistert von der Leistungsfähigkeit unserer Wissenschaftsjunioren in diesem bundesweiten  Wettbewerb. Dass gleich vier Auszeichnungen an Nachwuchsforscher gehen, die ihre Qualifikationen in Hessen erworben haben, ist ein bemerkenswerter Erfolg und zeigt einmal mehr, welch hohes Niveau unsere Hochschulen haben“, sagte Wissenschaftsminister Boris Rhein.

Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Birgitta Wolff gratulierte den Preisträgern: „Ein toller Erfolg für Sie persönlich, für die Goethe-Universität und Hessen! Das Ergebnis zeigt: Die Goethe-Uni bietet – auch in Verbindung mit unseren außeruniversitären Partnern – optimale Entwicklungschancen für junge Forscher. Das spricht für unser Programm Nachwuchswissenschaftler im Fokus. Schön ist auch, dass eine der Arbeiten die Verbindung zu einer unserer Rhein-Main-Partnerunis in Mainz schafft.“

Kurzprofile der Preisträger:

Hannah Petersen (32), Theoretische Hochenergiephysik, Universität Frankfurt/Main Auf dem Gebiet der relativistischen Schwerionenkollisionen arbeitet Professor Hannah Petersen an neuen theoretischen Beschreibungen des sogenannten „Little Bang“. Bei Schwerionenstößen entsteht ein Quark-Gluon-Plasma mit extrem hohen Druck, unter dem das Plasma sich explosionsartig ausdehnt. Hierbei herrschen Bedingungen, die denen beim Urknall („Big Bang“) ähneln. Petersen erkannte und untersuchte als eine der Ersten, dass und wie der Verlauf dieser Explosion von Dichte- und Temperaturschwankungen als Folge von Quanteneffekten beeinflusst wird. Über den Vergleich von Theorie und experimentellen Daten stellte Hannah Petersen ein vielzitiertes Hybrid-Modell auf, das die Dynamik des Plasmas und seine Viskosität in Abhängigkeit vom jeweiligen Anfangszustand der Quantenfluktuation abbildet. Seit 2012 leitet Petersen eine Helmholtz-Nachwuchsgruppe, 2013 erreichte sie der Ruf auf eine W2-Professur. Mit ihrer „event-by-event“-Analysemethode liefert die Frankfurterin neue Grundlagen für experimentelle Messungen zum Beispiel am Relativistic Heavy Ion Collider (Brookhaven, USA) und an der zukünftigen Facility for Antiproton and Ion Research (Darmstadt).

Daniel Gutzmann (31), Allgemeine Sprachwissenschaften, Universität Frankfurt/Main Bei der sprachwissenschaftlichen Modellierung der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke wird traditionell zwischen einer semantischen, vom Äußerungskontext weitgehend unabhängigen, und einer pragmatischen, vom Äußerungskontext vergleichsweise stark abhängigen Ebene, unterschieden. Dieser Unterscheidung entsprechend haben sich in der Bedeutungstheorie und der Linguistik ein systemorientierter und ein gebrauchsorientierter Ansatz etabliert. In seinen an den Universitäten in Mainz und Frankfurt/Main entstandenen Arbeiten überwindet Daniel Gutzmann diese Zweiteilung, indem er ein zweidimensionales Modell sprachlicher Bedeutungen entwickelt, das sowohl eine situationsbeschreibende wie auch eine sprecherbezogene Dimension vorsieht. Das Modell lässt sich auf eine sehr breite Palette bisher nur unzureichend beschriebener Phänomene anwenden, wie zum Beispiel Modalpartikeln, Satzmodus oder auch expressive Ausdrücke.

Tatjana Tchumatchenko (35), Theoretische Neurowissenschaften, Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/Main Die in der Hirnforschung untersuchten neuronalen Prozesse sind nur sehr indirekt messbar. Sie verhalten sich hochgradig nicht linear und unterliegen einer hohen Variabilität auf unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Skalen. Die Entwicklung aussagekräftiger theoretischer Modelle zur Unterstützung einer sinnvollen quantitativen Auswertung und Vergleichbarkeit neuronaler Daten ist daher eine Herausforderung. Mit der von ihr geleiteten Arbeitsgruppe „Theorie der neuronalen Netzwerkdynamik“ am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt/Main forscht Tatjana Tchumatchenko über die Dynamik und Informationsverarbeitung neuronaler Systeme, von einzelnen Nervenzellen bis zu neuronalen Netzwerken. Sie hat mathematische Modelle zur Beschreibung der dynamischen und statistischen Eigenschaften biologischer neuronaler Netzwerke entwickelt, theoretisch analysiert und numerisch implementiert. Damit hat sie für die Theoretischen Neurowissenschaften wichtige Einblicke, insbesondere zur Informationsverarbeitung von Netzwerken, geliefert.

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen. Benannt nach dem früheren DFG-Präsidenten gilt der Preis als der wichtigste seiner Art für den Forschernachwuchs in Deutschland.

Veranstaltungen

Mär 24 2016
17:51

Begleitprogramm des Frankfurter Festivals in Kooperation mit dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Exzellenzcluster der Goethe-Universität

„Normative Ordnungen“ beim LICHTER Filmfest

FRANKFURT. Gut einhundert Einzelveranstaltungen gibt es beim 9. LICHTER Filmfest Frankfurt International, das sich in diesem Jahr dem Thema „Grenzen“ widmet und vom 29. März bis zum 3. April 2016 stattfindet. Als Festivalzentrum fungiert das Künstlerhaus Mousonturm. Neben internationalen Filmen und den besten Produktionen aus dem Rhein-Main-Gebiet gehört auch ein ambitioniertes Begleitprogramm dazu. Es findet in Kooperation mit dem Frankfurter Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ statt und umfasst neben einer transmedialen Ausstellung und einer Video-Techno-Oper verschiedene Vortrags- und Diskussionsformate mit Angehörigen des interdisziplinären Forschungsverbundes. Den Auftakt bildet das Podiumsgespräch „Europa: Außen.Grenzen.Innen“ am 30. März um 19.00 Uhr im Mousonturm. Diskutantin von Seiten des Clusters ist Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungen.

Seit immer mehr Menschen nach Europa fliehen, wird den EU-Bürgern bewusst, dass Frieden, Wohlstand und Reisefreiheit keine Selbstverständlichkeiten sind. Die Geflüchteten geben den Dramen in den Herkunftsländern ein Gesicht. Ihre Anwesenheit konfrontiert die europäischen Gesellschaften mit Fragen wie diesen: Wie ist es um die viel beschworenen europäischen Werte bestellt? Muss Europa seinen Wohlstand stärker teilen? Welche Verantwortung trägt der Kontinent für die Konflikte in der arabischen Welt? Wie können die Europäer gemeinsam zu friedlichen Lösungen beitragen? Darüber diskutieren am Mittwoch, 30. März, ab 19.00 Uhr neben Nicole Deitelhoff auch Ralph Bollmann, Historiker und Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Karl Kopp, Europareferent Pro Asyl, und der Migrationsforscher und Journalist Mark Terkessidis. Die Moderation hat Eberhard Nembach, Politik-Redakteur bei hr-info.

Am Freitag, 1. April, wird der Mousonturm zur „Agora“ (griechisch: Marktplatz, Versammlungsort). Beim „Agora Staffelgespräch“, das um 13.00 Uhr beginnt und auf sieben Stunden angelegt ist, sprechen zwölf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre Forschung an und mit Grenzen aus ihrer je eigenen Perspektive. Dabei sollen die Themen fließend mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wechseln. Das verbindende Thema Grenzen ist hierbei in mehrere Teilaspekte gegliedert, aus denen sich vier Panels ergeben: „Ich/Die Anderen“, „Hier/Dort“, „Welt/Raum“ und „Virtual/Reality“. Der interdisziplinäre Austausch lädt das Publikum dazu ein, gleichberechtigt mit den Vortragenden zu debattieren. Dabei nähern sich diese dem Begriff der Grenze mit kurzen Vorträgen und Präsentationen immer wieder neu. So entsteht die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt in das Gespräch einzusteigen. Als Cluster-Angehörige mit dabei sind die Rechtswissenschaftler Sebastian Läßle und Matthias Kettemann, die Politikwissenschaftler Thorsten Thiel und Ben Karmis, der Soziologe Valentin Rauer und der politische Philosoph Jonathan Klein.

Das LICHTER Begleitprogramm im Überblick:

Mittwoch, 30. März 2016, 19.00 Uhr, Mousonturm, Studio 1

Auftaktpanel: „Europa: Außen.Grenzen.Innen“

Donnerstag, 31. März 2016, 19:00 Uhr, Mousonturm, Studio 2 Runder Tisch: „Frankfurter Kranz zur Flüchtlingshilfe“

Freitag, 1. April 2016, 13.00 Uhr – 20.00 Uhr, Mousonturm, Studio 2

Staffelgespräch: „Lichter Agora: Grenzen Unlimited“

Freitag, 1. April + Samstag, 2. April 2016, jeweils 19.45 Uhr, Naxoshalle

Liveact: „Video-Techno-Oper“

Samstag, 2. April 2016, 19.00 Uhr, Mousonturm, Studio 2

Gespräch: „Ästhetik der Grenze / Grenzen der Ästhetik“

29. März bis 3. April 2016, wechselnde Öffnungszeiten, Festivalzentrum Mousonturm

Ausstellung: „Grenz-Parcours: Walk the line!“

Der Eintritt zu den Veranstaltungen des Begleitprogramms ist frei. Der Exzellenzcluster hat zudem die Patenschaft für den Dokumentarfilm „Les Sauteurs (Those who jump)“ übernommen. Er beleuchtet das Flüchtlingsgeschehen im Norden Marokkos aus der Sicht von Beteiligten. Vorführung (kostenpflichtig) und Hessenpremiere am 30. März um 21.00 Uhr im Mousonturm.

Adressen: Künstlerhaus Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19, 60316 Frankfurt am Main

Kontakt:

LICHTER Filmfest: Lisa Dressler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0160 945 24 338, presse@lichter-filmfest.de; www.lichter-filmfest.de

Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“:Bernd Frye, Pressereferent, Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net

Sonstige

Mär 24 2016
17:49

Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg würdigt Friedrich Stoltze, dessen Todestag sich am 28. März zum 125. Mal jährt.

Liberaler Geist, Verleger und Schriftsteller

FRANKFURT/ZÜRICH. Das Doppeljubiläum des Mundartdichters Friedrich Stoltze im Jahre 2016 - sein 200. Geburtstag am 21. November und sein 125. Todestag am 28. März - ist für die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main Ansporn, sein Gedächtnis zu ehren, seine Werke wieder einem breiteren Publikum zu präsentieren und seinen Nachlass dauerhaft zu sichern. So wurde unter anderem der komplette Briefwechsel Stoltzes digitalisiert; auf der Website sind die Briefe allen Interessierten öffentlich zugänglich.

Eine solch facettenreiche Persönlichkeit, wie Friedrich Stoltze es war, ist in der heutigen Zeit kaum noch denkbar: Der rührige Verleger, begnadete Mundartschriftsteller und bissige Satiriker war auch politisch aktiv und somit ein herausragender Exponent der bürgerlichen Frankfurter Stadtgesellschaft in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Sein – in heutigen Worten – Netzwerk an vielfältigen Kontakten wird deutlich, wenn wir die lange Liste der Korrespondenzpartner im Nachlass betrachten.

Als liberaler Geist scheute er sich nicht davor, auch öffentlich Kritik an der Obrigkeit zu üben, wenn er es für angebracht sah. So ist es nicht verwunderlich, dass er 1848 kurzzeitig verhaftet wurde, in Frankfurts Nachbarstaaten Hessen und Kurhessen u.a. wegen Veröffentlichung der „Krebbel-Zeitungen“ (ab 1852) steckbrieflich gesucht wurde und seine satirische Zeitschrift „Frankfurter Latern“ wegen anti-preußischer Texte im Jahre 1866 sofort nach der Annexion Frankfurts durch Preußen verboten wurde. Friedrich Stoltze floh kurzzeitig aus Frankfurt, umging aber bald die Zensur durch Herausgabe anderer Zeitschriften (Der Wahre Jacob, Die Deutsche Latern, …). Ab 1872 konnte die „Frankfurter Latern“ wieder normal erscheinen – bis zu Stoltzes Tod im Jahre 1891. Neben den erwähnten satirischen Veröffentlichungen, seinen zahlreichen Gedichten und anderen Texten in Frankfurter Mundart, aber auch in hochdeutscher Sprache ist seine Mitarbeit an vielen Gelegenheitsschriften bemerkenswert.

Zwei Töchter Friedrich Stoltzes, Lyda und Laura Stoltze, machten 1926/27 einen Teil der Bibliothek ihres Vaters der Frankfurter Stadtbibliothek zum Geschenk. Diese Schenkung bestand aus 590 Büchern und Broschüren, die heute in der Abteilung Frankfurt und Seltene Drucke der Universitätsbibliothek unter der eigenen Signatur „Stoltze“ aufbewahrt werden. Der handschriftliche Nachlass Friedrich Stoltzes gelangte 1936 ebenfalls durch eine Schenkung der Familie in den Bestand der Stadtbibliothek. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde er durch antiquarische Käufe weiter ergänzt. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde der Nachlass, der sich der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek befindet, vollständig neu bearbeitet und durch einen Katalog erschlossen. Neben den Manuskripten ist aus dem Nachlass besonders der Bestand von 654 Briefen zu erwähnen. Unter den Briefpartnern verdienen u.a. der Frankfurter Bankier, Verleger und Politiker Leopold Sonnemann, der Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung und Stadtverordnete Gustav Kanngießer, der Schriftsteller, Journalist und Literaturhistoriker Johannes Proelß und der Schauspieler und Theaterintendant Emil Claar besondere Hervorhebung.

Die Universitätsbibliothek hat zunächst die Frankfurter Latern digitalisiert und auf ihrer Homepage zugänglich gemacht (http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/7492893). Ferner konnte jetzt mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Stiftung der Frankfurter Sparkasse der gesamte Briefwechsel von Friedrich Stoltze digitalisiert und ebenfalls der Öffentlichkeit auf der Homepage zur Verfügung gestellt werden (http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/stoltze/nav/index/all), so dass er nunmehr von jedermann jederzeit eingesehen werden kann. Außerdem wurden alle Briefe in die Datenbank Kalliope, eine spezielle Datenbank für Autographen und Nachlässe in Deutschland (http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/de/index.html), eingegeben und sind dort recherchierbar. Für die Zukunft ist vorgesehen, sukzessive weitere Manuskripte aus dem Nachlass Stoltze zu digitalisieren und damit allgemein zugänglich zu machen.

Da die Aufbewahrung des Nachlasses Stoltze nicht mehr den heutigen Erfordernissen entsprach, wurden, ebenfalls mit finanzieller Unterstützung der Stiftung der Frankfurter Sparkasse, neue, säurefreie Mappen und Kästen beschafft und alle zum Nachlass Stoltze gehörenden Originalmaterialien darin umgebettet. Somit werden auch die kostbaren Originale für künftige Generationen dauerhaft gesichert.

Kontakt: Dr.  Bernhard Tönnies, Leitung Handschriftenabteilung Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt, Telefon: 069/798-39236. E-Mail: b.toennies@ub.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mär 22 2016
12:10

Holocaust-Überlebende Trude Simonsohn und Irmgard Heydorn werden anlässlich ihrer „runden“ Geburtstage für ihr herausragendes Engagement geehrt

Gegen das Vergessen

Einladung zur medienöffentlichen Veranstaltung

Sehr geehrte Damen und Herren,

sie haben beide den Holocaust überlebt und engagieren sich seit Jahrzehnten bis ins höchste Alter für Erinnerungsarbeit in Schulen und Gesellschaft: Trude Simonsohn und Irmgard Heydorn. Für ihr herausragendes Engagement gegen das Vergessen und für ihre Erinnerungsarbeit mit Schülern ehren auf Initiative des Herrn Ministerpräsidenten die Hessische Landesregierung, die Goethe-Universität sowie das Fritz Bauer Institut die beiden Jubilarinnen anlässlich ihrer „runden“ Geburtstage  mit einer Feierstunde: Trude Simonsohn feiert am 25. März ihren 95., Irmgard Heydorn am 24. März ihren 100. Geburtstag. Beide sind die ältesten noch lebenden Trägerinnen der Wilhelm-Leuschner-Medaille, die höchste Auszeichnung des Landes Hessen.

Anlässlich der Feier wird die Goethe-Universität Trude Simonsohn auf besondere Weise ehren. Es gratulieren Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, sowie Prof. Dr. Werner Konitzer vom Fritz Bauer-Institut.

Die Feierstunde ist medienöffentlich. Sie findet statt am 

Freitag, 25. März 2016, 11-12 Uhr, Ort: Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Casinogebäude, Raum 1.811, Nina-Rubinstein-Weg 1, 60323 Frankfurt/M.

Für diesen Termin ist eine Akkreditierung erforderlich. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter ott@pvw.uni-frankfurt.de für eine Teilnahme an.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher

Forschung

Mär 17 2016
12:59

Projekt der Goethe-Universität und der hessischen Umweltbehörde erforscht Einfluss der geplanten Erdwärme-Anlage in Groß Gerau

Mikro-Erdbeben im Oberrheingraben durch Tiefenbohrung?

FRANKFURT. Die natürlichen seismischen Erschütterungen im nördlichen Oberrheingraben sind meist so schwach, dass die Bevölkerung sie nicht spürt. Dies gilt normalerweise auch für Mikrobeben, die durch Anlagen zur Nutzung von Erdwärme ausgelöst werden können. Mit dem Forschungsprojekt SiMoN+ wollen die Goethe Universität und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) untersuchen, ob es eine Wechselwirkung zwischen natürlichen und menschlich induzierten Beben gibt. SiMoN+ geht rechtzeitig an den Start, um das erste Hessische Tiefengeothermieprojektes bei Trebur im Oberrheingraben seismisch zu überwachen. Erste Bohrungen sind Ende März geplant.

In Geothermiekraftwerken wandelt man Erdwärme in Strom und Heizwärme um. Bei Trebur ist eine 3,5 bis 4 Kilometer tiefe Bohrung geplant. Wird Wasser in diese Tiefe geleitet, erhitzt es sich auf über 100 °C und ist damit heiß genug für eine wirtschaftliche Nutzung. Bereits im Vorfeld ist ein großes Areal, das Erlaubnisfeld Groß-Gerau der Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG), durch seismische Messungen charakterisiert worden, um einen geeigneten Standort für das Geothermiekraftwerk zu finden. Ein hoch-auflösendes Monitoring-System umfasst zudem die natürlichen Beben der Umgebung. Im weiteren Verlauf werden die verschiedenen Umsetzungsphasen des Geothermieprojekts, wie Bohrung, Reservoirtests und Betrieb seismisch überwacht und analysiert.

Das Messgebiet des Projekts SiMoN+ umfasst neben dem Erlaubnisfeld Groß-Gerau auch die Regionen Trebur, Walldorf, Riedstadt, Darmstadt und den nördlichen Odenwald. Diese Regionen deckt das regionale mikroseismische Messnetz der Goethe Universität gut ab und ermöglicht so, Beben genau zu lokalisieren. Die Stationen sind so ausgewählt, dass etwaige Störeinflüsse durch die dichte Besiedlung des Rhein-Main-Gebiets möglichst gering sind.

Das Messnetz des Hessischen Erdbebendienstes beim HLNUG ist darauf ausgerichtet, Erdbeben im gesamten Bereich des Landes Hessen zu lokalisieren. Der Schwerpunkt liegt in Südhessen, da hier die meisten Erdbeben aufgezeichnet werden. In Verbindung mit den Stationen der Goethe Universität können im Messgebiet des Projektes SiMoN+ Erdbeben ab etwa einer Stärke von 0,5 auf der Magnitudenskala erfasst werden. Ergänzt werden die Aufzeichnungen durch Daten von den Permanentstationen der angrenzenden Landesämter und Universitäten.

Das Projekt SiMoN+ ist das Nachfolgeprojekt des SiMoN-Projektes (Seismisches Monitoring im Zusammenhang mit der geothermischen Nutzung des Nördlichen Oberrheingrabens), welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bis Ende September 2015 gefördert wurde. Das Projekt SiMoN+ wird vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt.

Informationen: Prof. Georg Rümpker, Institut für Geowissenschaften, Geophysik, Campus Riedberg, Tel,: (069) 798 40142, rumpker@geophysik.uni-frankfurt.de

www.hlnug.de/themen/geologie/erdbeben/simon.html

Personalia/Preise

Mär 17 2016
12:57

Beim Gründerwettbewerb „Best of X – Rhine-Main“ belegten MINDS-Medical und Debitos die ersten beiden Plätze

Startups des Goethe-Unibators erfolgreich

FRANKFURT. Welche Startups sind die besten im Rhein-Main-Gebiet? Dieser Frage nahm sich nun erstmals der Gründerwettbewerb „Best of X – Rhine-Main“ an. Gleich zwei Gründerteams aus dem Goethe-Unibator, dem Gründerzentrum der Goethe-Universität, machten das Rennen: MINDS-Medical gewann den ersten Preis neben Debitos auf Platz zwei. Ersteres wird aktuell noch vom Goethe-Unibator gefördert. Debitos gehört bereits den Alumni an. „Ich freue mich besonders, dass der Unibator mit seinen Startups bei dieser Veranstaltung so gut vertreten war und wünsche mir, dass sich auch in Zukunft alle ambitionierten Gründer aus der Rhein-Main Region mit uns auf den unternehmerischen Weg machen wollen“, sagt Dr. Sebastian Schäfer, Leiter des Goethe-Unibators. Bereits vorab qualifizierten sich insgesamt fünf Startups aus dem Goethe-Unibator für die Runde der besten zehn, die bei dem Wettbewerb, der in Kooperation mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und dem lokalen Energieversorger Entega am 8. März 2016 stattfand, ihre Unternehmen in kurzen Pitches vor einer Jury präsentierten.

Das Frankfurter Startup MINDS-Medical hat eine Softwarelösung entwickelt, die Krankenhäusern und Ärzten Zeit und Ressourcen bei der Abrechnung spart. Die Jury sah in dieser Idee einen wirklichen Mehrwert und ein schönes Beispiel, wie Business-to-Business-Modelle dem Endkunden zugutekommen können. Zudem konnte sich MINDS-Medical über einen Sonderpreis, ein fundiertes Startup-Coaching mit Immoscout24-Gründerin Birgit Ströbel, freuen. Das zweitplatzierte Jungunternehmen Debitos ist eine führende deutsche Online-Plattform für den Handel mit notleidenden Krediten und Insolvenzquoten. Die Jury würdigte damit die clevere Lösung für eine Lücke am Wirtschaftsmarkt. Den dritten Platz belegte das Frankfurter Startup Antelope. Die Experten-Jury unter Beteiligung von Marc Umber (High-Tech Gründerfonds), Carsten Knop (FAZ), Birgit Ströbel (Founders Fight Club), Bernd Scharrer (Allianz Digital Accelerator) und René Sturm (Entega) wählte die Gewinner aus. Die weiteren Teilnehmer aus dem Goethe-Unibator waren vaamo (Alumni), Roomhero und Savedroid.

Der Wettbewerb „Best of X“ findet international in verschiedenen Städten und Regionen statt. Ziel ist es, die besten Gründerteams des jeweiligen regionalen Startup-Ökosystems an einem Abend zusammenzubringen und besser untereinander sowie mit Investoren und Beratern zu vernetzen.

Mehr Informationen zu den Startups aus dem Goethe-Unibator lesen Sie auf GOETHE-UNI Online, dem Webmagazin der Goethe-Universität: www.aktuelles.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mär 16 2016
12:25

Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität legt zum „Equal Pay Day“ Studie vor – Detaillierte Informationen über verschiedene Branchen

In Frankfurt verdienen Frauen in Vollzeit 10 Prozent weniger als Männer

FRANKFURT. Frankfurter Frauen, die Vollzeit arbeiten, verdienen im Schnitt 10 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, 2010 waren es noch 12 Prozent. Dies belegt eine soeben veröffentlichte Studie des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität, die sich auf aktuell verfügbare Zahlen des Jahres 2013 bezieht und pünktlich zum „Equal Pay Day“ (19. März) veröffentlicht wird. „Wenn sich dieser Trend so fortsetzt, ist dies ein großer Fortschritt für Frauen. Immer mehr Frankfurterinnen arbeiten inzwischen Vollzeit und gerade dort nimmt der Lohnabstand zu den Männern stetig ab“, meint Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des IWAK. Allerdings liegt Frankfurt nach dieser Berechnung zwei Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Die Einkommen aller Vollzeit-Berufstätigen sind in Frankfurt von 2010 bis 2013 um fast 9 Prozent gestiegen ist. Doch je höher die Einkommen, desto weniger Frauen partizipieren daran: Wenn Männer mit einem akademischen Abschluss im Schnitt 5.600 Euro verdienen, liegt das durchschnittliche Bruttoeinkommen von gleich qualifizierten Frauen bei 4.500 Euro, also fast 25 Prozent darunter. Frauen mit Berufsabschluss verdienen im Schnitt 3.000 Euro während das Bruttoeinkommen vergleichbar qualifizierter Männer bei 3.500 Euro liegt. Hier beträgt der Unterschied gerade 13 Prozent. Dazu Larsen: „Dies ist die bittere Wahrheit, mit der sich Frauen immer noch konfrontiert sehen. Unsere Studie zeigt, dass bei Beschäftigten mit akademischen Abschlüssen, die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern viel größer ist als bei Berufsausbildungen. Vor diesem Hintergrund mag mancher Rat an Frauen, sich doch immer höher zu qualifizieren, um bessere Einkommenschancen zu haben, nochmals anders gedacht werden.“

Der Weg zu höheren Einkommen ist weniger an Abschlüsse als vielmehr an unternehmensinterne Aufstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen gebunden. Und hier haben es Frauen im Schnitt noch viel schwerer als Männer, wie der seit Jahren wenig wachsende Anteil von Frauen in Führungspositionen zeigt. „Männliche Seilschaften und eine traditionelle Betriebskultur wirken wie eine gläserne Decke, die Frauen bei ihrem Aufstieg nur schwer durchdringen können“, stellt Larsen fest.

Am „Equal Pay Day“, am 19. März, stellt Christa Larsen gemeinsam mit ihrer Kollegin Julia Krekel die Studie „Die Entgelt(un)gleichheit der Frankfurterinnen. Einkommenslücken zwischen Frauen und Männern im Spiegel von Branchen, Staatsangehörigkeit und Qualifikation“ öffentlich vor, bei der die Sozialwissenschaftlerinnen des IWAK Daten des Statistikservice Südwest der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet haben, um das Bruttoeinkommen von Vollzeit-Beschäftigten vergleichen zu können. Mit dem Verfahren, das in dieser Studie angewandt wird, wird die sogenannte „bereinigte Einkommenslücke“ berechnet. „Die verwendeten Daten erlauben uns auch klare Aussagen zu den jeweiligen Branchen, was für Betrachtung der Frankfurter Situation besonders interessant ist“, ergänzt Larsen.

Denn die Verringerung der Lohnlücke von 2010 bis 2013 um fast 2 Prozent trifft nicht auf alle Branchen zu: „In der Beratungsbranche stagniert die Lücke seit Jahren auf einem hohen Niveau von über 20 Prozent“, so die IWAK-Geschäftsführerin Dr. Larsen. „Auffällig ist auch, dass sich in der ständig wachsenden Gesundheitsbranche und dem Sozialwesen und in der für Frankfurt wichtigen Finanz- und Versicherungsbranche ein ähnliches Bild zeigt, obwohl alle drei Branchen zunehmend höhere Frauenanteile haben.“

Die Einkommensgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern variiert extrem nach den verschiedenen Branchen. Am höchsten ist die Gerechtigkeit derzeit im verarbeitenden Gewerbe, einer wichtigen Branche am Standort Frankfurt, wie die Frankfurter Industriestudie 2013 gezeigt hat (www.amazon.de/Industriestudie-Frankfurt-am-Main-2013/dp/3631655517), an der Humangeografen der Goethe-Universität maßgeblich beteiligt waren. „Wenn Frauen im verarbeitenden Gewerbe, das in Frankfurt überwiegend mittelständisch geprägt ist, in Vollzeit arbeiten, verdienen sie im Schnitt etwa 2,4 Prozent weniger als ihrer männlichen Kollegen“, so Larsen. 2010 lag der Abstand noch bei über 8 Prozent. „Ein Grund mehr, diese Branche zu wählen, in der schon überdurchschnittliche Gehälter gezahlt werden“, so Krekel.

Die Informatik und Kommunikationsbranche, eine weitere Zukunftsbranche in Frankfurt, zeichnet ein eher düsteres Bild: Nahezu 18 Prozent beträgt der Unterschied in den Bruttoeinkommen zwischen  in Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern. „Offensichtlich hat auch der stetig wachsende Anteil von Frauen, der inzwischen bei einem Drittel liegt, keinen positiven Einfluss“, sagt Larsen. Einen kleinen Hoffnungsschimmer machen die Sozialwissenschaftlerinnen aus: Im Vergleich zu 2010 ist der Abstand zwischen dem Einkommen der Männer und Frauen schon etwas kleiner geworden, damals hatte er noch über 20 Prozent betragen. „Aber es ist noch ein weiter Weg, bis Einkommensgerechtigkeit in dieser Branche umgesetzt ist“, fürchtet Krekel.

Die Studie hat die verschiedenen Branchen und ihre Verdienstmöglichkeiten detailliert unter die Lupe genommen: Am besten verdienen Frauen im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit über 5.400 Euro (Frauenanteil 41 Prozent). Während im Gesundheits- und Sozialwesen die durchschnittlichen Bruttoeinkommen monatlich bei knapp über 3.000 Euro liegen (Frauenanteil über 71 Prozent), sind es im Erziehungsbereich knapp über 3.400 Euro (Frauenanteil 62 Prozent). Deutlich höher liegen die Einkommen in der Branche Information und Kommunikation mit über 4.600 Euro, doch hier beträgt der Frauenanteil auch nur 31 Prozent.

„Equal Pay Day“

Das Datum des „Equal Pay Day“ wird jedes Jahr neu berechnet, in diesem Jahr ist es der 19. März. Er symbolisiert den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied und wird nach einem anderen Verfahren, als es die Frankfurter Studie verwendet, festgelegt. Da hieralle Frauen und Männer, die erwerbstätig sind, mit ihrem Bruttoeinkommen verglichen werden, kommt man aufeine bundesweite Lohnlücke von 22 Prozent. Umgerechnet auf das Jahr 2016 arbeiten Frauen quasi vom 1. Januar bis 19. März 2016, also 79 Tage, umsonst. 2015 waren es 80 Tage. Deutschland gehört immer noch zu den Schlusslichtern in Europa, wenn es um die Entgeltgleichheit von Frauen und Männern geht. Auf Initiative des Bundesfamilienministeriums wird zurzeit ein Gesetzentwurf erarbeitet, der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten verpflichten soll, ihre eigene Entgeltgleichheit zu überprüfen, diese herzustellen und zu dokumentieren. Und außerdem sollen Arbeitnehmer/innen einen individuellen Auskunftsanspruch gegenüber ihrem Arbeitgeber erhalten.

Der „Equal Pay Day“ des Frankfurter Aktionsbündnisses, das vom Business and Professional Women Club Frankfurt (BPW) und dem Frauenreferat der Stadt initiiert wurde und zu dem auch das IWAK gehört, widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Berufe mit Zukunft – was ist meine Arbeit wert?“ An einer Diskussion zum „Equal Pay Day“ im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum (Saalgasse15, 19. März, 11 Uhr) beteiligt sich auch die Sozialwissenschaftlerin Dr. Christa Larsen vom IWAK.

Informationen: Dr. Christa Larsen, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität, Campus Bockenheim Tel. (069) 798- 22152, E-Mail: c.larsen@em.uni-frankfurt.de, Broschüre online unter: www.iwak-frankfurt.de/iwak-broschure-zum-equal-pay-day/

Weitere Ergebnisse der Studie auch auf GOETHE-UNI online: http://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/in-frankfurt-verdienen-frauen-in-vollzeit-10-prozent-weniger-als-maenner/

Veranstaltungen

Mär 16 2016
12:24

Podiumsdiskussion am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften über soziale Ungleichheit als Voraussetzung, Problem oder Chance des Kapitalismus

Geißel der Menschheit oder Weg zum Wohlstand?

BAD HOMBURG. Die einen nennen soziale Ungleichheit einen Zustand, der zutiefst ungerecht ist und unbedingt überwunden werden muss. Die anderen sehen darin einen Motor, der Innovationen, Fortschritt, Wachstum schafft und steigenden Wohlstand für alle überhaupt erst möglich macht. Experten am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften diskutieren aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven über das Thema „Soziale Ungleichheit: Voraussetzung, Problem oder Chance des Kapitalismus?“ – und damit über eine der größten Kontroversen unserer Gegenwart. Die öffentliche Veranstaltung findet am Montag (21. März) um 19.00 Uhr am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Bad Homburg, statt.

Die Podiumsdiskussion bildet den Höhepunkt der Auseinandersetzung mit „Varianten des Kapitalismus – der atlantische Raum und Asien“. Dieser widmete sich das Historische Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften im akademischen Jahr 2015/16. Die interdisziplinäre Besetzung des Podiums soll historische und gegenwärtige Perspektiven zusammenführen und lässt empirische und theoretische Einblicke erwarten. Jürgen Kaube, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wird die vermutlich kontroverse Diskussion moderieren.

Denn so unterschiedlich wie der fachliche Hintergrund der Experten auf dem Podium sind auch ihre Positionen: Dr. Lisa Herzog ist Politische Philosophin und Mitarbeiterin des Instituts für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie schreibt dem Kapitalismus positive Effekte zu, hält das gegenwärtige Wirtschaftssystem aber für verbesserungswürdig. So plädiert sie für einen „zeitgemäßen Liberalismus“. In diesem sollen durch moralische Regeln und die Übernahme individueller Verantwortung Märkte in den Dienst einer gerechteren Gesellschaft gestellt werden. Der Volkswirts Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Minister a. D. des Landes Sachsen-Anhalt und Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Wirtschaft an der Otto von Guericke-Universität Magdeburg, ist der Auffassung, dass die sozialen Probleme der Menschheit nur durch Wachstum zu lösen seien. Er hält den gegenwärtigen Kapitalismus für geeignet, das gesamtgesellschaftliche Wohlergehen zu steigern. Einen konträren Standpunkt vertritt Prof. Dr. Christoph Deutschmann. Der Soziologe und emeritierte Hochschullehrer i. R. der Eberhard Karls-Universität Tübingen wendet sich gegen den„Wachstumszwang“, der mit dem modernen Kapitalismus Hand in Hand gehe. Diesem auf Dauer nachzukommen sei weder möglich noch sinnvoll. Anknüpfend an Marx steht er auf dem Standpunkt, dass ein Ausweg nur durch Veränderung von Eigentumsformen zu erzielen sei. So könnten beispielsweise mit der Förderung genossenschaftlichen Eigentums positive Effekte für die Gesellschaft erzielen werden.

Werner Plumpe, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Goethe-Universität, bündelt auf dem Podium als Programmbeauftragter des Historischen Kollegs die wissenschaftlichen Befunde aus dem Themenjahr „Varianten des Kapitalismus – der atlantische Raum und Asien“. In einer Reihe von vier öffentlichen Vorträgen und wissenschaftlichen Workshops untersuchten Experten die These von der extremen Auseinanderentwicklung von Kapitalismus in Ost und West seit 1800. Dafür hinterfragten sie, inwiefern Strukturmerkmale, zu denen  z.B. individuelle Eigentums- und Verfügungsrechte oder die oft angeführte „freie Lohnarbeit“ gehören, für die Entwicklung der spezifischen regionalen Kapitalismus-Varianten noch bestimmend sind.

Das Historische Kolleg ist eine Programmlinie des Forschungskollegs Humanwissenschaften – seinerseits Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung – und wurde 2014 in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern aus aller Welt als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Wissenschaftlicher Koordinator des Programms ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte der Goethe-Universität. Das Themenjahr „Varianten des Kapitalismus“ wird finanziert von dem Bad Homburger Unternehmer Stefan Quandt. Zudem fördert die Dagmar-Westberg-Stiftung das Historische Kolleg maßgeblich. 

Informationen: Dr. Friederike Sattler und Ellinor Schweighöfer, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Tel.: (06172)13977-14, E-Mail: Friederike.Sattler@hk.badw.de; schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Anmeldungen bitte an: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Veranstaltungen

Mär 16 2016
12:22

Symposium „Hochschule und Industrie“ behandelt aktuelle Themen der Pharmazie

Zwischen medizinischem Durchbruch und Schritt-innovation

FRANKFURT. Ein Vierteljahrhundert verging zwischen dem ersten genehmigten Gentherapieversuch und der Zulassung der ersten Gentherapie Alipogentiparvovec im Jahr 2015. Diese Therapie dient der Behandlung von Patienten mit der sehr seltenen Fettstoffwechselkrankheit LPLD, die von einem defekten Gen verursacht wird. Alipogentiparvovec ist ein viraler Vektor, der Billionen von gesunden Genkopien enthält, und die Patienten dadurch heilen kann. Ähnliche Gentherapien gegen seltene Krankheiten befinden sich in fortgeschrittenen Stadien der klinischen Entwicklung. Wird es bald auch Zell- und Gentherapien gegen Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten geben? Welche Risiken sind mit ihnen verbunden? Und darf eine Gentherapie wie Alipogentiparvovec eine Million Euro Kosten?

Das ist eines der aktuellen Gesundheitsthemen, denen sich das Symposium „Hochschule und Industrie – Gemeinsam für die Pharmazie der Zukunft“ am 7. und 8. April im Otto-Stern-Zentrum der Goethe-Universität in Frankfurt am Main widmen wird.

Die Pharmazie entfaltet ihr Potential seit jeher im Spannungsfeld zwischen der akademischen und der industriellen Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln und deren medizinischer Anwendung. Angesichts zahlreicher Herausforderungen an die Gesundheitssysteme und die Patientenversorgung wird die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie immer wichtiger. Auch die weiteren Vorträge und Diskussionsrunden des Symposiums, die sich schwerpunktmäßig mit der Bedeutung der Arzneimitteltherapiesicherheit, dem Nutzen von Schrittinnovationen und den beruflichen Perspektiven für Apothekerinnen und Apotheker beschäftigen werden, haben eine Intensivierung des Austausches und der Zusammenarbeit zum Ziel. In seinem Festvortrag wird der Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), Prof. Stefan Laufer, von den oft unterschätzten Möglichkeiten der Arzneimittelforschung im akademischen Umfeld berichten.

Das Symposium richtet sich an Studierende und Doktoranden der Pharmazie und verwandter Naturwissenschaften sowie an Vertreter aus der Pharma- und Gesundheitswirtschaft und aus Hochschulen, Politik und Medien. Veranstaltet wird das Symposium, das nach der gelungenen Premiere 2014 in dieser Form zum zweiten Mal stattfindet, von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller, dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller, Pro Generika gemeinsam mit der Goethe-Universität, dem House of Pharma & Healthcare, dem Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland sowie der Fachgruppe der Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltung e.V.

Das House of Pharma & Healthcare (http://www.houseofpharma.de) verfolgt das Ziel, den Pharma-Kompetenzcluster Hessen weiterzuentwickeln und die Innovationslücke in der Arzneimittelentwicklung zu schließen. Zu diesem Zweck fördert es die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren der Gesundheits- und Pharmabranche in Deutschland und bietet ihnen eine neutrale Diskussionsplattform. Es wird geleitet von Professor Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe-Universität) und Professor Jochen Maas (Sanofi).

Symposium „Hochschule und Industrie – Gemeinsam für die Pharmazie der Zukunft“

Wann? 7. und 8. April 2016
Wo? Otto-Stern-Zentrum, Campus Riedberg, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Pressevertreter haben die Möglichkeit sich unter www.presse.pharmazie-zukunft.de kostenfrei zu akkreditieren.

Informationen: Joachim Pietzsch, Pressestelle des House of Pharma & Healthcare e.V., Tel.: (069) 36007188, presse@houseofpharma.de

Veranstaltungen

Mär 14 2016
11:09

9. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft auf dem Campus Westend

Der Palast im antiken und islamischen Orient

FRANKFURT. Die Deutsche Orient-Gesellschaft trifft sich vom 30. März bis 1. April zu einer Tagung auf dem Campus der Goethe-Universität; zu den 30 Vorträgen werden etwa 200 Teilnehmer erwartet. Das 9. Internationale Colloquium beschäftigt mit einem wichtigen Thema der Altorientalistik: „Der Palast im antiken und islamischen Orient“.

Die Vorträge richten sich sowohl an Fachleute als auch an interessierte Laien und präsentieren neueste Forschungsergebnisse und interessante Neufunde. Begleitet wird die Tagung von zwei öffentlichen Abendvorträgen: Am Mittwoch (30.3.) spricht Prof. Nicholas Postgate (University of Cambridge) um 18 Uhr über „Life and death in the ‚Big House‘“, am Freitag (1.4.) referiert Dr. Martina Müller-Winter (Universität Bonn / Museum für Islamische Kunst Berlin) über „Der Palast als ‚Soziotop‘ – die Funktionen und Funktionsträger in frühislamischen Residenzen. Zwischen archäologischem Befund und Textquellen“, jeweils im HZ5 des Hörsaalgebäudes, Campus Westend.

Der Palast steht als pars pro toto für die antike Wirtschaft und Gesellschaft, als Metapher für Reichtum und Macht der regierenden Elite oder als herausragendes Monument der zeitgenössischen Baukunst. Die Spanne der vorgesehenen Vorträge reicht von den frühen Palästen des 3. Jahrhunderts v. Chr. bis in die islamische Zeit. Die Spätzeit und der islamische Orient werden ebenfalls beleuchtet. Insgesamt bieten sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für unterschiedliche Betrachtungen aus Philologie und Archäologie an. So möchte die Frankfurter Tagung verschiedene Forschungsrichtungen zusammenbringen und sich auf einzelne Problemstellungen konzentrieren.

Die Vortragsblöcke sind nach Epochen bzw. Regionen gegliedert. Gerade im epochenübergreifenden Vergleich sollen die in den Einzelvorträgen diskutierten Fallbeispiele helfen Parallelen und Anknüpfungspunkte auch an benachbarte Disziplinen aufzuzeigen und so neue Impulse für die weitere Forschung geben.

Anmeldung für Teilnahme an der gesamten Veranstaltung unter: Anmeldung@9icdog.de

Programm unter: http://www.uni-frankfurt.de/59744036/Programm

Informationen: Prof. Dr. Dirk Wicke, Institut für Archäologische Wissenschaften, Campus Westend, Tel. (069) 798 32317, E-Mail: Team@9icdog.de;

Sonstige

Mär 10 2016
14:43

Fachbereich Jura erprobt einzigartiges deutsch-amerikanisches Lehrprojekt

Amerikanische Jurastudierende zu Gast an der Goethe-Uni

FRANKFURT. Der Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität hat in diesem Wintersemester ein einzigartiges deutsch-amerikanisches Pilot-Projekt gestartet. Elf Jurastudierende von der University of Pennsylvania Law School (Penn Law) sind derzeit zu Gast bei ihren Kommilitonen in Frankfurt, um sich über deutsches und amerikanisches Recht auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und die Goethe-Universität kennenzulernen. Das Lehrprojekt „Global Research Seminar“ haben Jurastudierende gemeinsam mit Prof. Brigitte Haar, Rechtswissenschaftlerin und Vizepräsidentin für Internationalisierung initiiert. „Es ist fantastisch, ein solches Großprojekt mit einem der strategischen Partner der Goethe-Uni auf die Beine gestellt zu haben“, sagt Prof. Brigitte Haar. Für die Internationalisierung der Goethe-Uni sei es ein deutschlandweit einmaliges Vorzeigeprojekt.

Im November 2015 waren elf Frankfurter Studierende bereits fünf Tage zu Besuch in Philadelphia. Dort bildeten sie mit ihren amerikanischen Kommilitonen Tandems für die Erarbeitung von Themen zu Corporate Governance im Rechtsvergleich, wie etwa Vorstandsvergütung oder Frauen im Aufsichtsrat. Sie besuchten Vorlesungen, gehalten von Prof. Haar und ihrer amerikanischen Kollegin Prof. Jill Fisch, lernten eine der führenden Law Schools der USA kennen und waren zu Gast in verschiedenen Rechtsinstitutionen, wie die Wertpapieraufsichtsbehörde in Washington D.C. „Unsere Studierenden werden international arbeiten und durch so ein Projekt lernen sie nicht nur andere Rechtsgrundlagen, sondern auch das Netzwerken und die Kultur kennen“, zeigt sich Fisch von der Penn Law begeistert über die Kooperation. In den letzten drei Monaten schrieben die Zweierteams gemeinsame Seminararbeiten zu ihrem jeweils gewählten Thema, koordiniert per E-Mail und Videotelefonie, die beim Gegenbesuch der amerikanischen Studierenden in diesen Tagen im Seminar an der Goethe-Uni präsentiert wurden. „Es war interessant zu sehen, wie ein Thema mit derselben Überschrift so unterschiedlich bearbeitet werden kann“, sagt Anne-Marie Gerstner, die im neunten Semester Rechtswissenschaften an der Goethe-Uni studiert. Ihr amerikanischer Tandem-Partner David Block ist begeistert, wie international Jura sein kann: „Das deutsche Recht ist ein ganz anderes als das amerikanische.“

Marvin Fechner, Jurastudent und Mitglied des Fachschaftsrats, hat diesen Austausch angestoßen, um die Internationalisierung im Fachbereich voranzutreiben. Ein Auslandssemester sei für viele unpraktisch, daher sei das Interesse der Studierenden an diesem Kurzaustausch sehr groß gewesen, sagt Fechner. Aus 60 Bewerbern wählte Haar nach der Durchsicht der Bewerbungsunterlagen und dem Führen von persönlichen Gesprächen elf Studierende aus. Diese wurden vom Fachbereich mit einer großzügigen finanziellen Förderung für die Reise nach Philadelphia unterstützt.

Gestern standen ein Besuch bei der EZB sowie ein Empfang im Römer vor dem Hintergrund der Städtepartnerschaft Frankfurts mit Philadelphia auf dem weiteren Programm der Studierenden. Heute fährt die Gruppe nach Brüssel, um im Verbindungsbüro der Goethe-Universität mit den dort vertretenen politischen Institutionen und Interessenverbänden ins Gespräch zu kommen.

In Zukunft soll es ein solches Projekt wieder geben: „Wir wollen damit auch das beachtliche internationale Profil der Frankfurter Rechtswissenschaften weiter schärfen“, sagt Haar. Die Vizepräsidentin erhofft sich zudem, diese Art von Lehrveranstaltungen künftig auch an anderen Fachbereichen etablieren zu können.

Veranstaltungen

Mär 9 2016
15:20

Kooperationsprojekte des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität beleuchten Rechtfertigungen des Tötens und der Gewalt

„Nous n’avons pas besoin de tuer…“ bei der Luminale 2016

FRANKFURT/OFFENBACH. Nach der erfolgreichen Kooperation im Rahmen der Luminale 2014 wird der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität auch in diesem Jahr bei dem internationalen Festival der Lichtkunst im Rhein-Main-Gebiet präsent sein. Er tut dies vom 13. bis 18. März in bewährter Zusammenarbeit mit der Stadt Offenbach. Kooperationspartner in diesem Jahr sind auch die Stadt Frankfurt, die Galerie Marion Meyer und inhaltlich insbesondere die Künstlerin Laura J Gerlach. Der Titel des diesjährigen Kooperationsprojekts lautet: „Nous n’avons pas besoin de tuer…“ („Wir haben es nicht nötig zu töten...“).

Der insgesamt dreiteilige Text – als Neon-Installation mit Sound von Laura J Gerlach – ist an drei Orten während der Luminale zu sehen: in Frankfurt bei der Galerie Marion Meyer in der Eichendorffstrasse und dem Lucae-Brunnen am Opernplatz sowie am Rathaus Offenbach. Die Eröffnung des Gesamtprojekts findet am Sonntag, 13. März, um 18 Uhr vor dem Rathaus Offenbach statt. Flankierend zu den Lichtkunst-Aktionen gibt es an den darauffolgenden Tagen eine Vernissage, ein Podiumsgespräch und einen wissenschaftlichen Vortrag.

„Nous n’avons pas besoin de tuer pour vivre!“ lautet der Schriftzug an der Galerie Meyer. Kombiniert wird dieses Zitat des international bekannten Designers Philipp Starck mit dem aus der Marseillaise stammenden Aufruf „Aux armes, citoyens“ („Zu den Waffen, Bürger“). Auf dem Brunnen des Frankfurter Opernplatzes ist eine Zeile der Deutschen Arbeiter-Marseillaise zu lesen: „für Freiheit, Recht und Brot“. An der Fassade des Rathauses in Offenbach schließlich steht: „Enrichissez-vous!“. Das Zitat wird François Guizot zugeschrieben, einem französischen Minister des 19. Jahrhunderts. Man kann es als „Bereichert euch!“ übersetzen. Dann folgt: „Eclairez-vous!, „Erhellt euch!“ oder „Klärt euch auf!“.

„Die inhaltliche Dimension des Themas zielt auf die grundlegende gesellschaftliche Frage, ob zu Zwecken des nicht nur Überlebens, sondern auch des Lebens getötet werden darf. Und ob es in unserer Gesellschaft erforderlich ist zu töten“, so die Künstlerin Laura J Gerlach. Um mögliche Rechtfertigungen für das Töten, die Todesandrohung und den Gebrauch von Waffengewalt geht es in den Beiträgen der Sprecher des Exzellenzclusters, Prof. Rainer Forst und Prof. Klaus Günther, und dem Podiumsgespräch unter Leitung der Cluster-Geschäftsführerin Rebecca Caroline Schmidt. Hier spannt sich der Bogen von der Frage, ob äußerste Gewaltanwendung im Sinne der „gerechten Sache“ legitim erscheint, über ein vermeintliches Selbstverteidigungsrecht von Bürgern bis zur klassischen Diskussion, ob der Staat sein Gewaltmonopol auch dazu verwenden darf, seinerseits, etwa bei der Todesstrafe, zu töten.

Das Podiumsgespräch am 15. März um 19.30 Uhr in der Galerie Marion Meyer trägt den Titel „‘Zu den Waffen?/!‘ – Angst im Rechtsstaat“. Das Podium wird über die Frage diskutieren, wie der Handel, Besitz und Umgang mit Waffen rechtlich geregelt ist und wie sich Recht und Wirklichkeit zueinander verhalten, um sich dann mit dem aktuellen Problem des in einigen Teilen der Bevölkerung zu beobachtenden steigenden Unsicherheitsgefühls auseinanderzusetzen. Wie kann und soll ein Rechtsstaat darauf reagieren, wie lässt sich verhindern, dass Kriminalitätsfurcht umschlägt in die Forderung, jeder solle sich am besten selbst und auch durch Bewaffnung selbst schützen?

In seinem Vortrag „Auf Leben und Tod. Über das (Un-)Recht zu töten“ wird der Rechtswissenschaftler Klaus Günther am 17. März um 19 Uhr im Fotografie Forum Frankfurt die Beobachtung in den Mittelpunkt stellen, dass fast jeder absichtliche Tötungsakt von einer rechtfertigenden Erzählung begleitet wird. Die Frage nach dem „Warum?“ sucht nach Gründen, aus denen sich irgendein Recht folgern ließe, das den Tod verständlich, gerechtfertigt erscheinen lässt. In archaischen Erzählungen kommt der Tod überhaupt nur in die Welt, weil eine Verfehlung bestraft werden muss. Blut muss mit Blut, Leben mit Leben vergolten werden. Explizit ist dieser mythische Zusammenhang heute noch in der Todesstrafe, und er spielt auch bei vielen kriegerischen Auseinandersetzungen eine Rolle, in denen es darum geht, ein tatsächliches oder vermeintliches Unrecht zu vergelten.

Das Programm im Überblick:

Sonntag, 13. März 2016, 18.00 Uhr: Eröffnung des Gesamtprojekts mit Prof. Dr. Rainer Forst vor dem Rathaus Offenbach, Berliner Straße 100, 63065 Offenbach am Main

Dienstag, 15. März 2016, 18.30 Uhr: Vernissage in der Galerie Marion Meyer, Eichendorffstrasse 70a, 60320 Frankfurt am Main

Dienstag, 15. März 2016, 19.30 Uhr: Podiumsgespräch „‘Zu den Waffen?/!‘ – Angst im Rechtsstaat“ mit Dr. Reinhard Müller (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Andreas Engels (C. W. Engels Waffen), Moderation: Rebecca C. Schmidt; Galerie Marion Meyer

Donnerstag, 17. März 2016, 19.00 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Klaus Günther: „Auf Leben und Tod. Über das (Un-)Recht zu töten“; Fotografie Forum Frankfurt, Braubachstraße 30-32

Laura J Gerlach lebt als freie Künstlerin und Fotografin in Frankfurt, Paris und New York. Sie studierte an der Goethe-Universität Kunstgeschichte und Design an der Rhein-Main-Hochschule in Wiesbaden. Rainer Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie. Klaus Günther bekleidet die Professur für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Das Projekt findet mit freundlicher Unterstützung der MainLicht GmbH statt.

Kontakt: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/luminale

Forschung

Mär 9 2016
13:01

Forscher aus Frankfurt und Kent erfolgreich bei Suche nach Wegen zur Überwindung von Resistenzen

Erste Schritte auf dem Weg zu einem neuen Krebsmedikament

FRANKFURT.Forscher der Goethe-Universität und der Universität von Kent (Großbritannien) haben den ersten Schritt auf dem Weg zu einer neuen Generation von Krebsmedikamenten gefunden, die in der Lage sind, Resistenzen gegen Wirkstoffe zu hemmen.

Mit seiner Forschung hat das internationale Team von Professor Jindrich Cinatl von der Goethe-Universität  und Professor Martin Michaelis von der Kent’s School of Biosciences den Weg zu maßgeschneiderten Medikamentenkombinationen geebnet, die die Wirksamkeit von Behandlungen insbesondere bei Patienten mit therapieresistenten Krebsarten steigern könnten.

Medikamentenresistenzen sind ein häufiger Grund für das Scheitern von Krebstherapien, und sie sind somit verantwortlich für den Tod vieler Patienten. Trotz großer Fortschritte bei der Behandlung von Krebs in den vergangenen Jahrzehnten kommt es noch immer vor allem dann zur Heilung, wenn der Krebs früh entdeckt und lokal behandelt wird in Form von chirurgischem Eingriff und Strahlentherapie. Haben sich die Krebszellen erst einmal im Körper verbreitet und Metastasen gebildet (sekundäre Tumoren), ist die Prognose düster: Die Überlebensrate nach fünf Jahren liegt dann bei unter 20 Prozent.

Deshalb werden dringend wirksame Medikamente gesucht, die die Chancen von Patienten mit metastasierendem Krebs systemisch verbessern helfen. Allerdings tragen viele Krebsarten Resistenzen in sich und reagieren schon vom Zeitpunkt der Diagnose an auf keinerlei Therapie, andere sprechen zunächst auf die Therapien an, dann aber werden die Krebszellen resistent.

Der wichtigste Resistenzmechanismus in Krebszellen ist wohl die Funktion so genannter ATP-binding cassette (ABC) Transporter. Dabei handelt es sich um Wirkstoffpumpen, die Krebsmedikamente aus Krebszellen hinaus transportieren. ABCB1 (auch multi-drug resistance-Gen 1 (MDR1) oder P-Glycoprotein genannt) ist die bedeutsamste unter ihnen. Frühere Versuche, auf ABCB1 abzuzielen als Teil einer Krebstherapie, sind jedoch gescheitert.

Ein wichtiger Grund dafür ist, dass ABCB1 an vielen Orten im Körper vorkommt, besonders aber an Gewebegrenzen wie am Übergang von Magen und Darm und von Blutbahnen und Gehirn. Das hat früher dazu geführt, dass Medikamente, die ABCB1 hemmten, nicht geeignet waren für das gewünschte Zusammenspiel  von Krebsmedikamenten  mit ABCB1 auf Krebszellen. Stattdessen wurde die Verteilung vieler verschiedener Wirkstoffe und Nahrungsbestandteile im Körper beeinflusst, was zu toxischen Nebenwirkungen führte.

Die hier präsentierte  Forschungsarbeit zeigt, dass gewisse Inhibitoren von ABCB1 (hergestellt  im Arbeitskreis von Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Goethe-Universität) auf besondere Weise mit dem ABCB1-vermittelten Transport bestimmter Krebsmedikamente zusammenspielen. Dies stellt einen ersten Schritt hin zur Entwicklung maßgeschneiderter Kombinationen von Krebsmedikamenten und ABCB1-Hemmern dar, die spezifisch die Ansammlung von Krebsmedikamenten in ABCB1-expremierenden Krebszellen hervorrufen, aber keinen Einfluss auf die Verteilung anderer Medikamente oder Nahrungsmittelbestandteile im Körper haben.

Außer Professor Michaelis und Professor Cinatl und ihren Mitarbeitern gehörten zum Team auch Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe-Universität), Professor Michael Wiese (Universität Bonn), Dr. Mark Wass (University of Kent) und Dr. Taravat Ghafourian (University of Sussex) und ihre Forschergruppen.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Cinatl wurde zusätzlich unterstützt vom Verein „Hilfe für krebskranke Kinder“ und ihrer Stiftung „Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder“.

Publikation: Substrate-specific effects of pirinixic acid derivatives on ABCB1-mediated drug transport, in: Oncotarget.

See here: http://www.impactjournals.com/oncotarget/index.php?journal=oncotarget&page=article&op=view&path[]=7345&author-preview=5o1

Erklärende Graphiken zum Download unter www.uni-frankfurt.de/60434613

Informationen: Prof. Dr. Jindrich Cinatl, Institut für Medizinische Virologie, Goethe-Universität Frankfurt; cinatl@em.uni-frankfurt.de; +49 69 6301 6409; Dr. Florian Rothweiler; f.rothweiler@kinderkrebsstiftung-frankfurt.de; +49 69 6786 6572.

Pressemitteilung in englischer Sprache: http://www.goethe-university-frankfurt.de/60434202/11

Veranstaltungen

Mär 4 2016
12:58

Das Land Hessen fördert „Aequitas“ des International Office der Goethe-Universität mit rund 587.000 Euro

Neues Projekt unterstützt internationale Studierende bei Studien- und Berufseinstieg

FRANKFURT. Die Goethe-Universität erhält vom Land Hessen rund 587.000 Euro für ihr neues Projekt „Aequitas – Kompetent in Studium und Beruf“, das sich insbesondere an internationale Studierende richtet. Zentraler Bestandteil des Projektes ist das Zertifikatsprogramm Kompass³ mit Kursen zu Sprache und Studium, Karriere und Beruf sowie zu interkulturellen und sozialen Aspekten, das ab dem Sommersemester 2016 für Studierende aus dem Ausland angeboten wird. „Die Goethe-Universität möchte mit Aequitas internationale Studierende beim Start ins Studium unterstützend begleiten, ihnen helfen Kontakte zu knüpfen und den Übergang ins Berufsleben erleichtern“, sagt Vizepräsidentin Prof. Tanja Brühl. Dies soll mit Workshops wie etwa „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“, Bewerbungstrainings und Schulungen zur Interkulturalität gelingen. Angesiedelt ist das Programm am International Office der Goethe-Universität, das gemeinsam mit dem neu eingerichteten „International Career Service“ im Studien-Service-Center sowie dem ebenfalls neu aufgebauten Arbeitsbereich „Diversity-Kompetenzen und Interkulturalität“ im Gleichstellungsbüro die Schulungen anbietet. Zusätzlich ermöglicht die Goethe-Universität den Studierenden von sogenannten Buddys im ersten Semester persönlich begleitet und so bei der sozialen Integration unterstützt zu werden.

Interessierte Studierende können sich vor Studienbeginn beim International Office für Kompass³ registrieren und ab Semesterstart kostenfrei die Workshops und Seminare besuchen. Bei erfolgreich abgeschlossener Teilnahme erhalten sie Zertifikate für ihren Lebenslauf. Konzipiert ist das Programm für die ersten drei Semester. Dabei werden nicht alle Weiterbildungsangebote wie etwa der Workshop „Assessmentcenter-Training“ vom Career Service neu entwickelt – bereits bestehende Programme werden jedoch erstmals in Kompass³ gebündelt. Zudem sind externe Kooperationspartner wie die Agentur für Arbeit und die Ausländerbehörde Frankfurt an dem Projekt beteiligt und bringen ihre Informationsangebote zum Thema Arbeitsmarkt oder Aufenthaltsrecht mit ein. Ein stetiger Austausch mit den Studierenden soll helfen, das Programm laufend an deren Bedürfnisse anzupassen.

Das Projekt der Goethe-Universität ist Teil eines Gemeinschaftsprojektes hessischer Hochschulen mit dem Titel „Potenziale nutzen. Hochschule – Integration – Arbeitsmarkt“. Dieses ist auf drei Jahre angelegt und wird mit insgesamt 6,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Damit soll der wachsende Fachkräftebedarf und die zunehmende Vielfalt von Lebensläufen Berücksichtigung finden. 

Informationsabend im April

Im April, am 25.04.2016, um 18 Uhr, lädt die Goethe-Universität zu einer Auftaktveranstaltung für das Kompass³-Programm in das Foyer des PA-Gebäudes ein, zu der alle interessierten internationalen Studierenden sowie Medienvertreter herzlich eingeladen sind. Neben der Vorstellung des Programms wird es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Internationale Studierende auf dem Arbeitsmarkt gesucht?!“ geben. Wir bitten interessierte Pressevertreter um Anmeldung unter: hanna.reuther@em.uni-frankfurt.de

Über das Kompass³-Programm informiert in Kürze die Webseite: www.uni-frankfurt.de/kompass

Informationen: Hanna Reuther, International Office, Goethe-Universität, Tel. (069) 798 79033; E-Mail: hanna.reuther@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mär 3 2016
16:08

Kooperation der Stiftung Datenschutz mit dem Forschungskolleg Humanwissenschaften und der Forschungsstelle Datenschutz der Goethe-Universität

Internationales Symposium zu Privatheit und Datenschutz in Europa und den USA

FRANKFURT. Wie wird Datenschutz in den USA gesehen? Und was bedeutet Privatheit in Frankreich? Zu diesen und weiteren spannenden Fragen lädt die Stiftung Datenschutz gemeinsam mit dem Forschungskolleg Humanwissenschaften und der Forschungsstelle Datenschutz der Goethe-Universität zu einem internationalen Symposium nach Frankfurt ein. Unter dem Titel „The Cultures of Privacy and Data Protection in the EU and in the U.S.” treffen sich über 120 Experten und Interessierte am Mittwoch (9. März) von 10.30 bis 17.30 Uhr auf dem Campus Westend, Renate-von-Metzler-Saal.

Zu den renommierten Referenten gehören u.a. Marc Rotenberg (Electronic Privacy Information Center), Henry Farrell (George Washington University) und William Gilles (Université Paris). Die Moderation übernimmt Scot W. Stevenson (Reuters). Hierzulande werden Themen wie Safe Harbor oder die europäische Datenschutz-Grundverordnung unter bürgerrechtlichen oder wirtschaftlichen Kategorien intensiv beobachtet und diskutiert. Aber wie ist es dies beispielsweise in den USA, einem Land, das datenintensive Unternehmen wie Facebook oder Google beherbergt? „Wir stellen große Mentalitätsunterschiede im Umgang mit persönlichen Informationen und Privatheit fest. Diese Differenzen finden sowohl in den digitalen Diensten, aber auch in der Rechtslage ihren Ausdruck“, sagt Frederick Richter, Vorstand der Stiftung Datenschutz. Die Bundesstiftung mit Sitz in Leipzig wird sich in diesem Jahr verstärkt kulturellen Unterschieden in Bezug auf Datenschutz und bei Fragen der Privatsphäre widmen.

Das Symposium wird tiefe Einblicke auf Privatheit und Datenschutz aus verschiedenen internationalen Perspektiven ermöglichen. Aus wissenschaftlicher Sicht sollen Anforderungen an Politik und Wirtschaft diskutiert werden. Auf Panels und in Vorträgen werden dazu hochrangige Referenten aus den USA, Frankreich, Deutschland, England, Estland und den Niederlanden sprechen. Kooperationspartner der Veranstaltung sind das Forschungskolleg Humanwissenschaften und die Forschungsstelle Datenschutz der Goethe-Universität Frankfurt (Main).

„Der Ort ist nicht zufällig gewählt. Hessen ist gewissermaßen das Geburtsland des deutschen Datenschutzes: Das Bundesland gab sich 1970 das erste Landesdatenschutzgesetz“, so Richter. Unterstützung bekommt die Stiftung in ihrem Vorhaben auch vom Begründer der Forschungsstelle Datenschutz und renommierten Datenschutzexperten Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Spiros Simitis: „Datenschutz ist nicht mehr nur national zu denken, man muss auch die internationale Perspektive einnehmen. Den Dialog zu suchen und die weltweiten Perspektiven abzubilden ist ein wichtiger Ansatz.“

Die Konferenz findet durchgängig in englischer Sprache statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldungen sind noch möglich unter event@stiftungdatenschutz.org. Twitter-hashtag: #Privacy2016

Die Veranstalter:

Die STIFTUNG DATENSCHUTZ wurde 2013 von der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Aufgabe der unabhängigen Einrichtung ist die Förderung des Privatsphärenschutzes. Hierzu bietet sie eine Plattform zur Diskussion und dient als Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Forschung. Ziel ist die Etablierung eines Dialog-forums, das Vorschläge für eine praxisgerechte und wirksame Datenpolitik entwickelt. Die STIFTUNG DATEN-SCHUTZ ergänzt als neutraler Akteur die Datenschutzaufsichtsbehörden in Bund und Ländern.

Das FORSCHUNGSKOLLEG HUMANWISSENSCHAFTEN ist ein Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. In Bad Homburg nahe Frankfurt gelegen ist es ein Ort der Reflexion, der Debatte und des Dialogs über die Prozesse der Veränderung unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung. Dazu lädt es Junior- und Senior-Wissenschaftler aus aller Welt und aus unterschiedlichen Disziplinen zur Forschung ein und beteiligt sich mit vielfältigen Veranstaltungen am Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Die FORSCHUNGSSTELLE DATENSCHUTZ an der Goethe-Universität führt Projekte aus dem Bereich des Datenschutzrechts, des Informationsrechts sowie zur IT-Sicherheit und zur Gestaltung der Informationsgesellschaft durch. Die Forschungsstelle wurde von Prof. Dr. Drs. h.c. Spiros Simitis ins Leben gerufen und wird geleitet von Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann, LL.M. (Georgetown Univ.) Die Einrichtung bietet die Möglichkeit zur Promotion, zur Durchführung gemeinsamer wissenschaftlicher und beratender Projekte sowie zu Gastaufenthalten aus dem Aus- und Inland.

Informationen: Frederick Richter, Stiftung Datenschutz, Tel: (0341) 58615555, E-Mail: richter@stiftungdatenschutz.org, www.StiftungDatenschutz.org; Iris Koban, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Tel. (06172) 13977-10, E-Mail: i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Anmeldung: event@stiftungdatenschutz.org; Twitter-hashtag: #Privacy2016

Hochschulpolitische Themen

Mär 3 2016
12:34

Deutliche Steigerung bei DFG- und EU-Mitteln

Goethe-Uni bei Drittmitteln weiterhin erfolgreich

FRANKFURT. Die Goethe Universität hat 2015 ihre Drittmitteleinwerbungen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und im Bereich der Europäischen Union weiter deutlich steigern können. Im Vergleich zum Vorjahr flossen von der DFG 73,7 Millionen € nach Frankfurt – ein Plus von fast 15 Prozent oder 9,5 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auch aus EU-Quellen erhielt die Goethe-Universität mehr Geld. Hier liegt der Zugewinn bei knapp 25 Prozent – eine Steigerung von 11,7 auf 14,5 Mio. Euro. Die Industriemittel wuchsen von 8,3 auf 12,2 Mio. Euro. Dagegen gingen aufgrund der gegenwärtigen Zinssituation Erträge aus rechtlich selbstständigen Stiftungen und aus Auftragsforschung zurück.

Auch das Gesamtergebnis der Drittmittel entwickelt sich positiv: Es stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 9 Mio. Euro auf 163,8 Mio. Euro. Rechnet man die Mittel aus der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) in Höhe von 18,7 Mio. Euro hinzu, erreicht die Goethe-Universität ein Gesamtergebnis von 182,6 Mio. Euro (Vorjahr: 181,9).

Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff: „Drittmittel sind eine wichtige `Währung´ für wachsende Forschungsstärke und Innovationskraft. Schön, dass unsere Wissenschaftler bei der DFG und in der EU immer erfolgreicher werden. Damit leistet die Goethe-Universität einen entscheidenden Beitrag, Stadt und Region zukunftsfähiger zu machen, zumal ein Großteil davon aus Berlin und Brüssel nach Frankfurt fließt.“

Sonstige

Mär 3 2016
12:14

„Goethe-Uni online“ ist Plattform für öffentlichkeitsrelevante Themen rund um die Hochschule

Start für Webmagazin der Goethe-Uni

FRANKFURT. Das neue Webmagazin „Goethe-Uni online“ schlägt mit tagesaktuellen Berichten, Analysen, Hintergründen und Nachrichten eine digitale Brücke in die Welt von Forschung und Lehre. Mit dem neuen Medium ist es ab sofort möglich, jederzeit und unkompliziert einen Blick in die Universität zu werfen: Was passiert in Studium, Lehre und Forschung? Was bewegt die Mitglieder der Universität, was passiert auf dem Campus? Woran arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität und wie tragen ihre Ergebnisse zum Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen bei?

„Wissenschaft findet nicht nur im Elfenbeinturm statt, sondern steht in unmittelbarem Kontakt mit vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Mit Goethe-Uni online bieten wir tagesaktuelle Einblicke in das, was hinter den Fenstern und Fassaden der Goethe-Universität geschieht. Wir laden dazu ein, die Goethe-Universität als Bürgeruniversität und öffentlichen – auch virtuellen – Ort zu entdecken“, sagte Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff.

Entstanden ist das Magazin in der Abteilung PR und Kommunikation. Dort laufen auch die redaktionellen Fäden zusammen: „Mit Goethe-Uni online zeigen wir die Universität als großes Netzwerk  mit vielen spannenden inhaltlichen Synapsen, die sich ständig erweitern – nach innen wie nach außen. Dazu passt, dass sich in das Magazin – Stichwort Multimedialität – problemlos alle gängigen digitalen Medien und Kanäle integrieren lassen. Die Goethe-Uni wird damit zum digitalen Nachrichtenanbieter“, sagte Pressesprecher Dr. Olaf Kaltenborn. Oliver Dziemba, Referent für Online-Kommunikation, ergänzt: „Bei der Entwicklung von Goethe-Uni online  stand eine möglichst einfache Bedienung und Orientierung im Mittelpunkt. Dank Mobiloptimierung ist das Magazin auch Smartphone-tauglich.“ 

Mehr unter www.aktuelles.uni-frankfurt.de