FRANKFURT. Beatrix Süß (*1971) ist die erste Aventis-Stiftungsprofessorin für Chemische Biologie im Fachbereich Biowissenschaften der Goethe-Universität. Süß studierte an den Universitäten Greifswald und Erlangen Biologie und wurde 1989 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zum Thema ›Analyse struktureller Änderungen im Tetracycline-Repressor‹ promoviert. Anschließend leitete sie eine Nachwuchsgruppe am Lehrstuhl für Mikrobiologie der FAU und habilitierte sich 2007 über regulatorisch aktive Ribonukleinsäure-Moleküle (RNA). Für diese Arbeiten erhielt sie den Emmy-Noether-Habilitationspreis der FAU. Mehrere Forschungsaufenthalte führten Süß an Universitäten im In- und Ausland, so an die Ruhr-Universität Bochum, die Universität Wien und die Yale University (USA).

In der kommenden Woche wird sich Süß nun mit Ihrer Antrittsvorlesung ›RNA Schalter – Neue Werkzeuge für die konditionale Genexpression‹ der interessierten Öffentlichkeit vorstellen,

am: Dienstag, dem 8. April 2008, um 17 Uhr
Ort: Hörsaal H2, Campus Riedberg, Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt.

Süß wird in diesem Rahmen über die strukturelle und funktionale Charakterisierung von RNA-Molekülen sprechen, die in Zellen regulatorische Funktionen ausüben können. Die Wissenschaftlerin arbeitet zum einen an der Entwicklung und Analyse synthetischer Schaltermoleküle, die für die konditionale Genexpression eingesetzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Selektion von RNA-Molekülen, die spezifisch mit Proteinen interagieren und damit deren Funktion beeinflussen. Ein weiteres Forschungsgebiet ihrer Arbeitsgruppe liegt in der Charakterisierung einer neuartigen Klasse von Regulatoren, den kleinen nicht-kodierenden RNAs. Hier arbeitet sie mit dem Bakterium Streptomyces coelicolor, welches als Antibiotika-produzierendes Bodenbakterium eine große biotechnologische Bedeutung hat.

Die Stiftungsprofessur in Chemischer Biologie geht auf die Zusammenarbeit der Goethe-Universität mit der Aventis Foundation zurück. Die Aventis Foundation fördert die Professur mit einer Summe von einer Million Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Aventis Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt und dient der Förderung von Projekten im gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Sie wurde 1996 als Hoechst Foundation gegründet und mit einem Stiftungskapital von 50 Millionen Euro ausgestattet. Im Jahr 2000 wurde die Stiftung in Aventis Foundation umbenannt.

Eine Pressekonferenz zur Einrichtung der Aventis-Stiftungsprofessuren – eine zweite wurde mit Prof. Jens Wöhnert besetzt – ist für den Vormittag des 5. Mai 2008 geplant. Wir werden hierzu gesondert einladen.

Informationen zur Professur:
Prof. Beatrix Süß, Aventis-Stiftungsprofessur für Chemische Biologie, Campus Riedberg, Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt. Tel: (069) 798-29785, suess@bio.uni-frankfurt.de

Informationen zum Stifter:
Eugen Müller, Geschäftsführender Vorstand, Aventis Foundation, Industriepark Höchst, Gebäude F 821, 65926 Frankfurt. Tel: (069) 3057256, eugen.mueller@aventis-foundation.org