​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Nov 28 2016
16:23

Goethe-Universität vergibt 600 Stipendien

Medieneinladung / Vergabefeier für Deutschlandstipendiaten

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Goethe-Universität ist eine der erfolgreichsten deutschen Hochschulen bei der Vergabe von Deutschlandstipendien an ihre Studierenden. Seit Beginn der Förderaktivitäten 2011 sind mehr als 2700 Studierende in den Genuss des mit 300 Euro monatlich dotierten Stipendiums gekommen.

Bei der feierlichen Stipendienvergabe

am Dienstag, 29. November 2016, 19 Uhr
im Festsaal des Casinos der Goethe-Universität, Campus Westend,
Nina-Rubinstein-Weg, 60323 Frankfurt

werden die Förderurkunden an die 600 neuen Stipendiaten überreicht.

Programm:

Begrüßung
Prof. Dr. Birgitta Wolff
Präsidentin der Goethe-Universität

Grußworte
Boris Rhein
Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst

Emmerich Müller
Förderer
Partner der B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA

„Freiräume, Motivation, Chancen – Was bewirkt das Deutschlandstipendium?“
Ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten im Gespräch mit Vizepräsident Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz

„Feinklang“
„Tequila“ von Chuck Rio

Übergabe der Stipendienurkunden
in der Mensa, EG, und im Renate von Metzler Saal, 1. OG

Persönliches Kennenlernen von Förderern und Stipendiaten
Empfang im Foyer und in der Mensa

Wir laden Sie herzlich ein, an der Feier teilzunehmen. Es besteht auch die Möglichkeit, mit Stiftern und Stipendiaten ins Gespräch zu kommen. Um Anmeldung wird gebeten bei Helga Ott, ott@pvw.uni-frankfurt.de

Informationen: Lucia Lentes, Abteilung Private Hochschulförderung, Präsidialbereich, Campus Westend, Tel. (069) 798 - 12756, E-Mail: lentes@pvw.uni-frankfurt.de

Forschung

Nov 23 2016
16:59

Zwei Sonderforschungsbereiche der Goethe-Universität für weitere vier Jahre gesichert

Mehrere Millionen für Hirnforschung und Biochemie

FRANKFURT. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verlängert zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) zu medizinischen Themen an der Goethe-Universität um weitere vier Jahre. Der SFB „Molekulare und zelluläre Mechanismen der neuronalen Homöostase“ in Kooperation mit der Universitätsmedizin Mainz erhält insgesamt rund 12 Millionen Euro. Der SFB „Redox-Regulation“, der bereits in die dritte Förderperiode geht, wird mit rund 8 Millionen Euro gefördert.

In dem SFB zur „neuronale Homöostase“ geht es um molekulare und zelluläre Prozesse, die es dem Gehirn ermöglichen, bei seinen vielfältigen Funktionen im Gleichgewicht zu bleiben. Neue Erkenntnisse sollen dazu beitragen, Krankheitsprozesse im Gehirn zu verstehen und neue Therapien zu finden. Konkret untersuchen die am SFB beteiligten Forscher unterschiedliche Klassen von Molekülen, die z.B. für die Kontrolle von Zell-Zell-Interaktionen und Signalprozessen relevant sind.

Neue Sprecherin des SFBs ist Prof. Amparo Acker-Palmer, Leiterin des Instituts für Zellbiologie und Neurowissenschaften an der Goethe-Universität und Fellow am Gutenberg Forschungskolleg der Universität Mainz. Stellvertretender Sprecher ist Prof. Heiko Luhmann, Leiter des Instituts für Physiologie an der Universitätsmedizin Mainz.

Ab 1. Januar 2017 werden eine Reihe erfahrener Neurowissenschaftler der Rhein-Main-Region den SFB und damit auch Rhine-Main Neuroscience Network (rmn2) verstärken. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss der Goethe-Universität und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit außeruniversitären Einrichtungen der Rhein-Main-Region wie den beiden Frankfurter Max Planck-Instituten für Biophysik und Hirnforschung. Gemeinsam bilden sie eine Schwerpunktregion der Hirnforschung in Deutschland.

Der SFB „Redox-Regulation“ untersucht Stoffwechsel- und Verbrennungsvorgänge in der Zelle, bei denen zwischen den Reaktionspartnern Elektronen übertragen werden. Grundlage ist der Gedanke, dass Veränderungen des Sauerstoffgehalts und die Bildung reaktiver Moleküle des Sauerstoffs, Stickstoffs und Schwefelwasserstoffs bzw. deren vielfältige Reaktionsprodukte lebenswichtige Zellfunktionen steuern und prägen.

Schwerpunkt der dritten Förderperiode ist die Prägung biologischer Systeme. Dazu gehört beispielsweise Identifikation geeigneter (Bio)Marker, an denen man solche Prozesse erkennen kann. Schwerpunkt sind Themen der Grundlagenforschung. Sie betreffen die komplexen biologischen Signalkommunikationskaskaden von Redox-Vorgängen sowie deren Verbindungen zum Stoffwechsel und die Produktion von Proteinen. Es wird aber auch untersucht, welche Möglichkeiten sich daraus für die Therapie ergeben. Mit seinem thematischen Ansatz möchte der Sonderforschungsbereich auch langfristig einen interdisziplinären Beitrag für benachbarte Fachdisziplinen leisten, in denen Redox-Vorgänge eine Rolle spielen. Dazu gehören die Herz-Kreislaufforschung, die Krebsforschung und die Neurologie.

Das Sprecherteam des SFBs sind Prof. Bernhard Brüne, Direktor des Instituts für Biochemie 1 und Prof. Ralf Brandes vom Institut für Kardiovaskuläre Physiologie.

Kontakt SFB 1080: Prof. Dr. Amparo Acker-Palmer, Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798 42563; Acker-Palmer@bio.uni-frankfurt.de.

Kontakt SFB 815: Prof. Dr. Bernhard Brüne, Institut für Biochemie I, Universitätsklinikum, Tel.: (069) 6301 7424, b.bruene@biochem.uni-frankfurt.de.

Forschung

Nov 23 2016
16:57

Im Dax und im MDax werden langfristige Vergütungen meist in bar und nicht in Aktien abgegolten, zeigt eine Studie von PwC und Goethe-Universität Frankfurt

Langfristvergütung bei deutschen Vorständen könnte nachhaltiger sein

FRANKFURT.Die Vorstands-Boni in Deutschland sind bisher nur unzureichend an den langfristigen Unternehmenserfolg geknüpft. Zu diesem Schluss kommt die neue Vergütungsstudie der Beratungsgesellschaft PwC in Kooperation mit der Frankfurter Goethe-Universität. Zwar handelt es sich bei rund 60 Prozent der Gesamtvergütungen für Dax- und MDax-Vorstände um leistungsabhängige Zahlungen – von denen wiederum mehr als die Hälfte langfristig ausgerichtet sind. Allerdings basieren die meisten dieser sogenannten „Long Term Incentives“ auf Cash- statt auf Aktienplänen. Das heißt: Mit der Auszahlung entkoppelt sich der Bonus automatisch von der Geschäftsentwicklung.

„Im internationalen Vergleich kann Deutschland damit als ein Sonderfall bezeichnet werden. Aus unserer Sicht wäre es zielführender, langfristige Boni in Form von Aktien des eigenen Unternehmens zuzuteilen – und die Vorstände durch entsprechende Klauseln anzuhalten, die Papiere auch tatsächlich über einen längeren Zeitraum zu halten, gegebenenfalls sogar über die Organtätigkeit hinaus. Dadurch würde sichergestellt, dass es im ureigenen Interesse der Vorstände ist, ihre Arbeit auch wirklich am nachhaltigen Erfolg des Unternehmens auszurichten“, so Remo Schmid, Mitautor der Studie und verantwortlicher Partner für Vergütungsfragen bei PwC in Deutschland.

CEOs verdienen fast doppelt so viel wie ihre Vorstandskollegen

Für die Studie analysierten PwC und die Goethe-Universität Frankfurt die Vergütungsstrukturen der Dax- und MDax-Unternehmen. Die Auswertungen zeigen, dass sich die Vorstandsvergütung 2015 im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich entwickelt hat: Im Median erhielt ein Dax-Konzernchef 5,6 Millionen Euro, ein Plus von gut 3 Prozent. Weitere Vorstandsmitglieder kamen auf 2,9 Millionen Euro, was ein Minus von 2 Prozent bedeutet. Im MDax verdienten die CEOs im Median 2,5 Millionen Euro, ihre Vorstandskollegen erhielten 1,3 Millionen Euro. Mit anderen Worten: Im „Blue Chip“-Barometer Dax werden die Topmanager mehr als doppelt so hoch bezahlt wie im Mittelstandsindex MDax. Und: Der durchschnittliche Konzernchef verdient im Schnitt knapp das Zweifache eines einfachen Vorstands.

Frauen sind noch stark unterrepräsentiert

Bemerkenswert langsam entwickelte sich der Auswertung zufolge der Anteil von Frauen in den Unternehmensspitzen. So waren gut 91 Prozent aller Vorstandsposten im Dax Ende 2015 noch immer von Männern besetzt – während es im MDax sogar rund 96 Prozent waren. Deutlich besser, aber noch immer nicht gut, sieht es in den Kontrollgremien aus: Im Dax waren 26 Prozent aller Aufsichtsratsmitglieder weiblich, im MDax 18 Prozent. „Bei vielen Unternehmen wäre ein diesbezüglicher Kulturwandel wünschenswert“, sagt Prof. Dr. Hans-Joachim Böcking, Mitautor der Studie und Professor an der Goethe-Universität Frankfurt. Immerhin: „Zumindest bei der Vorstands- und Aufsichtsratsgrundvergütung lassen sich weder im Dax noch im MDax geschlechterspezifische Unterschiede feststellen“, so Böcking.

Im Median erhielt ein Aufsichtsratsvorsitzender im Dax 2015 eine Gesamtvergütung von 311.000 Euro. Die Stellvertreter kamen auf 230.000 Euro, weitere Aufsichtsratsmitglieder auf 127.500 Euro. Deutlich niedriger lagen die Vergütungen im MDax. Hier ließen sich die Unternehmen ihren Chefaufseher im Median 183.500 Euro kosten, der Stellvertreter erhielt 121.500 Euro, die normalen Kontrolleure bekamen 75.000 Euro. Auffällig: Während die Grundvergütung bei den Aufsichtsräten im Schnitt bei rund zwölf Prozent der Dax- und MDax-Unternehmen angehoben wurde, ist die variable Vergütung weiterhin auf dem Rückzug: So gewährten 2014 noch vier von zehn Dax-Konzernen eine Form von variabler Bezahlung. 2015 waren es nur drei von zehn.

Link zum Interview mit Prof. Hans-Joachim Böcking und Remo Schmid: http://tinygu.de/3gcm

Pressekontakt: Sven Humann, PwC Presseabteilung, Tel.: (0211) 981 2188, E-Mail: sven.humann@de.pwc.com, www.pwc.de

Pressekontakt: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation, Pressesprecher der Goethe-Universität, Tel.: 069/798-13035, E-Mail: kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

Über PwC: PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.468 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

Über die Goethe-Universität: Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. Lebendig, urban und weltoffen besitzt sie als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. 1914 als erste Stiftungsuniversität Deutschlands von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute mit fast 47.000 Studierenden die drittgrößte Universität Deutschlands. In einem gemeinsamen Projekt haben die Professur für Betriebswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftsprüfung und Corporate Governance, unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Hans-Joachim Böcking, und PwC die Vergütungsstudie 2016 erarbeitet.

Die Studie im Wortlaut: http://www.accounting.uni-frankfurt.de/de/professoren/professur-boecking/aktuelles.html

Veranstaltungen

Nov 22 2016
17:49

Hochkarätige Experten sprechen über Steuergerechtigkeit

Medieneinladung / Diskussionsveranstaltung zur Steuermoral

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Hessische Ministerium der Finanzen und die Bürger-Universität der Goethe-Universität Frankfurt laden Sie am Montag der kommenden Woche zu einem Podiumsgespräch zum Thema „Steuermoral – zwischen Bürgertugend und totaler Kontrolle des Staates“, ein.

Nach einem Grußwort von Universitätspräsidentin Professorin Dr. Brigitta Wolff und einem Vortrag von Hessens Finanzstaatssekretärin Dr. Bernadette Weyland diskutieren gemeinsam mit der Staatssekretärin und Moderator Manfred Köhler (FAZ), Professor Dr. Bernhard Emunds (Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen Frankfurt a. M.), Professor Dr. Michael Hommel (Goethe-Universität Frankfurt a. M.), Professor Dr. Philipp Lamprecht (Goethe-Universität Frankfurt a. M.) sowie Professor Dr. Christoph A. Schaltegger (Universität Luzern) grundsätzliche Fragen, die im Verhältnis zwischen dem Staat und seinen Bürgern, den Begriff der Steuermoral betreffen.

Die Veranstaltung findet statt am

Montag, den 28. November 2016, ab 19.00 Uhr,
im Präsidiumsgebäude der Goethe-Universität (Foyer),
Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung!

Mit freundlichen Grüßen

Ralph-Nicolas Pietzonka                                      
Pressesprecher Finanzministerium   

Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher Goethe-Universität      

Sonstige

Nov 21 2016
12:41

Zentrale Räume am Campus Riedberg – Übernahme des GSI-Schülerlabors

Schülerlabore der Goethe-Uni gründen das GoetheLab-Zentrum

FRANKFURT.Schülerlabore gibt es an der Goethe-Universität seit vielen Jahren – vor allem im Bereich der Naturwissenschaften. In verschiedenen Instituten und Abteilungen sind sie gut etabliert und als außerschulische Lernorte sehr nachgefragt. Nun gibt es außerdem noch ein zentrales Schülerlabor, in dem vor allem interdisziplinäre Projekte angeboten werden. Dass dieses GoetheLab-Zentrum durch Umbau einiger Laborräume im Werkstattgebäude am Campus Riedberg eingerichtet werden konnte, ist der großzügigen Spende eines ehemaligen Studenten der Goethe-Universität aus China zu verdanken. Der junge Unternehmer Yi Shi, Gründer und Unternehmer einer Holding, deren Kerngeschäft im Digitalen Marketing liegt, gründete eigens für diesen Zweck die Yi-Shi-Innovationsstiftung. Mittelfristig wird auch das von der Adolf Messer Stiftung geförderte bestehende Physiklabor ganz in die Werkstattzentrale umziehen.

Zwischen den Gebäuden der Physik und denen der Geowissenschaften liegt die Werkstattzentrale. Hier waren bis vor kurzem noch Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung untergebracht – provisorisch, bis sie in die eigenen Räume umziehen konnten. Die inzwischen frei gewordenen Räumlichkeiten sollen künftig die Anlaufstelle für Schulklassen werden. Doch bevor es soweit ist, sind einige Umbauten erforderlich. „Für die Nutzung durch Schulklassen gelten andere Sicherheitsvorschriften und Notwendigkeiten als für die rein wissenschaftliche- Nutzung der Räume“, erklärt Prof. Arnim Lühken, der das zentrale Schülerlabor derzeit kommissarisch leitet.

Ziel ist es, dass das neue zentrale Schülerlabor von unterschiedlichen Fachbereichen gemeinsam bespielt wird. Interdisziplinäre Angebote gab es bisher auch schon, aber immer wieder musste man nach geeigneten Räumlichkeiten Ausschau halten. Die Fachlabore sind meist versteckt und schwierig zu finden, zudem bringen die jungen Besucher oft Unruhe ins Haus, die den Forschungsbetrieb stören kann. Aus interdisziplinärer Perspektive soll den Schülern vermittelt werden, dass es unterschiedliche Sichtweisen auf ein und dasselbe Problem gibt. Derzeit gibt es zum Beispiel ein Modul zum Thema „Biomechanik – Wie bewegt sich der Mensch?“, bei dem Sportwissenschaftler, Biologen und Physiker kooperieren. Beim Thema „E-Mobilität – Autos an die Steckdose?“ nähern sich die Teilnehmer aus der Perspektive der Soziologie, der Chemie und der Physik. Weitere Module tragen den Titel „Wege ins Stadtgrün – Wohin geht’s?“ (Kunst, Geographie, Biologie), „Biotreibstoffe – Vom Feld in den Tank?“ (Geographie, Chemie, Biologie) oder „Datenmobilität und Crowdsourcing - (Geo)Informatik und Gesellschaft in fachübergreifender Perspektive“ (Geographie, Geoinformatik, Politik). Die Module können als Paket gebucht werden oder auch als einzelnes Angebot.

Die erste Disziplin, die in die Werkstattzentrale einzieht, ist die Strahlenphysik. Ein Glücksfall für die Schülerangebote der Goethe-Universität: Das GSI-Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt führt sein eigenes Schülerlabor nicht fort und hat das Laborinventar der Goethe-Universität überlassen. Dr. Axel Gruppe, der das Schülerlabor in Darmstadt seit 2003 mit aufgebaut und betrieben hat, setzte sich sehr für den Umzug nach Frankfurt ein. Gruppe, der am Riedberg-Gymnasium den Fachbereich Naturwissenschaften leitet, kommt ins Schwärmen, wenn er über die Möglichkeiten spricht, die das Labor für die Vermittlung atom- und kernphysikalischer Inhalte bereithält. Rund 20.000 Schüler hätten das Labor in den zehn Jahren seines Bestehens besucht – quer durch sämtliche Schularten. „Das ist ein wichtiges Angebot in einem Bereich, in dem die Schulen üblicherweise nicht gut ausgestattet sind“, so Gruppe. So gebe es z.B. kaum eine Schule, die ein Gerät zur hochauflösenden Gammaspektroskopie verfüge. Je nach Wissensstand können die Klassen zwischen einem „Experten-“ oder einem „Basic Labor“ wählen. Gruppe hat selbst an der Goethe-Universität studiert und wurde am hiesigen Institut für Kernphysik promoviert, die Doktorarbeit hatte er bei GSI erstellt. Gruppe freut sich, künftig wieder mehr an seiner Alma Mater sein zu können. Als die Schließung des Schülerlabors hätten viele Schulen bestürzt reagiert: „Bei vielen gehört das zum jährlichen Programm.“ Für sie gibt es gute Nachrichten. Sie müssen nur nach Frankfurt fahren statt nach Darmstadt.

Das großzügige Geschenk von 300.000 Euro, das Yi Shi seiner Alma Mater machte, kam genau zum richtigen Zeitpunkt: Damit konnte nicht nur der Umbau in Angriff genommen werden; das Geld soll auch dafür verwendet werden, eine halbe Stelle für die fachliche Betreuung des GoetheLab-Zentrums finanzieren zu können. Bislang liefen die Schülerlabore, die ohnehin auf Drittmittel angewiesen sind, vor allem durch viel Eigeninitiative der Institute und Abteilungen und durch den Einsatz studentischer Hilfskräfte.

Das Physiklabor, das später ebenfalls in die Werkstattzentrale umziehen soll, bietet etwa ein Dutzend verschiedene Themen für ganze Klassen an, bisher kommen jährlich etwa 1.500 Schüler. Und auch das Goethe-Schülerlabor Chemie und das BioLab bekommen hier künftig zusätzlichen Raum für Experimentierangebote. Denn die Nachfrage ist groß: Laut Armin Lühken, Prof. für Chemie-Didaktik, haben allein im ersten Halbjahr 2016 schon mehr als 1500 Schüler am Goethe-Schülerlabor Chemie teilgenommen.

Kontakt und Informationen: Prof. Dr. Arnim Lühken, Institut für Didaktik der Chemie, Telefon +49 (0)69 798 29446; E-Mail: luehken@chemie.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Nov 18 2016
12:39

Öffentliche Vortragsreihe des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien (IZO) der Goethe-Universität

Mobilitätsformen im globalen Ostasien

FRANKFURT.Das Frankfurter Interdisziplinäre Zentrum für Ostasienstudien (IZO) veranstaltet im Wintersemester eine Vortragsreihe zum Thema „Politics of Mobility in Global East Asia“. Der gleichnamige neue Forschungsschwerpunkt am Zentrum konnte nationale und internationale Experten gewinnen, zu den Themen „Mobility of Population and Memory“ an der Goethe-Universität zu referieren. Dabei geht es einerseits um die Mobilität von Menschen, aber auch von materiellen und immateriellen Objekten wie wirtschaftlichem Austausch und Ideentransfer. Die öffentliche Vortragsreihe in englischer Sprache beleuchtet Mobilität in unterschiedlichen regionalen Kontexten aus verschiedensten disziplinären Perspektiven – angefangen von Pflegemigration über die theoretische Verortung der Remigrationsforschung bis hin zur Rückführung von Migranten aus der Europäischen Union.

Zum Auftakt spricht Speranta Dumitru, assoziierte Professorin für Politikwissenschaft an der Université Paris Descartes & Centre de recherche sur les liens sociaux (Cerlis), Centre national de la recherche scientifique (CNRS), zum Thema „Care Drain, Filipina Migrants and the White Woman’s Burden”

am 23. November (Mittwoch) ab 12 Uhr c.t
im Juridicum, Raum 718, Campus Bockenheim, Goethe-Universität.

Obwohl 71 Prozent der philippinischen Migrantinnen in OECD-Ländern einen Hochschulabschluss haben, werden sie in Publikationen zu Gender und Migration meist als Hausangestellte dargestellt, ohne auf ihr Qualifikationsniveau einzugehen. Am Beispiel der philippinischen Hausangestellten wird die Politikwissenschaftlerin die Theorie des „Care Drain“ veranschaulichen, dabei geht es um den durch Abwanderung verursachten Schwund von Pflegekräften bzw. medizinischem Fachpersonal in den Herkunftsländern. Die Referentin geht davon aus, dass westeuropäische Frauen in der innerfamiliären Aufgabenverteilung weiterhin „Caregiver“ für Kinder und Alte sind. Und indem sie diese Arbeiten philippinischen Frauen überlassen, tragen diese Europäerinnen eine Mitverantwortung für den „Care Drain“, so die Auffassung von Speranta Dumitru. Sie untersucht anhand von Daten die Wanderungsbewegungen aus den Philippinen und problematisiert, inwiefern der „Care Drain“ eine Folge von eurozentrischen und stereotypisierenden Perspektiven ist.

Die weiteren Termine im Überblick:

12. Dezember, Campus Bockenheim, Juridicum, Raum 718, 12.15-13.45
Prof. Dr. Jean-Pierre Cassarino, Institut de Recherche sur le Maghreb Contemporain, Tunis
Return Migration: Critical Sociological and Political Challenges for the Scholarship

12. Dezember (Evening lecture), Campus Westend, Casino, Raum 1.802, 18.15-19.45
Prof. Dr. Jean-Pierre Cassarino, Institut de Recherche sur le Maghreb Contemporain, Tunis
The EU Readmission System Uncovered: A New Analytical Perspective

25. Januar 2017, Campus Bockenheim, Juridicum, Raum 718, 12.15-13.45 (geplant)
Prof. Dr. Astrid Erll, Abteilung Neue Englischsprachige Literaturen und Kulturen (NELK), Goethe-Universität Frankfurt
Travelling memory

Informationen: Ruth Achenbach, Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798 -23284, E-Mail: achenbach@em.uni-frankfurt.de, das komplette Programm ab 30. November unter: http://www.uni-frankfurt.de/43866205/veranstaltungen

Sonstige

Nov 18 2016
12:38

Laut aktuellem Times Higher Education-Ranking zählt die Hochschule in Sachen „Employability“ zu den 50 besten der Welt und drei besten in Deutschland

Ranking: Goethe-Uni bietet hervorragende Karrierechancen

FRANKFURT.Die Goethe-Universität ist laut aktuellem Times Higher Education-Ranking mit Blick auf die Karrierechancen ihrer Absolventen („Employability“) weiterhin eine der 50 besten Universitäten der Welt und eine der drei besten in Deutschland. Insgesamt befinden sich neun deutsche Hochschulen unter den besten 100. Damit belegt Deutschland im Ländervergleich den dritten Platz hinter Großbritannien (11) und den USA (37). Im Rahmen dieser jährlich stattfindenden Untersuchung werden jeweils 2.500 Personalmanager internationaler Unternehmen aus 20 Ländern befragt. Die Manager erklärten, was sie sich von hervorragenden Absolventen versprechen und in welchen Universitäten sie international die aus ihrer Sicht fähigsten Absolventen vermuten.

Universitätspräsidentin Birgitta Wolff sagte: „Es freut uns sehr, dass die Absolventen der Goethe-Universität national wie international einen so guten Ruf genießen. Sie profitieren zum einen von der guten Ausbildung, zum anderen aber auch davon, dass in Frankfurt viele führende internationale Unternehmen vor Ort sind und unsere Absolventen einstellen.“

Veranstaltungen

Nov 18 2016
12:34

Nächster Vortrag in der Reihe „Woher kommt der Mensch?“ im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“

Zur genetische Herkunft der Europäer

FRANKFURT.Haben Einwanderer aus dem Nahen Osten dafür gesorgt, das sich zu Beginn der europäischen Jungsteinzeit Wildbeuter-Gesellschaften zu frühen Ackerbauern entwickelten? Oder beschleunigten innovative Technologien sowie domestizierte Pflanzen und Tiere diesen Übergang? Um der genetischen Herkunft der frühen Europäer nachzugehen, wurde mittlerweile das Genom von knapp 300 prähistorische Individuen untersucht. Welche Schlüsse man daraus ziehen kann, darüber berichtet Dr. Wolfgang Haak vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte (Jena) in seinem Vortrag „Zur genetische Herkunft der Europäer: Migration und Anpassung in der Vorgeschichte“

am 23. November (Mittwoch) um 19.30 Uhr
im Hörsaal, Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, Georg-Voigt-Straße 14-16

Der Vortrag findet statt im Rahmen der interdisziplinäre Vortragsreihe „Woher kommt der Mensch? Ein neuer Blick auf Homo sapiens“. Sie wird veranstaltet von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität und durch die Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG finanziert. Die Moderation an diesem Abend übernimmt Dr. Christine Hertler, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Heute lässt sich mit Hilfe genetischer Analysen prähistorischer Skelette rekonstruieren, inwieweit Kulturwechsel im archäologischen Befund rein kulturell zu verstehen sind oder ob auch Bevölkerungswechsel zugrunde liegen. An der Schnittstelle von Genetik, Archäologie, Anthropologie, Linguistik und Medizin analysiert Haak, der Anthropologie, Vor- und Frühgeschichte und Paläontologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studierte, die genetischen Daten früherer menschlicher Populationen. Haak, der heute die Forschungsgruppe Molekulare Anthropologie am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte leitet, forschte nach seiner Promotion in Mainz von 2006 bis 2015 am Australian Centre for Ancient DNA in Adelaide.

In der gesamten Vortragsreihe berichten international renommierte Wissenschaftler über die atemberaubenden Fortschritte, die sich in allen die Evolution des Menschen betreffenden Disziplinen abzeichnen. Das ermöglicht ganz neue Antworten auf die große Frage nach dem, was uns ausmacht. Evolution wird nicht länger nur als „Survival of the Fittest“ in Bezug auf körperliche Anpassung, Kraft und Geschicklichkeit angesehen werden. Vielmehr wirkt sich die Funktionslogik von Selektion und Anpassung auch auf Verhaltensweisen wie Kooperation und Altruismus aus. All diese Perspektiven tragen bei zu einem neuen, integralen evolutionären Selbstverständnis des Menschen – und seiner Welt.

Weitere Termine und Themen im Überblick:

14. Dezember 2016, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
Lob der Lüge. Zur Evolution von Intelligenz
Prof. Dr. Volker Sommer, University College London
Moderation: Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität

18. Januar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
The Skin of Homo sapiens: the Evolution of our Interface with the World
Prof. Dr. Nina Jablonski, Pennsylvania State University, State College
Moderation: PD Dr. Ottmar Kullmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt

25. Januar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
Jäger und Künstler: Warum der Neandertaler ausstarb und die Kunst entstand
Prof. Dr. Nicholas J. Conard, Eberhard Karls Universität Tübingen
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität

8. Februar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
Ständchen, Schlaflied oder Kriegsgeschrei? Theorien zum Ursprung der Musik und ihrer Funktion für den Menschen
Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität

15. Februar 2017, Senckenberg-Naturmuseum, Senckenbergallee 25, 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen
Ein neuer Blick auf Homo sapiens – die Zukunft des Menschen
Moderation: Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gesprächspartner: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt; PD Dr. Miriam N. Haidle, Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler, Hochschule Ignatianum, Krakau; Prof. Dr. Annette Kehnel, Universität Mannheim

Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr, bis auf die abschließende Podiumsdiskussion, die um 19 Uhr startet. 

Informationen: Dr. Julia Krohmer, Stab Wissenschaftskoordination, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Tel. (069)7542-1837, E-Mail: jkrohmer@senckenberg.de, Programm in Internet: www.senckenberg.de/woherkommtdermensch

Veranstaltungen

FRANKFURT/BAD HOMBURG„Gehört der Islam zu Deutschland?“, fragt die Frankfurter Ethnologieprofessorin Susanne Schröter zu Beginn ihres neuen Buches „‘Gott näher als der eigenen Halsschlagader‘. Fromme Muslime in Deutschland“ (erschienen im Campus-Verlag 2016). Am Ende schreibt sie: „Für mich als Wissenschaftlerin lautet die Antwort eindeutig ‚ja‘.“ Dieses Fazit zieht sie, nachdem sie mehrere Jahre in einer deutschen Stadt das Leben gläubiger Muslime untersucht hat: durch teilnehmende Beobachtung in den Moscheegemeinden, durch Interviews und Gespräche mit einzelnen Gemeindemitgliedern und deren Familien sowie durch Hintergrundrecherchen über Debatten, Programme und Positionen, die in den Medien seit 2011 diskutiert wurden.

Zum Gespräch mit Susanne Schröter über ihre Untersuchung in muslimischen Gemeinden in Deutschland lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften sehr herzlich ein:

Dienstag, 22.11.2016, 19.00 Uhr. Forschungskolleg Humanwissenschaften (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe)

Eröffnet wird der Abend vom Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Matthias Lutz-Bachmann. Lothar Bauerochse, Hörfunkredakteur der Kirchen- und Religionsredaktion im Hessischen Rundfunk, wird das Gespräch moderieren.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt zur neuen Reihe „Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: …“  Das Kolleg möchte damit wissenschaftliche Bücher in der Öffentlichkeit bekannt machen und zur Diskussion stellen. Denn wissenschaftliche Bücher – besonders Monographien, die sich einem einzigen Gegenstand widmen – sind zumeist das Ergebnis jahrelangen Forschens, Reflektierens und Schreibens. Den Weg zu einer breiteren Leserschaft finden sie oft nur schwer. Daher wird das Kolleg in regelmäßigen Abständen Neuerscheinungen von Wissenschaftlern der Rhein-Main-Universitäten vorstellen und die Autorinnen und Autoren dazu einladen, über ihr Buch, dessen Hintergründe sowie die Fragen, die sie zu diesem Werk motivierten, zu sprechen. Die Gesprächsreihe wird von Matthias Lutz-Bachmann, dem Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, geleitet.

Anmeldung zum Gespräch mit Susanne Schröter: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel.: 06172-13977-0

Kontakt:  Iris Koban (Geschäftsführung), email: i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Tel.: 06172-13977-10
Beate Sutterlüty (Fellowprogramm und Wissenschaftskommunikation), Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Tel.: 06172 13977-15

Sonstige

Nov 16 2016
15:17

Neues Kunstwerk wird am Freitag, 18. November, in Anwesenheit der Künstler installiert.

Medieneinladung / „Hippocampus“: Spektakuläre Skulptur kommt auf den Campus Westend

FRANKFURT.Der Hippocampus ist eigentlich eine Struktur im Mittelhirn. Beim Kunstwerk soll sie an das das episodische Gedächtnis, die Reflektion der Vergangenheit und die Imagination zukünftiger Ereignisse erinnern. Die fünf Meter hohe Skulptur der Künstler Dolores Zinny und Juan Maidagan wird eine spiralförmig auseinandergezogene und abstrahierte Version der biologischen Hippocampus-Form.

Der Bronzeguss mit einer inwendigen Konstruktion aus Edelstahl wird am kommenden Freitag in Anwesenheit der Künstler auf dem Betonfundament mit grünen Glas-Einschlüssen befestigt. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, dem ungewöhnlichen Kunst-Event beizuwohnen. Die Künstler stehen für Nachfragen zur Verfügung.

„Hippocampus“: Freitag, 18. November, 14.00 Uhr, zwischen IG-Farben-Haus und Casino (auf der Wiese neben dem Wasserbassin).

Weitere Informationen: Esref Yavuz, Leiter Abteilung Planen und Bauen, Bereich Immobilienmanagement, Goethe-Universität. Tel. 069/798-13871; E-Mail: yavuz@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Nov 16 2016
15:14

Am 21. November macht die Bürger-Universität den Realitätscheck mit der Krimireihe „Tatort“

Verdrängen Klischees die kriminalistische Wirklichkeit?

FRANKFURT.Derdurchschnittliche Tatortkommissar ist alleinstehend, sozial isoliert, arbeitssüchtig und eigenbrötlerisch. Er isst gerne Currywurst mit Pommes und hat einen Freundeskreis, der aus Kollegen und Kneipenwirt besteht. Bevor der Kommissar, meist mitten in der Nacht, am Tatort ankommt, hat die Spurensicherung schon die wichtigsten Informationen gesammelt. Sind all dies Klischees oder ist es die Wirklichkeit im Polizeialltag? Von welchen Stereotypen lebt die Tatortreihe? Was ist realitätsgetreu und was bleibt fiktional? Wie arbeiten reale Ermittler im Vergleich zu Tatortkommissaren?

Diese und weitere Fragen stehen am Montag, 21. November, im Mittelpunkt des Realitätschecks mit Deutschlands beliebtester Krimireihe zu dem die Goethe-Universität gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt interessierte Bürgerinnen und Bürger einlädt.Expertinnen und Experten sowohl aus der realen Polizei- und Ermittlungsarbeit als auch aus dem Filmgenre diskutieren auf dem Podium: Rechtsmediziner Prof. Marcel A. Verhoff von der Goethe-Universität, Tatort-Regisseur Markus Imboden und Kriminalkommissarin und Krimiautorin Nikola Hahn. Die Moderation übernimmt Petra Boberg von hr-iNFO.

Der reale Tatort. Verdrängen Klischees die kriminalistische Wirklichkeit?
Montag, 21. November 2016, 19.30 Uhr
Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Der Eintritt ist frei.

Kooperationspartner der Diskussionsreihe sind: Stadtbücherei Frankfurt und hr-iNFO.
 
Weitere Abende der Diskussionsreihe zum Thema „Tatort-Forschung“ sind:

5. Dezember 2016: Kommissar Hightech. Wie die moderne Forensik die Ermittlungsarbeit verändert?

12. Dezember 2016: Kriminalstatistiken klären auf. Wovor müssen wir wirklich Angst haben?

Das Programmheft der Bürger-Universität im Web: www.buerger.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Nov 15 2016
17:52

Letzte Führung in diesem Jahr. Campus Riedberg, 18. November

Wissenschaftsgarten: Unterstützung für Forschung und Lehre

FRANKFURT.Prof. Georg Zizka, Susanne Pietsch und Robert Anton laden alle Interessierten zur letzten Führung durch den Wissenschaftsgarten in diesem Jahr ein. Die Führung stellt Projekte aus Lehre und Forschung und die zugehörigen Pflanzen vor. Der Wissenschaftsgarten unterstützt die beiden Säulen der Universität beispielsweise durch die Kultur von hunderten von Mais-Pflanzen, die für ein Praktikum an einem bestimmten Tag zur Verfügung stehen müssen. Ein anderer Fall ist die Bereitstellung von Material bestimmter Arten für Praktika mit weit über 200 Studierenden. Für die Forschung werden Pflanzen unter genau definierten Bedingungen gehalten oder für ganz spezielle Untersuchungen kultiviert.

Was?             Lehre und Forschung im Wissenschaftsgarten

Wann?          18. November, 15.00 Uhr (geänderte Anfangszeit wegen früher Dunkelheit)

Wo?               Wissenschaftsgarten auf dem Campus Riedberg,

Max-von-Laue-Straße 13, 60438 Frankfurt,

Treffpunkt am Eingang

Anfahrt: www.uni-frankfurt.de/51838989/InformationenAnfahrt

Weitere Informationen: Susanne Pietsch, 069/79842116, s.pietsch@bio.uni-frankfurt.de

Forschung

Nov 14 2016
14:06

Erstmals fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Nachwuchswissenschaftler in einem filmwissenschaftlichen Schwerpunkt

Neues Graduiertenkolleg an der Goethe-Universität: „Konfigurationen des Films“

FRANKFURT.An der Goethe-Universität wird im Laufe des nächsten Jahres das erste Graduiertenkolleg mit einem filmwissenschaftlichen Schwerpunkt entstehen. Dies gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute bekannt. In dem Kolleg mit dem Titel „Konfigurationen des Films" erforschen ab 2017 zwölf Doktoranden und Doktorandinnen und zwei Post-Doktoranden, wie sich die Filmkultur im Zeichen der fortschreitenden Digitalisierung auf verschiedenen Gebieten verändert.

Die Filmkultur der Gegenwart wird oft als „post-kinematografische Epoche“ charakterisiert. Dazu der Frankfurter Filmwissenschaftler Prof. Vinzenz Hediger, der auch Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs sein wird: „Von der öffentlichen Vorführung im Kino hat sich der Film immer mehr entfernt. Und das ist besonders auf die Ausbreitung der digitalen Plattformen zurückzuführen; es entwickeln sich neue Formen, und diese filmischen Formen stiften neue Muster der Erfahrung.“ Der Film spielt inzwischen im Theater, in der bildenden Kunst und der Musik eine neue Rolle. Dazu Hediger: „Er diffundiert in andere Künste und weitere Lebensbereiche, dort dient er immer mehr als Stoff und Referenz. Diese zunehmende Präsenz filmischer Bilder und Formate in allen Lebensbereichen stellt auch eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung dar.“

Das DFG-Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“ will diese Herausforderung annehmen und in interdisziplinärer Perspektive die aktuellen Wandlungen des Films sowie sein Eindringen in die anderen Künste und weitere Lebensbereiche untersuchen. Dabei geht es sowohl um die historischen wie auch um die systematisch-vergleichenden Perspektive; außerdem sollen digitale Methoden der Filmanalyse und der Datengewinnung im Netz verwendet werden, mit denen zum Beispiel die Verbreitung neuer Formate des Films über Plattformen wie youtube oder Vimeo verfolgt werden können.

Das Graduiertenkolleg profitiert von der erfolgreichen Kooperation zwischen der Goethe-Universität und dem Deutschen Filminstitut, die gemeinsam den Masterstudiengang „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“ anbieten, sowie von weiteren Verbindungen mit Kulturinstitutionen im Rhein-Main-Gebiet. Das Graduiertenkolleg baut überdies auf den für Frankfurt ebenfalls profilbildenden, interdisziplinären Masterstudiengang „Ästhetik“ auf, an dem alle an dem Graduiertenkolleg mitwirkenden Fächer sowie die Kunstgeschichte beteiligt sind.

Zwölf Doktorandinnen und Doktoranden sowie zwei Post-Docs, die sich im Rahmen des Graduiertenkollegs um ein DFG-Stipendium bewerben können, werden ab 2017 mit ihrer Forschung beginnen. Betreut und begleitet werden sie von 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von sechs Hochschulen: der Goethe-Universität, der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Johannes Gutenberg Universität Mainz, der Universität Mannheim und der Philipps Universität Marburg. Beteiligt sind neben Filmwissenschaft und Medienwissenschaft auch die Theaterwissenschaft, die Philosophie, die Musikwissenschaft, die Literaturwissenschaft und die Soziologie. Das Kolleg hat eine internationale Ausrichtung und kooperiert insbesondere mit den Universitäten Yale (New Haven, USA) und Concordia (Montreal, Kanada). Die Fördersumme beträgt für die erste Förderphase von 2017 bis 2022 rund 3,3 Mio. Euro.

Zum Studienprogramm gehören Ringvorlesungen und Veranstaltungsreihen unter anderem im Rahmen der b3, Biennale des bewegten Bildes, und im Kino des Deutschen Filmmuseums, bei denen die Themen und Fragestellungen des Kollegs öffentlich diskutiert werden und die sich im Sinne der Bürgeruniversität auch an breiteres Publikum richten werden.

Informationen: Prof. Dr. Vinzenz Hediger, Institut für Theater, Film, Medien, Campus Westend, Telefon (069) 798-32079, E-Mail: hediger@tfm.uni-frankfurt.de

 

Veranstaltungen

Nov 14 2016
10:45

Frankfurter „Tag der Rechtspolitik“ 2016 zu 70 Jahren Hessische Landesverfassung

Die unbekannte Verfassung

FRANKFURT.Der Frankfurter „Tag der Rechtspolitik“ widmet sich in diesem Jahr der Hessischen Verfassung. Aus Anlass des 70-jährigen Bestehens soll am 23. November darüber diskutiert werden, welche Rolle die Verfassung heute noch spielt.

Nicht nur Liza Minnelli, Udo Lindenberg und Sylvester Stallone vollenden 2016 ihr 70. Jahr, sondern auch die Verfassung des Landes Hessen. Hessen feiert diesen Geburtstag mit mehr als 150 verschiedenen Programmpunkten auf vielfältige Weise. Sogar ein Maskottchen gibt es – der blaue Löwe ist auch auf dem Unicampus Westend zu sehen.

Im Kontrast zum umfangreichen Jubiläumsprogramm steht, dass der Text der Landesverfassung und ihre Bedeutung den Menschen in Hessen relativ unbekannt sind. Vordergründig scheint es selbstverständlich zu sein, dass Verfassungen für einen freiheitlichen, demokratischen Rechtsstaat von zentraler Bedeutung sind. Aber gilt das auch für Landesverfassungen? Selbst Studierende im Fachbereich Jura denken beim Stichwort „Verfassung“ vor allem an das Grundgesetz, allenfalls noch an die Diskussionen um eine europäische Verfassung. Spielt die Landesverfassung heutzutage überhaupt noch eine Rolle? Sind Landesverfassungen nicht bedeutungslos geworden angesichts von Europäisierung und Globalisierung?

Die hessische Verfassung ist die älteste noch in Kraft befindliche Landesverfassung. Sie wurde vor dem Grundgesetz erlassen, viele ihrer Vorschriften sind vom Grundgesetz überlagert worden. Die hessische Verfassung nennt noch die Todesstrafe und enthält viele Versprechungen für eine sozial gerechte Wirtschaftsordnung – Bereiche, für die das Land kaum mehr Kompetenzen hat. Immer wieder prüfen Enquete-Kommissionen des Landtages, ob sie grundlegend überarbeitet werden soll. Lohnt sich der Aufwand?

Der diesjährige Tag der Rechtspolitik stellt sich diesen Fragen. Dies werde „keine reine Jubelveranstaltung“, teilt das Dekanat des Fachbereichs Rechtswissenschaft mit. Der Fachbereich steht für eine kritische Tradition: Die bestehenden Verhältnisse müssen unvoreingenommen geprüft und hinterfragt werden. „Zu viel Verfassungsrecht?“ – diese Frage will der Frankfurter Verfassungsrechtler Prof. Stefan Kadelbach in seinem Vortrag beantworten. Privatdozent Dr. Felix Hanschmann befasst sich mit der Landeshoheit im Schulwesen und nimmt Anspruch und Wirklichkeit unter die Lupe. Dirk Schönstädt schließlich, Vizepräsident des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, spricht über „Landesverfassungsrecht und verwaltungsrechtliche Praxis“. An der anschließenden Podiumsdiskussion beteiligen sich zudem Prof. Elke Gurlit, Sachverständige zur einschlägigen Enquete-Kommission des hessischen Landtages, und Thomas Metz, Staatssekretär im Hessischen Justizministerium. Die Moderation übernimmt Dekanin Prof. Ute Sacksofsky.

Der Frankfurter Tag der Rechtspolitik wird seit 1992 jährlich vom Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium der Justiz veranstaltet.

„Wozu Landesverfassung?“

Öffentliche Diskussionsveranstaltung zum Frankfurter Tag der Rechtspolitik

23. November 2016, 10.00 bis 14.30 Uhr

Hörsaal 1 (Hörsaalgebäude, Campus Westend)

Details zum Ablauf: www.jura.uni-frankfurt.de/60709396/Tag-der-Rechtspolitik-2016

Veranstaltungen

Nov 14 2016
10:41

Neue Lecture & Film-Reihe des Exzellenzclusters und der Film- und Medienwissenschaften an der Goethe-Universität startet am 17. November

Schnell wie der Witz: Lubitsch mit Vorträgen und Filmen

FRANKFURT.„Schnell wie der Witz – Die Filme von Ernst Lubitsch“. Unter diesem Motto steht im aktuellen Wintersemester die Reihe „Lecture & Film“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität. Der deutsche Regisseur, Anfang der 1920er Jahre in die USA ausgewandert und später dort Staatsbürger geworden, drehte in rund 35 Jahren mehr als 80 Filme, auch als Schauspieler oder Produzent. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Trouble in Paradise“ aus dem Jahr 1932 und „To Be or Not to Be“ aus dem Jahr 1942. Die Lecture & Film-Reihe umfasst insgesamt 14 Termine, beginnt am 17. November und wird im nächsten Sommersemester weitergeführt. Neben den Vorträgen gehören Filmvorführungen zum Programm. Veranstaltungsort ist jeweils das Kino des Deutschen Filmmuseums (Schaumainkai 41, Frankfurt am Main).

In Filmen von Ernst Lubitsch ist es im Nu um einen geschehen. Das fängt schon mit den Titeln an. Wer nennt seine Filme schon „Der Blusenkönig“, „Die Wohnungsnot“ oder „Der G.m.b.H.-Tenor“? Lubitsch ist schnell. Zwei Beispiele: Allein im Jahr 1915 und noch in Berlin dreht er elf Filme, 1932 in Hollywood waren es immerhin fünf, darunter „Trouble in Paradise“. Lubitsch scheint auch immer schon woanders zu sein: Als Asta Nielsen sich beklagt, sie habe in seinem Film gar nicht richtig weinen können, schreibt er ihr 1920 in einem Brief: „Sie können es mir immer noch nicht verzeihen, dass ich Sie bei einer Großaufnahme, statt fünf nur zwei Meter habe weinen lassen. Aber glauben Sie mir, Ihre Tränen kullerten so echt aus den Augen über die Backen auf die Bluse, dass das Publikum nach zwei Metern vollauf ergriffen war.“ Dann ging es zur nächsten Szene. Die Filmkritikerin Frieda Grafe schrieb, dass ihm „die Türen immer wichtiger als die Menschen“ waren. Ihr Essay hat den programmatischen Titel „Was Lubitsch berührt. (Schnell wie der Witz)“.

Witzig meint etymologisch nicht einfach nur, dass es etwas zu lachen gibt. Gewitzt ist jemand, der wach und präzise ist, Einfälle hat und scharf beobachten kann. Dem schnellen Witz des Ernst Lubitsch auf die Spur begeben sich 14 Expertinnen und Experten aus Deutschland, der Schweiz, England, Kanada und den USA. Sie wollen im Rahmen der Reihe auch neue Perspektiven auf das vielschichtige Schaffen von Lubitsch eröffnen.

Zum Auftakt am 17. November um 20.15 Uhr geht es um „Die Bergkatze“ aus dem Jahr 1921, ein Klassiker des Weimarer Kinos, eigentlich vollständig und in gutem Zustand verfügbar. Die Originalkopie jedoch ist erschollen, sodass jegliche Auskunft über seine ästhetische Konzeption, die zeittypische Einfärbung (Virage und Tonung) fehlt. Daran anknüpfend macht sich die Filmwissenschaftlerin und –restauratorin Anke Wilkening Gedanken über „Probleme der Überlieferung“ – so auch der Titel ihres Vortrags –, die jenseits von Digitalisierungsstrategien und Restaurierungsmöglichkeiten liegen.

„Das Böse verlachen. ‚To Be or Not to Be’ von Ernst Lubitsch“. Darüber spricht am 1. Dezember, ebenfalls um 20.15 Uhr, der Philosoph Martin Seel, Professor an der Goethe-Universität und Mitglied des Exzellenzclusters. Der Film „To Be or Not to Be“ ist ein frühes – und herausragendes – Beispiel der bis heute andauernden komischen Verarbeitung der faschistischen Schreckensherrschaft im Kino. Gedreht in der Zeit des japanischen Überfalls auf Pearl Harbour und des anschließenden Kriegseintritts der USA, ist der Film zugleich eine rasante screwball comedy und einer der humansten je gedrehten Propagandafilme. In Form einer satirischen Farce stellt er den Eigensinn neurotischer Theaterleute dem mörderischen Welttheater des Nazi-Regimes entgegen.

In diesem Jahr steht am 15. Dezember um 20.15 Uhr dann noch ein Termin auf dem Programm: Valerie Weinstein (Cincinnati) zum Thema „Performing Jewishness. Ernst Lubitschs frühe Milieukomödien“ mit den Filmen „Der Stolz der Firma“ (1914) und „Schuhpalast Pinkus“ (1916). Weitere folgen bis in den Sommer 2017.

„Schnell wie der Witz – Die Filme von Ernst Lubitsch“ ist eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität und des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

Eintritt frei. Platzzahl beschränkt. Kartenreservierungen empfohlen unter: 069/961 220-220.

Informationen:

Dr. Marc Siegel, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Tel. 069/798-32082, msiegel@tfm.uni-frankfurt.de

Bernd Frye, Pressereferent Exzellenzcluster, Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net

Programm: www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/vorlesungsreihe-kino/vorlesungsreihe-lecture-an-film

 

Forschung

Nov 10 2016
17:35

Rechenzeit im Wert von mehr als 1 Mio Euro für Frankfurter Physiker

Gravitationswellen im Supercomputer simulieren

FRANKFURT.Der Theoretische Physiker Prof. Luciano Rezzolla erhält für die Simulation von Gravitationswellen aus kollidierenden Neutronensternen im kommenden Jahr 60 Millionen CPU-Stunden am Supercomputer superMUC des Leibniz-Rechenzentrums in Garching bei München. Die Rechenzeit im Wert von mehr als einer Million Euro wurde ihm in einem hoch kompetitiven Wettbewerb von der Gauss Allianz zugesprochen. Die Gauss Allianz ist ein Zusammenschluss mehrerer Rechenzentren, der Wissenschaftlern in Deutschland die effiziente Nutzung von Hochleistungsrechnern ermöglicht.

Doppelsternsysteme aus Neutronensternen sind einzigartige Laboratorien für fundamentale physikalische Gesetze. In ihrem Kern sind die Teilchen stärker komprimiert als in einem Atomkern. Kein physikalisches Experiment auf der Erde kann die extreme Dichte, Temperatur und Gravitationskraft im Inneren eines solchen Sterns reproduzieren. Als Alternative bleibt die Simulation im Computer. Dazu müssen allerdings die Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie zusammen mit denen der relativistischen Hydrodynamik und der Magnetohydrodynamik gelöst und mit der komplexen Mikrophysik beim Verschmelzen zweier Neutronensterne kombiniert werden. Dies erfordert aufwändige numerische Simulationen.

Das Projekt von Luciano Rezzolla, Professor für Theoretische Astrophysik an der Goethe-Universität, hat zwei Schwerpunkte: Erstens simuliert er die Gravitationswellen von Neutronensterne, die einander in spiralförmigen Bewegungen umkreisen; zweitens untersucht er Zusammenhänge zwischen fusionierenden Neutronensternen und ihren elektromagnetischen Gegenstücken. „Die Simulationen sollen dabei helfen, die entsprechenden Signale von Gravitationswellen aufzuspüren, die vielleicht schon nächstes Jahr in den Detektoren LIGO und Virgo gemessen werden“, so Rezzolla. „Wir hoffen, dass wir dann die Natur und den Aufbau von Neutronensternen besser verstehen und insbesondere etwas über die Zustandsgleichung bei extrem hoher Kerndichte erfahren.“

Informationen: Prof. Luciano Rezzolla, Institut für  Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel.: (069)798-47871, rezzolla@th.physik.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Nov 10 2016
17:31

Veranstaltung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und des Museum Angewandte Kunst zur Ausstellung „Unter Waffen. Fire & Forget 2“ am 16. November

Podiumsgespräch zur Ästhetik der Waffenzerstörung

FRANKFURT.Wenn wir über die Ästhetik von Waffen sprechen, meinen wir meist ihre Verwendung in Design und Mode oder ihren spezifischen „Sex-Appeal“. Aber auch die Zerstörung von Waffen weist eine eigene Ästhetik auf. Diesem Thema widmet sich ein Podiumsgespräch im Frankfurter Museum Angewandte Kunst. Es heißt „Wie Waffen verschwinden. Zur Ästhetik der Zerstörung“ und findet am 16. November um 19 Uhr statt. Ausrichter ist neben dem Museum der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe Universität.

Von der Welt der Waffen geht eine ambivalente Faszination aus. Ihren Spuren in Kunst, Mode, Design und Alltagskultur folgt das Museum Angewandte Kunst in der Ausstellung „Unter Waffen. Fire & Forget 2“. Kooperationspartner ist der geistes- und sozialwissenschaftliche Exzellenzcluster, der seinerseits in dem von ihm verantworteten Rahmenprogramm nach gesellschaftlichen Rechtfertigungsmustern für den Umgang mit Waffen fragt. Die anstehende Diskussionsveranstaltung gehört zum Rahmenprogramm und fungiert gleichzeitig als Teil der Podiumsreihe „Blickwechsel – Zukunft gestalten“ des Museums.

Waffenzerstörung ist eine der großen Herausforderungen für die Politik, um Konflikte nachhaltig zu beenden – so im Rahmen von Peacebuilding-Missionen, der Prävention von Konflikten oder bei der Überwachung von Waffenverboten. Zu denken ist hier an Chemie- und Biowaffen, an das nukleare Nichtverbreitungsregime oder auch an Landminen. Anders als das zerstörerische Potenzial dieser Waffen es erwarten lässt, ist die Zerstörung der Waffen selbst eine eher profane, bestenfalls technisch aufregende Angelegenheit. Umso wichtiger scheint es daher, Waffenzerstörung symbolisch zu inszenieren, um Glaubwürdigkeit und Wirkmächtigkeit in der Öffentlichkeit zu erzeugen. Beispiele dafür sind die öffentlichkeitswirksame Entsorgung syrischer Chemiewaffen auf hoher See oder Einschmelzungen von Kleinwaffen in Konfliktgebieten. Das Podium spürt diesen Inszenierungen und der spezifischen Ästhetik, die sie erzeugen, aus unterschiedlichen Perspektiven nach.

Teilnehmende von Seiten des Exzellenzclusters sind die Politikwissenschaftler Prof. Nicole Deitelhoff und Prof. Christopher Daase. Beide lehren an der Goethe-Universität und sind darüber hinaus Angehörige des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Nicole Deitelhoff als dessen Leiterin und Christopher Daase als stellvertretender Leiter. Ebenfalls von der HSFK, und dort Mitglied des Vorstands, kommt die Politikwissenschaftlerin Dr. Simone Wisotzki, zu deren Schwerpunkten die humanitäre Rüstungskontrolle gehört. Komplettiert wird das Podium durch den Designer, Kurator und Konzeptkünstler Peter Zizka. Zu seinen Projekten zählte eine Installation im Rahmen der Kampagne für das Verbot von Landminen bei den Vereinten Nationen in New York und die Demilitarisierungsaktion „Symbiosis“, bei der Bürgerkriegswaffen aus Burundi paarweise an ihren Gewehrläufen miteinander verschweißt und damit vollends unbrauchbar gemacht wurden.

Die Ausstellung hat Mitte September begonnen und ist noch bis März 2017 zu sehen. Im Jahr 2016 wird es noch eine weitere Veranstaltung des Rahmenprogramms geben: Am 14. Dezember spricht Prof. Günter Frankenberg über das Thema: „Right to Bear Arms. Die USA unter Waffen“. Das in den USA prinzipiell jedem zugestandene Recht, Waffen zu tragen, macht heute als Begünstigung von Waffenfetischisten und Amokläufern von sich reden, hat aber eine durchaus ehrwürdige Geschichte. Dieser wird der renommierte Rechtswissenschaftler in seinem Vortrag nachgehen und zudem aufzeigen, wie sich das Verteidigungsmittel – und Tötungsinstrument im Notfall – zum Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs normalisierte.

Im ersten Quartal 2017 stehen noch acht Termine auf dem Programm. Dabei geht es u.a. um die rechtliche Definition dessen, was überhaupt eine Waffe ist, und um die Folgen, die ferngesteuerte Drohnen, das Internet und der 3D-Druck auf das staatliche Gewaltmonopol haben. Weitere Veranstaltungen beschäftigen sich mit der Darstellung und vermeintlichen Rechtfertigung von Gewalt in Kinofilmen. Die Welt der Waffen weist zweifelsohne starke symbolische Bezüge auf. Das wird auch an diesen Beispielen thematisiert: Schwerter im frühen Mittelalter hatten die Form eines Kreuzes, rund tausend Jahre später inszenieren sich junge Jihadistinnen im Internet mit Burka und Kalaschnikow.

Die Veranstaltungen finden, sofern nicht anders bezeichnet, im Museum Angewandte Kunst statt (Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main). Medienpartner des Rahmenprogramms ist das Journal Frankfurt. Der Eintritt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, zu den Veranstaltungen des Rahmenprogramms beträgt 5 € (erm. 3,50 €); freier Eintritt für Studierende/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Goethe-Universität und des Exzellenzclusters bei Vorlage des Universitätsausweises an der Kasse.

Kontakt: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“: Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de/

Museum Angewandte Kunst: Dorothee Maas (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Tel.: 069/212-32828, presse.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de, www.museumangewandtekunst.de

Alle Termine des Rahmenprogramms und Veranstaltungs-Mitschnitte: www.normativeorders.net/unterwaffen

Veranstaltungen

Nov 10 2016
15:32

Bürgerforum mit Merz-Stiftungsgastprofessor Valter Longo

Fasten und Sport: Einfluss auf Krebs und Altern

FRANKFURT. Mit seiner Entdeckung, dass Fasten Chemo- und Strahlentherapie wirksam unterstützt, erregte der Biochemiker Prof. Valter Longo weltweites Aufsehen. Neue Ergebnisse der Tumorforschung zeigen immer deutlicher, dass Longo mit seiner Vermutung richtig liegt und welche Mechanismen dem Effekt des Fastens zugrunde liegen. Auch den Einfluss von Fasten auf Alterungsprozesse hat Prof. Longo gründlich untersucht. Vom 20. bis 25. November ist er als Merz Stiftungsgastprofessor an der Goethe-Universität. In einer Bürgerveranstaltung mit dem Thema „Fasten und Sport: Einfluss auf Krebs und Altern beantwortet er auch Fragen von Betroffenen und Interessierten. Die Dr. Senckenbergische Stiftung lädt als Mitveranstalter ein.

Die Bürgerveranstaltung beginnt mit einer Podiumsdiskussion zu aktuellen Konzepten und konkreten Empfehlungen.

Was? Podiumsdiskussion mit anschließender Öffnung für Fragen aus dem Publikum
Wann? 24. November 2016, 17 Uhr
Wo? Arkadensaal des Goethe-Hauses, Großer Hirschgraben 23-25, 60311 Frankfurt

Auf dem Podium:
Prof. Valter Longo, University of Southern California, Los Angeles
Prof. Agnes Flöel, Leiterin der Arbeitsgruppe kognitive Neurologie, Charité Berlin
Prof. Helmuth Steinmetz, Direktor der Klinik für Neurologie, Goethe-Universität
Prof. Joachim Steinbach, Leiter des Dr. Senckenbergischen Instituts für Neuroonkologie, Goethe-Universität
Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität (Moderation)

Valter Longo, geboren 1967 in Genua, ist Professor für Gerontologie und Direktor des „Longevity Institute“ der University of Southern California in Los Angeles, USA. Seine viel beachteten Arbeiten zu Mechanismen und Effekten des Fastens haben ihn über Fachkreise hinaus bekannt gemacht. Seine Konzepte sind Gegenstand einer Vielzahl von klinischen Studien.

Um diese klinischen Studien und den aktuellen Forschungs- und Wissensstand rund um das Thema „Cancer Metabolism: Mechanisms and Treatment Strategies“ wird es bei dem wissenschaftlichen Symposium am 23. November am Universitätsklinikum  (9:30h – 17:15h, Hörsaal 22-2) gehen. In der Mittagspause ab 12:30 Uhr besteht die Möglichkeit zu Interviews mit Prof. Longo und anderen Wissenschaftlern. Wir bitten um Anmeldung an Helga Ott unter ott@pvw.uni-frankfurt.de.

Das pharmazeutische Unternehmen Merz aus Frankfurt am Main fördert mit der Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur seit 1987 internationale wissenschaftliche Beziehungen der Goethe-Universität in den Bereichen Medizin und Pharmazie.

Informationen: Prof. Joachim Steinbach, Leiter des Dr. Senckenbergischen Instituts für Neuroonkologie, Universitätsklinikum, Tel.: (069) 6301 87711,  Neuroonkologie@kgu.de.

Forschung

Nov 9 2016
16:01

Durch eine Drehbewegung spaltet ABCE1 das Ribosom an Ende der Proteinsynthese

Struktur des Proteins „Eiserner Hammer“ aufgeklärt

FRANKFURT.Die Übersetzung des genetischen Codes in Proteine gehört zu den zentralen Vorgängen des Lebens. Dies geschieht im Ribosom, einem riesigen Molekül, das aus zwei Untereinheiten besteht. Wie am Fließband werden hier Aminosäuren zu langen Ketten zusammengesetzt. Einer interdisziplinären Forschergruppe der Goethe-Universität, des EMBL in Heidelberg und des Genzentrums der LMU München ist es jetzt gelungen, die Struktur eines zentralen Akteurs in diesem Prozess aufzuklären: Das Protein mit dem Spitznamen „Eiserner Hammer“ spaltet die beiden Untereineinheiten des Ribosoms, wenn die Proteinkette fertig ist, damit die Produktion eines neuen Proteins beginnen kann.

Dass die beiden Untereinheiten des Ribosoms nach Fertigstellung des Proteins aktiv gespalten werden müssen, fand in der Forschung lange Zeit keine Beachtung. Zentraler Akteur in diesem Prozess des „ribosomalen Recyclings“ ist das essentielle und hoch dynamische Metalloenyzm ABCE1. Der so genannte „Eiserne Hammer“ (benannt nach einer einzigartigen Eisenschwefelcluster-Domäne) von ABCE1 führt dabei eine Drehbewegung aus, die die ribosomalen Untereinheiten auseinanderdrückt.

Um das herauszufinden, hat die Forschergruppe von Prof. Robert Tampé am Institut für Biochemie der Goethe-Universität eine neuartige Präparationsmethode angewendet, mit der sie einen Komplex aus der kleineren Untereinheit des Ribosoms mit ABCE1 (Post-Spaltungs Komplex) aus Proben isolierte. Der Komplex wurde chemisch fixiert und in Stücke geschnitten, wobei die ursprüngliche Abstandsinformation erhalten blieb.

Am EMBL in Heidelberg nutzten die Forscher fortschrittlichste Massenspektrometrie, um die Struktur dieser klein gehäckselten Stücke auf der Nanometer-Skala zu analysieren und miteinander in Bezug zu setzen. Schließlich untersuchte die Gruppe in München den rekonstruierten Komplex mittels hochauflösender Elektronenmikroskopie. Aus zahlreichen zweidimensionalen Bildern konnte sie ein 3D-Modell des Post-Spaltungs-Komplexes mit fest gebundenem ABCE1 rekonstruieren.

„Wir haben das rebellische und aggressive Multi-Domänen Enzym ABCE1 in einen neuen Zustand auf dem Ribosom gezwungen und durch die geballte Expertise von drei Instituten das Lehrbuchwissen für kommende Generationen von Studierenden erweitert“, fasst Prof. Robert Tampé die Bedeutung des Ergebnisses zusammen.

Publikation: Kristin Kiosze-Becker, Alessandro Ori, Milan Gerovac, André Heuer, Elina Nürenberg-Goloub, Umar Jan Rashid, Thomas Becker, Roland Beckmann, Martin Beck & Robert Tampé (2016): Structure of the Ribosome Post-Recycling Complex Probed by Chemical Cross-Linking and Mass Spectrometry. Nature Communications, doi: 10.1038/NCOMMS13248

Information: Prof. Robert Tampé, Institute of Biochemistry, Campus Riedberg, phone: (069) 798-29475, tampe@em.uni-frankfurt.de.

Forschung

Nov 9 2016
12:41

Goethe-Uni entwickelt OECD-Test mit Zwergdeckelschnecke

Test: Welche Chemikalien gefährden die Fortpflanzung?

FRANKFURT. Zulassungsbehörden rund um den Erdball können künftig Hersteller von Chemikalien und Arzneimitteln anweisen, die Fortpflanzungsschädigung ihrer Produkte mithilfe eines Tests zu überprüfen. Nach mehr als 10jähriger Förderung durch das Umweltbundesamt in Dessau mündete das von der Goethe-Universität koordinierte Projekt in eine Richtlinie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) für die weltweite Chemikalientestung. Der Reproduktionstest prüft die Langzeiteffekte von Chemikalien auf die Vermehrung der Zwergdeckelschnecke Potamopyrgus antipodarum im Labor.

„Zwar handelt es sich bei dem Winzling um keine einheimische Schneckenart, aber als sogenannter Stellvertreterorganismus sind ihre biologischen Antworten auch auf andere Weichtiere übertragbar, ganz gleich, ob sie aus Europa, Asien oder Amerika stammen“, erklärt Prof. Jörg Oehlmann, Koordinator des Testentwicklungsteams und Leiter der Abteilung Aquatische Ökotoxikologie der Goethe-Universität. Potamopyrgus ist ein Wasserbewohner und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts mit Schiffen von Neuseeland nach Europa eingeschleppt. Mittlerweile gehört die gebietsfremde Art jedoch zum Alltagsbild in vielen deutschen Fließgewässern.

Neue, noch nicht zugelassene Chemikalien, die die Zwergdeckelschnecke im OECD-Test 242 im Labor schädigen, würden diese Wirkung bei den Tieren und verwandten Arten im Freiland ebenfalls besitzen. Da Weichtiere, nach den Insekten und Krebsen, die artenreichste Gruppe im Tierreich darstellen, wäre ein Ausfall dieser Organismen für die Biodiversität und damit für die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme fatal. Die Entwicklung des „Schneckentests“ stellt also einen wichtigen Beitrag für die Gesund- und Reinhaltung unserer Gewässer dar, denn Substanzen, die in diesem Test eine Giftwirkung für die Schnecke anzeigen, können zukünftig vor der Markteinführung identifiziert und reguliert werden.

Zusätzlich wird mit dem neu entwickelten Schneckentest eine bestehende Lücke bei der Umweltrisikobewertung von Chemikalien geschlossen, da die bisherigen standardisierten Tests mit wirbellosen Tieren hauptsächlich die Arthropoden (Insekten und Krebse) umfassten. Schnecken hatten sich in der Vergangenheit jedoch als außergewöhnlich empfindlich gegenüber zahlreichen Schadstoffen erwiesen, darunter Tributylzinnverbindungen und andere Umweltchemikalien, die das Hormonsystem beeinflussen.

Die von der Goethe-Universität Frankfurt koordinierten Arbeiten zur Entwicklung und Standardisierung des Schneckentests umfassten einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren. In einem umfangreichen Forschungsprogramm wurden die Testbedingungen für die Schnecken hinsichtlich der Wasser- und Futterqualität, der Temperatur, Dichte und zahlreicher weiterer Parameter optimiert. In den letzten sechs Jahren wurden abschließend vier Validierungsstudien mit sechs Testsubstanzen in 16 Laboren in Europa und den USA durchgeführt, bei denen sich zeigte, dass das entwickelte Testprotokoll robust ist und der Test reproduzierbare Ergebnisse ergibt, unabhängig davon, in welchem Labor er durchgeführt wird.

Für den Test werden weibliche Zwergdeckelschnecken einer Konzentrationsreihe von Chemikalien im Umgebungswasser ausgesetzt. Die Testorganismen verbleiben 28 Tage zusammen mit der Prüfsubstanz in ihren Testgefäßen. Danach wird bei allen überlebenden Weibchen die Zahl der Nachkommen bestimmt. „Dabei handelt es sich um ein einfach durchzuführendes Verfahren, das auch für den Einsatz in der wasserbehördlichen Praxis geeignet ist“, berichtet Oehlmann.

In ihrer Heimat Neuseeland kommen beide Geschlechter der Zwergdeckelschnecke vor. In Europa bestehen die Populationen aber ausschließlich aus Weibchen, die sich durch „Jungfernzeugung“ vermehren. Das vereinfacht den Gebrauch und die Auswertung des Tests, zumal die kleine Schnecke recht bescheidene Ansprüche an die Haltung im Labor stellt. „Die geringe Größe des Tieres hat noch einen weiteren Vorteil: im Vergleich mit vielen anderen Prüfverfahren ist dieser Test miniaturisierbar und nimmt wenig Platz in Anspruch“, erklärt Oehlmann. Dies erlaubt die Testung einer größeren Zahl von Chemikalien.

Informationen: Prof. Jörg Oehlmann, Abteilung Aquatische Ökotoxikologie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42142, oehlman@bio.uni-frankfurt.de

Durchführungsanleitung für den OECD-Test: http://dx.doi.org/10.1787/9789264264311-en.