​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Jul 5 2023
13:56

Vortrag am 13. Juli in der UB Frankfurt behandelt das komplexe Verhältnis zwischen Horkheimer und dem Institut für Sozialforschung.

„Eminenzendämmerung“: Zum 50. Todestag Max Horkheimers

FRANKFURT. Max Horkheimer (1895-1973) ist zusammen mit Theodor W. Adorno berühmt geworden als Vater und Vordenker der "Kritischen Theorie der Frankfurter Schule". Anlässlich des 50. Todestags von Max Horkheimer referiert der Horkheimer-Biograph Magnus Klaue am 13. Juli in der Universitätsbibliothek Frankfurt über die Zeit, als der international renommierte Philosoph sich vom Institut für Sozialforschung geistig und räumlich entfernte.

Magnus Klaue geht in seinem Vortrag auf das komplexe Verhältnis zwischen Horkheimer und dem von ihm seit 1930 geleiteten Institut für Sozialforschung ein. Gilt Theodor W. Adorno bis heute als theoretischer Kopf des Instituts für Sozialforschung (IfS), wird Max Horkheimer zwar zugebilligt, dass er das IfS ökonomisch und organisatorisch zusammengehalten habe, die Rolle des Vordenkers aber wird ihm vorenthalten. Denn Horkheimer zog sich seit den frühen sechziger Jahren nicht nur aus dem universitären Betrieb zurück, um in Montagnola in der Schweiz das historische Erbe der Kritischen Theorie zu bewahren, das er durch die institutionalisierte Soziologie bedroht sah. Seitdem hatte er mit dem, was Frankfurter Schule heißt, wenig zu tun. Und wenn doch, dann eher als Gegenspieler. Der Vortrag wird darstellen, weshalb Horkheimer sich seit dem Ende der Adenauer-Ära von der Frankfurter Schule und dem IfS als deren institutioneller Form entfernt hat und warum man Adorno und Horkheimer nicht immer in Personalunion nennen sollte. 

„Eminenzendämmerung“ – Vortrag von Magnus Klaue 
Donnerstag, 13. Juli 2023, 18:30 Uhr
Schopenhauer-Studio der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
Bockenheimer Landstr. 134-138, 60325 Frankfurt am Main

Eine Anmeldung für den Vortrag ist nicht nötig. Die Zahl der Sitzplätze ist begrenzt. 

Im Archiv der Universitätsbibliothek befindet sich der Nachlass von Max Horkheimers mit über 300.000 Seiten (Briefe, Werkmanuskripte, Arbeitsmaterialien, Tonträger und zahlreiche Fotos). Es werden einige Archivstücke zu Horkheimer im Vortragsraum präsentiert. Diese werden vom 11. bis 16. Juli 2023 im Schopenhauer-Studio zu sehen sein. https://www.ub.uni-frankfurt.de/archive/horkheimer.html 

Magnus Klaue hat Germanistik, Philosophie, Theater- und Filmwissenschaften studiert und an der Freien Universität Berlin über Else Lasker-Schüler promoviert. Zwischen 2015 und 2020 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig. Er schreibt regelmäßig für Zeitungen und Zeitschriften, u.a. für die „Welt“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung und den „Schweizer Monat“. Derzeit arbeitet er an einer Studie über Max Horkheimer. 

Information: Dr. Mathias Jehn, Leitung der Abt. Kuratieren, Fachinformation & Vermittlung; Universitätsbibliothek, Bockenheimer Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (69) 798 39007, E-Mail: m.jehn@ub.uni-frankfurt.de

Kontakt für Pressefragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsstelle Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798 39223; Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jul 5 2023
13:15

Prominent besetzte Podiumsdiskussion über die Paulskirche schließt die Reihe Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ ab 

Demokratie als Baustelle 

FRANKFURT. Welche Lehren hält die Geschichte der Paulskirche für alle bereit, die die Demokratie der Zukunft als „Baustelle“ ansehen, an der es zu arbeiten gilt? Was hält die Demokratie am Leben? Wie ist es möglich, ihre sozialen und kulturellen Voraussetzungen zu erhalten und einen demokratischen Geist zu pflegen? In fünf Vorträgen ist die Vortragsreihe „Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Paulskirche als politisches Symbol“ an der Goethe-Universität diesen Fragen nachgegangen. 

Den Abschluss der Reihe bildet nun die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion Das Bauwerk (bzw. die Baustelle) der Demokratie am 12. Juli, 18.15 Uhr, in der Paulskirche, Paulsplatz 11. 

An der Gesprächsrunde nehmen teil: 

  • Peter Cachola-Schmal, Deutsches Architekturmuseum 
  • Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Goethe-Universität, Normative Orders, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung 
  • Prof. Dr. Rainer Forst, Goethe-Universität, Normative Orders
  • Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main 
  • Volker Kauder, Vorsitzender Expert*innenkommission Paulskirche und ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags 

Moderiert wird die Veranstaltung von Rebecca Caroline Schmidt, Goethe-Universität, Forschungszentrum „Normative Ordnungen“.

Die Paulskirche ist mithin der Ort der dialektischen, nicht abgeschlossenen deutschen Demokratiegeschichte. Hier kommen demokratische Erinnerung und Mahnung, Aufbruch und Scheitern, Hoffnung und Zerstörung, kurz all das zusammen, was zu einem demokratischen Bewusstsein gehört. Die Paulskirche als Bauwerk symbolisiert auf einzigartige Weise, dass die Demokratie selbst ein Bauwerk ist, dessen Fundamente nicht als endgültig gesichert anzusehen sind, sondern deren Grund, Aufbau und Fortentwicklung immer wieder kollektiv neu bestimmt werden müssen. Daher sollen in der Diskussionsrunde auch konzeptionelle Vorschläge beleuchtet werden, wie die Paulskirche in den kommenden Jahren saniert und ihre Gestaltung überdacht werden kann, um als nationaler Erinnerungs- und Diskursort weiterzubestehen. 

Die vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ organisierte Podiumsdiskussion beendet die diesjährige Reihe Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Goethe-Universität. 

Eine Anmeldung wird erbeten unter: https://survey.rz.uni-frankfurt.de/index.php/185868?lang=de 

Information:  Anke Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität, anke.harms@normativeorders.net, 069/798-31407, www.normativeorders.net


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jul 4 2023
17:04

Puria Parvini, Bianca Bertulat und David Käbisch erhalten in diesem Jahr den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre

Hervorragende Universitätslehre im Rampenlicht

Den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre erhalten in diesem Jahr der Zahnmediziner PD Dr. Puria Parvini, die Koordinatorin eines Goethe-Orientierungsstudiums Dr. Bianca Bertulat und der Professor für Religionspädagogik Prof. David Käbisch. Der Preis wurde heute zum 22. Mal von der Goethe-Universität gemeinsam mit der Stiftung der Frankfurter Sparkasse vergeben.

FRANKFURT. Zum 22. Mal ist heute an der Goethe-Universität der 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre verliehen worden. Damit ausgezeichnet wurden ein Zahnmediziner, die Koordinatorin eines naturwissenschaftlichen Orientierungsstudiums und ein evangelischer Religionspädagoge. Der Preis wird von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse und der Goethe-Universität gemeinsam vergeben. 

Den mit 15.000 Euro dotierten 1. Preis erhielt PD Dr. Puria Parvini, der als Leitender Oberarzt an der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie der Goethe-Universität tätig ist. Der 2. Preis (10.000 Euro) ging an Dr. Bianca Bertulat, die als Koordinatorin des Goethe-Orientierungsstudiums Natur- und Lebenswissenschaften der Goethe-Universität wirkt. Mit dem 3. Preis (5.000 Euro) wurde der Religionspädagoge Prof. David Käbisch ausgezeichnet, der die Professur für Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts am Fachbereich Evangelisch Theologie innehat. 

„Über gute Lehre sollte viel mehr gesprochen werden, sie gehört einfach ins Rampenlicht“, betonte Prof. Christiane Thompson, Vizepräsidentin für Lehre an der Goethe-Universität, anlässlich der Verleihung. „Unsere Studierenden haben es verdient, die bestmögliche Bildung und Ausbildung zu erhalten – egal welchen beruflichen Weg sie später einschlagen werden. Letztlich ist auch Spitzenforschung nicht denkbar ohne eine begeisterte, begeisternde Lehre und engagierte Dozentinnen und Dozenten. Der 1822-Universitätspreis macht es uns möglich, auf herausragende Beispiele hinzuweisen, die Schule machen sollten“, so Thompson. 

Dr. Ingo Wiedemeier, der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse: „Um exzellente Lehre sichtbar zu machen und ihr die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdient, hat die Stiftung der Frankfurter Sparkasse vor 22 Jahren eine Partnerschaft mit der Goethe-Universität begründet und den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre ins Leben gerufen. Es ist uns eine große Freude, Jahr für Jahr das besondere Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger und ihre Leistungen in den Mittelpunkt zu stellen und zu würdigen.“ 

Die diesjährige Preisverleihung stand unter dem Motto „Exzellente Lehre erleben“. Thessa König und Felix Burose, die beide Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe-Universität studieren, moderierten die Veranstaltung und schlüpften in die Rolle der Dozentin bzw. des Dozenten, die ein Proseminar zum Thema „Einführung in die exzellente Lehre der Goethe-Universität“ hielten. Außerdem trat das lokale Improvisationstheaters „Der Fuchs“ mit einer interaktiven Übung zur exzellente Lehre auf. 

Der 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre wird jährlich vergeben. Er schärft das Bewusstsein für die Bedeutung innovativer Hochschullehre und macht das Engagement herausragender Lehrender sichtbar. Den ersten und dritten Preis fördert die Stiftung der Frankfurter Sparkasse mit insgesamt 20.000 Euro, der 2. Preis in Höhe von 10.000 Euro wird von der Goethe-Universität finanziert. Das Nominierungsrecht liegt bei den Studierenden. Die Entscheidung darüber, wer den Preis letztendlich erhält, obliegt einer Kommission, in der alle Statusgruppen sowie die Geschäftsführung der Stiftung der Frankfurter Sparkasse vertreten sind. Die wichtigsten Kriterien für die Vergabe sind: Innovation in der Lehre, besondere Qualität der Lehrveranstaltungen sowie außergewöhnliches Engagement in der Betreuung von Studierenden.

Die Ausgezeichneten 

PD Dr. Puria Parvini, der den 1. Preis erhält, arbeitet als Leitender Oberarzt an der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie. In ihrem Nominierungsschreiben heben die Studierenden hervor, dass Parvini sich sehr dafür einsetzt, den zahnmedizinischen Nachwuchs auf den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu bringen. Mit Hilfe einer ausführlichen Dokumentation seiner Patientenfälle füllt er den theoretischen Inhalt seiner Vorlesungen mit Leben. Er ermöglicht den Studierenden zum Teil auch eine aktive Teilnahme an Operationen. Nicht nur für Fragen steht er auch außerhalb seiner Arbeitszeit zur Verfügung: Er ermöglicht den Studierenden auch die Teilnahme an Vorträgen für approbierte Zahnärzte. Durch seine interdisziplinäre Ausrichtung öffnet er den Studierenden den fachlichen Horizont und bereitet sie umfassend auf ihren Beruf vor. 

Den 2. Preis erhält Dr. Bianca Bertulat, die als Koordinatorin des Goethe-Orientierungsstudiums Natur- und Lebenswissenschaften tätig ist. Das Goethe-Orientierungsstudium richtet sich an Studieninteressierte mit einem ausgeprägten Interesse an Natur- und Lebenswissenschaften, denen die Entscheidung für ein Studienfach noch schwerfällt. Das vorgeschaltete Orientierungsstudium ermöglicht es den teilnehmenden Studierenden, zu einer fundierten Studienwahl zu kommen. Dafür entwickelt Bertulat gemeinsam mit den Fachbereichen Biowissenschaften, Geowissenschaften/Geographie und Sportwissenschaften Lehrveranstaltungen, die hierfür geeignet sind, darunter sind zum Beispiel zwei Praxisprojekte, ein Mentoring-Seminar und eine Berufsfeldorientierung. Bertulat motiviert die Studierenden, sich auf wissenschaftliches Denken einzulassen und fördert die Begeisterung für Natur- und Lebenswissenschaften. Unermüdlich setzt sie sich für die Weiterentwicklung von Lehrangeboten ein und ist dafür ständig in interdisziplinären Gesprächen. 

Der 3. Preis geht an Prof. David Käbisch, der an der Goethe-Universität Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts lehrt. Käbisch wurde von den Studierenden wegen seines innovativen Lehrangebots ausgewählt. Er vermittelt seinen Studierenden eine hohe Kompetenz in multimedialen Lehransätzen. Ein sehr erfolgreiches Lehrprojekt ist Relithek.de, ein Multimediaportal zur (inter)religiösen Verständigung und Bildung, welches einen interreligiösen Dialog bundesweit angeregt hat. Dieses Projekt wurde vor einem Jahr mit einem weiteren Projekt erweitert: SANE, das Selbstlerntool Ambivalente Narrative in Erklärfilmen, womit Lehramtsstudierende erzähltheoretische, mediendidaktische und fachdidaktische Kategorien für die Analyse von Erklärfilmen kennenlernen. Käbisch vermittelt seinen Studierenden das Handwerkszeug, sowohl philosophisch als auch technisch, sich mit den Herausforderungen unserer Zeit auseinanderzusetzen und zu diskutieren, so dass sie diese Fähigkeiten auch in ihre Lehrtätigkeit einfließen lassen und weitergeben können.

Neben den Ausgezeichneten wurden folgende Lehrenden nominiert:

  • Dr. Rupert Abele, Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
  • Dr. Mahmoud Bassiouni, Fachbereich 03 – Gesellschaftswissenschaften
  • Dr. Johannes Friedrich Diehl, Fachbereich 06 – Evangelische Theologie
  • Prof.in Dr. Frederike Felcht, Fachbereich 10 – Neuere Philologien 
  • Marlene Hastenplug, cand. mag., Fachbereich 10 – Neuere Philologien 
  • Dr.in Lena Hoffmann, Fachbereich 10 – Neuere Philologien 
  • Dr.in Mariam Kamarauli, Fachbereich 09 – Sprach- und Kulturwissenschaften 
  • Dr.in Friederike Korneck, Fachbereich 13 – Physik 
  • Prof.in Dr. Antje Krause-Wahl, Fachbereich 09 – Sprach- und Kulturwissenschaften 
  • Prof.in Dr. Meike Piepenbring, Fachbereich 15 – Biowissenschaften
  • Dr. Patrick Poppe, Fachbereich 07 – Katholische Theologie 
  • Prof. Dr. Jochen Roeper, Fachbereich 16 – Medizin 
  • Mohamed Salhi, M.A., Fachbereich 03 – Gesellschaftswissenschaften 
  • Prof. Dr. Achim Schmidtko, Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie 
  • Prof. Dr. Martin Schultze, Fachbereich 05 – Psychologie und Sportwissenschaften 
  • Dr.in Katja Schulz, Fachbereich 10 – Neuere Philologien 
  • Jonas Schwarzlose, M.A., Fachbereich 03 – Gesellschaftswissenschaften

Informationen:
Dr. Elizabeth Kovach
Referentin Hochschulpreise und Stipendien, Karriere Stipendien und Preise
Studium Lehre Internationales
Goethe-Universität Frankfurt
Telefon +49 (69) 798-17258
E-Mail: kovach@em.uni-frankfurt.de 

Bilder von der Preisverleihung können ab Mittwoch, 5. Juli, zur Verfügung gestellt werden. Kontakt: presse@uni-frankfurt.de.


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 30 2023
15:20

Universitätspräsident Schleiff: „Bedauern sein Ausscheiden sehr.“ 

Dr. Olaf Kaltenborn verlässt nach 17 erfolgreichen Jahren die Goethe-Universität

FRANKFURT. Nach insgesamt 17 erfolgreichen Jahren als Leiter der Kommunikation und Pressesprecher von insgesamt vier Präsident*innen und Präsidien der Goethe-Universität verlässt Dr. Olaf Kaltenborn zum 30.06.2023 auf eigenen Wunsch die Goethe-Universität, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen.

Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff: „Viele Jahre war Herr Dr. Kaltenborn gegenüber den Medien das Gesicht der Goethe-Universität. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr. Als Leiter unserer Kommunikation und Pressesprecher war er der Goethe-Universität in entscheidenden Jahren ihrer Entwicklung – von der Umwandlung in eine Stiftungsuniversität ab 2006, dem 100. Jubiläum 2014, aber auch beim erfolgreichen Management vieler Krisensituationen – ein unverzichtbarer, stets loyaler Berater und Motor universitärer Veränderung, die er mit den Mitteln und Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit begleitet hat.

Bereits als Vizepräsident und ab 2021 als Präsident habe ich mit Herrn Dr. Kaltenborn sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet und konnte – wie auch schon meine Vorgänger*innen – in entscheidenden Situationen immer auf seinen Rat bauen. Auch im Namen des gesamten Präsidiums wünsche ich Herrn Dr. Kaltenborn für seine neue berufliche Herausforderung herzlich alles Gute und weiterhin viel Erfolg. Ich bin überzeugt, dass er auch an anderer Stelle noch viel Positives bewegen wird.“ 

Dr. Olaf Kaltenborn: „Dieser Schritt ist mir nicht leichtgefallen. Die Goethe-Universität und viele großartige Menschen, mit denen ich in dieser Zeit zusammenarbeiten durfte, sind mir in meiner langjährigen Tätigkeit sehr ans Herz gewachsen. Ich verlasse die Goethe-Universität mit guten Erinnerungen an eine erfolgreiche und sehr produktive Zeit und möchte mich insbesondere bei meinem phantastischen Team für die herausragende Unterstützung bei der Planung und Realisierung vieler öffentlichkeitswirksamer Kommunikationsprojekte bedanken. Ich trete jetzt zunächst eine längere Auszeit an, bevor eine neue berufliche Herausforderung beginnt.“ 

Foto von Dr. Olaf Kaltenborn zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/139582031 (Fotograf: Uwe Dettmar/Goethe-Universität)

 

Jun 30 2023
10:39

Forschende von Goethe-Universität und Kooperationspartnern analysieren Verständnislücken und geben Handlungsempfehlungen 

Wie Chemikalieneinsatz und der Verlust der Artenvielfalt zusammenhängen

Chemikalien in der Umwelt werden in der Wissenschaft nicht ausreichend als eine der Ursachen für den Schwund der Artenvielfalt in den Blick genommen. Dies zeigen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks RobustNature von Goethe-Universität und kooperierenden Instituten in einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht worden ist. Die Forschenden sehen in einem interdisziplinären Ansatz eine neue Chance, den Verlust der Biodiversität besser zu verstehen, um effizienter Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dazu untersuchen sie die Wechselwirkungen zwischen chemischer Belastung und Biodiversitätsverlust.

FRANKFURT. Der Rückgang der biologischen Vielfalt bedroht die Lebensgrundlagen der Menschheit. Die Wissenschaft macht eine ganze Reihe von Gründen für diesen Rückgang verantwortlich. Während allerdings der Zusammenhang zwischen dem Artenschwund einerseits und andererseits dem Verlust von Lebensräumen, dem Eindringen nicht-heimischer Arten oder dem Klimawandel intensiv erforscht wird, schenkt die Wissenschaft den Auswirkungen von Chemikalien auf die Biodiversität weniger Aufmerksamkeit. Das belegt ein Forscherteam um Prof. Henner Hollert, Dr. Francisco Sylvester und Fabian Weichert von der Goethe-Universität Frankfurt in einer aktuellen Studie. 

Das Team hat die wissenschaftliche Literatur der Jahre 1990 bis 2021 zum Thema umfassend analysiert. Demnach werden die sehr zahlreichen Forschungsarbeiten zur Umweltbelastung durch Chemikalien in einer nur geringen Anzahl hochspezialisierter ökotoxikologischer Fachzeitschriften veröffentlicht, in denen nur sehr selten Arbeiten über den Verlust der Artenvielfalt zu finden sind. „Das lässt auf eine starke Abkapselung des Fachgebietes schließen und steht im starken Gegensatz zu dem Publikationsverhalten, wenn es um andere Ursachen des weltweiten Biodiversitätsverlustes geht“, sagt Henner Hollert. „Die Forschung zur Umweltbelastung durch Chemikalien erfolgt bis heute meist losgelöst von der Bewertung des Verlusts der biologischen Vielfalt.“ 

Das Autorenteam fordert eine stärkere interdisziplinäre Ausrichtung der Forschungsaktivitäten, um die Auswirkungen von chemischen Stoffen auf die Biodiversität besser verstehen und mildern zu können. Hoffnungsvoll stimmt die Forschenden dabei, dass es in den letzten Jahren eine ganze Reihe von methodischen Fortschritten im Bereich der Ökotoxikologie und Ökologie gab. So lassen sich etwa in Umweltproben mit Hilfe moderner chemischer und effektbasierter Analytik sowie Big-Data-Wissenschaft Tausende von bekannten und unbekannten Substanzen gleichzeitig aufspüren. Hinzu kommen unter anderem Technologien zur Umweltfernüberwachung etwa mit Satelliten, Computermodelle zur Vorhersage ökologischer Risiken von Chemikalien oder Methoden zur Bestimmung der Artenvielfalt mit Hilfe von Umwelt-DNA. 

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen allerdings auch Herausforderungen, die trotz interdisziplinärem Ansatz erheblich sind. So fehlen häufig grundlegende Daten; jedes Untersuchungsgebiet hat spezifische Merkmale; die Prozesse auf der Skala eines Ökosystems sind komplex. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, geben die Forschenden 16 Empfehlungen. So schlagen sie beispielsweise vor, die Industrie zu verpflichten, relevante Daten öffentlich zu machen. Oder sie regen an, ökologische Testmodelle zu entwickeln, die nicht nur einzelne Organismen, sondern auch Populationen, Gemeinschaften oder gar Ökosysteme erfassen. 

Der Forschungsverbund RobustNature widmet sich dem Thema Robustheit und Resilienz von Natur-Gesellschaftssystemen im sich entwickelnden Anthropozän und speziell der Interaktion von chemischer Belastung und Biodiversitätsverlust. Mit Partnern aus dem In- und Ausland hat RobustNature eine interdisziplinäre Zusammenarbeit entwickelt, um wichtige Fragestellungen zur Mensch-Ökosystem-Dynamik anzugehen. https://www.robustnature.de/de/

Partner: 

  • Goethe-Universität Frankfurt (Koordination; Fachbereich Biowissenschaften (15) mit den Fachbereichen Rechtswissenschaften (1), Wirtschaftswissenschaften (2), Gesellschaftswissenschaften (3), Erziehungswissenschaften (4), Geowissenschaften und Geographie (11), Informatik und Mathematik (12), Medizin (16) und dem Profilbereich Sustainability & Biodiversity) 
  • Institut für Sozialökologische Forschung (ISOE) 
  • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) 
  • LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (LOEWE TBG) 
  • Helmholtzzentrum für Umweltforschung, Leipzig (UFZ) 
  • Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, Frankfurt
  • Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologe IME, Schmallenberg 
  • RWTH Aachen University 
  • University of Saskatchewan, Canada 
  • ETH Zürich, Schweiz 
  • Stockholm University, Schweden

Publikation: Francisco Sylvester, Fabian G. Weichert, Verónica L. Lozano, Ksenia J. Groh, Miklós Bálint, Lisa Baumann, Claus Bässler, Werner Brack, Barbara Brandl, Joachim Curtius, Paul Dierkes, Petra Döll, Ingo Ebersberger, Sotirios Fragkostefanakis, Eric J. N. Helfrich, Thomas Hickler, Sarah Johann, Jonas Jourdan, Sven Klimpel, Helge Kminek, Florencia Liquin, Darrel Möllendorf, Thomas Müller, Jörg Oehlmann, Richard Ottermanns, Steffen U. Pauls, Meike Piepenbring, Jakob Pfefferle, Gerrit Jasper Schenk, J.F. Scheepens, Martin Scheringer, Sabrina Schiwy, Antje Schlottmann, Flurina Schneider, Lisa M. Schulte, Maria Schulze-Sylvester, Ernst Stelzer, Frederic Strobl, Andrea Sundermann, Klement Tockner, Tobias Tröger, Andreas Vilcinskas, Carolin Völker, Ricarda Winkelmann, Henner Hollert: Better integration of chemical pollution research will further our understanding of biodiversity loss. Nature Ecology and Evolution (2023) http://dx.doi.org/10.1038/s41559-023-02117-6

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138808301 

Bildtext: Pestizide in der Landwirtschaft tragen zum Verlust der Biodiversität bei. Foto: Markus Bernards 

Weitere Informationen 

Prof. Dr. Dr. h.c. Henner Hollert
Institut für Ökologie, Evolution und Diversität
Goethe-Universität Frankfurt
sowie Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), Schmallenberg und LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (LOEWE‐TBG), Frankfurt
Tel: +49 (0)69 798-42171 hollert@bio.uni-frankfurt.de
https://www.bio.uni-frankfurt.de/43970666/Abt__Hollert

Twitter: @hhollert @goetheuni @LOEWE_TBG @fraunhofer_IME @isoewikom @senckenberg @UFZ_de @SAFE_Frankfurt @RWTH @USask_INTL @ETH @ETH_en @Stockholm_Uni


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 29 2023
15:50

Asia Forum 2023 an der Goethe-Universität: Koreanischer Filmproduzent Dong Yeon Won spricht über die Zukunft der Koreanischen Filmindustrie

Warum Südkorea in der internationalen Medienbranche erfolgreich ist 

FRANKFURT. Ob „Squid Game“, „Hellbound“ oder „Parasite“ - koreanische Filme und Serien sind beliebt, sie erhalten Auszeichnungen und erzielen hohe Abrufzahlen. So hat sich Südkorea zu einem der wichtigsten Akteure der internationalen Medienbranche entwickelt. Wie lässt sich dieser Erfolg erklären? Und was bedeutet diese Entwicklung für die Zukunft des Films?

Auf dem diesjährigen Asia Forum spricht der koreanische Filmproduzent und CEO der Produktionsfirma “Realies Pictures" Dong Yeon Won über diese Fragen in dem Kurzvortrag

Korean Film and Television. Competitiveness and Future Prospects
am Donnerstag, dem 6. Juli 2023
um 18.15 Uhr
im Renate von Metzler-Saal des Casino-Gebäudes am Campus Westend

Dong Yeon Won wird Einblicke in die Branche geben und von seiner Erfahrung bei der Produktion international erfolgreicher Formate wie „Along With the Gods“ und „Masquerade“ berichten.

Im Zentrum des Asia Forum 2023 stehen Korea und die globale Ausstrahlungskraft der koreanischen Kultur. Das Forum wird veranstaltet vom Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien (IZO) gemeinsam mit der Forschungsinitiative ConTrust: Vertrauen im Konflikt und dem Verbundprojekt CEDITRAA (Cultural Entrepreneurship and Digital Transformation in Africa and Asia) an der Goethe-Universität Frankfurt.

Der Talk findet auf Koreanisch und Englisch statt, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen und Programm unter: https://contrust.uni-frankfurt.de/event/korean-film-and-television-competitiveness-and-future-prospects/

Informationen:
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 28 2023
13:08

Die diesjährigen Adorno-Vorlesungen hält die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau.

Antisemitismus aus psychoanalytischer Perspektive

FRANKFURT. Für die Adorno-Vorlesungen 2023 konnte die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau vom Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin gewonnen werden. Ihre drei Vorlesungen laufen unter dem Titel „Spuren des Anderen. Antisemitismus aus psychoanalytischer Perspektive“ und finden vom 5. Juli bis zum 7. Juli im Hörsaal IV am Campus Bockenheim statt. Die Adorno-Vorlesungen werden vom Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag veranstaltet.

Mit ambitionierten Forschungsprogrammen suchten die Kritische Theorie und die Psychoanalyse zur Erklärung des Antisemitismus beizutragen. Doch bleibt die Frage offen, ob sich Antisemitismus psychologisch wirklich am Charakter, an der Persönlichkeitsstruktur der Einzelnen festmachen lässt, wie es die Theorie des autoritären Charakters insinuiert. In den diesjährigen Adorno-Vorlesungen entwirft die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau ein Verständnis von Antisemitismus als ideologischem Narrativ, das auf eine psychische Konfliktkonstellation reagiert und die Alterität und Ambivalenzen des Anderen negiert. Anhand der psychoanalytischen Methode der Dekonstruktion entwickelt sie ihre Analyse exemplarisch am Gruppenexperiment des Instituts für Sozialforschung aus den 1950er Jahren sowie der Antisemitismusdebatte im Rahmen der documenta 15.

Ilka Quindeau, Prof. Dr., ist Psychoanalytikerin und arbeitet seit 2020 als Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Von 2018 bis 2020 war sie Präsidentin der International Psychoanalytic University in Berlin. Sie ist zudem Professorin für Klinische Psychologie und Psychoanalyse an der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Feldern der individuellen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust sowie der Biographie-, Trauma- und Geschlechterforschung. Zu ihren Buchveröffentlichungen zählen unter anderem Der Wunsch nach Nähe. Liebe und Begehren in der Psychotherapie (zusammen mit Wolfgang Schmidbauer, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017) sowie Spur und Umschrift. Die konstitutive Bedeutung von Erinnerung für die Psychoanalyse (München: Fink 2004).

Kontakt:
Mirko Broll, Institut für Sozialforschung, Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main. broll@em.uni-frankfurt.de; https://www.ifs.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 27 2023
16:03

Ensembles des Collegium Musicum spielen Werke zum Motto „Wasserwelten“ und Uraufführungen des Komponisten Christian Ridil

Semesterabschlusskonzerte an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Die Ensembles des Collegium Musicum der Goethe-Universität präsentieren in drei Abschlusskonzerten die Ergebnisse ihrer Semesterproben. Die Konzerte des Sinfonieorchesters und Chors unter der Leitung von Jan Schumacher sowie des Sinfonischen Blasorchester unter der Leitung von Lisa Bodem beginnen

am 29. Juni, um 19.00 Uhr,
mit einem
Kammermusikabend
von Musiker*innen des Uniorchesters mit professionellen Gastmusiker*innen
in der Lobby des PA-Gebäudes, Campus Westend.


Auf dem Programm steht neben Werken von Schumann, Schubert, Mozart und Beethoven die Kammermusik des früheren Frankfurter Universitätsmusikdirektors und Komponisten Dr. Christian Ridil, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Dabei werden Ridils "Drei Lieder nach Gedichten von Max Herrmann-Neiße" uraufgeführt. Es singt Melinda Paulsen, Gesangsprofessorin an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst.

Am 5. Juli, 20.00 Uhr,
findet statt das
Semesterabschlusskonzert mit Chor und Sinfonieorchester
auf dem Campus Westend, Casino-Festsaal.


Unter dem Motto "Wasserwelten" steht die die große sinfonische Suite "The Sea" des englischen Spätromantikers Frank Bridge auf dem Programm, gefolgt von der frühromantischen Konzertouvertüre "Am Niagara" des schlesischen Komponisten Wilhelm Tschirch.
Gemeinsam mit dem Chor der Universität wird Beethovens Konzertstück "Meeresstille und Glückliche Fahrt" zu einem Text von Goethe aufgeführt. Höhepunkt des Konzerts ist die Uraufführung des Werks "Gesang der Geister über den Wassern" von Christian Ridil.

Den Abschluss bildet am

21. Juli, um 20.00 Uhr, das
Semesterabschlusskonzert des Sinfonischen Blasorchesters
auf dem Campus Westend, Casino-Festsaal.

Auf dem Programm des 60 Mitglieder starken Orchesters stehen Kompositionen und Arrangements unter anderem von Rolf Rudin, Franco Cesarini und Jan Van Der Roost.

Weitere Informationen:
https://unimusik-frankfurt.de/
https://unimusik-frankfurt.de/sinfonisches-blasorchester/
https://www.facebook.com/Sinfonisches-Blasorchester-der-Goethe-Universit%C3%A4t-Frankfurt-374196172926844/

Im Collegium Musicum der Goethe-Universität spielen und singen Studierende, Mitglieder und Angehörige sowie Ehemalige der Goethe Universität. Nach alter universitärer Tradition treffen sich dort begeisterte Laien, um gemeinsam zu musizieren – seit 2013 unter professioneller Leitung von Universitätsmusikdirektor Prof. Jan Schumacher.

Am Ende eines Semesters finden jeweils Semesterabschlusskonzerte statt, in denen die Ergebnisse der Ensembles, aber auch weitere kammermusikalische Beiträge aufgeführt werden. Probenwochenenden und Konzertfahrten ergänzen die Aktivitäten der Universitätsmusik.


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 27 2023
15:09

Zwei Veranstaltungen zum politischen Philosophen John Rawls an der Goethe-Universität / Anlass ist die Veröffentlichung des „Rawls-Handbuchs“

Hochaktuell: John Rawls‘ Werk und Wirkung  

FRANKFURT. Mit seiner „Theorie der Gerechtigkeit“ und dem Werk „Politischer Liberalismus“ ist John Rawls einer der wichtigsten politischen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Die soeben erschienene Publikation „Rawls-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung“ informiert nun umfassend über den Stand der internationalen Forschung zum Gesamtwerk des zeitgenössischen Klassikers. Das Handbuch wird unter anderen herausgegeben von den Frankfurter Religionsphilosophen Dr. Michael Roseneck und Prof. Dr. Thomas M. Schmidt.

Die Publikation des Handbuchs ist Anlass für eine Podiumsdiskussion sowie ein Symposium zu Rawls' Werk, die vom Fachbereich Katholische Theologie, sowie dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, dem GRADE-Center Religionsforschung und Theologie und dem Institut für religionsphilosophische Forschung der Goethe-Universität veranstaltet werden. Dabei geht es um das hochaktuelle Werk des US-amerikanischen Philosophen: Dieser äußerte sich unter anderem zur Frage, was ein qualitativ hochwertiges Verständnis von Freiheit ist, wie Kapitalismus und soziale Ungleichheit Demokratie und Freiheit unterminieren und wie wir, trotz der Tatsache des religiösen und weltanschaulichen Pluralismus, friedlich und solidarisch zusammenleben können.

Die Podiumsdiskussion „Book Launch: Rawls-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung“ zur Veröffentlichung des Handbuchs findet statt am

6. Juli 2023, ab 18:30 Uhr,
im House of Finance, Raum E.20,
Theodor-W.-Adorno-Platz 3, 60323 Frankfurt am Main.

Nach einer Einleitung von Prof. Dr. Rainer Forst, Goethe-Universität und Co-Direktor des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“, diskutieren Rainer Forst, Prof. Dr. Christine Bratu (Georg-August-Universität Göttingen) und Prof. Dr. Michael Reder (Hochschule für Philosophie München); es moderiert Rebecca C. Schmidt (Forschungszentrum „Normative Ordnungen“).

Leben, Werk und Wirkung des politischen Philosophen stehen anschließend auch im Zentrum des Symposiums „Rawls-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung“ am

7. Juli 2023, ab 10 Uhr,
im IG-Farben Gebäude, NG 1.731, sowie
ab 14 Uhr im Gebäude Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften, Raum 1.303,
Campus Westend, 60323 Frankfurt am Main.

Am Symposium nehmen u.a. teil Prof. Dr. Julian Culp, Prof. Dr. Oliver Hidalgo, Prof. Dr. Otfried Höffe, Tim Huttel, Prof. Dr. Darrel Moellendorf, Dr. Tim Reiß, Cindy-Ricarda Roberts und Prof. Dr. Ruth Zimmerling.

Die Veranstaltungen sind kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten bei roseneck@em.uni-frankfurt.de.

Weitere Informationen und Programm unter: https://www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/alleveranstaltungen/69-veranstaltungen/8878-rawls-handbuch-leben-werk-wirkung

Information und Anmeldung:
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 27 2023
14:51

Goethe-Universität und Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) schließen gemeinsame Kooperationsvereinbarung zum Projekt „Identifizierungen in Mexiko“.

Unbekannten Toten in Mexiko wieder eine Identität geben

FRANKFURT. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in Mexiko und die Goethe-Universität Frankfurt haben heute eine Kooperationsvereinbarung zur Unterstützung der mexikanischen Regierung bei der Identifizierung von Verschwundenen in Mexiko unterzeichnet. Mehr als 110.000 Menschen gelten in Mexiko offiziell als verschwunden, gleichzeitig gibt es offiziell mehr als 55.000 nicht identifizierte Leichen: die aktuelle Situation in Mexiko bewertet die Nationale Kommission für Menschenrechte als eine forensische Krise. Die daraus resultierende Belastung für die Zivilgesellschaft ist enorm.

Obwohl in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt wurden (z.B. der Bau von regionalen Identifizierungszentren), sind die Herausforderung im Bereich Identifizierung nach wie vor groß. In den letzten Jahren hat die mexikanische Regierung eine internationale Zusammenarbeit und Unterstützung etabliert, um die Zahl der Identifizierungen von unbekannt Verstorbenen zu erhöhen. So unterstützt UNFPA durch das Projekt „Identifizierungen in Mexiko“, u.a. vom Auswärtigen Amt (AA) finanziert, die Umsetzung der nationalen Identifizierungspolitik der mexikanischen Suchkommission (CNB). Eine der Arbeitslinien dieses Projektes und der Kooperation ist die Zusammenarbeit der Goethe-Universität Frankfurt mit mexikanischen Institutionen und Universitäten.

Bei der Unterzeichnung waren zugegen: die mexikanische Generalkonsulin, Cecilia Villanueva Bracho, der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, der stellvertretende Leiter des UNFPA Mexiko, Iván Castellanos, der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Prof. Dr. Marcel Verhoff, sowie der Leiter des UNFPA-Projektes, Maximilian Murck. Ziel der Kooperationsvereinbarung zwischen UNFPA und dem Institut für Rechtsmedizin der Goethe-Universität Frankfurt ist es, den Familien, insbesondere den suchenden Müttern, Gewissheit über den Verbleib ihrer Angehörigen zu geben.

Ziel der Kooperationsaktivitäten ist es, pragmatische Lösungsansätze zu entwickeln, um mehr Verstorbene innerhalb einer kürzeren Zeit zu identifizieren – u.a. durch:

•        DNA-Analysen von Familienangehörigen und Verstorbenen
•        Analyse von Tätowierungen zu Identifizierungszwecken
•        Akademischer Austausch und Forschung mit mexikanischen Gerichtsmedizinern und Forensikern.

Der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Enrico Schleiff, machte deutlich, es sei eine humanitäre Verpflichtung, die mexikanische Regierung bei der Identifizierung der vielen unbekannten Toten in Mexiko zu unterstützen. Vor allem die Angehörigen von Verschwundenen hätten es verdient, endlich Gewissheit zu erlangen. Schleiff freute sich, dass mit der Kooperationsvereinbarung die bisher geleistete Arbeit der Frankfurter Rechtsmedizin im Bereich der Identifizierung von Verschwundenen in Mexiko fortgesetzt werden kann. Er dankte ausdrücklich der UNFPA für ihre Unterstützung des Projekts „Identifizierungen in Mexiko“, ebenso allen beteiligten Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen. 

Der stellvertretende Leiter des UNFPA Mexiko, Iván Castellanos, betonte, dass jeder Mensch das Recht auf seine Identität habe. Die mexikanische Regierung habe in den letzten Jahren wichtige Maßnahmen zu institutioneller Stärkung bei der Suche von Verschwundenen umgesetzt und Reformen angestoßen, um die Identifizierung von unbekannt Verstorbenen zu verbessern. Die Regierung habe im Jahr 2021 zum ersten Mal das Komitee gegen das gewaltsame Verschwinden der Vereinten Nationen eingeladen und damit auch ihren Kompromiss mit den Verschwundenen zum Ausdruck gebracht.

Der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Prof. Dr. Marcel Verhoff, wies seinerseits darauf hin, dass das Institut bereits mit der Universität Guadalajara bei der Einführung eines Masterstudiengangs in Forensik und bei der Analyse von genetischen Proben, Autopsien und Ausgrabungen in Mexiko zusammengearbeitet habe. Durch diese Vereinbarung werde man die akademische Zusammenarbeit weiter intensivieren und gegenseitig voneinander profitieren. Der kollegiale Austausch werde sich in wissenschaftlichen Projekten und in der praktischen Identifizierungsarbeit realisieren.  

Der Leiter des UNFPA-Projektes, Maximilian Murck, sagte, dass die Identifizierung von Personen keine leichte, aber auch keine unlösbare Aufgabe sei. Es sei dabei wichtig, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und die Erfolge der Zusammenarbeit in diesem schwierigen Kontext aufzuzeigen. Derzeit führe man zum Beispiel unter der Leitung der Nationalen Suchkommission den Abgleich von Fingerabdrücken in mehreren Bundesstaaten ein. Man sei der Universität Frankfurt und den mexikanischen Institutionen für ihre Unterstützung und Vertrauen sehr dankbar.

Bezüglich des unterschriebenen Kooperationsabkommens zwischen dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) und der Goethe-Universität Frankfurt betonte die Konsulin von Mexiko in Frankfurt, Cecilia Villanueva Bracho: „Die mexikanische Regierung unterstützt dieses Projekt, das zur Zusammenarbeit zwischen Mexiko und Deutschland im Bereich der Gerichtsmedizin beiträgt. Es dient auch zur Stärkung der Institutionen, indem wir die aktuellen Prioritäten im Bereich der Sicherheit und der Verbrechensbekämpfung und -prävention besser angehen können. Die Zusammenarbeit umfasst den Austausch von Wissen und bewährten Praktiken zur Förderung staatlicher und akademischer Einrichtungen und zur Schaffung technischer Kapazitäten.“ 

Bild zum Download: www.uni-frankfurt.de/139269528

Bildunterschrift (v. l. n. r.): Cecilia Villanueva Bracho, Konsulin von Mexiko in Frankfurt; Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität; Prof. Dr. Marcel Verhoff, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, und PD Dr. Christoph Birnhuber.


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 26 2023
12:21

Camp und Sommerfest sollen friedlich nebeneinander stattfinden

Goethe-Universität bietet Veranstalter*innen des Camps auf dem Campus Westend Unterstützung an

FRANKFURT. Im Streit um ein Protestcamp der Klimaschutzaktivisten End Fossil: Occupy (Frankfurt) und dem Sommerfest der Goethe-Universität hat das Verwaltungsgericht der Stadt Frankfurt am frühen Freitagabend den Einspruch der Aktivisten*innen gegen die Zuweisung einer Alternativfläche abgewiesen. Die Alternativfläche war der Gruppe von der Ordnungsbehörde der Stadt aufgrund der Überschneidung von Zeit und Ort mit dem seit langem geplanten Universitätssommerfest zugewiesen worden. 

„Das jährlich stattfindende Sommerfest ist ein für Studierende wie Mitarbeitende wichtiges Ereignis“, betont der Präsident der Universität, Enrico Schleiff. „Das Fest wird seit Monaten, auch unter Einbezug des AStA, geplant und intensiv vorbereitet.“ Bereits am 13. April war das Fest von Seiten der Universität bei der zuständigen Behörde der Stadt Frankfurt angemeldet worden. Zum 6. Juni war durch End Fossil: Occcupy! dann eine Anmeldung für ein Camp bei der Stadt erfolgt, das mit dem Termin des Sommerfestes zusammenfällt und auf einer sich stellenweise überschneidenden Fläche stattfinden sollte. In der Folge kam es wohl zu einem Abstimmungsversäumnis innerhalb der Behörde, was zu der zeitlichen und örtlichen Überschneidung von Sommerfest und Camp führte.

„Sicher hätte dieser Konflikt vermieden werden können, wenn die Universität als Eigentümerin der fraglichen Fläche frühzeitig über die Planung für das Camp informiert worden wäre“, so der Präsident. Stattdessen hätte man nur zufällig Kenntnis von den Planungen erlangt und einen möglichen Nutzungskonflikt erkannt. Unmittelbar darauf suchte die Universität den Kontakt zu End Fossil: Occupy!, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Und: „Wir haben uns parallel direkt darum gekümmert, dass dem Camp auch im Falle einer räumlichen Verlegung Infrastruktur in Form von Strom und sanitären Anlagen sowie einem Wasseranschluss zur Verfügung steht und so die Auflagen des Ordnungsamtes erfüllt werden können, welche uns erst im Rahmen das Verwaltungsgerichtsverfahren am vergangenen Freitag übermittelt wurden.“ 

Man sei darum bemüht, dass auch mit dieser Verlegung das Programm der Gruppe umsetzbar bleibt und steht mit dieser im Austausch. „Die Universität bekennt sich als Institution vollumfänglich zu dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und respektiert jede Form des friedlichen Protests“, stellt Schleiff klar.


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 22 2023
15:32

Viertelmillion Dollar für US-Forschungsaufenthalt – Robert Tampé einziger Preisträger aus Europa

Renommierter Schaefer Award der Columbia University geht an Biochemiker Robert Tampé von der Goethe-Universität

Ein Forschungsstipendium von 250.000 Dollar (230.000 Euro) erhält der Biochemiker und Strukturbiologe Prof. Robert Tampé von der Goethe-Universität. Er wird mit dem „Schaefer Scholar Award“ ausgezeichnet, der jährlich von der Columbia University an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende akademische Leistungen in der Humanphysiologie verliehen wird. Mit 200.000 Dollar wird ein Forschungsprojekt von Prof. Tampé während eines Gastaufenthalts an der Columbia University unterstützt, 50.000 Dollar erhält der Wissenschaftler zur freien Verfügung. Der Preis wurde am gestrigen 21. Juni 2023 feierlich in der Stadt New York verliehen.

FRANKFURT. Prof. Katrina Armstrong, Leiterin des Medical Campus der Columbia University und Vizepräsidentin für Gesundheit und Biomedizinische Wissenschaft der Columbia University, beglückwünschte Prof. Robert Tampé zur Auszeichnung: „Wir freuen uns, Ihnen diese Forschungsmöglichkeit bieten zu können. Engagierte Forscher wie Sie sind absolut notwendig, um wissenschaftliche Entdeckungen und medizinische Innovationen voranzutreiben. Wir gratulieren Ihnen zu dieser wohlverdienten Auszeichnung und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg. Wir freuen uns darauf, Sie in Columbia begrüßen zu dürfen!“

Gemeinsam mit seinem Kooperationspartner an der Columbia University, Prof. Filippo Mancia vom Department of Physiology and Cellular Physics, wird Prof. Robert Tampé vor Ort in New York ein Forschungsprojekt zur Aufklärung von Transportmechanismen innerhalb der Zelle verfolgen, die essenziell für die Auslösung einer Immunantwort sind. Im Zentrum seiner Untersuchungen steht das Endoplasmatische Retikulum, ein komplexes Membransystem innerhalb der Zelle. Dort stellt die Zelle unter anderem Membranproteine her, die in die Außenhülle der Zelle transportiert werden, wo sie als Antigene dem Immunsystem präsentiert werden und eine Immunantwort auslösen können. Tampé wird einen für diesen Prozess zentralen Proteinkomplex untersuchen, den sogenannten Peptidladekomplex (PLC), der Angriffspunkt vieler Krankheitserreger und Krebszellen ist, die auf diese Weise die Immunantwort unterlaufen. Die Forschungsarbeiten könnten entsprechend zu neuen Möglichkeiten führen, das Immunsystem gegen Krankheitserreger oder Krebs zu stärken.

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/139045243

Bildtexte: 
PLC_c_ChristophThomas_RobertTampe.jpg: Struktur und Biogenese der Antigen-Prozessierungsmaschinerie, die als dynamischer Verbund von Transport-, Faltungs- und Rezeptor-Komplexen für die adaptive Immunerkennung infizierter oder maligner Zellen verantwortlich ist. Graphik: Christoph Thomas, Robert Tampé

Tampe_Robert_c_UweDettmar.jpg: Prof. Dr. Robert Tampé, Goethe Universität Frankfurt. Foto: Uwe Dettmar

Weitere Informationen
Prof. Dr. Robert Tampé
Institute für Biochemie, Biozentrum
Goethe-Universität Frankfurt
tampe@em.uni-frankfurt.de
Tel: +49 (0)69 798-29475
https://www.biochem.uni-frankfurt.de/index.php?id=10

Twitter-Handle: @goetheuni @Columbia @tampe_lab


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Für ihre herausragenden Leistungen in der Entwicklung des High Performance Computing (HPC) zeichnet die Organisation „Partnership for Advanced Computing in Europe“ (PRACE) Dr. Sarah Neuwirth von der Goethe-Universität mit dem diesjährigen PRACE Ada Lovelace Award aus. Neuwirth, stellvertretende Gruppenleiterin der Gruppe Modulares Supercomputing und Quantencomputing, hat unter anderem erstmals gezeigt, wie Kombinationen von Hauptprozessoren (CPUs) und Grafikprozessoren (GPUs) genutzt werden können, um einen modularen Supercomputer aufzubauen. Der Preis wird ihr auf der Platform for Advanced Scientific Computing Conference (PASC 2023, 26.-28. Juni) im schweizerischen Davos überreicht.

FRANKFURT. „Dr. Sarah Neuwirth ist eine junge, herausragende Informatikerin und Expertin auf dem Gebiet der Hochleistungskommunikationstechnologien, deren Beiträge weit über ihr eigenes Forschungsgebiet hinaus wirken. Ihre Beteiligung an europäischen Exascale HPC-Initiativen ist ein Beispiel für ihr Engagement für die Entwicklung von Technologien, die an der Spitze der HPC-bezogenen Forschung stehen und für eine Vielzahl von Forschungsbereichen von Nutzen sind. Insgesamt hat Dr. Neuwirth einen großen Einfluss auf das High Performance Computing der nächsten Generation auf globaler Ebene“, sagte Professor Nathalie Reuter, Vorsitzende des Ada Lovelace Award Selection Committee. „Das Komitee würdigt sie auch als Vorbild für Frauen, die eine Karriere im HPC-Bereich beginnen, und zwar nicht nur wegen ihrer Sichtbarkeit in einem Bereich der Wissenschaft, Technologie, Technik und Mathematik (STEM), sondern auch durch ihr Engagement in Outreach-Aktivitäten und ihre Teilnahme an anderen relevanten Gremien.“, fügte Reuter hinzu.

“Wir freuen uns sehr, Dr. Neuwirth diese Auszeichnung zu überreichen, denn sie ist ein Vorbild für Wissenschaftlerinnen und eigentlich für jeden, der sich bewusst ist, dass wir diesen Personen brillante Forschungsergebnisse zu verdanken haben", sagte Serge Bogaerts, PRACE-Geschäftsführer. Er fuhr fort: "PRACE ist stolz darauf, seit der Schaffung des PRACE Ada Lovelace Award exzellenten jungen Wissenschaftlerinnen Sichtbarkeit zu bieten und unterstützt damit den positiven Trend einer ausgewogeneren Vertretung der Geschlechter in HPC-Gremien, wie dem PRACE Scientific Steering Committee, um damit zu beginnen.“ Bei der Preisverleihung auf der PASC 2023 in Davos wird Dr. Neuwirth einen Hauptvortrag mit dem Titel "Leveraging HPC Performance Engineering to Support Exascale Scientific Discovery" halten.

Dr. Sarah Neuwirth sagte: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass meine Arbeit mit dem PRACE Ada Lovelace Award ausgezeichnet wird. Diese großartige Auszeichnung schärft das Bewusstsein für die Vielfalt im Höchstleistungsrechnen und in der Informatik. Meine eigenen Erfahrungen während meiner Studien- und Promotionszeit haben mir deutlich bewusst gemacht, wie schwer es Frauen in den MINT-Disziplinen immer noch haben. Daher ist es mein größter Traum, die nächsten Generationen durch Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit zu inspirieren, um mehr Frauen und unterrepräsentierte Gruppen zu ermutigen, eine Karriere im HPC und verwandten MINT-Fächern einzuschlagen."

Dr. Neuwirth ist eine führende Expertin für HPC und Netzwerke mit Schwerpunkt auf parallelen E/A- und Überwachungstechnologien, parallelen Datei- und Speichersystemen sowie Containertechnologien und -management für Supercomputer. Sie kann auf eine beeindruckende Liste von Veröffentlichungen zur Forschung und Entwicklung im Bereich der Computerwissenschaften verweisen. In ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Accelerating Network Communication and I/O in Scientific High Performance Computing Environments“, die sie mit der Bestnote „summa cum laude“ verteidigte, zeigte sie erstmals, dass es praktisch möglich ist, CPUs und GPUs zu disaggregieren und beide über ein (intelligentes) HPC-Netzwerk zu betreiben, sodass jede Kombination von CPUs und GPUs im Sinne des modularen Supercomputing aufeinander abgebildet werden kann.

Derzeit ist sie Principal Investigator (PI) im European Pilot for Exascale (EUPEX) Projekt, das von EuroHPC und dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. Zuvor erhielt sie ein Forschungsstipendium des Oak Ridge National Laboratory, wo sie als Gastwissenschaftlerin arbeitete. Dr. Neuwirth spielte auch eine Schlüsselrolle in der Reihe der EU-finanzierten DEEP-Projekte (DEEP und DEEP-ER) als Expertin für die Kommunikationstechnologie sowie in der IT- und HPC-Forschung des EU-finanzierten Human Brain-Projekts. Als Mitglied der deutschen NHR-Initiative (National HPC) ist sie auch auf nationaler Ebene im Bereich Container und Container Management tätig.

Dr. Neuwirth ist Beraterin und aktives Mitglied in zahlreichen Beiräten und Programmausschüssen internationaler Konferenzen, Mitglied des IEEE und der Association for Computing Machinery (ACM) und der entsprechenden Unterabteilungen und ist Gutachterin und Redakteurin für zahlreiche Zeitschriften und internationale Konferenzen.

Dr. Neuwirth ist eine hoch angesehene und international anerkannte Systemarchitektin für Supercomputer, ein Bereich, in dem nur wenige Frauen tätig sind. Seit 2022 ist Frau Dr. Neuwirth Mitglied des Gleichstellungsrates der Goethe-Universität und beratendes Mitglied in Berufungskommissionen. Sie wird häufig zu Diskussionsrunden eingeladen, um die Rolle von Frauen im HPC auf Supercomputing-Konferenzen in den USA und in Europa zu erörtern; insbesondere leitete sie von 2016 bis 2019 das SCinet Student Volunteers Programm bei IEEE/ACM SC, fungierte als Student Mentoring Chair bei IEEE CLUSTER 2022 und fungiert immer noch als Koordinatorin des ISC und SC Student Volunteers Programms an deutschen Universitäten, um Bewerbungen von Studentinnen und unterrepräsentierten Gruppen zu fördern.

Dr. Neuwirth trägt dazu bei, das Vorurteil, wie MINT- und HPC-Wissenschaftler auszusehen haben, zu ändern, indem sie junge weibliche Talente ermutigt, in diesen Bereichen tätig zu werden.

Der PRACE Ada Lovelace Award wird seit 2016 jährlich an eine Wissenschaftlerin verliehen, die einen herausragenden Beitrag zum HPC in Europa und der Welt leistet und als Vorbild für Frauen dient, die am Anfang ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen. Der Preis ist nach der Gräfin von Lovelace benannt, einer britischen Mathematikerin, die im 19. Jahrhundert lebte. Sie arbeitete unter anderem zusammen mit Charles Babbage an einer Maschine, die sie Analytical Engine nannten - eine der ersten Vorläuferinnen des Computers. Viele Historiker betrachten Ada Lovelaces Beitrag zu dieser mechanischen Rechenmaschine als den allerersten Algorithmus - und sie selbst als die erste Person, die zu Recht als Programmiererin bezeichnet wird.

Die Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE) ist eine internationale Vereinigung ohne Erwerbszweck (AISBL) mit Sitz in Brüssel. PRACE verlagert sich derzeit von der Bereitstellung des Zugangs zu Europas größten Supercomputern auf die Ausweitung, Verstärkung und Beschleunigung der Interessenvertretung aller HPC-Nutzer in Europa. PRACE hat sich zum Ziel gesetzt, die Interessen der Nutzer von HPC und verwandten Technologien (Künstliche Intelligenz, Quantencomputer, Cloud Computing, Datenwissenschaft) in Europa zu vertreten und deren Bedürfnisse zu ermitteln. Außerdem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um wissenschaftliche Forschung und Innovation in allen Disziplinen und industriellen Anwendungen zu ermöglichen und so die wissenschaftliche, technologische und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas zum Nutzen der Gesellschaft zu stärken.

PASC 2023-Konferenz: https://pasc23.pasc-conference.org/

Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138961641

Bildtext: Dr. Sarah Neuwirth, Goethe-Universität Frankfurt. Foto: privat

Weitere Informationen
Dr. Sarah Neuwirth
Modulares Supercomputing und Quantencomputing (Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert)
Institute für Informatik
Goethe-Universität Frankfurt
s.neuwirth@em.uni-frankfurt.de
https://www.msqc.group/
https://www.linkedin.com/in/smneuwirth/

Twitter: @NeuwirthSarah @PRACE_RI @goetheuni


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 21 2023
14:54

Goethe-Universität will die Berücksichtigung von Geschlecht und Vielfalt in Forschungsthemen stärken 

Zehn Punkte für mehr Vielfalt bei Forschungsinhalten

Künstliche Intelligenz mit Vorurteilen oder falsch zugeordnete Gräber von Wikingerinnen – Geschlecht und Vielfalt können ganz unterschiedliche und mitunter unerwartete Bedeutung für die Forschung entfalten. Die Goethe-Universität will die Reflexion von Geschlecht und Vielfalt noch stärker als bisher in ihren Forschungsaktivitäten verankern. Dafür wurde ein Zehn-Punkte-Papier erarbeitet.

FRANKFURT. „Die Goethe-Universität will Vorreiterin auf dem Weg zu einer besseren Wissenschaft sein, die möglichst allen Menschen gerecht wird“, formuliert Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff die Zielrichtung des Zehn-Punkte-Papiers zu Geschlecht und Vielfalt in der Forschung. Am Montag hat das Präsidium der Universität das Papier und die darin vorgegebenen konkreten Schritte auf einer Veranstaltung mit externen Fachleuten und der Goethe-Uni-Forschungscommunity vorgestellt. Die zehn Punkte zielen darauf ab, die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Geschlecht und Vielfalt im Themenspektrum verschiedener Disziplinen zu stärken. So heißt es darin: „Die Goethe-Universität bekennt sich in ihrem Leitbild zu der gesellschaftlichen Verantwortung von Forschung und Lehre. Dazu gehört, Wissenschaft auf die Bedarfe möglichst aller Menschen auszurichten und unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen.“

„Jede Forscherin, jeder Forscher sollte sich fragen: Inwiefern spielen Geschlechter- und Vielfaltsaspekte in meiner Forschung eine Rolle? Und zwar nicht nur, weil dies auch für Projektanträge an Bedeutung gewinnt, sondern weil wir überzeugt sind, dass wir damit zu valideren Forschungsergebnissen kommen. Indem wir uns dessen stärker bewusstwerden und in Austausch darüber treten, wird unsere Forschung innovativer und kreativer“, sagte Universitätspräsident Enrico Schleiff beim heutigen Pressegespräch zur Vorstellung des Zehn-Punkte-Papiers. In dem Papier beschreibt die Goethe-Universität, wo sie derzeit steht, und setzt auf konkrete Maßnahmen und Ziele, um den Einbezug zukünftig noch weiter zu verbessern. So plant die Universität nicht nur, das Thema im nächsten Hochschulentwicklungsplan zu verankern, sondern auch, die Reflexion in internen Ausschreibungen einzufordern und in der Ausbildung und Weiterqualifizierung stärker einzubinden.

Auch für Laien auf Anhieb einleuchtend sind die Beispiele aus der medizinischen Forschung: Wenn Medikamente nicht gleichermaßen und differenziert an Frauen wie Männern erprobt sind, wird ihre passgenaue Anwendung schwierig sein. Dr. Lena Marie Seegers und Prof. David Leistner aus der Kardiologie des Universitätsklinikums Frankfurt sehen viel Potenzial darin, die medizinische Forschung im Hinblick auf die Vielfalt von Menschen besser aufzustellen. „Wir werden in Kürze an der Goethe-Universität ein Frauen-Herzzentrum („Women's Heart Health Center Frankfurt“) aufbauen zur gendersensitiven medizinischen Forschung. Hier mehr Expertise zu erlangen, kann die Medizin in Deutschland einen großen Schritt nach vorn bringen“, sagt Kardiologin Seegers, die zwei Jahre an der Harvard Universität in Boston zu geschlechtsspezifischen Unterschieden der Herzkranzgefäße geforscht hat. Frauen ignorierten kardiovaskuläre Symptomatiken oft, weil sie ein Leben lang an Schwankungen im Wohlbefinden gewöhnt seien. Gerade aber in Phasen der hormonellen Umstellung wie Schwangerschaft und Menopause sei ein spezifischer Blick auf die weibliche Gesundheit wichtig. Noch relativ unerforscht sei auch der Zusammenhang zwischen rheumatischen oder gynäkologischen Erkrankungen und dem Herzinfarktrisiko. „Frauen haben in Deutschland ein deutlich höheres Risiko, an einem Herzinfarkt zu versterben als Männer“, lautet Seegers' nüchterne Bilanz.

In den Erziehungswissenschaften existiert zwar seit langem eine differenzierte und anspruchsvolle Geschlechterforschung, diese stellt aber bisher kein Querschnittsthema dar. Hier gebe es noch viel zu tun, erklärte Prof. Bettina Kleiner, Erziehungswissenschaftlerin und Direktorin des Cornelia-Goethe-Zentrums. Die pädagogischen Handlungsfelder Schule und Kindertagesstätten seien zwar nicht die einzigen Gegenstände ihres Faches, aber die dortige Realität sei prägend für die gesellschaftliche Geschlechterordnung. Schule bilde einerseits die Lebensverhältnisse in der Gesellschaft ab und habe andererseits die Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu sozialisieren. Damit vermittelte sie immer auch Werte und Normen, die zu reflektieren seien. „Noch immer werden im schulischen Unterricht Geschlechterstereotype reproduziert, die unter anderem dazu führen, dass unterschiedliche und tendenziell für Frauen karrierebezogen nachteilige fachbezogene und berufliche Präferenzen ausgebildet werden. Und wenn wir an queere Kinder und Jugendliche denken“, so Kleiner, „werden deren Lebensrealitäten nach wie vor selten und kaum einmal in angemessener Weise abgebildet. Deshalb müssen wir in der Ausbildung angehende Lehrkräfte für Stereotype in ihrem eigenen Denken sensibilisieren“. Und es spiele durchaus eine wichtige Rolle, wie weit Gleichstellung unter Forschenden erreicht werden könne: „Natürlich ist es für die Forschung auch von Bedeutung, wer sie betreibt“, ist sie überzeugt. Für Kleiner ist das Zehn-Punkte-Papier der Goethe-Universität eine „wichtige Selbstverpflichtung zur Stärkung von Geschlechterreflexivität, Vielfalt und Gerechtigkeit in der Forschung“.

Der Zehn-Punkte-Plan zu Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/139004805


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 20 2023
12:19

Die originalgetreue Kopie des antiken Meisterwerks wird am 25. Juni im Skulpturensaal der Goethe-Universität vorgestellt

Laokoongruppe kommt nach Frankfurt 

FRANKFURT. Der Skulpturensaal der Goethe-Universität hat prominenten Zuwachs bekommen: eine originalgetreue Kopie der monumentalen Figurengruppe des Laokoon ergänzt neuerdings die Antikensammlung, somit eines der bedeutendsten Meisterwerke der Vatikanischen Museen und sicher eines der bekanntesten und einflussreichsten Bildwerke aus der Antike überhaupt. Der Abguss des im Vatikan aufbewahrten Kunstwerks wurde eigens für die Frankfurter Sammlung angefertigt. Diese einzigartige Aktion wurde möglich durch die Spende des der Klassischen Archäologie in Frankfurt eng verbundenen Stifterpaares York Thiel und Anni Heyrodt, die die Sammlung seit Jahren großzügig unterstützen.

Die Laokoongruppe wird im Rahmen der traditionellen Sonntagsführungen im Skulpturensaal feierlich übergeben

am Sonntag, dem 25. Juni, 11 Uhr,
im Skulpturensaal des IG-Farbenhauses (Raum 7.511)

und vorgestellt mit dem
Vortrag „Troja – Rom – Frankfurt“
von Prof. Dr. Anja Klöckner und Dr. Matthias Recke (Klassische Archäologie).

Der Vortrag wird die Vielschichtigkeit des Werkes, seine ungeheure Strahlkraft und seine Rezeption bis in die heutige Zeit beleuchten. Das Thema der mehrfigurigen Gruppe ist dem bekannten Mythenkreis des trojanischen Kriegs entnommen: Der Apollonpriester Laokoon hat die Trojaner davor gewarnt, das hölzerne Pferd in die Stadt zu ziehen – er ahnt, dass damit der Untergang der Stadt besiegelt wird. Der römische Dichter Vergil schildert, wie Laokoon und seine Söhne von zwei gewaltigen, von der Göttin Athena geschickte Schlangen angegriffen und getötet werden.

Das dreifigurige Original aus römischer Zeit wurde bereits 1506 in Rom entdeckt und in der Werkstatt Michelangelos ergänzt. Der Einfluss der Marmorgruppe auf die Kunst der Renaissance ist gewaltig, und bis heute gilt die von einer ungeheuren Dynamik geprägte Darstellung des im Todeskampf verstrickten Laokoon als eine der großartigsten künstlerischen Schöpfungen der Antike.

Mit der Laokoongruppe erhält die Frankfurter Sammlung nicht nur ihre erste monumentale Figurengruppe; der Neuzugang fügt der Sammlung auch ein neues Werk aus der Zeitenwende hinzu, also aus der Zeitspanne zwischen dem 1. Jahrhundert vor bis zum 1. Jahrhundert nach Christi Geburt – was auch den Studierenden der Archäologie und der Kunstwissenschaften zugutekommt.

Die Figur wurde von professionellen Kunstformern aus Leipzig in zwölf Einzelteilen angefertigt nach einer Form, die direkt dem marmornen Original entnommen wurde: Sie besteht aus Gips, teils gemischt mit Glasfasern und Jute, wiegt ca. 260 kg und ist 2,42 Meter hoch (mit dem 35 cm hohen Sockel insgesamt 2,77 Meter).

Bilder zum Download: www.uni-frankfurt.de/138896417

Bildtext: Gewichtiger Zuwachs: Der originalgetreue, ca. 260 kg schwere Abguss der Laokoongruppe nach seiner Ankunft im Skulpturensaal der Goethe-Universität. Zu sehen sind der Kunstformer Hans Effenberger (zweiter v.l.), der Kustos der Antikensammlung und des Skulpturensaals Matthias Recke (r.) sowie Wissenschaftler des Archäologischen Instituts, die beim Aufbau der Figur aus zwölf Einzelteilen gemeinsam Hand angelegt haben. (Fotos: Goethe-Universität)

Weitere Informationen
Dr. Matthias Recke
Kustos der Antikensammlung / Skulpturensaal Klassische Archäologie
Institut für Archäologische Wissenschaften Abt. I
Telefon +49 (69) 798 32301
E-Mail: Recke@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 19 2023
15:28

Rund um die Paulskirche und in der Taunusanlage: Spaziergänge der Bürgeruniversität werden fortgesetzt

Demokratie-Dialog mit Denkmälern und Kunst 

FRANKFURT. Denkmäler, Skulpturen, Street Art: Man begegnet ihnen auf Straßen und Plätzen. Welche Rolle spielen Kunstwerke und Denkmäler im öffentlichen Raum für die Demokratie? Haben sie das Potenzial, uns zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte, Gegenwart und Zukunft anzuregen? Oder verwalten sie diese für uns – während wir uns an sie gewöhnen und am Ende alles übersehen, was uns nicht stört?

Die Dialogischen Spaziergänge der Bürger-Universität laden dazu ein, gemeinsam über diese Fragen nachzudenken und in den Austausch zu treten. Geplant sind zwei Spaziergänge, die an verschiedene Ort der Stadt führen.

Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „DenkMalDemokratie: Dialogische Spaziergänge zur Kunst“ lädt die Bürgeruniversität zunächst ein zu einem

Spaziergang rund um die Paulskirche
am 27. Juni 2023, um 17 Uhr.

Des Weiteren bietet sie an einen

Spaziergang in der Gallusanlage-Taunusanlage
12. Juli 2023, um 17 Uhr.

Gesprächspartnerinnen während der Spaziergänge sind Dr. Jessica Beebone, Kunsthistorikerin und Leiterin des Fachbereichs Kunst im öffentlichen Raum im Frankfurter Kulturamt, sowie Verena Kuni, Kunstwissenschaftlerin und Professorin für Visuelle Kultur an der Goethe-Universität. Die beiden Expertinnen haben die Reihe, die im vergangenen Semester erstmals stattfand, konzipiert und organisiert.

Interessent*innen werden um Anmeldung gebeten unter www.buerger.uni-frankfurt.de. Weitere Informationen unter https://aktuelles.uni-frankfurt.de/_events/.


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 19 2023
10:47

Übergabe der „Frankfurter Dokumente“ jährt sich zum 75. Mal

„Startschuss“ für die Gründung der Bundesrepublik

FRANKFURT. Am 1. Juli 1948 haben die alliierten Militärgouverneure die „Frankfurter Dokumente“ an die westdeutschen Ministerpräsidenten überreicht. Das Ereignis, das sich nun zum 75. Mal jährt, war quasi der Startschuss für die Gründung der Bundesrepublik. Schauplatz der Übergabe war der inzwischen „Eisenhower-Saal“ genannte Raum im IG-Farben-Haus, in dem heute mehrere geisteswissenschaftliche Fachbereiche der Goethe-Universität untergebracht sind. Aus Anlass des Jubiläums findet

am Freitag, 30. Juni, um 13 Uhr (c.t.)
im Saal A im neuen Gebäude Sprach- und Kulturwissenschaften
auf dem Campus Westend

eine Gedenkveranstaltung am Fachbereich Rechtswissenschaft statt.

Die „Frankfurter Dokumente“ legten die Beziehungen zwischen den westlichen Besatzungsmächten und der westdeutschen Regierung fest und enthielten den Auftrag, eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen. Der Überreichung an die Ministerpräsidenten der westlichen Bundesländer im IG-Farben-Haus, dem damaligen US-Hauptquartier für Europa, folgten eingehende Beratungen, die schließlich zur Einrichtung eines „Parlamentarischen Rats“ führten, der ein „Grundgesetz“ für die Bunderepublik Deutschland erarbeiten sollte.

Bei der Gedenkveranstaltung am 30. Juni 2023 loten Joachim Rückert und Stefan Kadelbach, die als Professoren am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität forschen und lehren, die rechtshistorische und die verfassungsrechtliche Dimension der „Frankfurter Dokumente“ aus. PD Dr. Michael Maaser, der Leiter des Universitätsarchivs der Goethe-Uni, und der Rechtshistoriker Prof. Albrecht Cordes begleiten den anschließenden Spaziergang zum IG-Farben-Haus.

Das Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/138247956

Information:
Prof. Dr. Guido Pfeifer
Antike Rechtsgeschichte, Europäische Privatrechtsgeschichte und Zivilrecht
Institut für Rechtsgeschichte
Fachbereich Rechtswissenschaft
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon 069 798-34327
E-Mail pfeifer@jur.uni-frankfurt.de
Homepage https://tinygu.de/AntikeRG


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 15 2023
11:39

Anlässlich des 50. Todestags des britischen Dramatikers Noël Coward produziert die Chaincourt Theatre Company in diesem Sommersemester die Komödie über eine Dreiecksbeziehung.

Serenade zu dritt: Noël Cowards „Design for Living“ auf der Bühne im I.G.-Farben-Haus

FRANKFURT. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander – diese wohlbekannte Beziehungsdynamik gewinnt in „Design for Living“ besonderen Schwung. Denn die zentralen Liebenden in Cowards Komödie sind zu dritt: Innenausstatterin Gilda, Malerin Jo und Dramatiker Leo kreisen konstant umeinander, ziehen sich an, stoßen sich ab, getrieben von den Umständen und ihren eigenen Begehrlichkeiten. „Design for Living“ hat dabei trotz aller romantischer Verstrickungen auch durchaus ernste Zwischentöne. Das Stück fragt nach Lebenszielen und Lebensgestaltung, nach den Opfern, die die Figuren zu bringen bereit sind ‒ für die Karriere oder die Liebe ‒ und wer oder was dabei auf der Strecke bleibt. Wenn Gilda beispielsweise darüber klagt, dass ihre eigene Berufung in der Sorge für ihre Partner*innen auf der Strecke bleibt, scheint eine Tragik durch, die auch fast 100 Jahre nach seiner Erstaufführung 1932 erstaunlich aktuell ist. Und auch das glückliche Ende lässt durchaus Scherben zurück. 

Chaincourt Theatre Company: Noël Cowards „Design for Living“
30. Juni sowie 1./6./7./8. Juli 2023
Einlass: 18:30 Uhr, Beginn der Vorstellung: 19:30 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend,
Nebengebäude des IG-Farben-Hauses, Raum NG 1.741
Unkostenbeitrag: 10 Euro bzw. 5 Euro (ermäßigt)

Für England zu skandalös, am Broadway ein Hit
Noël Coward ist einer der erfolgreichsten modernen englischen Dramatiker und erlebt aufgrund seines 50. Todestages gerade eine Renaissance auf britischen Bühnen. Die Hauptrollen in Design for Living schrieb er für sich selbst und ein befreundetes Ehepaar. Die (homo-)erotischen Untertöne waren zur damaligen Zeit so skandalös, dass das Stück zunächst nicht in Cowards britischer Heimat aufgeführt werden konnte. Die Broadway-Premiere war jedoch so erfolgreich, dass die begeisterten Fans teils nur mit polizeilicher Verstärkung im Zaum gehalten werden konnten.

Erfolgreiches Studierendentheater seit 70 Jahren
Die Chaincourt Theatre Company unter der Leitung von James Fisk, Dozent in der Amerikanistik, bringt das Stück nun in ihrer ganz eigenen Version auf die Bühne und widmet dabei auch zwei Männer- in Frauenrollen um. Bis auf Regisseur Fisk sind alle Beteiligten auf und hinter der Bühne Studierende der Goethe-Universität. Die Hauptdarstellerinnen waren zuletzt in den Winterproduktionen der seit den fünfziger Jahren bestehende Theatergruppe des Instituts für England- und Amerikastudien zu sehen und sind damit bereits heimisch auf der Bühne im I.G.-Farben-Nebengebäude. Die Aufführung des Stücks erfolgt im englischen Original.


Weitere Informationen:
James Fisk, Institut für England- und Amerikastudien, Goethe-Universität Frankfurt, fisk@em.uni-frankfurt.de; https://chaincourt.org/


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 13 2023
14:52

Die 53. Römerberggespräche diskutieren über Probleme und Grenzen der öffentlichen Debattenkultur 

Verbotszone Öffentlichkeit?

FRANKFURT. Gehören konträre Meinungen in einen öffentlichen Diskursraum? Sind sie Teil der Streitkultur einer sich entwickelnden Gesellschaft? Oder gibt es Gründe dafür, bestimmte Meinungen und Gedanken für nicht mehr diskussionswürdig zu halten? Wann kippt etwa die gute Absicht in ihr selbstgerechtes Gegenteil, in Borniertheit oder gar Ignoranz?

Um die Öffentlichkeit als Ort der argumentativen Auseinandersetzung geht es in den 53. Römerberggesprächen, die in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität veranstaltet werden.

Die 53. Römerberggespräche
„Keine Diskussion! Öffentlichkeit als Verbotszone“
finden statt
am Samstag, dem 17. Juni 2023,
von 10 bis 17 Uhr,
im Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Eintritt ist frei.

Redner*innen und Diskussionsgäste sind der Literaturwissenschaftler Adrian Daub (Stanford University), die Theaterregisseurin und Autorin Simone Dede Ayivi, die Literaturwissenschaftlerin Sigrid Köhler (Universität Tübingen), der Pädagoge und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank Meron Mendel, der politische Philosoph Julian Nida-Rümelin (Universität München), die Rechtswissenschaftlerin Sophie Schönberger (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), der Kunsthistoriker und Autor Wolfgang Ullrich und Uwe Volkmann, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie der Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Moderiert wird die Veranstaltung von der Journalistin Hadija Haruna-Oelker und Alf Mentzer, Leiter des Ressorts hr2-Tagesprogramm im Hessischen Rundfunk.

Die Frankfurter Römerberggespräche bestehen seit 1973 in ununterbrochener Folge und sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Vorsitzender des Trägervereins Römerberggespräche e.V. ist Miloš Vec, Professor für Rechts- und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien und seit 2013 assoziiertes Mitglied des Frankfurter Forschungszentrums Normative Ordnungen.
 
Das Programm im Überblick:
 
10.00 Uhr
Begrüßung

10.15 Uhr
Adrian Daub
Wirklich wahr? Cancel Culture und Anti-Woke-Politiken als gesellschaftliche Phänomene

11.00 Uhr
Sigrid Köhler und Wolfgang Ullrich
Darf man das (noch)? Der Streit um Autonomie und Relevanz von Kunst und Literatur

12.00 Uhr
Uwe Volkmann
Das Recht und die Meinungen. Über den Zusammenhang von Verfassung und politischer Kultur

14.00 Uhr
Julian Nida-Rümelin
Cancel Culture: Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für politische Urteilskraft

15.00 Uhr
Simone Dede Ayivi und Meron Mendel
Ohne Keule! Über Antisemitismus und Rassismus reden

16.00 Uhr
Sophie Schönberger
„Die Hölle, das sind die anderen.“ Vom Ausgrenzen und Aushalten in der Demokratie

Details zum Programm:
www.roemerberggespraeche-ffm.de, www.normativeorders.net

Plakat zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138635768

Weitere Informationen:
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
Tel.: 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 13 2023
10:21

Universität Magdeburg zeichnet Wirtschaftswissenschaftlerin der Goethe-Uni aus

Ehrendoktorwürde für Nicola Fuchs-Schündeln

Für ihre Forschung zu der Frage, wie sich die Wiedervereinigung wirtschaftlich auf private Haushalte ausgewirkt hat, ist Prof. Nicola Fuchs-Schündeln der Ehrendoktortitel der Universität Magdeburg verliehen worden. Fuchs-Schündeln ist seit 2009 an der Goethe-Universität tätig.  

FRANKFURT. Die Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die Entwicklung der Präferenz- und Ressourcenstrukturen der Haushalte in Ost- und Westdeutschland, sie stehen im Fokus mehrerer Forschungsarbeiten, die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Nicola Fuchs-Schündeln veröffentlicht hat. „Ein Thema, das auch für die Magdeburger Fakultät für Wirtschaftswissenschaft in den vergangenen 30 Jahren von großer Bedeutung war“, heißt es in der Pressemitteilung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Fuchs-Schündeln jetzt bei ihrer 30-Jahr-Feier mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet hat.

Fuchs-Schündeln hat an der Goethe-Universität seit 2009 die Professur für Makroökonomie und Entwicklung inne. Bevor sie nach Frankfurt kam, war sie Assistenzprofessorin an der Harvard-University in Boston (USA). 2004 war sie in Yale promoviert worden. 2018 wurde sie mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung in Deutschland. 2010 erhielt sie einen Starting Grant des European Research Council (ERC), 2018 einen ERC Consolidator Grant. Sie gehört unter anderem der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an, sowie dem Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138586399

Bildtext: Prof. Nicola Fuchs-Schündeln ist nun Ehrendoktorin der Universität Magdeburg. Hier mit Dekan Prof. Abdolkarim Sadrieh (links) und Universitätsrektor Prof. Jens Strackeljan (r.). (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)

Weitere Informationen
Prof. Dr. Nicola Fuchs-Schündeln
Professur für Makroökonomie und Entwicklung
Abteilung Geld und Währung
Goethe-Universität
Telefon +49 69 798-33815
fuchs@wiwi.uni-frankfurt.de
https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/profs/fuchs/


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de