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Aug 25 2020
09:30

​Die partizipative Vortragsreihe „DenkArt“ widmet sich ab September in Kooperation mit dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ den gesellschaftlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie

Der Ausnahmezustand als neue Normalität?

FRANKFURT. Im Haus am Dom beginnt in diesem Herbst eine partizipative Vortragsreihe, die von Prof. Marion Tiedtke (Professorin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und Dramaturgin), Dr. Lisa Straßberger (Studienleiterin in der Katholischen Akademie Rabanus Maurus in Frankfurt am Main/Haus am Dom),  Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main) und der Heinrich-Böll-Stiftung konzipiert wurde. Der erste Zyklus der Reihe widmet sich ab September den gesellschaftlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie.

Seit der Ausbreitung der Corona-Pandemie befindet sich die Welt in einem Ausnahmezustand. Um Risiken für die eigene Bevölkerung zu verringern und eine befürchtete Überlastung für die Gesundheitssysteme unter Kontrolle bringen zu können, wurden von zahlreichen Ländern zuvor ungeahnte Maßnahmen in die Wege geleitet. Gesetze und Rechte, die bisher als unumstößlich galten, wurden eingeschränkt, um Kontaktsperren und Abstandsregelungen zur Virusbekämpfung durchzusetzen.

Befürchtet werden eine dauerhafte Gefährdung der demokratischen Freiheit, Rückschritte bei Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung, eine andauernde Abschottung von Staaten auf internationaler Ebene und nicht zuletzt schwerwiegende wirtschaftliche Folgen, die gegenwärtig bereits sichtbar sind.   

Alles, was bisher als normal galt, ist plötzlich anders – das System hält den Atem an: Wird es nach der Pandemie wieder wie davor weitergehen oder wird der Ausnahmezustand zu einer neuen Normalität führen? Können wir auf positive Veränderungen hoffen oder haben wir Regressionen unserer sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Freiheit zu befürchten?

Am 8. September um 19.30 Uhr eröffnet der Soziologe Prof. Wilhelm Heitmeyer die Reihe im mit dem Vortrag „Autoritäre Bedrohungen oder liberale Demokratie? – Die offene Gesellschaft im Ausnahmezustand“. Im Anschluss spricht am 17. November die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung Prof. Jutta Allmendinger zu „Teilhabe oder Rückschritt? – Die Position der Frau in Zeiten von Corona“.  Zum Abschluss der Reihe folgt schließlich Prof. Günter Frankenberg, Jurist der Goethe-Universität Frankfurt am Main und assoziiertes Mitglied des Forschungsverbundes „Normative Ordnungen“, mit einem Vortrag zu der Frage „Freiwilligkeit oder Zwang? – Experimente in den Zeiten von Infektionsschutz“ am 8. Dezember.

Die Reihe soll im Frühjahr fortgeführt werden mit dem Thema SOLIDARITÄT.

Ziel der Reihe ist es, die öffentliche Debattenkultur zu pflegen und einen partizipativen Diskursraum zu gesellschaftlichen Themen der Gegenwart zu ermöglichen. Daher werden im Anschluss an die Impulsvorträge die Zuschauer*innen miteinander ins Gespräch gebracht und erhalten die Gelegenheit, die Vorträge untereinander zu diskutieren und in Kleingruppen Fragen an die Gastredner*innen zu entwickeln. Da nur wenige Plätze im Haus am Dom vergeben werden können, wird die Veranstaltung durch ein Live-Streaming-Angebot über www.youtube.com/hausamdom ergänzt. Dieses soll über einen Chat weiteren Zuhörer*innen die Möglichkeit bieten, sich in die Diskussion zum jeweiligen Impulsvortrag einzubringen.

Veranstalter sind die Katholische Akademie Rabanus Maurus, Haus am Dom, der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und Prof. Marion Tiedtke (Professorin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und Dramaturgin). Unterstützt wird die Reihe durch die Sebastian-Cobler-Stiftung für Bürgerrechte.

Die anstehenden Termine im Überblick:

8. September 2020
„Autoritäre Bedrohungen oder liberale Demokratie?“ – Die offene Gesellschaft im Ausnahmezustand
Prof. Wilhelm Heitmeyer, Soziologe am Institut für Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ und Administrative Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt

17. November 2020
„Teilhabe oder Rückschritt?“ – Die Position der Frau in Zeiten von Corona
Prof. Jutta Allmendinger Ph.D., Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
Moderation: Dr. Lisa Straßberger, Studienleiterin in der Katholischen Akademie Rabanus Maurus

8. Dezember 2020
„Freiwilligkeit oder Zwang?“ – Experimente in den Zeiten von Infektionsschutz
Prof. Günter Frankenberg, Jurist der Goethe-Universität Frankfurt am Main und assoziiertes Mitglied des Forschungsverbundes „Normative Ordnungen“
Moderation: Prof. Marion Tiedtke, Professorin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und Dramaturgin

Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main
Jeweils 19.30 Uhr, Um Anmeldung wird gebeten an: hausamdom@bistumlimburg.de, Eintritt: 10 Euro / erm. 7 Euro; www.hausamdom-frankfurt.de

Detailliertes Programm:
www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/denkart

Pressekonferenz am 27. August 2020:
Wir möchten an dieser Stelle auch auf die Pressekonferenz zur partizipativen Vortragsreihe „DenkArt“ hinweisen, zu der Sie am Donnerstag, dem 27. August 2020, um 11 Uhr herzlich in das Haus am Dom eingeladen sind (Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main). Als Gesprächspartnerinnen stehen Ihnen zur Verfügung: Prof. Marion Tiedtke (HfMDK), Dr. Lisa Straßberger (KARM) und Rebecca Caroline Schmidt (Forschungsverbund „Normative Ordnungen“).

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und danken für Ihre Anmeldung per E-Mail an: hausamdom@bistumlimburg.de

Weitere Informationen:
Anke Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität, 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net