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Jul 8 2020
15:56

​Schleiff: „Gemeinsam für ambitionierte Ziele in Lehre und Forschung“

Biologe Enrico Schleiff wird Präsident der Goethe-Universität

FRANKFURT. Prof. Dr. Enrico Schleiff, früherer Vizepräsident und Professor für Molekulare Zellbiologie der Pflanzen an der Goethe-Universität, ist am Mittwoch (8. Juli) vom Erweiterten Senat zum Präsidenten der Goethe-Universität gewählt worden. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre und beginnt nach der Ernennung durch den Hochschulrat am 1. Januar 2021.
 
Schleiff erreichte im 3. Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit von 18 Stimmen. Stimmberechtigt waren 34 Mitglieder des Erweiterten Senats. Nach dem zweiten Wahlgang hatte die amtierende Präsidentin ihre Kandidatur im Interesse des Gesamtwohls der Universität und unter Betonung der eigenen Unabhängigkeit zurückgezogen.
 
„Ich bin sehr froh über die Wahl und danke dem Erweiterten Senat für das damit gewährte Vertrauen. Ich werde mit aller Kraft darauf hinwirken, die in den letzten Wochen in der Universität aufgetretenen Spannungen konstruktiv zu überwinden. Dabei kann ich auch an meine bereits sechsjährige Erfahrung als Vizepräsident der Goethe-Universität anknüpfen.  Ich lade alle Mitglieder unserer Goethe-Universität zur Zusammenarbeit ein. Nur gemeinsam können wir unsere ambitionierten Ziele in Lehre und Forschung erreichen.“
 
„Denn davon“, so Schleiff, „bin ich überzeugt: Die Goethe-Universität braucht jetzt einen Energieschub, um ihre große Forschungsqualität auch in der vor uns liegenden, neuen Runde der Exzellenzinitiative noch besser sichtbar zu machen.“ Programmatisch entwickelte Schleiff das Bild einer „exzellenten, internationalen Universität im digitalen Zeitalter“ mit der wissenschaftlichen Kompetenz für die Fragen von Entwicklung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert. Eine große Bedeutung misst er dabei Förderstrukturen für die Mitglieder der Universität auf allen Ebenen und dem Ausbau der forschungsfördernden Strukturen und Prozesse bei. Sein Ziel ist es, diese zur Schaffung kreativer Freiräume für alle hochschulrelevanten Bereiche zu nutzen. Einen großen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er auch in der Internationalisierung der Lehre und einer nachhaltigen digitalen Transformation der Universität. Mit den Partnern in der Stadtgesellschaft und in der Region will Schleiff die Kooperation vertiefen und die Universität als zentralen Ort gesellschaftlicher Diskurse verankern.
 
„Bei der Verfolgung ihrer Ziele kann sich die Goethe-Universität auf die ganze Breite einer ‚Volluniversität‘ stützen. Sie ist auf allen Wissenschaftsfeldern hervorragend aufgestellt. Eine große Tradition haben vor allen die Geistes- und Sozialwissenschaften, die auch das nächste Präsidium weiter stärken wird. Spitzenleistungen werden auch in den Natur- und Lebenswissenschaften auf dem Riedberg-Campus und in Niederrad in der Medizin erbracht. Ihrer Arbeit kommt ganz besonders die einzigartige Organisationsform der Goethe-Universität als Stiftungsuniversität zugute. Sie verschafft ihr ein hohes Maß an Autonomie, die es für eine optimale Entwicklung zu erhalten und zu nutzen gilt. Die enge Verbindung der Goethe-Universität mit vielen Stifterinnen und Stiftern ist gerade in jüngster Zeit deutlich sichtbar geworden bei der Unterstützung der Covid-19 Forschung.“
 
Der Vorsitzende des Hochschulrats, Prof. Dr. Matthias Kleiner, gratulierte Schleiff zur Wahl als Präsident: „Der Hochschulrat wird dem neuen Präsidenten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir hatten zwei hervorragende Persönlichkeiten auf der Wahlliste. Daher bin ich überzeugt, dass mit Herrn Schleiff die positive Entwicklung der Universität fortgesetzt wird. Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit.“
 
Kleiner dankte zugleich der bisherigen Amtsinhaberin, Birgitta Wolff: „Die Goethe-Universität hat in Ihrer Amtszeit einen enormen Sprung gemacht in Richtung von mehr Vernetzung und öffentlich sichtbarer innerer und äußerer Dialogbereitschaft. Sie haben die Universität für neue, auch wissenschaftlich fruchtbare Kooperationen geöffnet und auch bei der weiteren Realisierung des universitären Bauprogramms Meilensteine gesetzt. Dafür gebührt Ihnen der Dank der gesamten Universitätsgemeinschaft.“
 
Kleiner äußerte außerdem die Hoffnung, dass die vor der Wahl auch öffentlich gewordenen, unterschiedlichen Perspektiven von Senat und Hochschulrat auf die Governance der Stiftungsuniversität einvernehmlich zusammengeführt werden können. Er betonte, dass das Wahlverfahren zum Gesamtwohl der Goethe-Universität regelgerecht dem Prinzip von „checks and balances“ und damit einer Gewaltenteilung der Gremien folge.
 
Prof. Dr. Enrico Schleiff ist seit 2007 Professor für Molekulare Zellbiologie der Pflanzen an der Goethe-Universität Frankfurt und war u.a. von 2014 bis 2018 als Direktor des Buchmann Institute for Molecular Life Sciences (BMLS) tätig und ist derzeit Direktor des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS). Er hat von 2012-2017 das International Training Network „SPOT-ITN“ geleitet, war Vize-Sprecher des Exzellenzcluster „Makromolekulare Komplexe“ und leitet heute den RMU-LOEWE Schwerpunkt „DynaMem“. Von April 2012 bis März 2018 war Enrico Schleiff Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt mit dem Ressort wissenschaftlicher Nachwuchs, Gleichstellung und akademische Infrastrukturen. Er ist unter anderem seit 2013 stellvertretender Vorsitzender des Universitätsverbandes UniWiND.