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Sep 1 2015
14:55

Eröffnung am 15. September im KW Institute for Contemporary Art, Raum „3 ½“ im Berliner Galerienviertel

Frankfurter Master-Studierende kuratieren Ausstellungsserie „Doppelzimmer“ in Berlin-Mitte

FRANKFURT. Mit der Eröffnung der Ausstellungsserie „Doppelzimmer“ wird zum dritten Mal ein Ausstellungsprojekt von Master-Studierenden der „Curatorial Studies – Theorie – Geschichte – Kritik“ der Goethe-Universität und der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule realisiert. Das KW Institute for Contemporary Art in der Auguststraße des Berliner Galerienviertels für zeitgenössische Kunst hat die jungen Kuratorinnen und Kuratoren eingeladen, den Raum „3 ½“ zu bespielen. Dort bringen sie jeweils zwei gegenwärtige künstlerische Positionen in einen Dialog. Die erste der vier aufeinanderfolgenden Ausstellungen wird am 15. September (Dienstag) eröffnet, die letzte endet am 4. Januar 2016.

Die Form der künstlerischen Zusammenarbeit variiert innerhalb der Serie von der Gegenüberstellung bereits bestehender Werke bis hin zu gemeinsamen Neuproduktionen. Als Referenzrahmen dient der Raum „3 ½“, der von den Künstlerinnen und Künstlern als „Doppelzimmer“ bezogen wird, auch wenn es seine geringe Größe nicht unbedingt nahe legt. „Die räumliche Nähe schafft eine dialogische Struktur zwischen den Arbeiten und macht damit Verbindungen sichtbar – skulpturale Objekte, Materialassemblagen, Sound- oder Videoinstallationen werden miteinander in Bezug gesetzt, einander gegenüber gestellt oder zusammengeführt“, so das Kuratoren-Team. Ausgehend von den Besonderheiten des Raumes, hat die Gruppe gemeinsam das Ausstellungskonzeptentwickelt. Die Umsetzung des Projektes liegt vollständig in den Händen der jungen Kuratorinnen und Kuratoren. Der Ort wird dabei mal zu einem Ausstellungsraum mit Fokus auf den einzelnen Objekten, dann wieder wird er Teil einer raumgreifenden Installation.

Den Auftakt machen George Rippon (geb. 1983, New York, USA) und Anina Troesch (geb. 1987, Emmental, Schweiz). Im Dialog entwickeln sie eine neue ortsspezifische Arbeit. Statt einzelne Kunstwerke zu präsentieren, greifen sie direkt in den Raum ein und setzen sich mit den dort vorgefundenen architektonischen Elementen und Materialien auseinander. In der zweiten Ausstellung befassen sich Rosa Aiello (geb. 1987, Hamilton, Kanada) und Cooper Jacoby (geb. 1989, Princeton, USA) mit verschleierten Machtstrukturen und der Konditionierung individueller Wünsche und sozialer Handlungen. Während Jacoby den Eingang des Ausstellungsraums zu einer Skulptur umformt, konfrontiert Aiello das Publikum in einer Videoarbeit im Raum mit den affektiven Manipulationsstrategien einer gesteuerten Wahrnehmung. Im dritten Teil der Reihe verbinden Rasmus Søndergaard Johannsen (geb. 1982, Brovst, Dänemark) und Filippa Pettersson (geb. 1987, Södermanland, Schweden) das „Doppelzimmer“ mit dem anliegenden Treppenhaus, sodass der Aufgang zum Teil des Ausstellungsraumes wird. In diesen neuproduzierten Arbeiten erforschen beide Künstler Objekte und deren Material, um sie aus ihrem Kontext zu lösen und eine skulpturale, auditive und performative Übersetzung vorzunehmen. Carola Keitel (geb. 1983, Bad Friedrichshall, Deutschland) und Hannes Seidl (geb. 1977, Bremen, Deutschland) beschließen die Reihe. Sie bringen das Urbane in den Ausstellungsraum, indem sie Fundstücke in akustische und sensorische Wahrnehmungsträger verwandeln. Elemente einer städtischen Umgebung, die sonst nur peripher oder gar nicht wahrgenommen werden, werden isoliert ausgestellt.

Kuratiert wird die Serie „Doppelzimmer“ von Studierenden des Kooperationsstudiengangs „Curatorial Studies – Theorie – Geschichte – Kritik“ der gemeinsam mit fünf Frankfurter Museen durchgeführt wird: MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Städel Museum und Liebieghaus, historisches museum frankfurt, Weltkulturen Museum und Portikus. Der Masterstudiengang zeichnet sich durch die international einzigartige Verbindung von Universität, Kunstakademie und Museen aus. Durch innovative Lehr- und Lernformate können Studierende akademisches Lernen und wissenschaftliche Forschung mit kuratorischen Fragestellungen und berufsbezogenen Erfahrungen verbinden. Das Masterprogramm, inzwischen im sechsten Jahr, hat eine überdurchschnittlich hohe Absolventenquote zu verzeichnen. Zudem ist den meisten Absolventen, darunter vielen aus dem Ausland, der Einstieg ins Berufsleben sofort gelungen – nicht nur in Deutschland, auch in den USA, in der Schweiz, in Belgien und in China.

Bereits 2013 hatten die Studierenden ein Performance- und Filmprogramm zur Retrospektive von Hélio Oiticica in Kooperation mit dem MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt erarbeitet; 2014 kuratierten sie die Kabinettausstellung „Vergessene Körper: Helmut Kolle und Max Beckmann“ zusammen mit dem Städelmuseum. Der Studiengang wird unterstützt durch die Adolf Messer Stiftung und die Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung; die Serie „Doppelzimmer“ wird gefördert von der Schering Stiftung, Berlin.

Eröffnungen: 15. September, 18 Uhr zur Berlin Art Week 2015; 9. Oktober mit einer Lesung von Rosa Aiello, 19 Uhr; 6. November mit einer Performance von Filippa Pettersson mit Amy Ball, 19 Uhr; 5. Dezember 2015 mit einem Konzert mit Sebastian Berweck, Maximilian Marcoll und Hannes Seidl, 19 Uhr; alle Veranstaltungen in KW Institute of Contemporary Art – KUNST-WERKE Berlin e.V., Auguststraße 69, Berlin

Öffnungszeiten: Mi – Mo 12 – 19 Uhr, Do 12 – 2 Uhr, dienstags geschlossen

Informationen: Master-Studierende: Cosima Grosser, Daniela Leykam, Clara Sterzinger, Anna Straetmans,Email: presse_doppelzimmer@gmx.de;Masterstudiengang Curatorial Studies: www.kuratierenundkritik.net