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Personalia/Preise

Dez 16 2014
17:10

Ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank stand zehn Jahre lang an der Spitze des Hochschulrats der Goethe-Universität

Breuer gibt Amt des Hochschulratsvorsitzenden ab

FRANKFURT. Nach knapp zehn Jahren gibt Dr. Rolf-E. Breuer den Vorsitz des Hochschulrats der Goethe-Universität ab. Das gab er bei der Sitzung des Hochschulrats am 16. Dezember bekannt. Insgesamt gehörte Breuer dem Gremium über 13 Jahre an. Nach seiner einstimmigen Wahl ist der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Matthias Kleiner, designierter Nachfolger Breuers.

Breuer hat in seiner Funktion wesentliche Weichenstellungen der Goethe-Universität mit beeinflusst und -gestaltet. Stets ist er innerhalb und außerhalb der Universität als entschiedener Befürworter von mehr Hochschulfreiheit aufgetreten. Zudem setzte er sich für professionellere Führungsstrukturen sowie eine leistungs- und parametergesteuerte Hochschulentwicklung ein. Nicht zuletzt engagierte er sich auch für ein besseres Verhältnis zwischen Stadt und Universität und war damit auch ein Impulsgeber für die Bürgeruniversität.

Auch an der wohl größten Weichenstellung der letzten Jahrzehnte, der Umwandlung der Goethe-Universität in eine Stiftung des öffentlichen Rechts, war der Hochschulrat maßgeblich beteiligt. Auch Breuers beharrlicher Überzeugungsarbeit im Hochschulrat und darüber hinaus ist es zu verdanken, dass die Umwandlung in den Jahren zwischen 2006 und 2007 innerhalb eines sehr kurzen Zeitfensters gelang und heute in Deutschland als Erfolgsmodell gilt. Ganz wesentlich war die Entwicklung geeigneter Steuerungsinstrumente, wie sie für eine Hochschule dieser Größe unabdingbar sind.

„Das Amt des Hochschulratsvorsitzenden der Goethe-Universität hat mir viel Freude bereitet, aber auch mehr Arbeit als ich erwartet hatte“, sagte Breuer. „Es hat mir überaus interessante Einblicke in die Innenwelt einer großen und bedeutenden deutschen Universität ermöglicht, für die ich dankbar bin. Ich hoffe, dass ich einen Beitrag leisten konnte, die wichtigen Weichenstellungen seit dem Jahr 2001 für die Goethe-Universität in die richtigen Bahnen zu lenken. Dies war sicherlich nicht immer einfach. Ich erinnere mich noch sehr genau an das intensive Ringen mit den Gremien der Universität um das Projekt der Stiftungsuniversität. Dass die Umwandlung am Ende weitgehend reibungslos geklappt hat, ist auch Ausdruck einer großen Prozessdisziplin, Zielorientierung und Leidenschaft für die richtige Sache. Das hat auch das positive Bild der Goethe-Universität in der Öffentlichkeit beflügelt.“

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl, dessen Amtszeit ebenfalls Ende des Jahres ausläuft, würdigte Breuer „als großen Freund und zuverlässigen Partner der Goethe-Universität. Aus der Welt der Finanzwirtschaft kommend hat Herr Dr. Breuer viel Sympathie für die Belange und Eigenwilligkeiten der Goethe- Universität entwickelt. Gleichzeitig ist er beharrlich für eine Modernisierung unserer Universität eingetreten. Als Vizepräsident und später als Präsident habe ich ihn als stets verlässlichen und offenen Gesprächspartner mit scharfem Urteilsvermögen und Realitätssinn kennengelernt; mit ihm konnten wichtige Weichenstellungen vorbereitet und umgesetzt werden. Das Präsidium und die Mitglieder der Universität sind Dr. Breuer für sein außerordentliches Engagement zu großem Dank verpflichtet. Er hat sich um die Belange der Goethe-Universität verdient gemacht.“

Der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein hob die besondere Rolle des Hochschulrats der Goethe-Universität hervor: „Ich danke Dr. Rolf Breuer herzlich für sein mehr als dreizehnjähriges Engagement im Hochschulrat der Goethe-Universität. Fast zehn Jahre davon hat er in seiner Funktion als Vorsitzender, die Goethe-Universität zielgerichtet vorangebracht. Er hat einen entscheidenden Anteil an der beeindruckenden Entwicklung der Goethe-Universität geleistet. Dr. Rolf Breuer war stets ein verlässlicher und hochgeschätzter Ansprechpartner für die Landesregierung. Er hatte immer das Beste für die Universität im Blick.“

Aufgrund des seit 2008 bestehenden Autonomiestatus verfügt der Hochschulrat der Goethe-Universität über eine vergleichsweise starke Stellung. Als autonome Stiftungsuniversität verfügt die Goethe-Universität über viele eigene Gestaltungsmöglichkeiten: Sie ist Eigentümerin ihrer Liegenschaften, nimmt Berufungen in Eigenregie vor, kann Studiengänge nach Bedarf einrichten oder schließen und übernimmt in bestimmten Fällen auch die Bauherreneigenschaft. Dem Hochschulrat wurden wesentliche Aufsichtsaufgaben übertragen, die vor 2008 das Land Hessen innehatte.

In der Selbstdarstellung des Gremiums heißt es: „Der Hochschulrat betrachtet die Umwandlung zur Stiftungsuniversität als einen Meilenstein auf dem Wege zu einer führenden Position in Forschung und Lehre. Er unterstützt das Präsidium in seinen Initiativen, im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler und Studenten den neu gewonnenen Freiraum optimal zu nutzen. Im Dialog mit den übrigen Organen der Universität und den Vertretern des Landes als des nach wie vor bedeutendsten Finanziers bringt er die Außensicht neutraler Dritter ein und wirkt als Impulsgeber. Nicht zuletzt macht er sich die Integration der Stiftungsuniversität in die Bürgerschaft der Stadt und der Region zu eigen und unterstützt die Entwicklung eines eigenen Hochschulprofils.“

Bild zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/53470275