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Mai 8 2014
17:40

Vortrag erinnert an Prof. Ernst Krieck, Rektor der Goethe-Universität ab 1933 und führender Erziehungswissenschaftler des NS-Staates. 12. Mai, 18 Uhr, Campus Westend

Erziehung als Zucht

FRANKFURT. Er stand in der NS-Zeit durch seinen Rassismus und Antisemitismus an herausragender Stelle für die ideologische Vorbereitung der NS-Verbrechen. Er war nicht nur einer der führenden Erziehungswissenschaftler des NS-Staates, er war auch der Rektor der Goethe Universität 1933. Prof. Benjamin Ortmeyer beschäftigt sich im Rahmen der Ringvorlesung zum Thema „Die Goethe-Universität in der NS-Zeit“ mit Ernst Krieck. Der Vortrag „Erziehung als Zucht“ findet bewusst im Kontext des Gedenkens an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Frankfurt am Main auf dem Römerberg statt. Rektor Ernst Krieck und viele NS-Studenten waren führend an der Bücherverbrennung beteiligt.

Nicht nur die Unterstützung der NS Politik und der rassistischen und antisemitischen NS-Ideologie werden auf dieser Veranstaltung thematisiert, sondern auch die verstandesfeindliche Grundposition von Ernst Krieck, der Zucht und hochgepeitschte judenfeindliche Emotionen als Steuerungsmittel für Jugendliche im Sinne einer NS-Indoktrination propagierte.

Ernst Krieck wurde schon 1932 von der Pädagogischen Akademie in Frankfurt am Main wegen Nazi-Propaganda strafversetzt. Er kehrte dann als „altes NSDAP-Mitglied“ 1933 mit Triumph als Nazi-Rektor an die Goethe Universität nach Frankfurt zurück. Ernst Krieck rief zur Bücherverbrennung auf dem Römer am 10. Mai 1933 auf und stand in der Universität an der Spitze der Maßnahmen gegen politische Gegner, gegen jüdische Studierende und Lehrende an der Goethe-Universität. Seine extrem rassistischen und judenfeindlichen Schriften wurden kombiniert mit einer Theorie „nationalpolitischer Erziehung“: Erziehung als Zucht.

 „Erziehung als Zucht: Prof. Ernst Krieck  – Rektor der Goethe-Universität 1933“ 
Montag, 12. Mai, 18.00, Campus Westend, Casino Raum 1. 801.
Vortrag mit Diskussion von apl. Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer

Der Vortrag findet statt im Rahmen des Jubiläumsprogrammes „100 Jahre Goethe-Universität“.