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Nov 1 2012
10:03

Der niederländische Autor Marcel Möring beschäftigt sich in seiner Trilogie mit den Überlebenden des Holocaust und ihren Nachfahren

Die Geschichte des Jakob Noah

FRANKFURT. Der niederländische Schriftsteller Marcel Möring macht in seiner Triologie die Verfolgung der Juden und ihr Überleben nach dem Holocaust zu seinem Thema. Aus seinen beiden ersten Büchern „Der nächtige Ort“ (2009) und „Louteringsberg“(2011) liest er am Dienstag (6. November) um 20 Uhr. Der 1957 geborene Schriftsteller ist in Deutschland weniger bekannt als Leon de Winter, Arnon Grunberg und Jessica Durlacher, die sich alle diesem Thema zuwenden; ihre Eltern haben die Zeit im KZ entweder überlebt oder waren untergetaucht. Diese öffentliche Veranstaltung findet auf Initiative des Lektorats Niederländisch des Fachbereichs Neuere Philologien auf dem Campus Westend, Casino, Raum 1.811 (1. Stock) statt. Die Lesung ist in Niederländisch und in Deutsch. Der Eintritt ist frei, es gibt einen Büchertisch.

Wer mit Mörings Romanen „In Babylon“ (1997), „Das große Verlangen“ (1993), „Mendel“ (1990), die alle drei in den Niederlanden preisgekrönt sind, ein wenig vertraut ist, wird bald merken, dass Personen, Namen, Themen und Orte bereits in seinen früheren Werken anwesend sind. Es ist, als arbeite Möring an dem einen großen Epos, in dem alles mit allem verbunden ist. Möring bezieht sich auf die Weltliteratur (u.a. die „Divina Comedia“) und das Alte Testament um seine jüdisch-stämmigen Protagonisten der ersten und zweiten Nachkriegsgeneration herumirren und suchen zu lassen.

„Der nächtige Ort“ (bereits auf Deutsch erschienen) erzählt die Geschichte von Jakob Noah, der als einziger Holocaust-Überlebender der Familie nach dem Krieg wie ein Wurm aus einem niederländischen Erdloch zum Vorschein kriecht. Er hat überlebt, fühlt sich aber wie amputiert, da alle anderen fort sind. Und obwohl er eine niederländische Frau heiratet und drei Töchter bekommt, scheinen seine Gefühle wie abgestorben. In Teil II der Trilogie heiratet Jakob Noahs jüngste Tochter Chaja ihre Jugendliebe Markus Kolpa. Kurz darauf verschwindet sie unter mysteriösen Umständen. Markus zieht sich mit der gemeinsamen kleinen Tochter Rebecca auf den „Berg der Läuterung“ zurück. „Louteringsberg“ wird zurzeit ins Deutsche übersetzt. Der dritte Teil ist noch nicht erschienen.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de,

www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Niederlaendische_Sprache_Literatur_Kultur/index.html