​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – Juni 2012

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 29 2012
15:10

Die Goethe-Universität lädt zum Sommerfest am 6. Juli ein

aufgeweckt!

FRANKFURT. Die Goethe-Universität steht für einen wachen, offenen Geist. „aufgeweckt!“  lautet daher das Motto zum Sommerfest 2012. Es startet am 6. Juli ab 15 Uhr auf dem Campus Westend. Eingeladen sind neben Studierenden und Hochschul-Angehörigen alle Interessierten, die Lust haben, die Vielfalt der Goethe-Universität kennen zu lernen.

Ein Höhepunkt an diesem Tag ist die Präsentation der Skulpturen von Igor Mitoraj, die bereits seit einigen Wochen am Campus Westend zu sehen sind. Nach einer Einführung in das Werk des Künstlers mit Universitätspräsident Werner Müller-Esterl wird Galerist Peter Femfert (DIE GALERIE) bei einem Rundgang zu den einzelnen Skulpturen mehr über Igor Mitorajs Arbeitsweise berichten.

Vorstellen möchten sich an diesem Tag auch die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Deutschland-Stipendiums. Sie haben verschiedene Projekte erarbeitet und werden diese auf dem Gelände und im Hörsaalzentrum präsentieren. Dazu zählen auch Kunst- und Filmprojekte, Zukunftsvisionen und neue Ideen für Umweltschutz und ehrenamtliches Engagement.

Ein kleines Festival für sich ist das Live-Musikprogramm auf der Hauptbühne des Campusplatzes. Mit dabei sind viele Studierende und Alumni der Goethe-Universität, angefangen bei der Jazz-Company über die Shakin´Shots bis hin zum Moderator und DJ des Programms, Tilmann Köllner von YOU FM.

Außerdem erwarten die Gäste Informationsstände zum Universitätsleben und verschiedene Mitmachaktionen, wie etwa die Original-Torwand aus dem ZDF Sportstudio. Ganz neue Einblicke bieten Führungen über den Campus, auch mit Architekt Ferdinand Heide, dem Schöpfer des Masterplans für die Neugestaltung des Campus Westend.

Selbstverständlich wird es auch für Kinder allerlei zu entdecken geben  – nicht nur rund um das Spielmobil vom Abenteuer-Spielplatz Riederwald. Auch der Seifenblasenkünstler Blub wird die Blicke immer wieder auf sich ziehen.

Für leckeres Essen und kühle Getränke sorgen unter anderem die Küchen des Studentenwerks.

Informationen: www.campusfest.uni-frankfurt.de

Forschung

Jun 28 2012
15:01

Bäume gewinnen die Oberhand über Gräser

Machtwechsel in der Savanne

FRANKFURT. Weite Teile der afrikanischen Savanne könnten bis zum Jahr 2100 zu Wäldern werden, wenn ein bestimmter CO2-Wert in der Atmosphäre überschritten wird. Da diese Schwelle regional unterschiedlich ist, geschieht der Wandel aber nicht überall gleichzeitig, was das Risiko einer Erschütterung des gesamten Erdsystems verringert. Die Entwicklung könnte sogar von praktischem Nutzen für den Klimaschutz sein, weil neu wachsende Wälder große Mengen an CO2 speichern. Allerdings verschwindet mit den Graslandschaften und offenen Savannen auch eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Dies geht aus einer Studie des Biodiversität und Klima Forschungszentrums und der Goethe Universität Frankfurt hervor, die heute  in der Fachzeitschrift “Nature” erscheint.

In der Savanne liegen Gräser und Gehölze im permanenten Wettstreit miteinander. Deshalb hat die Savanne viele Gesichter: tropische Graslandschaften gehören ebenso dazu wie offene Grasebenen mit vereinzeltem Gehölzbestand oder sogar mehr oder weniger dichte Wälder. Ob die Gräser oder Bäume schneller wachsen, hängt von Umweltbedingungen wie Schwankungen der Temperatur, des CO2-Gehalts in der Atmosphäre und Feuern ab. „Mit dem aktuellen CO2-Anstieg geht das Wachstum der Savannenbäume erst richtig los“, sagt Steven Higgins, Leitautor der Studie.

Der hieraus resultierende Vegetationswandel, den Higgins und Simon Scheiter in ihrer Studie modellieren, ist ein Beispiel für einen „regime shift“ ­ einen Umbruch, der durch kleine Veränderungen an den Stellschrauben des Gesamtsystems ausgelöst wird. Damit wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die einander verstärken, so dass sich das ganze System zunehmend schneller verändert. Die Studie ergab, dass der Savannenkomplex bereits Anzeichen eines solchen Umbruchs zeigt. „Die Möglichkeit eines ‚regime shifts‘ in einem so weit verbreiteten Ökosystem wie der Savanne rückt diese nun in den Fokus der Erdsystem-Wissenschaftler”, kommentiert Higgins.

Voraussichtlich wird dieser Umbruch in Gegenden, in denen die Temperatur klimawandelbedingt schneller ansteigt (zum Beispiel im Zentrum Südafrikas), später stattfinden, da der steile Temperaturstieg Gräser begünstigt. Diese können dadurch trotz steigender Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre länger erfolgreich mit Bäumen konkurrieren. Obwohl einzelne Gegenden also jeweils signifikante Umbrüche erleben werden, wird der Vegetationswandel über die Gesamtregion betrachtet allmählich stattfinden. „Dass so eine Erschütterung des Erdsystems durch einen abrupten, großflächigen Vegetationswandel vermieden wird, mag zunächst beruhigend klingen. Aber wir müssen uns auch bewusst sein, dass die Veränderung aus geologischer Sicht gesehen enorm schnell abläuft”, so Higgins.

Als praktische Erkenntnis für den Klimaschutz identifizieren die Autoren eine breite Zone im nördlichen Zentralafrika, in der sich bei gleichzeitiger Feuerunterdrückung  mehr Savannen zu Wäldern  entwickeln könnten. „Wenn man Projekte zur CO2-Speicherung plant, sollte man das dort tun. Der Haken daran ist, dass sich diese optimalen Zonen noch verschieben werden, wenn sich der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre weiter ändert“, erklärt Higgins. Sollten Graslandschaften und offene Savannen durch Baumsavannen oder Wälder ersetzt werden, geht zudem eine einzigartige Flora und Fauna verloren. Denn ein Anstieg des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre ist ein weiterer Stressfaktor für  bereits durch Überweidung, Plantagenwirtschaft und Ackerbau stark beanspruchte Ökosysteme.

Publikation: Steven I. Higgins, Simon Scheiter (2012). Atmospheric CO2 forces abrupt vegetation shifts locally, but not globally. Nature, DOI: 10.1038/nature11238

Bilder zum Download finden Sie unter: www.bikf.de/root/index.php?page_id=152

Informationen: Dr. Simon Scheiter, Institut für Physische Geographie; LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Campus Riedberg; Tel. (069) 798 40167; scheiter@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 28 2012
12:31

Tagung beschäftigt sich mit den Perspektiven religiöser und ästhetischer Gestaltung des „Hauses der Stille“ an der Goethe-Universität

Sakraler Raum für Menschen aller Glaubensrichtungen

FRANKFURT. Das "Haus der Stille" auf dem Campus Westend dürfte wohl einmalig sein in der deutschsprachigen Hochschullandschaft. Der sakrale Raum, in dem es keine eindeutigen religiösen Symbole gibt, kann von Menschen aller Glaubensrichtungen und Kulturen als Rückzugsort genutzt werden. Die Tagung „Raum und Sinn“

am 3. Juli 2012, 9.00-22.00 Uhr 

im Casino, Raum 1.81, Campus Westend

möchte daher den Modellcharakter dieses Projektes als Raum gelebter Diversität erörtern. Vertreter beider christlichen Konfessionen, des Judentums und des Islams, der Architekt des Gebäudes, Ludwig Karl, sowie der Experte für moderne Sakralarchitektur, Professor Albrecht Gerhardts, werden die religiösen und ästhetischen Dimensionen des Hauses diskutieren. Drei Solisten werden dann am Abend den Raum mit jüdischer, islamischer und christlicher Instrumentalmusik zum Klingen bringen.

Informationen und Anmeldung: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, daher wird um Anmeldung gebeten unter info@ekhn-stiftung.de oder 069-597990-53.

Veranstaltungen

Jun 26 2012
11:01

DVPW-Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“ tagt in Frankfurt

Warum gehen immer weniger Menschen zur Wahl?

FRANKFURT. Immer weniger Menschen gehen zur Wahl. Haben sie einfach das Interesse an der Politik verloren? Glauben sie, dass die Politiker und Parteien doch nichts für sie tun? Warum sind es gerade sozial Benachteiligte, die zunehmend weniger politisch aktiv sind, obwohl sie auf staatliche Unterstützung angewiesen sind? Am 28. (Donnerstag) und 29. Juni (Freitag) werden sich 80 Politikwissenschaftler im Gästehaus der Frankfurter Universität mit solchen und ähnlichen Fragen des sozialen und politischen Wandels in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigen.

„Wenn immer mehr Bürger ihr Wahlrecht nicht wahrnehmen, dann gefährdet dies auch die Legitimationsgrundlage der demokratischen Ordnung“, konstatiert Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher vom Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse der Goethe-Universität; sie hat gemeinsam mit Kollegen aus Mannheim und Düsseldorf die Tagung des DVPW-Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“ organisiert. Dieser Arbeitskreis der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaften (DVPW) besteht inzwischen seit 25 Jahren. Eine Reihe von Studien mit langfristigen Perspektiven sind in dieser Zeit entstanden. Diskutiert wird in Frankfurt auch über folgende Fragen: Wie hat sich das Wahlverhalten bei den Bundestagswahlen von 1961 bis 2009 verändert? Welche Faktoren bestimmen die Koalitionspräferenzen der Wähler in den Bundesländern von 1990 bis 2009? Was lässt sich über die Links-Rechts-Orientierung im Laufe der Jahrzehnte sagen? Wie haben sich die Wahlchancen der Frauen für ein Bundestagsmandat von 1953 bis heute gewandelt? Wie kommt es, dass sich immer mehr Wähler erst in letzter Minute entscheiden?

Informationen: Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse , Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Campus Bockenheim, Tel. (069) 798-22050, Mobil 0151-24041397, Rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 26 2012
10:53

14 frisch ausgebildete Tutoren beraten ihre Kommilitonen vom 2. bis 5. Juli auf den Campi Westend und Bockenheim

Zum Auftakt: Mobile Schreibberatung auf Augenhöhe

FRANKFURT. Schreibtipps und Blitzberatungen – das gibt es vom 2. Juli (Montag) bis 5. Juli (Donnerstag) an zentralen Orten des Campus Westend und des Campus Bockenheim der Goethe-Universität. Zum Auftakt der studentischen Schreibberatung bieten 14 frisch ausgebildete Peer-Tutoren und -Tutorinnen mobile Schreibberatungen an. Außerdem können dort Termine für Einzelberatungen vereinbart werden. „Wir sind für alle Studierenden, für jede Textsorte vom Exposé bis zur Hausarbeit und für jede Schreibphase ansprechbar“, erklärt die 22-jährige Hannah Maria Alfter, Studentin der Germanistik und Romanistik.

Mobile Schreibberatung findet statt auf dem Campus Westend in der Eingangshalle des IG-Farben-Hauses und im Foyer des Casinos, auf dem Campus Bockenheim im Foyer der Mensa. Weitere Termine für Schreibberatung können die Studierenden auch per Mail vereinbaren unter: katinalinguri@stud.uni-frankfurt.de

Die Peer Tutoren geben Feedback auf entstehende Texte, zum Beispiel zur Gliederung, Argumentation oder Fragestellung. Außerdem kennen sie Methoden zur Überwindung von Motivationsproblemen und Schreibblockaden und können beim Zeitmanagement beraten. „Studierende fragen am liebsten andere Studierende um Rat, um sich über das akademische Schreiben zu informieren“, so Dr. Nadja Sennewald, eine der Leiterinnen des universitären Schreibzentrums, die die Fortbildung entwickelt hat. Das Lernen auf Augenhöhe mit Kommilitonen falle vielen Studierenden leichter als in einem hierarchischen Gefüge, wie es bei einer Lehrenden-Studierenden-Konstellation immer gegeben sei – so auch das Ergebnis einer Studie, die Sennewald durchgeführt hat.

Die Erfahrung mit ähnlichen Projekten an den Universitäten Göttingen, Bielefeld oder auch der ETH Zürich zeigt, dass die studentische Schreibberatung sehr gut angenommen wird. Für die Studierenden ist es ein niedrigschwelliges Angebot, das einen Gegenpol zu vielen universitären Seminar-, Vorlesungs- und Sprechstundensituationen bildet, in denen der „Uni-Bluff“ vorherrscht: Wissenslücken, Unsicherheiten und elementare Fragen werden oft von Studierenden (und mitunter auch von Lehrenden) kaschiert. Ein solcher „Uni-Bluff“ ist in der studentischen Schreibberatung nicht notwendig, da sie außerhalb jeglicher Prüfungs- und Benotungssituationen stattfindet.

Die studentische Schreibberatung wird ermöglicht durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Programm „Starker Start ins Studium“, das zur Verbesserung der Studienbedingungen an der Goethe-Universität eingerichtet wurde.

Informationen: Dr. Nadja Sennewald, Schreibzentrum, Campus Westend, Tel. (069) 798 32845, sennewald@em.uni-frankfurt.de, zum Schreibzentrum:  www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Schreibzentrum/index.html;
zu Starker Start ins Studium: http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/starkerstart  

Veranstaltungen

Jun 22 2012
15:18

Frankfurter Bürgeruniversität hört zum Abschied Herbert Grönemeyer

Bochum für alle

FRANKFURT. Seine Lieder sind Hymnen. Herbert Grönemeyer versteht es, dem modernen Zeitgefühl Ausdruck zu verleihen. Mit wenigen, nüchternen Worten beschreibt er was ihn und die Welt bewegt. Seine Lieder begleiten den Eintritt der deutschen Gesellschaft in die international vernetzte Welt mit dem Versprechen auf eine Verortung. Das Ruhrgebiet, in dem Grönemeyer seine frühe geistige Prägung erfährt, wird Ursprungsort für ein schier unerschöpfliches Programm: der robuste Stolz auf einen Lebensentwurf der Demut und Schicksalsakzeptanz, der grimmige Sozialkritik ebenso zulässt wie die melancholische Selbstreflexion einer Generation der Nachgeborenen. Der Vortrag über einen der erfolgreichsten Künstler Deutschlands, will der Frage nachgehen, wie das künstlerische Gespür Grönemeyers für die Stimme einer modernen Heimatlosigkeit lebensgeschichtlich entstanden ist.

Dieter Bartetzko ist der Referent des Abends und gleichzeitig der letzte Redner innerhalb der Vortragsreihe „Wie wir wurden, wer wir sind – Deutsche Biografien“, in der bekannte Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen vorgestellt werden. Die ausgewählten Lebenswege stellen dabei exemplarisch Stationen der deutschen Sozial- und Kulturgeschichte dar. Speziell für das Programm der Frankfurter Bürgeruniversität, hat Professor Tilman Allert diese Reihe erdacht. Er lehrt an der Goethe-Universität Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt Bildungssoziologie.

„Wie wir wurden, wer wir sind – Deutsche Biografien“

Dieter Bartetzko über Herbert Grönemeyer – Bochum für alle

am:                Montag, 25. Juni 2012, um 19.30 Uhr,

Ort:                Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Beginn um 19.30 Uhr

Eintritt frei

Anfahrt: www.stadtbuecherei.frankfurt.de

Das komplette Programm der 7. Frankfurter Bürger-Uni: www.buerger.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 22 2012
13:30

Als Festredner der Tagung spricht am 27. Juni Avi Primor – Vorträge zu Gelehrten und ihren Forschungskonzepten aus den 1920er und 1930er Jahren

„Politisierung der Wissenschaft“: Jüdische, völkische und andere Wissenschaftler an der Universität Frankfurt

FRANKFURT. Wenn es um das Verhältnis zwischen herausragenden jüdischen und bekannten ‚völkischen‘ Wissenschaftlern geht, dann lässt sich dies besonders eindrucksvoll an der Goethe-Universität studieren: Ab 1933 durften von circa 300 Forschern 100 aus politischen Gründen oder wegen ihrer jüdischen Herkunft nicht weiter lehren und wurden entlassen. Die internationale Tagung „‘Politisierung der Wissenschaft‘: Jüdische, völkische und andere Wissenschaftler an der Universität Frankfurt am Main“ wird von Mittwoch (27. Juni) bis Freitag (29. Juni) diese Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Zahlreiche Vorträge zu berühmten Frankfurter Gelehrten und ihren Forschungsthemen stehen auf dem Programm; unter anderem geht es um den Historiker Ernst Kantorowicz, den ersten Soziologie-Professor Franz Oppenheimer, den Physiker Friedrich Dessauer, den Mathematiker Max Dehn und den Rassehygieniker Otmar Freiherr von Verschuer.

Als Festredner des interdisziplinären Kongresses, der vom Historische Seminar der Goethe-Universität und dem Fritz Bauer Institut Frankfurt veranstaltet wird, spricht der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, am Mittwoch (27. Juni) um 18 Uhr im Casino (Raum 1.801), Campus Westend. Er wird sich dem Thema „Wie politisch soll die Wissenschaft sein?“ widmen; dabei geht es auch um die aktuellen Fragen, inwieweit die Politik dem Einfluss der Geisteswissenschaften unterliegt, unterliegen soll und unterliegen darf. Die Tagung sowie der Festvortrag sind öffentlich.

Mit Blick auf das 100jährige Bestehen der Goethe-Universität im Jahr 2014 haben die Frankfurter Historiker Prof. Dr. Moritz Epple, Prof. Dr. Johannes Fried, Prof. Dr. Raphael Gross und Janus Gudian M.A. diese Tagung zur interdisziplinären Wissenschafts- und Universitätsgeschichte konzipiert, zu der etwa 100 Wissenschaftler erwartet werden. „Da die Frankfurter Universität der Erfahrungshorizont war, aus dem heraus jüdische und völkische Wissenschaftler ihre Fragen entwickelten, erlaubt gerade die Untersuchung ihrer Koexistenz innovative Einblicke in die Gedankenführungen und das Zustandekommen wegweisender Theorien, so z.B. Karl Mannheims Werterelativismus“, so Fried.

Der Fokus der Tagung liegt auf den jüdischen Professoren und ihren Gegenspielern, etwa den deutsch-völkischen Gelehrten oder den Nutznießern der jüdischen Entlassungen von 1933/34. Dabei geht es unter anderem um folgende Fragen: Wie gestaltete sich dieses „Miteinander“ der disparaten politischen Anschauungen und wissenschaftlichen Arbeitsweisen? Welcher Wissenschaftler vertrat welche politische Auffassung? In welchem Verhältnis standen politische Anschauung und wissenschaftliches Weltbild? Welche neuen, gesellschaftlich relevanten Forschungsfragen entsprangen aus dieser Arbeitsatmosphäre? Welche Kommunikationsstrategien bildete der wissenschaftliche Diskurs im „Zeitalter der Extreme“ aus? Und inwiefern konstituierte der politisierte wissenschaftliche Diskurs den akademischen Erfahrungsraum, aus dem Frankfurter Professoren ihre gesellschaftspolitisch relevanten Wissenschaftskonzepte entwickelten?

Informationen: Janus Gudian M.A., Historisches Seminar, Campus Westend, Tel. (069) 798-32426;  gudian@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 20 2012
13:13

80 Oberstufenschüler ab 1. Juli bei Workshops und Informationsveranstaltungen auf den Campi Westend und Riedberg

Bundesweit erster Schülercampus für Geistes- und Naturwissenschaften an der Goethe-Universität

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

aus Anlass des bundesweit ersten Schülercampus für Geistes- und Naturwissenschaften laden wir herzlich zu einem Mediengespräch und einem gemeinsamen Lunch mit teilnehmenden Schülern, Wissenschaftlern und Initiatoren ein

am 4. Juli (Mittwoch) um 12:30 Uhr im Biozentrum auf dem Campus Riedberg, Bauteil N 101, Raum 1.14 (oberhalb der Mensa „Pi x Gaumen“)

Ihre Gesprächspartner sind neben Schülern aus dem geistes- und naturwissenschaftlichen Programm:

  • Prof. Dr. Arnim Lühken (Didaktik der Chemie)
  • Dr. Titus Stahl (Philosophie)
  • ·         Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität
  • Dr. Kerstin Schulmeyer, Leiterin der Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung
  • Benjamin Gilde, Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung, verantwortlich für den Schülercampus

Bei Interesse können Sie anschließend oder zu einem anderen Zeitpunkt an einer der naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppen und geisteswissenschaftlichen Workshops teilnehmen. Auch Fotos sind möglich.

Bitte kurze Rückmeldung bis Mittwoch, 27. Juni, ob Sie teilnehmen werden, an jaspers@pvw.uni-frankfurt.de.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Jaspers

Referentin für Wissenschaftskommunikation, E-Mail: jaspers@pvw.uni-frankfurt.de, Tel. (069) 798-23266

Hintergrundinformationen zum Frankfurter Schülercampus

FRANKFURT. Zum ersten Mal veranstaltet eine deutsche Universität einen Schülercampus, der einen umfassenden Einblick in die Natur- und die Geisteswissenschaften gibt: Vom 1. bis 7. Juli werden 80 Oberstufenschüler aus dem gesamten Bundesgebiet eine Woche an der Goethe-Universität „Wissenschaft entdecken! Universität erleben!“ – so das Motto des ersten Frankfurter Schülercampus.

Knapp 300 Schüler haben sich für das attraktive Orientierungsprogramm beworben, das Einblicke in die Breite und Vielfalt der Geistes- und Naturwissenschaften geben und an wissenschaftliche Arbeits- und Forschungsmethoden heranführen soll. „Die Qualität der Bewerbungen war sehr überzeugend. Besonders erfreulich ist es für uns, dass das geisteswissenschaftliche Programm auf ebenso großes Interesse stieß wie das naturwissenschaftliche Angebot“, so Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität und verantwortlich für die Lehre. Auch leistungsstarke Schüler haben oft keine klare Vorstellung von den konkreten Inhalten und Studienvoraussetzungen der verschiedenen Fächer und stolpern deshalb nicht selten zunächst in das falsche Studienfach. Die insgesamt 50 Schülerinnen und 30 Schülern, die für den Schülercampus ausgewählt wurden, sammeln durch das Programm wertvolle Erfahrungen, die sie für ihre eigene Studienorientierung nutzen sowie an ihre Mitschüler zu Hause weiter geben können.

Das geisteswissenschaftliche Angebot des Schülercampus besteht zum einen aus fachübergreifenden Seminaren und Exkursionen sowie Gesprächen zu beruflichen Perspektiven. Zum anderen erhalten die Teilnehmer in Workshops Einblick in spezifische Gegenstände und Methoden der einzelnen Fächer. Besonders gefragt war der Workshop des Philosophen Dr. Titus Stahl zum Thema „Gibt es moralische Wahrheiten?“ Darin befassen sich die Schüler mit den Versuchen der gegenwärtigen Philosophie, Gründe zu finden, die für oder gegen die Existenz moralischer Wahrheiten sprechen. Ein weiteres Beispiel: In einem literaturwissenschaftlichen Workshop lernen die Jugendlichen, angeleitet von Prof. Dr. Heinz Drügh, wie man wissenschaftlich mit der Lyrik der Romantik umgeht, und anschließend erörtern sie im Freien Deutschen Hochstift den Erkenntniswert von Handschriften für die Gedichtanalyse.

Das naturwissenschaftliche Programm bietet zunächst einen Überblick über das Fächerspektrum. Den Großteil der Woche verbringen die Schüler in einer fachspezifischen Arbeitsgruppe, in der sie einer wissenschaftlichen Fragestellung auf den Grund gehen. Dabei arbeiten sie in Laboren der Universität und gehen auf Exkursionen zu wissenschaftlichen Einrichtungen oder Messstationen. Die biowissenschaftliche Arbeitsgruppe etwa wird unter Anleitung von Prof. Dr. Paul Dierkes Testverfahren und Arbeitsweisen der Ökotoxikologie erproben und durch eigenes Experimentieren Erkenntnisse über Schadstoffe und deren Effekte auf biologische Systeme gewinnen. In der Arbeitsgruppe des Chemiedidaktikers Prof. Dr. Arnim Lühken lernen die Teilnehmer die chemische und biochemische Forschung der Goethe-Universität kennen. In verschiedenen Forschungsinstituten entdecken die Schüler anhand eigener Experimente den Grenzbereich zwischen Chemie und Biologie.

Für das einwöchige Programm inklusive Übernachtung und Verpflegung zahlen die Schüler einen Eigenbeitrag von 160 Euro. Die Reisekosten werden bis zu 100 Euro erstattet. Der Schülercampus wird gefördert durch das Programm „Wandel gestalten!“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und der Heinz Nixdorf Stiftung sowie durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die FAZIT-Stiftung, die Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität und den Bundeswettbewerb Informatik. Auch im nächsten Jahr soll wieder ein Schülercampus veranstaltet werden, die Ausschreibung wird vermutlich im Februar 2013 starten.

Informationen: Benjamin Gilde, Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798-22457, schuelercampus@uni-frankfurt.de; www.schuelercampus.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 20 2012
13:00

Startschuss für die neue Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) an der Goethe-Universität im Rahmen einer großen Fachveranstaltung.

Lehramtsstudierende für die Zukunft rüsten

FRANKFURT. „Kurswechsel – Neue Wege zur Professionalisierung in der Lehrerbildung“: Unter diesem Titel diskutierten heute hochrangige Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung und feierten anschließend die Eröffnung der neu gegründeten Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL). Mit der Akademie soll an der Goethe-Universität das Lehramtsstudium strukturell und inhaltlich reformiert und für ausreichend Praxisbezug und Vertiefungsmöglichkeiten in der universitären Ausbildung gesorgt werden. Zudem wird der wissenschaftliche Nachwuchs in der Bildungsforschung gefördert.

Die Festrede zur Veranstaltung hielt Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Keynote sprach Prof. Heinz-Elmar Tenorth von der Humboldt-Universität zu Berlin. In der anschließenden Diskussionsrunde diskutierte Staatssekretär Ingmar Jung vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit einigen Bildungsforschern  über die Zukunft der Lehrerbildung.

„Mit der Gründung der Akademie setzt die Goethe-Universität ein sichtbares Zeichen für das Profil der Hochschule, in dem Lehrerbildung eine zentrale Rolle spielt. Mit diesem Kurswechsel will sich das Frankfurter Konzept positionieren, und zwar nicht nur in Hessen, sondern auch in der gesamten Region und darüber hinaus. Nur so kann Frankfurt auch in der nächsten Phase des starken Rückgangs von Studierendenzahlen weiterhin ein attraktiver Studienstandort bleiben“, betonte Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Vizepräsident der Goethe-Universität. Aufgabe der ABL ist es, die Qualität der Lehrangebote sicherzustellen, in dem sie alle an der Lehrerbildung beteiligten Fachbereiche in Fragen der Lehrerbildung einbindet und dadurch Studieninhalte und -organisation gezielt mitgestaltet und koordiniert. Zudem setzt sich die Akademie für den Ausbau neuer Studienangebote zu Themen wie Migration, Inklusion und Neue Medien ein.

„Dem wichtigen Ziel, den Praxisbezug zu stärken, wird die ABL durch die Weiterentwicklung der Grundwissenschaften in die sogenannten ‚Bildungswissenschaften‘ gerecht. Mit den vier Themenfeldern ‚Unterrichten, Erziehen, Diagnostizieren/Evaluieren sowie Schulentwicklung’ sind die Bildungswissenschaften sehr viel stärker auf die Anforderungen des Lehrerberufes ausgerichtet als bisher die Grundwissenschaften. Zudem wird die Professionalisierung der angehenden Lehrkräfte verbessert durch eine verstärkte Kooperation mit der zweiten Phase der Lehrerbildung, mit den Studienseminaren“, erklärte Prof. Udo Rauin, Geschäftsführender Direktor der ABL.

Zum Hintergrund: Der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern kommt in der Diskussion um die Qualität des Bildungssystems in Deutschland eine Schlüsselrolle zu. So steht auch die Lehrerbildung derzeit an den Hochschulen bundesweit auf dem Prüfstand. Beklagt werden vielerorts ein zu geringer Stellenwert der Lehrerbildung an den Universitäten, eine unzureichende Praxistauglichkeit der Lehre sowie ein schlecht strukturiertes Studium. Als Folge bleibt oft die Professionalisierung der angehenden Lehrkräfte auf der Stecke. Auch innerhalb der Kultusministerkonferenz ist der Reformbedarf in der Lehrerausbildung unstrittig, bereits im Jahr 2004 wurden daher  Standards der Lehrerbildung definiert. Seitdem schlagen die Hochschulen unterschiedliche Wege ein, um die Lehrerbildung zu verbessern.

Weitere Informationen: www.abl.uni-frankfurt.de/41064348/Eroeffnung

Veranstaltungen

Jun 19 2012
17:24

Einladung zur Pilottour der ScienceTour „Bewegte Welt – Mobilität nachhaltig gestalten“ am 26. Juni auf dem Campus Bockenheim.

Bewegte Welt – Mobilität nachhaltig gestalten

FRANKFURT. Mit dem Projekt „ScienceTours – Lernen mit Herz und Hand“ bietet die Goethe-Universität Frankfurt für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I verschiedene Exkursionen im Rhein-Main-Gebiet an. Nach zweijähriger Vorbereitungsphase startete ScienceTours im Sommer 2011 mit einer Tour zur Fledermausbeobachtung. Anhand ausgewählter didaktischer Konzepte werden die Schüler an wissenschaftliche Forschungsfragen und -methoden unterschiedlicher Fachgebiete herangeführt. Ganz neu ist dabei das Thema nachhaltige Mobilität:

Mülltrennung? Na klar! Den Wasserhahn zudrehen beim Zähne putzen? Keine Frage! Aber auch mit dem Fahrrad zwei Kilometer zur Schule fahren, statt sich vom bequemen Elterntaxi chauffieren zu lassen? Mit diesen und weiteren Fragen zum Thema Mobilität sollen sich Jugendliche im Rahmen der ScienceTour „Bewegte Welt“ beschäftigen.

Zusammen mit einem Wissenschaftlerteam des Instituts für Humangeographie an der Goethe-Universität wird eine „Forschungsfrage“ entwickelt. Diese gilt es im weiteren Verlauf der Tour – etwa mit Hilfe einer Umfrage unter Passanten – zu hinterfragen und mit eigenen Forschungsergebnissen zu beweisen. Auch die speziellen Methoden zur Präsentation der wissenschaftlichen Ergebnisse stehen auf dem Stundenplan dieser ScienceTour, die unter Leitung von Professor Martin Lanzendorf, der Juniorprofessorin Antje Schlottmann und den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Annika Busch-Geertsema und Eva Nöthen am Institut für Humangeographie entwickelt wurde.

Direkt am Tag der Pilottour „Bewegte Welt – Mobilität nachhaltig gestalten“ laden wir Sie herzlich zum Mediengespräch vor Ort ein:

am:                 Dienstag, den 26. Juni, um 10.45 Uhr

Ort:                Campus Bockenheim, Neue Mensa, Raum K I/ K II

Nachhaltige Mobilität ist nur eines der Themen, die im Rahmen der „ScienceTours“ Schülerinnen und Schülern wissenschaftliches Denken und Handeln durch ein hohes Maß an Selbstständigkeit vermitteln sollen. Ein wesentliches Element aller ScienceTours ist der Kontakt zu Wissenschaftlern der Goethe-Universität und Experten der beteiligten Projektpartner. Sie lassen die Jugendlichen ihr Forschungsgebiet entdecken, geben Hilfestellung und vermitteln im direkten Kontakt, wie Wissenschaftler arbeiten und was sie an ihrem Beruf begeistert. Die Arbeit in Kleingruppen von drei bis vier Schülern wird durch die Beteiligung von Studierenden ermöglicht, die als Betreuer den Schülern vom Alter her näherstehen. Sie können konkrete Auskünfte über ihr Studium und wichtige Hilfestellung bei der beruflichen Orientierung geben.

Thematisch decken die ScienceTours ein breites Themenspektrum von den Naturwissenschaften über die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften bis hin zu den Wirtschaftswissenschaften ab.

Weitere Informationen zum Konzept von ScienceTours und den Inhalten der verschiedenen Touren sowie Impressionen von der Pilottour am 26. Juni 2012 erhalten Sie zeitnah unter www.science-tours.de.

Bitte senden Sie uns eine kurze Rückmeldung bis Montag, 25. Juni, ob Sie teilnehmen werden, an s.weinhold@vdv.uni-frankfurt.de.

 

„ScienceTours“ ist eine Kooperation mit:

Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main

Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region

Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität Frankfurt am Main e.V.

Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde. Eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Forschung

Jun 19 2012
17:14

Omega-6-Fettsäuren könnten Transplantationen des Knochenmarks verbessern

Fettsäuren vermehren blutbildende Stammzellen

FRANKFURT. Die Transplantation von Stammzellen aus dem Knochenmark ist eine im klinischen Alltag fest etablierte Therapie, die ein breites Anwendungsspektrum besitzt. Oftmals sind aber nicht genügend Stammzellen für eine erfolgreiche Therapie vorhanden. Ein Ausweg besteht darin, die Stammzellen des Spenders in einer Zellkultur zu vermehren, bevor sie dem Empfänger transplantiert werden. Wissenschaftler der Goethe Universität haben nun gemeinsam mit Kollegen des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und der University of California Davis herausgefunden, dass vor allem ein bestimmter Omega-6 Fettsäure-Metabolit das Wachstum von Blut bildenden Stammzellen fördert.

Wie die Forscher des Excellenzclusters „Herz-Lungen-System“ kürzlich in den Proceedings der National Academy of Sciences berichteten, ermittelten sie, wie bestimmte  Fettsäuren und deren Metabolite die Funktion von Knochenmark-Stammzellen beeinflussen, indem sie die Zusammensetzung dieser Zellen bei Mäusen mit dem Massenspektrometer untersuchten. Hierbei identifizierten sie einen Omega-6-Fettsäure-Metabolit, der sich von der Linolsäure ableitet. Diese muss als essentielle Fettsäure mit der Nahrung aufgenommen werden, weil der Körper sie selbst nicht herstellen kann. Die biologische Relevanz dieses Metaboliten als Signalmolekül war bisher wenig untersucht. Er ist ein Produkt der löslichen Epoxidhydrolase, eines Enzyms, das evolutionär über die verschiedensten Spezies konserviert ist und sich unter anderem auch im Zebrafisch finden lässt.

Der Zebrafisch erwies sich für die weiteren Untersuchungen als geeignet, weil er sich schnell entwickelt und man die blutbildenden Stammzellen mithilfe transgener Techniken leicht sichtbar machen kann. Wurde die Aktivität der löslichen Epoxidhydrolase in einem solchen Zebrafischmodell gehemmt, war ein nahezu kompletter Verlust der blutbildenden Stammzellen die Folge. Durch erneute Zugabe des enzymatischen Produktes der Epoxidhydrolase wurden die blutbildenden Stammzellen dagegen wieder hergestellt.

Versuche in einem Maus-Transplantationsmodel stützten die zuvor gewonnenen Erkenntnisse aus dem Zebrafisch. Fehlte die lösliche Epoxidhydrolase, war die Transplantation der Knochenmarkszellen von Maus zu Maus weniger erfolgreich, während die Behandlung mit dem speziellen Omega-6-Fettsäure-Metaboliten in der Zellkultur wiederum das Ergebnis der Transplantation verbesserte. Die aus der Studie gewonnen Daten weisen erstmals eine wichtige Bedeutung dieses Omega-6-Fettsäure-Metaboliten nach und könnten möglicherweise dazu beitragen, die Behandlung mit Stammzellen zu optimieren.

Publikation:

Timo Frömel et al.: Soluble epoxide hydrolase regulates hematopoetic progenitor cell function via variation of fatty acid diols, in: PNAS Early edition

www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1206493109

Informationen: Prof. Ingrid Fleming, Institut für Vascular Signalling und Excellenzcluster „Herz-Lungen-System“, Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301-6972, - 6052; fleming@em.uni-frankfurt.de.

Hochschulpolitische Themen

Jun 15 2012
16:09

Voraussichtlich 75 Millionen Euro aus der Exzellenzinitiative für die Goethe-Universität / Präsident gratuliert erfolgreichen Antragstellern

Goethe-Uni verteidigt erfolgreich alle Exzellenzcluster

FRANKFURT. Große Freude und Erleichterung an der Goethe-Universität: mit der Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ihre drei Exzellenzcluster zu verlängern, hat sich die Hochschule im Kreis der forschungsstärksten Universitäten Deutschlands erfolgreich behauptet. Mit der heutigen Entscheidung fließen bis 2017 voraussichtlich weitere 75 Millionen Euro in die Finanzierung universitärer Spitzenforschung. „Nur wenige deutsche Universitäten verfügen über eine solche Dichte exzellenter Forschungszentren, die zudem die großen Themenfelder des universitären Forschungsprofils nahezu perfekt abbilden“, sagte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl heute in Frankfurt.

Der Präsident gratulierte den erfolgreichen Antragstellern der Exzellenzcluster „Herausbildung Normativer Ordnungen“ der Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, „Kardiopulmonales System“ der Medizinwissenschaft sowie „Makromolekulare Komplexe“ der Lebens- und Naturwissenschaften: „Sie haben in den letzten Jahren Herausragendes geleistet, hervorragende Forscher und Forscherinnen nach Frankfurt geholt und ihr wissenschaftliches Potenzial in überzeugende Anträge umgesetzt, die sich gegen stärkste Konkurrenz durchgesetzt haben. Dies ist ein großer Erfolg für die gesamte Goethe-Universität, zu dem ich Sie im Namen aller Universitätsangehörigen beglückwünsche. Die Goethe-Universität ist stolz auf Sie!“

„Wir sind sehr glücklich, dass unsere Arbeit belohnt wird. Durch den Cluster haben wir in den letzten sechs Jahren einen Qualitätssprung am Campus Riedberg erfahren, wo jetzt Chemiker, Biochemiker, Biologen, Mediziner und Physiker von Uni und Max-Planck-Instituten eng zusammenarbeiten“, bedankte sich Prof. Harald Schwalbe, Sprecher des Exzellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“, stellvertretend für alle Cluster-Mitglieder. Die internationale Strahlkraft des Clusters zeige sich darin, dass seine Professuren mit ausgewiesenen Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland besetzt werden konnten. Viele Wissenschaftler des Clusters hätten wichtige Preise erhalten. Auch international renommierte Forscher wie Venki Ramakrishnan, Nobelpreisträger des Jahres 2009, seien im Cluster auf dem Campus Riedberg gern zu Gast. Seit 2011 hat der Cluster ein eigenes Forschungsgebäude, benannt nach dem Frankfurter Unternehmer Joseph Buchmann, der den Exzellenzcluster im vergangenen Jahr mit einer großzügigen Spende unterstützte.

„Wir werten die Verlängerung unseres Exzellenzantrages nicht nur als Würdigung unserer bisher geleisteten, herausragenden Arbeit im Bereich der Herz-Kreislauf-Forschung, sondern freuen uns insbesondere darauf, in den kommenden Jahren mit der jetzt etablierten Infrastruktur noch erfolgreicher neue Behandlungsmethoden für unsere Patienten zu entwickeln“, sagte Prof. Andreas Zeiher, Sprecher des Exzellenzclusters „Kardiopulmonales System“. Die Kooperation der Herzspezialisten der Goethe Universität mit den Lungenspezialisten der Universität Gießen und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim hat sicherlich europaweit Leuchtturmcharakter für die Herz-Lungen-Medizin“. In den vergangen fünf Jahren hätten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Clusters auf die Erforschung der Grundlagen von Erkrankungen des Herz- und Lungengewebes sowie der Gefäße konzentriert. Das auf molekularer Ebene gewonnene Verständnis von Krankheitsursachen habe es ihnen ermöglicht, neue Wirkstoffe in der Behandlung von Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen in die Klinik bringen und dort unter strengen Bedingungen zu erproben, so z. B. den Einsatz von Stammzellen bei einem Herzinfarkt.

„Wir sind stolz, dass eine spezifische ‚Frankfurter Handschrift’ bei der Erforschung globaler gesellschaftlicher Umbruchprozesse Anerkennung findet und freuen uns, unsere Arbeit nun mit neuen Schwerpunkten fortzusetzen“, so Prof. Rainer Forst und Prof. Klaus Günther, die Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, bei dem die Goethe-Universität mit Partnern aus dem Rhein-Main-Gebiet kooperiert. Der Verbund, der in den letzten Jahren zehn neue Professuren eingerichtet hat, gilt auf seinem Gebiet mittlerweile als eine der weltweit führenden Einrichtungen. Im Cluster findet ein intensiver internationaler Austausch zu aktuellen Forschungsfragen statt, etwa bei den „Frankfurt Lectures“, im Rahmen des Fellow-Programms oder bei den vielfältigen Konferenzen wie der „Internationalen Jahreskonferenz“. Zudem wird der Dialog mit der Öffentlichkeit groß geschrieben – so bei den „Stadtgesprächen“ und dem sehr erfolgreichen Ausstellungsprojekt „Demonstrationen“ mit dem „Amt für Umbruchsbewältigung“. Ein Großteil der rund 180 Cluster-Angehörigen wird im September auf dem Campus Westend einen Forschungsneubau beziehen.

Als „Wermutstropfen“ bezeichnete Müller-Esterl das Ausbleiben des Erfolges in der so genannten Dritten Säule, wo es im gesamtuniversitäre Zukunftskonzepte ging: „Natürlich sind wir ein wenig traurig darüber, dass es uns nicht gelungen ist, auch nur eine Graduiertenschule einzuwerben, was eine Voraussetzung für die Erlangung des Titels „Eliteuniversität“ ist. Dabei hatten wir ein tragfähiges Zukunftskonzept vorgelegt, das auch von den Gutachtern als qualitätsvoll erachtet wurde. Ich bedaure dies, denn damit haben wir uns eine große Chance entgehen lassen, die Goethe-Universität noch weiter voran zu bringen“. Der Präsident gratulierte seinen hessischen Amtskollegen, die ebenfalls mit Projekten Erfolg hatten.

Müller-Esterl würdigte bei dieser Gelegenheit die Exzellenzinitiative als gelungenes Programm von Bund und Ländern, das zur besseren Sichtbarkeit von Spitzenforschung beigetragen habe; problematisch sei jedoch, dass die Initiative nach drei Antragsrunden wieder auslaufe. Zum einen würde dadurch das System einer „Bundesliga“ einschließlich seiner Auf- und Abstiegschancen insofern konterkariert, als nun zwölf Elite-Universitäten dauerhaft festgelegt seien. Zum anderen fehle am Ende allen deutschen Universitäten das Geld, um die erfolgreichen Schwerpunkte nachhaltig zu finanzieren.

Müller-Esterl appellierte deshalb nochmals an die Politik, die im Rahmen der Exzellenzinitiative bereitgestellten Mittel auch nach ihrem Auslaufen, 2017, für die Förderung von Spitzenforschung bereit zu stellen. In diesem Zusammenhang begrüßte er den jüngsten Vorstoß der Bundesregierung, durch eine Novellierung des Grundgesetzes dem Bund zu ermöglichen, universitäre Einrichtungen auch direkt zu fördern. Darüber hinaus regte der Präsident einen bundesweiten Diskurs um eine auskömmliche Grundfinanzierung universitärer Forschung und Lehre an: „Wir brauchen Planungssicherheit für die Zukunft“, erklärte Müller-Esterl, „schon um die Ausbildung der nachwachsenden Generation auf hohem Niveau zu garantieren und damit letztlich die Zukunftsfähigkeit unseres Landes sicherzustellen.“

Veranstaltungen

Jun 15 2012
16:03

Kurswechsel. Neue Wege zur Professionalisierung in der Lehrerbildung

Einladung zum Medien-Termin

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten Sie auf den folgenden Termin aufmerksam machen und würden uns freuen, wenn Sie daran teilnehmen könnten:

Pressegespräch zur Veranstaltung Kurswechsel. Neue Wege zur Professionalisierung in der Lehrerbildung

am: Mittwoch, den 20. Juni 2012, um 10 Uhr
Ort: C
ampus Westend, Casino-Gebäude, Raum 1. 802
Grüneburgplatz 1, 60325 Frankfurt am Main

Zum Pressegespräch werden anwesend sein Prof. Dr. Dr. Lutz-Bachmann (Vizepräsident), Prof. Dr. Rauin (Geschäftsführender Direktor ABL), Dr. Helge Braun (Parlamentarischer Staatssekretär), Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt- Universität zu Berlin), Ari Nam (Referendarin und Alumna der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung).

Die Lehrerbildung an Deutschlands Hochschulen steht derzeit auf dem Prüfstand. Angehende Lehrkräfte fühlen sich nicht ausreichend auf die Berufswirklichkeit in der Schule vorbereitet und erleben dort den großen Praxisschock. Neben mangelndem Praxisbezug erfordern gesellschaftliche Entwicklungen wie Inklusion und Migration eine Neugestaltung der Lehrerbildung. Deutschlands Hochschulen schlagen unterschiedliche Wege ein, um sich diesen Herausforderungen zu stellen. An der Goethe-Universität wurde jüngst die Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) mit dem Ziel gegründet, das Lehramtsstudium strukturell und inhaltlich zu reformieren, für ausreichend Praxisbezug in der universitären Ausbildung zu sorgen und den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Bildungsforschung zu stärken.

Im Rahmen der Veranstaltung wird die Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung die Chancen der Reform der Lehrerbildung mit hochrangigen Referenten aus der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung diskutieren und anschließend die Eröffnung der neuen Akademie feiern. An der Veranstaltung teilnehmen werden u.a. der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Helge Braun und der Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Ingmar Jung.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Internet unter www.abl.uni-frankfurt.de/eroeffnung. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Bitte melden Sie sich mit dem beigefügten Antwortfax (PDF-Download) bis zum 19. Juni an.

Mit besten Grüßen
Dr. Dirk Frank
Pressereferent/stv. Abteilungsleiter, Abteilung Marketing und Kommunikation

Veranstaltungen

Jun 15 2012
09:10

Frankfurter Bürgeruniversität beweist Stil und blickt auf Jil Sander

Die Sprache der Eleganz

FRANKFURT. Sie fing klein an und wurde ganz groß: Jil Sander. Die Modedesignerin aus Hamburg zählt neben Karl Lagerfeld zu den herausragenden deutschen Persönlichkeiten im internationalen Modedesign. Ihre Kollektionen folgen dem Stilgebot einer schnörkellosen Ästhetik und repräsentieren einen Wandel im kulturellen Selbstverständnis der deutschen Nachkriegszeit, für das der unzeremonielle, authentische Auftritt der Person bestimmend geworden ist. Die Hamburgerin, 1943 geboren, ergreift nach einem Studium an einer Ingenieurschule für Textilwesen die frühe Chance eines Aufenthalts in den USA. Ästhetisch angeregt und unternehmerisch ermutigt meldet sie sich nach ihrer Rückkehr mit einer eigenen Kollektion in der Modebranche zu Wort. Mit durchdachten Schnitten und der Entwicklung neuer Materialien und Stoffe erzielte sie enormen Erfolg. Ihr beeindruckendes Gespür für Sorgfalt und Formgefühl und der rasante Erfolg ihrer Marke sind bestimmend für ihr professionelles Exposé. Dabei gelingt es ihr, in der Kreativität des Mode-Designs der Flüchtigkeit des modernen Lebensgefühls Ausdruck zu verleihen und mit einem Versprechen auf das ästhetisch Beständige zu kombinieren. Der Vortrag behandelt biografische Weichenstellungen dieser einzigartigen Geschichte eines Gestaltungsvermögens.

Den Vortrag über Jil Sander wird Professor Tilman Allert halten. Er lehrt an der Goethe-Universität Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt Bildungssoziologie. Von Tilman Allert stammt auch die Idee zur Vortragsreihe „Wie wir wurden, wer wir sind – Deutsche Biografien“, in der bekannte Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen vorgestellt werden. Die ausgewählten Lebenswege stellen dabei exemplarisch Stationen der deutschen Sozial- und Kulturgeschichte dar. 

„Wie wir wurden, wer wir sind – Deutsche Biografien“
Tilman Allert über Jil Sander – Die neue Sprache der Eleganz

am: Montag, 18. Juni 2012, um 19.30 Uhr,
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4,
60311 Frankfurt

Letzter Termin der Reihe:

  • 25. Juni 2012
    Dieter Bartetzko
    Herbert Grönemeyer – Bochum für alle

Beginn um 19.30 Uhr / Eintritt frei / Anfahrt: www.stadtbuecherei.frankfurt.de

Das komplette Programm der 7. Frankfurter Bürger-Uni: www.buerger.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Jun 13 2012
17:18

Die Goethe-Universität erhält zum dritten Mal das Zertifikat zum „audit familiengerechte hochschule“.

Familienbewusst in die Zukunft

FRANKFURT. Die Goethe-Universität ist erneut für ihre Familienfreundlichkeit ausgezeichnet worden. Bei der feierlichen Veranstaltung am 11. Juni im Maritim Hotel in Berlin wurde ihr zum dritten Mal das Zertifikat zum „audit familiengerechte hochschule“ überreicht. Die berufundfamilie gGmbH hat mit dem „audit familiengerechte hochschule“ ein Managementinstrument entwickelt, um Universitäten und Fachhochschulen bei der Entwicklung und Implementierung einer familienfreundlichen Personalpolitik zu unterstützen.

Das audit berufundfamilie steht unter Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und des Bundeswirtschaftsministers Dr. Phillip Rösler. Christina Rahn, Koordinatorin des Familien-Service im Gleichstellungsbüro und zuständig für das Auditierungsverfahren, nahm das Zertifikat entgegen. „Die Goethe-Universität gehört zu den ersten Hochschulen, die bereits das Konsolidierungsverfahren – die dritte Auditierungsstufe – erreicht haben“, freut sie sich. Durch die Auditierung konnten an der Goethe-Universität zentrale familienfreundliche Maßnahmen entwickelt und eingeführt werden. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen gehören Ferienspiele für Kinder von Beschäftigten und Studierenden, die Eröffnung einer Interims-Kita auf dem Campus Riedberg sowie die Eröffnung des dritten Betreuten Kinderzimmers auf dem Campus Riedberg, die Einrichtung eines Dual-Career-Service sowie regelmäßige Informationsveranstaltungen zum Thema Pflege.

In den nächsten drei Jahren möchte die Goethe-Universität unter anderem die familienfreundliche Infrastruktur und Kinderbetreuung weiter ausbauen, die Arbeitszeitflexibilisierung fördern, die weitere Sensibilisierung von Führungskräften für Vereinbarkeitsthemen voran bringen sowie fachspezifische Regelungen für Studierende mit Familienaufgaben entwickeln.

Weitere Informationen:
Christina Rahn, Koordinatorin des Familien-Service, Gleichstellungsbüro Goethe-Universität, Tel 069/ 798-28688, rahn@em.uni-frankfurt.de, http://www.familien-service.uni-frankfurt.de

Sonstige

Jun 13 2012
17:15

Berufsbegleitender Studiengang startet im April 2013 an der Goethe-Universität

Goethe Business School bietet neuen Master der Finanzwirtschaft an

FRANKFURT. Die Goethe Business School (GBS) an der Universität Frankfurt bietet ein neues berufsbegleitendes Master-Programm mit Schwerpunkt Finanzen an. Der auf zwei Jahre angelegte Weiterbildungs-Studiengang mit dem Titel „Part-Time Master in Finance“ startet im April 2013. Mit einem zeitlich flexiblen Kurs-Programm und anwendungsorientierten Inhalten richtet sich das neue Master-Angebot gezielt an berufstätige Bachelor-Absolventen.

„Mit dem neuen Master-Programm reagiert die Goethe Business School auf den Bologna-Prozess“, erklärt der für den Studiengang verantwortliche Akademische Direktor Professor Dr. Uwe Walz. „Bachelor-Absolventen, die früh in den Beruf einsteigen, merken schnell, dass ihnen ohne Master die nächste Karrierestufe verschlossen bleibt. Ihnen bietet die GBS nun eine attraktive Chance zur Weiterqualifizierung an.“ Die praxisnahe Ausrichtung des Programms ermögliche es den Teilnehmern, das Erlernte direkt in ihrem beruflichen Alltag umzusetzen.

Der neue Teilzeit-Studiengang vermittelt die theoretischen Grundlagen der Finanzwirtschaft, schult aber auch strategisches Denken und Entscheidungsfähigkeit durch Fallbeispiele und Situationsanalysen. Die Goethe Business School kann dabei auf die hohe Fachkompetenz des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften zurückgreifen, der als einer der wenigen in Deutschland eine AACSB-Akkreditierung besitzt – die weltweit bedeutendste Akkreditierung für Business- und Finance-Programme.

Neben Interessenten mit wirtschaftswissenschaftlichem Abschluss steht das Programm auch Bachelor-Absolventen anderer Fachrichtungen offen, die im Umgang mit Zahlen und Statistiken geschult sind und ihren etwa natur- oder sozialwissenschaftlichen Abschluss mit einem Master der Finanzen abrunden wollen.

Der englischsprachige Unterricht findet im Zweiwochenrhythmus freitagnachmittags und samstags statt. Die zeitliche Flexibilität, die das Programm bietet, macht es für Berufstätige attraktiv, aber auch für Akademiker, die berufliche Auszeiten – etwa aus familiären Gründen – für ihre Fortbildung nutzen möchten. Unternehmen, die eine finanzwirtschaftliche Fortbildung für ihre Mitarbeiter planen, finden im neuen GBS-Programm ein maßgeschneidertes Angebot.

Der „Part-Time Master in Finance“ schließt mit dem Titel „Master of Arts“ ab. Die Programmkosten betragen 19.000 Euro. Bewerber müssen einen Abschluss mit mindestens 180 Credit Points sowie sehr gute Englischkenntnisse vorweisen. Berufstätigkeit und Auslandserfahrung sind erwünscht, aber keine Zulassungsvoraussetzungen. Die fachliche Eignung der Bewerber wird unter anderem in einem persönlichen Auswahlgespräch überprüft. Bewerbungsschluss ist der 1. Februar 2013. Wer sich bis Anfang Dezember 2012 anmeldet, erhält bei Annahme einen Nachlass von 1500 Euro.

Weitere Informationen zum neuen GBS-Programm sind unter www.goethe-business-school.de erhältlich. An jedem dritten Dienstag im Monat finden Informationsabende zum neuen Master-Programm im House of Finance auf dem Campus Westend der Goethe- Universität statt.

Kontakt: Goethe Business School Prof. Dr. Uwe Walz Tel.: 069 – 798 33500 E-Mail: walz@gbs.uni-frankfurt.de web: www.goethe-business-school.de

Veranstaltungen

Jun 12 2012
14:23

Night of Science mit Christoph Biemann von der Sendung mit der Maus

Auf dem Campus Riedberg wird es wieder spät

FRANKFURT. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni laden die Fachschaften der Naturwissenschaften zur inzwischen siebten „Night of Science“ auf den Campus Riedberg ein. Prominenter Gast ist in diesem Jahr Christoph Biemann, der bekannte Experimentator mit dem grünen Pullover aus der „Sendung mit der Maus“. Er eröffnet um 17 Uhr das Programm mit  seinem Vortrag „Probieren geht über Studieren — Christophs Experimente aus der Sendung mit der Maus“. Im weiteren Verlauf tragen die Wissenschaftler des Campus Riedberg in über 60 Vorträgen neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse vor, erklären alltägliche Phänomene und zeigen spektakuläre Experimente bis in die frühen Morgenstunden.

Parallel dazu stellen sich die Studiengänge der beteiligten Fachbereiche vor. Studierende gewinnen so neue und vergnügliche Einblicke in benachbarte oder völlig neue Themengebiete, während sich für die Frankfurter Bürger die Chance bietet, ihre Universität kennen zu lernen oder wieder zu entdecken. Nicht zuletzt sollen Schüler für die Studiengänge in den Naturwissenschaften begeistert werden. Das Rahmenprogramm bietet Showexperimente, Mitmachstationen, Laborführungen, einen Kinderspielplatz und genügend Raum für geselliges Beisammensein mit Live-Musik.

Informationen: Thomas Halbritter, Campus Riedberg, Tel.: 0179 / 8493868; fragen@nightofscience.de; www.nightofscience.de/

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Jun 12 2012
14:17

Neuerscheinung mit fundierten Analysen zur japanischen Dreifachkatastrophe

„Japan nach 'Fukushima'. Ein System in der Krise"

FRANKFURT. Die gegenwärtige atomare Krise ist auch eine Krise des Systems Japan, dies ist die zentrale These eines soeben erschienenen Buchs zur japanischen Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011. Eine Vielzahl aktueller Meinungen findet Eingang in diesen Band, den die Frankfurter Japanologin Prof. Dr. Lisette Gebhardt und ihre Leipziger Kollegin Prof. Dr. Steffi Richter unter dem Titel „Japan nach 'Fukushima'. Ein System in der Krise" herausgegeben haben; er stellt eine der ersten interdisziplinär angelegten fachwissenschaftlichen Studien dar und führt alle, die sich über die innerjapanische Diskussionslage nach Fukushima informieren wollen, umfassend in die Problematik ein.

Der Band, der im Leipziger Universitätsverlag erschienen ist, liefert eine fundierte Analyse der japanischen Situation nach 3/11: Er legt dar, welche Spuren die Dreifachkatastrophe mit dem schweren Erdbeben, der verheerenden Tsunami-Welle und dem GAU von Fukushima in der japanischen Gesellschaft und im Denken von Wissenschaftlern, Journalisten, Schriftstellern und anderen engagierten Bürgern hinterlassen hat. Die vier Beiträge von Enno Berndt, Steffi Richter, Nicola Liscutin und Lisette Gebhardt befassen sich mit der Rezeption der Kernenergie und ihrer zeitgeschichtlichen politischen und ökonomischen Implementierung in Japan, mit der medialen Verhandlung der Krise, mit einer Interpretation der Ereignisse im Rahmen einer Reflexion der japanischen Moderne, mit wichtigen Akteuren der Atomkritik und ihren Positionen sowie mit der Möglichkeit einer neuen kritischen Öffentlichkeit im Lande.

Lisette Gebhardt stellt in „Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass dieser Tag kommen möge: Positionen japanischer Autoren nach ‚Fukushima“ die Überlegungen japanischer Schriftsteller zur Einschätzung der Dreifachkatastrophe vor. Enno Berndt beschreibt in seinem Aufsatz „Im strahlenden Schatten der Macht – Zur Politischen Ökonomie der nuklearen Katastrophe von Fukushima“ die Strategien der japanischen Stromwirtschaft. Steffi Richter setzt sich in „Das Ende des endlosen Alltags? Post-Fukushima als Japan-Diskurs“ mit dem sogenannten atomaren Dorf und seiner Kritik durch Wissenschaftler und Aktivisten auseinander. Nicola Liscutin analysiert mit „Vernetzt Euch! Fukushima, neue Medien und die Anti-AKW-Bewegung“ die Argumentationen verschiedener Gruppen gegen die Nutzung von Atomkraft.

Publikation: Steffi Richter, Lisette Gebhardt: „Japan nach 'Fukushima'. Ein System in der Krise",  Leipziger Universitätsverlag und AVA - Akademische Verlagsanstalt, 2012, 218 Seiten, Broschur; ISBN 978-3-86583-692-2; 24 Euro; Link zur Seite des Verlags: http://www.univerlag-leipzig.de/article.html;article_id,1311

Informationen: Prof. Dr. Lisette Gebhardt, Japanologie, Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien (IZO), Campus Bockenheim, Tel. (069) 798-23287, japanologie@uni-frankfurt.de

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Jun 8 2012
13:44

Zum Auftakt spricht am 11. Juni Prof. Dr. Rüdiger Lohlker zum Thema „Islamisches Recht: Zur Schulgründung und Konsolidierung“

Ringvorlesung zur islamischen Jurisprudenz

FRANKFURT. Das Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe-Universität veranstaltet in diesem Sommersemester eine Ringvorlesung zur Islamischen Jurisprudenz (al-fiqh). Zum Auftakt spricht am Montag (11. Juni) der Wiener Professor Dr. Rüdiger Lohlker zum Thema „Islamisches Recht: Zur Schulgründung und Konsolidierung“. Die öffentliche Vorlesung beginnt wie die folgenden Vorträge um 18 Uhr im Jügelhaus, Campus Bockheim, Hörsaal H 13 (4. Etage), Mertonstraße 17-21.

Die islamische Jurisprudenz nimmt eine besondere Stellung innerhalb der religiösen Wissenschaften des Islams ein – dies unter anderem deshalb, weil sie das Bindeglied zwischen Theorie und Praxis darstellt. Die Heterogenität innerhalb der jeweils eigenen Rechtsschule sowie die Diversität und die Pluralität der verschiedenen Schulen bestätigen dies. In der aktuellen Ringvorlesung sollen sowohl klassische als auch kontextbezogene und moderne Fragestellungen thematisiert werden. Dazu bieten sich verschiedene methodische sowie thematische Schwerpunkte an, welche von den jeweiligen Referenten abgedeckt werden.

Weitere Themen und Termine:

  • 18. Juni: „Das islamische Erbrecht in Tunesien: Neue Argumente in einem alten Disput“, Prof. Dr. Moez Khalfaoui, Tübingen
  • 25. Juni: „Islamisches Recht und Menschenrechte“, Dr. Dr. Seyed Iranbomy und Dr. Mahmoud Bassiouni, Frankfurt
  • 2. Juli: „Scharia Jet Set: Islamic Finance, der Aufstieg der neuen islamischen Rechtsgelehrten und die Herausforderungen der Finanzkrise“, Dr. Kilian Bälz, Dubai/Kairo/Berlin
  • 9. Juli: „Islamisches Recht in Deutschland“, Prof. Dr. Mathias Rohe, Erlangen

Informationen: Dr. Jameleddine Ben Abdeljelil, Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam, Campus Bockenheim, Tel. (069) 798-32752, E-Mail: benabdeljelil@em.uni-frankfurt.de, Details im Internet: www.uni-frankfurt.de/fb/fb09/islam/index.html

Veranstaltungen

Jun 8 2012
13:41

Zwei amerikanische Wissenschaftler halten öffentlichen Vortrag im Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften

Immigration und Erinnerungsarbeit zum Holocaust


FRANKFURT. Welchen Anteil haben Immigranten an der Erinnerungsarbeit zum Holocaust und Nationalsozialismus geleistet? Dieser Frage gehen Michael Rothberg, Professor of English and Conrad Humanities Scholar an der University of Illinois, und Yasemin Yildiz, Assistant Professor of German an der University of Illinois at Urbana-Champaign, in einem öffentlichen Vortrag nach. Die beiden Wissenschaftler sprechen auf Einladung des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität:

am: Mittwoch (13. Juni) um 18 Uhr
Ort: IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend, Grüneburgplatz 1
Thema: “
What Does Coming to Terms with the Past Mean (in an Immigration Society)? Turkish/ German Vergangenheitsbewältigung”.

Im selben Zeitraum, in dem sich in der westdeutschen Öffentlichkeit langsam ein Gefühl der Verantwortung für den Holocaust entwickelte, fand durch Arbeitsimmigration eine demographische Transformation der westdeutschen Gesellschaft statt. Entgegen der verbreiteten Ansicht, dass die Immigranten, insbesondere Muslime, kein Interesse an der deutschen Vergangenheitsbewältigung oder an der Ausbildung einer gemeinsamen Erinnerungskultur über den Holocaust zeigten, dieser gar feindlich entgegenstanden, erläutern Rothberg und Yildiz, die mit deutsch-türkischem Hintergrund in Hamburg studiert hat, wie sich die Immigranten an dieser Erinnerungsarbeit beteiligt haben. So ergeben sich nicht nur neue Ansätze für den Umgang mit dem traumatischen Erbe des Holocaust in Deutschland, sondern auch mit Genoziden an anderen Orten der Welt.

Informationen: Dr. Falk Müller, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798-32411, falk.mueller@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org