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Okt 25 2016
17:07

Vortrag in der Reihe „Frankfurter Alternsforschung – Wissenschaft für Menschen in unserer Stadt“

„Kunstvermittlung bei Menschen mit Demenz“

FRANKFURT.Wenn die Worte fehlen und das Gedächtnis nachlässt, hilft Menschen mit Demenz oft die nonverbale Kommunikation. Welchen Beitrag künstlerisch-kreative Ansätze leisten können, um das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu steigern und die Kommunikation mit ihren Angehörigen zu verbessern, erforschen zur Zeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität, darunter der Diplom-Psychologe Arthur Schall und der Mediziner Prof. Dr. Johannes Pantel. Über ihr ARTEMIS-Projekt berichten die Alternsforscher in einem öffentlichen Vortrag, zu dem alle Interessierten eingeladen sind

am Donnerstag (27.10.) um 19.30 Uhr

in der Zentralbibliothek der Stadt Frankfurt, Hasengasse 4.

Der Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität startete 2014 in Kooperation mit dem Städel Museum das ARTEMIS-Projekt, eine deutschlandweit erste Studie zur interaktiven Kunstvermittlung bei Demenz im Museum. Die Idee brachte der Diplom-Psychologe Arthur Schall, der auch Kunstgeschichte studiert hat, vor zwei Jahren von einer Konferenz in Vancouver mit. Dort berichteten amerikanische Kollegen über thematische Gruppenführungen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen am „Museum of Modern Art“ in New York. Es zeigten sich unter anderem Steigerungen des Selbstwertgefühls und Verbesserungen der Stimmung und des situativen Wohlbefindens der Teilnehmer. Das inspirierte die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Johannes Pantel zu ihrer auf zwei Jahre angelegten und wissenschaftlich begleiteten Pilotstudie.

Das Projekt ermöglicht Menschen mit Demenz und ihren betreuenden Angehörigen, an einem speziell auf sie zugeschnittenen Kunstvermittlungsangebot im Frankfurter Städel teilzunehmen. Dazu gehören thematische Kunstführungen in Kleingruppen und anschließende kreative Arbeit im Atelier unter kunstpädagogischer Anleitung. Neben der wissenschaftlichen Auswertung geht es auch darum, Menschen mit Demenz, die sich bei fortschreitender Erkrankung immer stärker isoliert fühlen, und ihren durch die Pflege belasteten Angehörigen gesellschaftliche Teilhabe und soziale Integration zu ermöglichen.

Der Vortrag bildet den Auftakt der Reihe „Frankfurter Alternsforschung – Wissenschaft für Menschen in unserer Stadt“, die vom „Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung“ veranstaltet wird und sich bewusst an die Stadtgesellschaft richtet. Gefördert wird das Frankfurter Forum von der BHF-BANK-Stiftung, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über das Altern aus verschiedenen Disziplinen forschen, zusammenzuführen, neue interdisziplinäre Projekte anzustoßen und den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielt zu fördern. In dieser Veranstaltungsreihe werden Frankfurter Nachwuchswissenschaftler gemeinsam mit Experten des jeweiligen Fachgebiets ausgewählte Forschungsprojekte, die für ältere Menschen von Nutzen sind, vorstellen und diskutieren. Im Foyer der Stadtbibliothek werden ab 18.30 Uhr einige Forschungsprojekte präsentiert – Gelegenheit, um mit den Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen.

Informationen: Dr. Tanja Müller, Koordinatorin des Frankfurter Forums für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA), Goethe-Universität Frankfurt,  Campus Westend, Telefon +49 (69) 798 36393,  E-Mail: tanja.mueller@em.uni-frankfurt.de, www.uni-frankfurt.de/ffia