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Forschung

Jul 10 2015
11:16

E-Commerce und unser Kommunikations- und Einkaufsverhalten – Beitrag im soeben erschienenen „Forschung Frankfurt“ über die Forschung von Prof. Dr. Bernd Skiera

Werbung nach Maß und ganz persönlich

FRANKFURT. Er ist laut aktuellem Handelsblatt-Ranking der forschungsstärkste Wissenschaftler Deutschlands in der Betriebswirtschaftslehre. Doch mit was befasst sich Prof. Dr. Bernd Skiera, seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Electronic Commerce an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, überhaupt? Dieser Frage geht der Wirtschaftsjournalist Stefan Terliesner in seiner Reportage in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ nach. Die Antwort hat mehr mit unserem Informations-, Kommunikations- und Einkaufsverhalten zu tun, als den meisten bewusst und vielleicht auch lieb ist. Letztlich geht es um Werbung nach Maß. Theoretisch könnte überall, wo ein Mensch in Zukunft auftaucht oder im Internet surft, auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Werbung aufflackern. Während der eine das als guten Service der Unternehmen empfindet, fühlt sich ein anderer überwacht und bloßgestellt.

Aktuell forscht Skiera beispielsweise an Web-Plattformen für den Kauf und Verkauf von Werbeplätzen. Idealerweise funktionieren solche Advertising Exchanges wie Finanzbörsen. Was ein Werbeplatz wert ist, hängt von der Kaufbereitschaft ab, die ein möglicher Betrachter einer Werbung irgendwo im Netz signalisiert hat. Dabei genügt es, im Internet zum Beispiel nach dem neuesten Smart TV gestöbert zu haben. Die Information „Nutzer erwägt Kauf eines internetfähigen Fernsehers“ hat für die Hersteller dieser Geräte einen Preis, den sie Anbietern von Werbeplätzen zahlen. Auch weil sich Internetportale auf diese Weise refinanzieren, sind viele Inhalte im Netz „kostenlos“. Die Nutzer zahlen mit ihren Daten. Wie damit umgegangen werden sollte, ist eine politische Frage; auch damit beschäftigt sich Skiera.

Jeder Internet-Nutzer hinterlässt Spuren im Netz. Daraus lassen sich Nutzerprofile erstellen. Diese sind zwar anonym, aber weil die hinterlassene Datenmenge immer größer und gleichzeitig das Hochrechnen zu vertretbaren Kosten möglich wird, auch immer präziser. Letztlich können Unternehmen jeden Nutzer „vermessen“. Sofern der einzelne Anwender sich auf einer Plattform mit seinem Namen registriert, sind dem Betreiber auch diese Daten bekannt. Entsprechend „gläsern“ sind die Nutzer von Plattformen wie Amazon, Facebook und Google.

Informationen: Prof. Dr. Bernd Skiera, Professur für Electronic Commerce, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Campus Westend, Tel. (069) 798 34649, E-Mail: skiera@wiwi.uni-frankfurt.de; Stefan Terliesner, Presse & Redaktion, Tel. (0221) 16 89 95 96; E-Mail: s.terliesner@web.de

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kann kostenlos bestellt werden: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Im Internet steht sie unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.