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Sep 11 2014
15:05

Beim Jahrestreffen des europäischen Netzwerks „European Network on Regional Labour Market Monitoring“ diskutieren 120 Wissenschaftler und Experten aus 20 europäischen Region über klugen Konzepte

Wie können ländliche Regionen für Arbeitskräfte attraktiv werden?

FRANKFURT. Was haben der Werra-Meissner-Kreis, die Wielkopolska und die Aquitaine gemeinsam? Alle drei europäischen Regionen suchen nach klugen Konzepten, um junge Menschen in der Region zu halten und so dem demografischen Wandel zu begegnen. Vom 22. bis 24. September treffen sich auf dem Campus Westend an der Goethe-Universität 120 Wissenschaftler und Experten aus 20 europäischen Regionen. Sie kooperieren seit fast zehn Jahren in dem europäischen Netzwerk „European Network on Regional Labour Market Monitoring“, um über Fragen nachhaltiger Wirtschaft und nachhaltiger Beschäftigung zu diskutieren.

Das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) hat zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration zu diesem Jahrestreffen nach Frankfurt eingeladen. Dazu erklärt Stefan Grüttner, hessischer Minister für Soziales und Integration: „Wir brauchen innovative Lösungen, um mit dem Fachkräftebedarf adäquat umzugehen. In Hessen können wir von den europäischen Erfahrungen lernen, wie auch im Gegenzug einige hessische Ansätze gute Beispiele für andere Regionen in Europa sein können.“ Für die Geschäftsführerin des IWAK, Dr. Christa Larsen, ist dieses Meeting „eine einmalige Chance, um Ideen zu bekommen, wie man die eigenen Herausforderungen angehen kann“.

Abwanderungsprozesse aus dem ländlichen Raum sind nichts Neues, doch jetzt steigen durch den Geburtenrückgang in den ländlichen Regionen die Herausforderungen deutlich. „Es muss gelingen, den Abwanderungstrend zu stoppen, damit die lokale Wirtschaft eine Zukunft hat“, prognostiziert Larsen. Es fehlen Auszubildende für Handwerksbetriebe sowie Facharbeiter für die kleinen und mittelständischen Firmen. „Hier kann  eine nachhaltige Bindung von Arbeitskräften an die Region helfen“, ergänzt Grüttner. Wenn beispielsweise junge Menschen durch ihre Familien oder Ausbildungsstätten einen persönlichen Bezug zur Region haben, dann kann man sie auch als Fachkräfte gewinnen. Was können Kommunen und Betriebe dafür tun, jungen Menschen das Leben in diesen Regionen schmackhaft zu machen? Dazu Larsen: „Es gibt bereits viele gute Erfahrungen beispielsweise aus dem spanischen Baskenland, aus Ostpolen oder aus Brandenburg. Diese zeigen, dass Unternehmen in ländlichen Regionen dann für Arbeitskräfte attraktiv sind, wenn dort auch gute, d.h. nachhaltige Beschäftigungsbedingungen geboten werden. Seien dies flexible Arbeitszeiten für junge Mütter, lebenslanges Lernen im Betrieb oder solide Maßnahmen für Gesundheit am Arbeitsplatz, aber auch ein familienfreundliches Umfeld.“

Nachhaltige Beschäftigungssicherung läuft in vielen europäischen Ländern unter dem Label „grüne Beschäftigung“. Experten aus Dänemark und Frankreich, aber auch verschiedenen italienischen Regionen werden bei dem Netzwerk-Treffen darlegen, wie Beschäftigung in den grünen Wirtschaftssektoren geschaffen werden kann. Dazu Sigrid Rand, Koordinatorin des Europäischen Netzwerkes an der Goethe Universität: „Gerade diese grünen Wirtschaftssektoren sind für viele hessische Regionen wichtige Beschäftigungsmotoren: Große Potenziale haben hier die Handwerker, die Wärmedämmung installieren, oder Stadtwerke, die neue Wege der Energieversorgung gehen.“

MEDIEN-Einladung:

Um diese Themen zu vertiefen, stehen Ihnen folgende Experten am 23. September (Dienstag) um 14 Uhr zur Verfügung (Casino-Gebäude, Raum 1.801).

  • Rolf Keil, Leiter des Referats „Grundsatzfragen der Arbeitsmarktpolitik, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
  • Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Direktorin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK)
  • Dr. Christa Larsen, Koordinatorin des Europäischen Netzwerks
  • Prof. Dr Marco Ricceri, Vorsitzender des Scientific Committee des European Network on Regional Labour Market Monitoring 

Bei Interesse melden Sie sich bitte bis 19. September bei: Sigrid Rand, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), E-Mail: s.rand@em.uni-frankfurt.de; Tel. (069) 798 25474.

Informationen: Dr. Christa Larsen, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), c.larsen@em.uni-frankfurt.de; Tel. (069) 798 22152, Sigrid Rand, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), s.rand@em.uni-frankfurt.de; Tel. (069) 798 25474; www.regionallabourmarketmonitoring.net; www.iwak-frankfurt.de