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Hochschulpolitische Themen

Mai 9 2014
12:01

John B. Emerson traf sich mit Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl zum Meinungsaustausch und stellte sich Fragen von Studierenden und Professoren

Amerikanischer Botschafter besucht Goethe-Universität

FRANKFURT. Als John B. Emerson, der amerikanische Botschafter mit deutschen Wurzeln, den Eisenhower-Raum der Frankfurter Goethe-Universität betrat, wurde es plötzlich ganz still. Der höchste Repräsentant der amerikanischen Regierung in Deutschland hatte sich bewusst die Goethe-Universität anlässlich des 69. Jahrestages des Weltkriegsendes für eine Diskussionsveranstaltung mit Studierenden und Lehrenden ausgesucht (8. Mai 2014). Zurückgekehrt vom Treffen zwischen US-Präsident Barack Obama und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte er noch frische Eindrücke der hochrangigen Begegnung beisteuern.

In einem 20-minütigen Impulsreferat beschwor er nicht nur die deutsch-amerikanische Wertegemeinschaft, sondern schlug durchaus auch selbstkritische Töne an: „Wir teilen dieselben Werte.“ Aber es gebe neben vielen Übereinstimmungen derzeit zwischen den USA, Deutschland und Europa auch eine ganze Reihe diskussionswürdiger Punkte. Zu den transatlantischen Problemzonen zählt Emerson, dessen Vater u.a. beim Frankfurter Religionsphilosophen und Theologen Paul Tillich studierte, vor allem die NSA-Krise, unterschiedliche Auffassungen beim Klimawandel, die Waffen-Liebe der Amerikaner und die deutsche Verwunderung über die regelmäßig wiederkehrenden Haushaltskrisen durch die Selbstblockade des politischen Systems (Government Shutdown). Emerson hob die gestiegene Bedeutung Deutschlands in Europa und der Welt hervor. Mit Blick auf das Ende des Zweiten Weltkrieges von 69 Jahren sagte er: „Es ist großartig zu sehen, wo wir von 69 Jahren waren und wo wir heute angekommen sind.“ Auf die Frage eines Studenten aus dem Publikum, wie man den studentischen Austausch aus den USA nach Deutschland noch intensivieren könne, versprach Emerson, sich verstärkt für dieses Anliegen einzusetzen. Zuvor hatte sich Emerson mit Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl zu einem 90-minütigen Meinungsaustausch getroffen.