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Mär 26 2013
13:28

10 Jahre Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz am Campus Riedberg

Hier nehmen Forscher Molekül-Strukturen ins Visier

FRANKFURT. Mit einem Symposium feiern Forscher am Campus Riedberg das 10jährige Bestehen des  Zentrums für Biomolekulare Magnetische Resonanz – kurz BMRZ. Das technische Zentrum stellt die Technologie und Expertise für die die Magnetresonanzspektroskopie (NMR) zur Verfügung. Sie ist eine der komplexesten und leistungsfähigsten Methoden in der chemischen Analytik, in den Materialwissenschaften und zur Aufklärung von Struktur und Dynamik von Proteinen und Nukleinsäuren in lebenden Organismen und im Reagenzglas. 

„Bei diesem Zentrum handelt es sich um die einzige universitäre Großforschungseinrichtung Deutschlands in der Magnetresonanzspektroskopie. Die Hessische Landesregierung erkennt dies als besonders unterstützungswürdig an und fördert das Zentrum mit 1,5 Millionen Euro im Jahr“, sagte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung.

Zwar sind die benötigten Betriebsmittel im Vergleich mit „großen“ Großforschungseinrichtungen wie der GSI in Darmstadt überschaubar, stellen aber dennoch das reguläre Universitätsbudget vor eine große Herausforderung.

„Eine der Stärken in der Forschung an der Goethe Universität sind die molekularen Lebenswissenschaften, was sich in den letzten Jahren in der erfolgreichen Gründung mehrerer Sonderforschungsbereiche sowie der Etablierung des Exzellenzclusters Makromolekulare Komplexe niedergeschlagen hat“, erläutert Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz. Wichtige Themen sind die Membranproteinforschung, die Rolle von RNA in der Genregulation sowie die Aufklärung molekularer Signalwege.

Studierenden bietet das BMRZ die Möglichkeit, Hochtechnologie und international wettbewerbsfähige Forschung hautnah zu erleben. Innerhalb der Goethe Universität ist das BMRZ einer der größten Einwerber von EU-Drittmitteln und konnte sich als European Large Scale Facility etablieren. Prof. Clemens Glaubitz, Sprecher des BMRZ: „Das Zentrum ein erfolgreiches Beispiel für gelebte Internationalisierung: Unsere Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeiter kommen aus über 10 Nationen.“ Wissenschaftler aus der gesamten EU können über EU geförderte Programme am BMRZ forschen.

Die Grundlagenforschung am BMRZ ist nahe an der Anwendung, insbesondere bei der pharmazeutischen Wirkstoffentwicklung. Daraus resultieren enge Industriekontakte mit den im Rhein-Main Gebiet ansässigen Unternehmen, die sich in Auftragsforschung, wissenschaftlichen Kooperationen, Joint-Ventures und auch in der Widmung von Stiftungsgeldern für neue Professuren niederschlagen.   

Bei der Magnetischen Resonanz wechselwirken Elektronen oder Atomkerne mit starken Magnetfeldern. Im Fall von Kernen spricht man von Kernspinresonanzspektroskopie oder auch Nuklearmagnetischer Resonanz (NMR), im Fall von Elektronen heißt es Elektronenspinresonanz (ESR) oder Elektronenparamagnetische Resonanz (EPR).

Informationen: Prof. Clemens Glaubitz, Sprecher des BMRZ, Campus Riedberg, Tel: (069) 798-29927; glaubitz@chemie.uni-frankfurt.de; www.bmrz.de.