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Personalia/Preise

Nov 8 2012
13:11

Mit Prof. Annette Zimmer hat im aktuellen Wintersemester zum 4. Mal eine herausragende Forscherpersönlichkeit die Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung inne

Mehr Bürgergesellschaft wagen

FRANKFURT. 1914 von Frankfurter Bürgern um den damaligen Oberbürgermeister Franz Adickes als Stiftungsuniversität gegründet, wäre die Goethe-Universität wohl selbst ein gutes Anschauungsobjekt für Bürgergesellschaftsforschung. Dank der großzügigen Förderung durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main hat das Thema 2009 mit Einrichtung der Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung eine entscheidende Konkretisierung erfahren. Neben dem Namensstifter Alfred Grosser selbst (2009) konnten für die Gastprofessur bereits weitere prominente Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland gewonnen werden. Nach Prof. Saskia Sassen (2010) bekleidete im Wintersemester 2011/12 die Präsidentin der Maytree Foundation, Ratna Omidvar (Toronto), die Professur.

Mit Prof. Dr. Annette Zimmer gelingt im aktuellen Wintersemester zum vierten Mal eine herausragende Besetzung. Denn die Wissenschaftlerin gilt in Deutschland als führende Vertreterin dieses Forschungsgebietes. Annette Zimmer ist Professorin für Sozialpolitik und Vergleichende Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie ist unter anderem Mitglied des Vorstandes der International Society for Third Sector Research (ISTR) und Initiatorin des Weiterbildungsstudienganges „Nonprofit Management and Governance“ der Universität Münster.

„Ich freue mich sehr über die Einladung nach Frankfurt“, sagte Zimmer. „Ich finde es richtig und gut, dass die Polytechnische Stiftung und die Goethe-Universität mit dieser Gastprofessur ein sichtbares Zeichen setzen, um die Bedeutung des Forschungsfeldes Bürgergesellschaft zu erhöhen und diesem mehr öffentliche Sichtbarkeit zu verschaffen. Ich bin gespannt auf die Begegnung und die Diskussionen mit Wissenschaftlerinnen und Studierenden an der Goethe-Universität und mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt.“

Universitäts-Vizepräsidentin Prof. Dr. Tanja Brühl hob hervor, dass die Goethe-Universität aufgrund ihrer bundesweit einzigartigen Entstehungsgeschichte als Bürgeruniversität der richtige Ort sei für diese Gastprofessur. Die Bürgerinnen und Bürger Frankfurts seien es seit Jahrhunderten gewohnt, Verantwortung für ihr Gemeinwesen zu übernehmen. Das dürfe aber im Umkehrschluss nicht dazu führen, dass sich die öffentliche Hand immer weiter aus öffentlichen Aufgaben zurückziehe und diese der Initiative Privater überlassen. „In diesem Sinne erhoffe ich mir, dass von der Gastprofessur eine bereichernde Debatte über die Zukunft bürgerschaftlichen Engagements ausgeht“, so Brühl.

Dr. Roland Kaehlbrandt, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, betonte, dass die Gastprofessur das Projektprofil der Stiftung im Bereich des Bürgerengagements hervorragend abrunde. „Die Gastprofessur gibt uns die Möglichkeit, im Dialog mit herausragenden Wissenschaftlern das Thema der Bürgerstädte und der Bürgergesellschaft, in dem wir mit praktischen Projekten aktiv sind, auch theoretisch zu reflektieren“, so Kaehlbrandt.

Prodekanin Prof. Birgit Blättel-Mink vom Fachbereich Gesellschaftswissenschaften erklärte als Programmverantwortliche der Gastprofessur: „Ich freue mich auf den intensiven Austausch mit Frau Zimmer: Zivil- und Bürgergesellschaftsforschung ist ein wichtiges wissenschaftliches Zukunftsthema, das bisher noch wenig erschlossen ist. Mit der Professur stärkt der Fachbereich seine international vergleichende Forschung in diesem Feld. Dabei werden Chancen und Potenziale des bürgerlichen Engagements ebenso beleuchtet, wie Defizite und Probleme der Selbstorganisation von Bürgern.“

Die „Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“ am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt wurde 2009 auf Vorschlag der Deutsch-Französischen Gesellschaft von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gestiftet. Mit dem Projekt sollen die Forschung und der öffentliche Diskurs über die Bürgergesellschaft am Standort Frankfurt vorangebracht und international sichtbar gemacht werden. Namenspatron ist der in Frankfurt geborene, renommierte Politikwissenschaftler Alfred Grosser, ein zentraler Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

Im Rahmen der Gastprofessur wird in jedem Jahr ein Wissenschaftler für bis zu sieben Wochen eingeladen, sich an der Goethe-Universität sowohl in öffentlichen Vorlesungen als auch in Seminaren für Studierende und Wissenschaftler mit dem Thema Bürgergesellschaft auseinanderzusetzen. Ziel ist es, einen fachlichen Austausch zum Thema Bürgergesellschaft zu initiieren, Seminare anzubieten sowie öffentliche Vorträge zu halten, die sich insbesondere an die interessierte Stadtöffentlichkeit richten.

Einladung zur öffentlichen Vorlesung: Annette Zimmer: Zivilgesellschaft – Herausforderungen und Potenziale, Vortrag am 19. November 2012, 19 Uhr, Renate von Metzler-Saal (Raum 1.801), Casino-Gebäude, Campus Westend

Informationen: Prof. Birgit Blättel-Mink, Tel.(069)798-22542, E-Mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de

Weitere Informationen: Daphne Lipp, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Tel.(069) 789 889-18, E-Mail: lipp@sptg.de