Sep 9 2010

Spanischer Onkologe Mariano Barbacid zu Gast an der Goethe Universität

Den Krebs besser verstehen

FRANKFURT. Welche Rolle Gen-Mutationen bei der Entstehung von Krebs spielen, weiß niemand besser als der spanische Krebsforscher Mariano Barbacid. Im Frühjahr 1982 isolierte er das erste menschliche Krebs-Gen. Inzwischen untersucht er eine Gruppe von Krebsgenen, die in einem Drittel aller Krebsfälle mutiert sind. Um zu verstehen, wie die sogenannten ras-Onkogene das unkontrollierte Zellwachstum auf molekularer Ebene anregen, etablierte der Forscher als einer der ersten Tumormodelle in der Maus. Beim Menschen ist vor allem die Aktvierung des K-Ras-Onkogens von Bedeutung, da sie zu besonders bösartigen Krebsformen wie Bronchial- oder Bauchspeicheldrüsen-Karzinomen führt. In seinem Vortrag an der Goethe-Universität am Mittwoch, den 15. September erklärt Barbacid, warum vieles dafür spricht, dass chronische Entzündungen eine Schlüsselfunktion in der Entstehung von aggressiven Tumoren haben.

Mariano Barbacid arbeit seit über 30 Jahren über die Molekularbiologie von Tumoren beim Menschen. Nach mehr als 20 Jahren erfolgreicher Forschung in den USA, kehrte er 1998 in seine Geburtsstadt Madrid zurück, wo er das spanische nationalen Krebsforschungszentrum gründete, dessen Leiter er bis heute ist. Seine wegweisenden Forschungsergebnisse, die im Laufe der Jahre auch durch andere renommierte Wissenschaftler bestätigt wurden, leisten einen Beitrag zur Entwicklung neuer Arzneimittel für die Krebsbehandlung.

Wann? Mittwoch, 15. September, 18:15 Uhr
Wo? Klinikum der Goethe-Universität, Hörsaal-Gebäude 22

Informationen: Prof. Ivan Dikic, Insitut für Biochemie II, Campus Niederrad, Tel: (069) 6301-5652, ivan.dikic@biochem2.de.