Okt 15 2010

Vortragsprogramm „Stadtlandschaften“ der Frankfurter Geographischen Gesellschaft

Dubai, Frankfurt und Los Angeles

FRANKFURT. Was geschieht mit der Frankfurter Altstadt? Warum zieht es Tiere in die Großstadt? Wie entwickelt sich Dubai? Ist Los Angeles die Vollendung des amerikanischen Traumes? Und was macht eine Kulturhauptstadt aus? Im Rahmen der Vortragsreihe „Stadtlandschaften“ der Frankfurter Geographischen Gesellschaft werden Wissenschaftler aus ganz Deutschland verschiedene stadtgeographische Aspekte beleuchten und Antworten auf diese und weitere aktuelle Forschungsfragen geben. Die allgemeinverständlichen Vorträge stehen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen und finden stets mittwochs um 18.15 Uhr im Raum H6 im Hörsaalgebäude der Goethe-Universität auf dem Campus Bockenheim, Mertonstr. 17-21, statt.

Die Reihe beginnt am 27. Oktober mit dem Vortrag „Stadtökologie – warum zieht es die Tiere in die Großstädte?“ Josef H. Reichholf, Professor für Naturschutz an der Universität München und bekannter Buchautor wird sich mit der Frage beschäftigen, warum die Artenvielfalt mit der Größe der Städte zunimmt und Perspektiven für die Stadtentwicklung zur Diskussion stellen.

Am 10. November wird sich dann der freie Publizist Klaus Ronneberger am Beispiel der aktuellen Frankfurter Altstadt-Debatte der architektonischen Rekonstruktionswelle in Deutschland widmen. Und auch der zweite Vortrag im November wendet sich einem Thema des Wandels zu: Dubai hat in den vergangenen Jahrzehnten einen kometenhaften Aufstieg von einem kleinen Handelszentrum zu einer boomenden Wirtschaftsmetropole vollzogen. Heiko Schmid von der Universität Jena wird in seinem Vortrag am 24. November die gesellschaftlichen und ökologischen Folgen dieser Entwicklung aufzeigen. Hans-Werner-Wehling von der Universität Duisburg-Essen untersucht indes die Struktur, den Wandel und die Perspektiven des Ruhrgebietes. Sein Vortrag am 8. Dezember zeichnet die wechselhafte Entstehung der Kulturlandschaft des Ruhrgebietes nach, benennt die wesentlichen Akteure und stellt zukunftsweisende Planungskonzepte vor.

Überlegungen zur Planung und Architektur der neuen kasachischen Haupstadt Astana stellt Bernhard Köppen, Professor an der Universität Koblenz-Landau, in seinem Beitrag am 15. Dezember an. Die neue Hauptstadt soll Pilotcharakter haben, ein Symbol des jungen, dynamischen Staates Kasachstan werden und in 30 Jahren zu den modernsten Städten der Welt zählen.

Mit dem Mythos Marrakesch setzt sich am 12. Januar Anton J. Escher auseinander. Der Professor an der Universität Mainz untersucht den Einfluss von europäischen Touristen und Immobilienkäufern auf die „Rote Stadt“ im Süden Marokkos. Einer anderen Weltstadt wendet sich der zweite Januarvortrag zu, der gleichzeitig den Abschluss der Reihe darstellt: „Los Angeles – Modell oder Moloch?“ fragt am 19. Januar Günter Thieme, Professor an der Universität Köln. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts gilt Los Angeles als Modell der US-amerikanischen Stadt der Zukunft. Der Vortrag zeigt beide Seiten der Metropole.

Die Frankfurter Geographische Gesellschaft wurde am 9. Dezember 1836 als Geographischer Verein zu Frankfurt am Main von interessierten Bürgern der Stadt gegründet. Der Geographische Verein ist damit die zweitälteste geographische Gesellschaft in Deutschland und, nach Paris, Berlin und London, die viertälteste der Welt. Am 31. Oktober 1961 erfolgte auf Beschluss der Mitgliederversammlung die Namensänderung in Frankfurter Geographische Gesellschaft. Die Frankfurter Geographische Gesellschaft ist ein eingetragener Verein und eng mit den Geographischen Instituten am Fachbereich Geowissenschaften/ Geographie der Goethe-Universität verknüpft.

Informationen: Peter Behr, Frankfurter Geographische Gesellschaft, Campus Riedberg, Tel: (069) 798-40336, behr@em.uni-frankfurt.de