Jun 22 2010

Afrikagruppe deutscher Geowissenschaftler tagt an der Goethe-Universität/ Einladung zum Pressegespräch

Afrikas Ressourcen nachhaltig nutzen

FRANKFURT. Afrika ist seit der Kolonialzeit für seine vielfältigen natürlichen Ressourcen bekannt. Viele Staaten besitzen große wirtschaftliche Potentiale. Dennoch gehören sie oft zu den ärmsten Ländern der Erde. Dieses „paradox of plenty“ (auch „Ressourcenfluch“ genannt) verdeutlicht, dass es zwischen Ressourcenreichtum und Wohlstand der Bevölkerung oft keinen Zusammenhang gibt. Korruption und Misswirtschaft verhindern ein kontinuierliches Wachstum. Die „Blutdiamanten“ und das für Kondensatoren in Mobiltelefonen benötigte, seltene Coltan (Niob/Tantalium) aus den ehemaligen Bürgerkriegsregionen von Sierra Leone, Liberia und der Demokratischen Republik Kongo haben international ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Mechanismen entwickelt werden müssen, die zu einer effizienteren und gerechteren Nutzung der geologischen Ressourcen beitragen. Über diese und andere Themen diskutiert die Afrikagruppe deutscher Geowissenschaftler (AdG) auf ihrer diesjährigen Tagung am 25. und 26. Juni an der Goethe-Universität. Zum deren Auftakt laden wir Sie zu einem Pressegespräch ein,

am: Freitag, den 25. Juni 2010, um 12 Uhr
Ort: Campus Riedberg, Raum 2.103, Geozentrum Altenhöfer Allee 1, 60438 Frankfurt.

Der anhaltende Rohstoffhunger von aufstrebenden Volkswirtschaften wie China wird die Nachfrage an natürlichen Ressourcen in Afrika weiter erhöhen. In den vergangen zehn Jahren haben viele Staaten Afrikas im Vergleich zu Europa ein relativ großes Wirtschaftswachstum gehabt. Insbesondere Erdöl exportierende Länder wie Äquatorialguinea konnten bislang nie gekannte jährliche Wachstumsraten von über 30 Prozent erzielen. So positiv ein derartiger wirtschaftlicher Boom für den Krisenkontinent Afrika auch sein mag; es stellt sich die Frage, wie langandauernd und wie nachhaltig diese Entwicklung sein kann und wird. Einschätzungen zu diesem Themenkomplex geben Ihnen im Rahmen des Pressegesprächs

• Prof. Jürgen Runge, Institut für Physische Geographie, Goethe-Universität, derzeit als internationaler Berater für „Rohstoffgovernance“ in Bangui (Zentralafrikanische Republik), und

• Dr. Dirk Küster, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Die AdG ist ein Zusammenschluss der in Afrika tätigen deutschen Geowissenschaftler. Ziel ist die gegenseitige Information über geowissenschaftliche Projekte sowie über Afrika-relevante Tagungen und Veröffentlichungen. Die Arbeitsgebiete liegen in den Bereichen Daseinsvorsorge (Wasser, Energie, mineralische Rohstoffe), Schutz der Umwelt (Wasser, Boden, Luft), Klimaforschung, Verringerung von Schäden durch Geohazards wie Überschwemmungen, Hangrutsche, Erdbeben, Vulkanausbrüche etc. sowie Raum- und Regionalplanung.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 23. Juni bei Eva Becker, ev.becker@em.uni-frankfurt.de.

Informationen: Eva Becker, Institut für physische Geographie, Campus Riedberg, Tel: (069) 798-40162, ev.becker@em.uni-frankfurt.de