Jun 27 2008

Goethe-Universität erweitert ihr Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen

Neue Studiengänge für Biophysik und Meteorologie

FRANKFURT. Ab dem kommenden Wintersemester 2008/09 bietet die Goethe-Universität einen neuen interdisziplinären Studiengang Biophysik sowie einen Bachelor-Studiengang in Meteorologie an. Der Studiengang Biophysik wird von drei Fachbereichen, der Physik, der Chemie und der Biologie getragen und ist als Bachelorstudiengang mit sechs Semestern und als Masterstudiengang mit vier Semestern angelegt. Der Bachelor-Studiengang Meteorologie soll zusammen mit einem geplanten Master-Studiengang Meteorologie den auslaufenden Diplom-Studiengang Meteorologie ersetzen.

Die Biophysik befasst sich mit der Struktur, den Eigenschaften, der Funktion und der Dynamik belebter Materie. Dabei nutzt sie Methoden aus allen drei naturwissenschaftlichen Richtungen. Biophysiker erfahren im Lauf ihres Studiums eine breite interdisziplinäre Ausbildung. Sie lernen, ›über den Tellerrand einer einzigen Disziplin hinauszuschauen‹. Der Arbeitsmarkt für Biophysiker sieht seit vielen Jahren sehr gut aus. Es gibt Jobmöglichkeiten in der Forschung und Lehre an Hochschulen, in staatlichen Institutionen oder in der Industrie. Aber auch in der Medizin, zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Diagnose- oder Therapiemöglichkeiten, oder in der Biotechnologie sind Biophysiker sehr gefragt.

Warum ein neuer Studiengang? Zwar gibt es die Biophysik als interdisziplinäre Wissenschaft seit etwa 40 Jahren, doch haben die meisten Biophysiker ihre Grundausbildung bisher in der Physik, der Chemie, der Biologie oder (seltener) der Medizin erhalten und sich erst nach dem Studium während ihrer Forschungsarbeiten spezialisiert. Mit dem neuen Studiengang soll die Ausbildung auf diesem Gebiet systematisiert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Molekularen Biophysik.

Die Struktur des Studiengangs beinhaltet im Bachelor-Teil des Studiums (sechs Semester) eine solide Grundausbildung in Physik, Chemie und Biologie mit Fächern wie experimentelle und theoretische Physik, allgemeine, anorganische und organische Chemie sowie Zellbiologie, Biochemie und Genetik. Diese Grundlagenfächer werden abgerundet durch Vorlesungen, Seminare und Praktika in Biophysik.

Im Master-Teil des Studiums (vier Semester) lernen die Studierenden die Forschungseinrichtungen und Institute am Campus Riedberg der Goethe-Universität durch Vorlesungen, Seminare und Praktika kennen. Dies sind die Institute der drei beteiligten Fachbereiche, das Max-Planck-Institut für Biophysik, das FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies), das CMP (Center for Membrane Proteomics) und das CEF (Center of Excellence Frankfurt). Durch die Arbeitsgruppen im FIZ (Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie) und die Industriekooperationen der beteiligten Fachbereiche ist bereits früh ein Industriekontakt möglich.

Das Besondere an diesem Studiengang ist die große Zahl aktiver biophysikalischer Forschungsarbeiten am Frankfurter Standort. Dadurch wird eine große thematische Breite erzielt, die wiederum den Studierenden zugute kommt. Der Studiengang wendet sich an AbiturientInnen mit breiten naturwissenschaftlichen Interessen, die ein aktuelles und anspruchsvolles interdisziplinäres Fach studieren wollen. Eine Zulassungsbeschränkung gibt es zunächst nicht.

Der Studiengang Meteorologie

Die Meteorologie ist eine in der Physik verankerte Disziplin der Geowissenschaften, die mit empirisch-experimentellen und theoretischen Methoden die Prozesse in der Atmosphäre untersucht. Gegenüber dem klassischen Lehrplan des alten Studiengangs wird in dem neuen Bachelor den wichtigen physikalischen Grundlagen ein noch stärkeres Gewicht gegeben. Der Studiengang wird demnach auch von den Fachbereichen Physik und Geowissenschaften/Geographie gemeinsam angeboten. Nach dem Abschluss haben Studierende wahlweise die Möglichkeit, in einen Master-Studiengang Physik, Meteorologie oder Umweltwissenschaften einzusteigen. In dieser Ausrichtung ist der Frankfurter Bachelor-Studiengang Meteorologie in Deutschland einzigartig.

Durch die räumliche Nähe zum Deutschen Wetterdienst (Offenbach) und EUMETSAT (Darmstadt) bietet sich der Studienort Frankfurt für das Fach Meteorologie darüber hinaus besonders an. Für die Berufsaussichten ist das hohe Maß an analytischen Fähigkeiten von Bedeutung, das durch einen Abschluss in Meteorologie oder Physik erreicht wird. Erfahrungsgemäß werden die AbsolventInnen in Wirtschaft, Industrie und im öffentlichen Sektor immer gesucht.

Informationen: Biophysik: Prof. Werner Mäntele, Institut für Biophysik, Tel: (069) 798-46410, info@ biophysik.uni-frankfurt.de, Meteorologie: Prof. Ulrich Achatz, Institut für Atmosphäre und Umwelt, Tel: (069) 798-40243, achatz@iau.uni-frankfurt.de